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Schristleilung, Vruck unk, Verlag von N. ZNlhuvig, Bretnig. «r. 65 Sonnabend den 15. August 19V3 13. Jahrgang Kirchennachnchten von Großröhrsdorf, An Geburten wurden eingetragen: Marie Luise, T. des Bäckers Robert Hermann Tho mas 26 d. — Willi Walther, S. des Fabrik» ardeiters Karl Robert Jacob 260 k. — Bern hard Arno, S. des Fabrikarbeiters Friedrich Bernhard Anders 6c. — Todgeb. Tochter oes Tagearbeiters Emil Paul Rothe 336 c Als gestorben wurden eingetragen: Paula Hilda, L. des Tischlers Edwin Robert Menz- ner 63 f, 1 M. 16 T. alt. — Ludwig Gott fried Bauer, Gemeinde Vorstand a. D-, Ehe mann, 85, 62 I. 3 M. 12 T. alt. — Martha Auguste Haufe, Fabrikarbeiterin, ledig, 6 c, 15 I. 6 M. 21 T. alt. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag >/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bi« vormittags » Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg,, sowie Bestellungen auf den All» gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunst. Prölß die Zeitschrift ins Leben gerufen, ohne selbst einen Pfennig zu besitzen. Seinen An gestellten ist er monatelang die Gehälter schul dig geblieben, hat sie vertröstet oder dann, wenn schließlich der eine oder andere der An gestellten energisch sein Geld forderte, entlassen. So trieb es Prölß bis Anfang dieses Monats, da reichte endlich sein Sekretär, mit dem er sich ebenfalls entzweit hatte, eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein. Aber nicht nur viele junge Leute, die bei ihm arbeiteten, auch viele Geschäftsleute und Gewerbtreibende hat er geschädigt. — Auf einer Wiese zu Zadel bei Meißen wurden vor etwa neun Wochen von einem Grasmäher zwei junge Rehe aufgefunden. Ein« der Tiere war durch die Sense erheblich am Beine verletzt worden. Dre kleinen Tiere wurden dem Vertreter des Jagdpächters, Herrn Färbermeister Kalser am HahnemannSplatze, übergeben und dieser unterzog sich der Mühe, die erst ein paar Tage alten Rehe mit Hilse der Milchflasche aufzuziehen; auch legte er dem verletzten Reh einen Verband an. Die Heilung gelang und die munteren Tiere ge diehen bei der sorgsamen Pflege zusehends. Von dem Besitzer des Meißner „Winkelkruges" ist nun eins dieser Rehe erworben worden. Es hat seinen ständigen Aufenthalt in dem Garten erhalten, wo es zur Freude der Gäste nunter herumspringl. P.o t s ch a p p e l Aus Furcht vor Strafe erhmDsich der 14 Jahre alte Sohn des Ei- gentüm^^/Müller in Zauckeroda. Der Knabe warf einen <!^-rn namens Bretsch mit einem Stein. Bretsch wurde am Bein verletzt und stellte sich „tot". Müller machte sich darüber solche Vorwürfe, daß er sich auf dem Boden des elterlichen Hauses erhing. — Ein schreckliches Ende fand Herr Bur- gerschullehrer Seifert aus Oschatz, der sich zur Erholung nach Thüringen begeben hatte. In einem Hotel in Sonneberg, wo er über nachten wollte, stürzte er am Freitag abends die Kellertreppe hinab und bliev besinnungslos liegen. Erst nach längerer Zeit wurde er aufgefunden und nach dem Krankenhaus ge bracht, woselbst er am Sonnabend verstarb. — Von einem schweren Unglück ist Herr Rechtsanwalt und Notar Lauterbach-Dresden, der jetzt mit seiner Familie am Walchensee in Oberbayern zur Erholung weilte, betroffen worden. Am Sonnabend ist ßeine Gattin beim Bootfahren ertrunken. Ihr kleiner jüng ster Sohn war über Bord ins Wasser ge fallen und bei dem Versuch, ihn zu retten, sand die Mutter selbst den Tod. Der Knabe konnte von Bootsleuten dem Wasser noch ent rissen werden. — Einen interessanten Fund machte dieser Tage in Furth bei Chemnitz ein Arbeiter, der in einer Auktion eme alte Rollkommode erstanden halte. Da er das alte wurmstichige Möbel nicht gebrauchen konnte, zerhackte er es zu Feuerholz und stieß oabei auf ein Ge heimfach, das eine lederne Tasche barg. In dieser befanden sich längst verfallene Zehntaler-, Fünftaler- und Eintaler-Scheine, sowie nicht eingelöste Wechsel im ungefähren Werte von 1000 Mark. Die Kommode war mehrmals verkauft und verschenkt worden, ohne daß die jeweiligen Eigentümer Kenntnis von dem Ge heimfach hatten. Man will nun versuchen, die Talerscheine und die Wechsel, die aus dcm Jahre 1873 stammen, noch soweit wie wög lich zu Gelde zu machen. — Schreckliche Brandwunden zog sich beim zwar sehr schwere, jedoch keine lebensgefähr. lichen sein. — In Rammenau brannte am Sonntag