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Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Rabatt nach Nebereinkunst. Schrisileilung, Druck unö Verlag von A. Schurig, Bretnig. Mittwoch den 2. September M3 13. Jahrgang Nr. 70. OertliÄes und Sächsisches a vi Von Damt» ü Aug-" kcuadob !ci> aM un dik Mag das Porto noch so geringfügig lmcl Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. i ics iß 'kg u. a. folgende Neuerungen eingeführt: '«»Nebenkarten in Verbinoung mit Monats- ^Ijährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. die Witwe Backhaus in Altona ermordet und beraubt, und bei seiner in Dresden erfolgenden Verhaftung den Gendarmen Markus erschossen hatte. Plauen i. V., 26. August. Eine ge rechte Strafe ist deute vom hiesigen Landge richt drei netten Früchtchen, Zukunftsknaben bester Sorte, zudiktiert worden. Die Burschen, der 16 Jahre alte Schlofferlehrling Fritz Louis Romberger, der 17 Jahre alte Einleger Franz Albert Hofmann, sämtlich aus Reichen bach, haben am 9. März d. I. in der Haupt kirche zu Reichenbach in der frechsten Weise die gottesdienstlichen Verrichtungen gestört. Am genannten Tage sand in der Kirche Kom munion und Abendmahlsgottesdienst für dor tige Fortbildungsschüler statt. Als der Cho ral gemeinschaftlich gesungen wurde, sangen die Frechlinge Teile aus profanen Liedern, dazwischen quiekten sie laut, zogen die Töne absichtlich nach, schlugen mit der Faust auf die Bank usw. Vie trieben ihre Unverschämt heit soweit, oaß der amtierende Geistliche die heilige Handlung abzubrechen drohte. In der heutigen Verhandlung zeigten die rüden Bengel keinerlei Reue und fanden auch kein Wort der Entschuldigung für ihr empörendes Verhalten. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisstrafe von je zwei Monaten. — Zum Eisenbahnunglück bei Rothenkirchen. Die Schmalspurbahn Wilkau—WilzschhauS soll für die Zukunft durchgehends mit einem neuen System von Personenwagen ausgerüstet werden, welche länger und achträdrig sein und auf lenkbaren Achsen laufen sollen. Man erzielt dadurch einen ruhigeren und sicheren Gang. Ein Teil solcher Wagen ist bereits in Betrieb. Der verunglückte Zug bestand ausschließlich noch aus Wagen älteren Systems, welches vierrädrig ist und nach den gemachten Erfahrungen vielfach einen unruhigen stocke- rigen und stoßenden Gang zeigt. — Marschschritt. In unserer Zeit der Manöver und Paraden wird manchem der nachstehende kleine Artikel willkommen sein: In Rußland beträgt die Anzahl der Schritte beim Militär 112—116, in Deutschland 114, in Oesterreich 115, in Frankreich und Italien 120, mit Ausnahme der französischen Jäger zu Fuß und der italienischen Bersaglier«, die 130 resp. 140 Schritte in der Minute machen. D:e Schrittlänge beträgt in Rußland 710, in Deutschland 800, in Frankreich und Italien 750 Millimeter, die Bersaglieri aber schreiten 870 Millimeter weit aus. Der russische Sol dat durchmißt in einer Minute 81, der deutsche 91,2, der französische und italienische nicht ganz 90 Meter. Die Marschweite des deut schen SoldatLn steht in der Mitte zwischen der des ruffischen und der (schnellsten) des italienischen SpezialkorpS. Das englische Heer macht bei der Parade nur 75 Schritt zu ^4 Meter in der Minute, beim Schnellmarsche aber 110 und beim Sturmmarsche 150 Schritte. Leipzig. Wie verlautet, stützt sich der Antrag Gentzsch aufWiederaufnahme des Verfah rens gegen ihn darauf, daß sein Kollege Exner in erster Instanz wegen betrügerischen Bankerotts unter Versagung mildernder Umstände, Gentzsch selbst aber unter Zubilligung solcher verurteilt, Exner indessen in zweiter Instanz von der Anklage des betrügerischen Bankerotts völlig freigesprochen worden ist, woraus Gentzsch, der leine Revision gegen das erste Urteil eingelegt hatte, folgert, daß awch er von der Anklage des betrügerischen Bankerotts freigesprochen werden muffe. stellt, daß er hierbei jedoch nicht mit der nötigen Sachkenntnis zu Werke gegangen ist. — Se. Majestät der König hat auf Vor- trag des Gesamtministeriums und des Ordens« kanzlers zur Erhöhung der Auszeichnung bei Verleihung des goldnen Sterns zum Großkreuz de» Alvrechtsordens beschlossen, diesem eine silberne Krone hinzuzufügen und zu diesem Zwecke einem Nachtrag zu den Statuten des Albrechtsordens vom 31. Dezember 1850 seine Genehmigung erteilt. In diesem Nachtrag ist noch bemerkt, daß das zu dieser Ordensdekoration gehörige Kreuz an einem seidenen Bande, in der Breite und der Farbe des Bandes des Hausordens der Rautenkrone, mit einem an beiden Seiten desselben eingefaßten schmalen weißen Streifen in der im § 5 der Statuten vorgeschriebenen Weise zu tragen ist. Bei Beförderung zu dieser erhöhten Auszeichnung sind die Insignien des früher erhaltenen Grades desselben Ordens an die Orbenskanzlei zuröck- zugeben. — Der deutsche Feuerwehr-Ausschuß zu Dresden, in dem die Vertreter der Landes verbände deutscher Feuerwehren in Deutschland und Oesterreich vereinigt sind, beschloß grund sätzlich seine Auflösung und die Gründung eines „Reichsverbandes deutscher freiwilliger organisierter Pflichtfeuerwehren", der sich nur über das Deutsche Reich erstrecken soll. — Dem Sachverständigen für Reblausan gelegenheiten, Oberlehrer Dr. Naumann in Dresden, ist es gelungen, das Auftreten ge flügelter Rebläuse im Königreich Sachsen seines Wissens zum erstenmal ecnwandfrei festzustellen. Das Auftreten der geflügelten Generation ist in diesem trockenen und warmen Jahre insofern von Jnttreffe, als dadurch die Gefahr einer Weiterverbreitung dieses Schäd lings erheblich gewachsen ist. Von Dr. Nau mann wurde bereits auf das frühere Auf treten der Nymphenform aufmerksam gemacht und ein baldiges Erscheinen geflügelter In dividuen in Aussicht gestellt. Plauen. Als ein hiesiger Kaufmann seinem Töchterchen die Schuhbänder auslöste, glitt das Messer aus. Die Spitze fuhr dem Kaufmann ins linke Auge und zerschnitt die Pupille. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe ist die Sehkraft aus dem verletzten Auge voll ständig verloren. Sebnitz, 28. August. Ein Beispiel von Mutterliebe gab die Gattin des hier wohlbe kannten Zahnkünstlers R. Dieselbe ist zirka 70 Jahre alt und hat trotzdem die weit; Reise nach Amerika unternommen, um ihren geliebten Sohn, der dort als Arzt tätig ist, noch ein mal sehen zu können. In wenigen Tagen wird sie von der Reise zurückkehren und voraus sichtlich hat sie für immer von den lieben Ihren jenseits des Weltmeeres Abschied ge nommen. Um so sehnlicher wird sie nun hier wieder von ihrem Gatten erwartet. Gottleuba. Die Amtshauptmannschaft Pirna hatte eine freisinnige Wählerversamm lung verboten, weil der Einberuser Jäcke, ob wohl dieser Armen- und Militäroereinsvorsteher ist, sich über den Besitz der Ehrenrechte und Dispositionssähigkeit