abend das dem Gutsbesitzer Hentsche gehönge Wohnhaus nieder. Dem Ziegeldecker Hart mann, welcher das Wohnhaus bewohnte, ist die gesamte Habe mit verbrannt. Derselbe hatte leider nicht versichert. Es wird Brand stiftung vermutet. Schon zweimal ist vorher versucht worden, da« Haus in Brand zu setzen, Pulsnitz. Ein in weitesten Kreisen be kannter Industrieller, der Pfefferkuchenfabri kant Heinrich Bubenick, Ches de» Hause» Gott lieb Bubenick, Pulsnitz, ist am Sonntag in der Landesirrenanstalt Zschadraß nach lang jähriger Krankheit gestorben. Radeberg. Beim hiesigen Amtsgericht wurde ein aus Rittergut Zschorna bediensteter polnischer Knecht eingeliesert, der einem eben falls daselbst in Stellung befindlichen Knecht mit dem Messer so schwere Kopfwunden bei gebracht hatte, daß der Mißhandelte Auf nahme im Krankenhause finden mußte. Dresden. Die vor kurzem verbreitete Nachricht von der bevorstehenden Haftentlass ung des Geh. Kommerzienrats Hahn hat sich nicht bestätigt. Bereits über 14 Tage- ist die Inhaftnahme des Geh. Kommerzienrats Hahn aufrecht erhalten worden, trotz der Beschwerde, die er beim Landgericht dagegen erngelegt hatte. Von einer weiteren Beschwerde bei dem Oberlandesgericht rst abgesehen worden, wie man hört, auf Anraten der Verteidigung, die in dem nunmehr mit Sicherheit zu er wartenden Prozeß von Herrn Rechtsanwalt Dr. Zehme Leipzig geführt werden dürste. Nach den mit großer Umsicht und Sorgfalt vorgenommenen Ermittelungen, welche die Staatsanwaltschaft seit Jahresfrist beschäftigt haben, war es von vornherein wenig wahr scheinlich, daß die jetzt angeordnete Inhaft nahme der Begründung ermangelte. Wie die „Dresdner Nachrichten" melden, soll der Ver haftete auch den Versuch gemacht haben, ver schiedene Personen in ihrem eventuellen Zeug nisse vor Gericht zu beeinflussen. — Der in Löbtau stationiert gewesene Gendarm Dähnert ist, wie die „Dresdner Nachrichten" melden, unter dem Verdachte, ein Notzuchts Verbrechen begangen zu haben, verhaftet worden. — Bei dem hochherzigen Begnadigungsakte Sr. Maj. des Königs aus Anlaß seines Ge burtstages, durch welchen 70 Verurteilten die Freiheit geschenkt wurde, befinden sich auch drei von den zu schweren Zuchthausstrafen am 3. Februar 1899 verurteilten Bauarbeitern, die sich in Löbtau des Landfriedensbruchs, der schweren Körperverletzung u. s. w. schul dig gemacht hatten. Es sind dies die Zim merer Karl Moritz, Johann Gedlich und Karl Wobst, denen 3^ beziehungsweise 2^ Jahre ihrer Strafe geschenkt wurden. Von den damals Verurteilten befinden sich nur noch die Bauarbeiter Zwahr und Schmieder im Zuchthause, die zu 10 beziehungsweise 9 Jahren Zuchthaus verurteilt wurden. Durch den Begnadigungsakt wurde den jetzt Be gnadigten auch der 10jährige Ehrenrochtsverlust genommen. Dresden. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde am Sonnabend der Verleger und Redakteur der hrer seit kurzem erscheinenden Zuschrift „Verkehr und „Welt- v -rkehr" Arthur Prölß auf seinem Bureau, Ritzenberg-Straße 6, verhaftet und nach dem Amtsgericht überführt. Wie verlautet, hat Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. 'MnementSpreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" ^rteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark 0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. .iere 164 eise lgt- tge- mv» 66; icht 4S >75 cht nir »et auf sämtliche Gemeinden unserer Landes- ^4e ausgedehnt und der dadurch gesteigerte .^trag zu dem obenerwähnten dreifachen Zweck "^immt wurde. Ein für jeden Pferdebesitzer wichtiges ^teil erging vor kurzem in folgender Nechts- ^4e. Durch den Hufschlag eines dem Land et I. m E. bei Uhlstädt (Rudolstadt) i. Th. Wenden Pferdes wurde der Hufschmied S., er chen dabei war, das Tier zu beschlagen, rechten Schienbein getroffen, sodaß er ^Mssichtlich dauernd und zwar ziemlich er blich arbeitsbeschränkt bleiben wird. Obwohl W nun meinen sollte, daß die Verletzung Mch Pferde, die ein Hufschmied in Behänd W nimmt, eine seinem Berufe eigentümliche Gefahr sei, der er zu begegnen verstehen und ^ren etwaige Folgen er auf sich nehmen Msse, hat das Landgericht Altenburg, ver M der Hufschmied gegen den Eigentümer Pferdes auf Entschädigung klagte, den Steren zum Schadenersatz verurteilt. Es ist ^cht zu verwundern, wenn in weiteren Kreisen "er Pferdebesitzer, insbesondere der Landwirte, lebhaftes