nicht ausgewiesen habe. Auf erhobene Beschwerde hat die Kreishaupt mannschaft Dresden das Versammlungsoerbot als ungerechtfertigt erachtet. — Hingerichtet wurde am Freitag früh im Hofe des Gercchtsgefängniffes zu Altona der Raub- und Doppelmöcder Matrose Speck. Derselbe war zweimal vom Altonaer Schwur gericht zum Tode verurteilt worden, weil ec Der schon mehrfach angekündigte Preis- Hiag für die Eisenbahnfahrkarten auf den "scheu Staatsbahnen tritt nunmehr be- nt s cc» M den Absender zurückgeleitel, soweit Dieses durch Aufdruck rc. durchführen läßt, daß der Absender Strafporto zu zahlen gleichen Zeitpunkte ab im Binnenverkehr sächsischen Staatsbahnen und der unter "scher Staatsverwaltung stehenden Privat Hauswalde. Der hiesige Turnver ein beging am Sonntag sein Sommerabtur nen in ver bisherigen Weise. Abends fand Ball im Gasthof zum goldnen Löwen statt, der durch einen elegant ausgeführten Reigen unterbrochen wurde- Großröhrsdorf. Bei den Rückmär schen aus dem Kaisermanöver wird auch unser Ort mit Einquartierung belegt werden. Zu verquartieren ist hierselbst die 2. Eskadron des preußischen Kürassier-Regiments Nr. 1, dessen Eintreffen für den 21. September an- gesazt ist. Frankenthal. Am Sonnabend vorm. 1/29 Uhr brach im Scheunengebäude des Bauergulsbesitzers Z-idler Feuer aus, wodurch dieses und ein Seitengebäude, wie auch das Wohnhaus und ein Schuppen des Nachbars, des Gutsbesitzers Leuner, vollständig vernichtet wurden. Leider haben beide Kalamilosen nicht versichert. Dresden, 31. August. Wie von hie sigen und auswärtigen Blättern berichtet wor den ist, soll der wegen Verdachts und Unter- schlagung in Untersuchungshaft befindliche Geh. Kommerzienrat Viktor Hahn gegen Hinter legung einer Kaution von 100 000 Mk. am Sonnabend aus der Haft entlassen worden sein. Wie man nun von maßgebender Stelle erfährt, ist die Haftentlassung des Geheim rats Hahn bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Zwar hat das König!. Oberlandesgericht den Beschluß gefaßt, Hahn aus der Haft zu ent lassen, wenn die oben bezeichnete Summe, ent weder in bar oder mündelsicheren Papieren an Gerichtsstelle hinterlegt werden wird. Die verlangten 100 000 Mark sind indessen noch nicht zusammengebracht. Hiesige Industrielle sind jedoch bemüht, die Summe zusammenzu bringen. Das Verfahren gegen Hahn nimmt inzwischen seinen Fortgang, so daß die Ver handlung in nächster Zelt staltsinden wird. — Von anderer Seite wird noch mitge teilt, daß die Haftentlassung nur deshalb er- folgen kann, weil nunmehr die Erhebungen der Staatsanwaltschaft und die eidliche Ver nehmung der in Betracht kommenden Zeugen vor der Hand ihre Ende erreicht haben. Dresden. In einen interessanten Pro. zeß von prinzipieller Bedeutung ist seit einem Jahre die Direktion des Zsntraltheaters, bezw. die Aktiengesellschaft „Bank für Bauten" in Dresden verwickelt. Der Fabrikant Georg Chemke aus Liegnitz besuchte am 17. April 1902 die Vorstellung im Zentraltheater und saß im vordersten Parkett. Der Artist Elten bediente sich bei der Vorführung seiner Tricks einer Mineralwasserflasche, die jedoch explo dierte. Durch die umherfliegenden Glassplittsr wurde Chemke im Gesicht verletzt und mußte sich längere Zeit in ärztliche Behandlung be geben. Jnfolgeoessen machte er Schadener satzansprüche bei der Zentraltheaterdirektion geltend, und zwar 265,20 Mark Kurkosten, 500 Mark Schmerzensgeld und 2100 Mark entgangener Gewinn für die durch seine Er krankung unterbrochene Geschäftsreise. Das Königliche Landgericht entschied nun, daß die Bank für Bauten Herrn Chemke den entstan denen Schaden zu ersetzen hat. Nunmehr hat jedoch die Zentraltheaterdirektion dem Artisten Elten den Streit verkündet, um sich diesem gegenüber schadlos halten zu können für den Fall eines ungünstigen Ausganges des Pro zesses. Das Landgericht hat nämlich festge stellt, daß der Artist Elten das zu seinen Produktionen nötige Mineralwasser selbst her- dcreo gelesen, habe« Schloß 5. ellP es gibt Leute, die selbst auf das Er- einer Zweipfennigmarke Gewicht legen, ks ist gar nicht so schwer, hier das Post- ju umgehen. Man schreckt nämlich Einfach seinen eignen Namen als Adresse ^e Drucksache, und den Namen, für den Endung bestimmt ist, als Absender aus Mckseite- So gehen die Sendungen Endend" an den „Absender" zurück, d. .gelangen portofrei in die Hände dessen, sie bestimmt sind Daß dies ein l ist, darüber setzt man sich hinweg. ^Verwaltung ist aber hinter das Ma> gekommen und sucht die Uebeltäter zu 3m Königreiche Sachsen scheint man "ch staatlicherseits den Kampf gegen die ächt aufnehmen zu wollen, was nicht eine Folge der energischen Arbeit der teils- und Enthaltsamkeit-Vereine, sowie Dämpfung der Trunksucht durch einige 'deverwaltungen sein dürfte. Das Ministerium läßt zurzeit Ermittelungen ' anstelle», welchen Umfang die Trunk- > Sachsen hat und ob hierüber bereits ken vorhanden sind. .die Dienstboten sowie an solche minder- V Hausstandsangehöcige, welche Wohnung . Kost unentgeltlich erhalten. Der Preis .Monatskarten, Monatsnebenkarten und Erkalten wird künftig nicht mehr nach äi den Taristafeln für den Personenver- Bssgris!^ am 1. Oktober d. I. in Kraft. 1. ein« 1 ... ^'angegebenen Entfernungen, sondern nach jümEZ besonderen Kilometerzeiger berechnet. , - ^packte einsitzige Zweiräder, ausschließlich a. dicc^ahrräder, werden künftig nur gegen V cnc- c.'i- .Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg./sowie Bestellungen auf den All- Mementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbote« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir rr M»' >, . retnig. In der Parochie Hauswalde Erntefest nächsten Sonntag gefeiert, me Weihe unserer Kirche findet Montag 5- Oktober statt. -idein OlN' l Wc'b' ° Auge» dl werden künftig nur noch ausgegeben an ' Haushaltungsvorstand, dessen Ehegatten chende^ lat - » - , „HclMe Spielerei: Das oder B, oder was will, wird aus dünnem Papier auSge, und auf die Sonnenseite der Frucht >r daEummi arabicum geklebt. Nach der Reife Preiserhöhung werden aber in der Haupt- fast nur die Rückfahrkarten cn 2. uns °ksse betroffen. Einfache Fahrkarten — ^uch die sämtlichen Karten der 4. Klaffe "leiben davon unberührt ooer erfahren nur ! geringe Verteuerung. Außerdem werden wstA^esie Gebühr von 50 Pfg. für jedes Rad >idatcK kdert, ohne Unterschied, ob die Fahrkarte "> ^^Uch auf Freigepäck gewährt oder nicht. Buchstaben auf Aepfeln und Birnen Hen durch folgende, höchst einfache, aber Glicht nimmt man den angeklebten Buch- oder Namen weg und die Schrift steht da. Einem schlauen Kniffe ist die Postver- ^Iq auf die Spur gekommen. Druck- ii." werden bekanntlich nur dann befördert, IU dc" > sie vollständig frankiert sind, andern- Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig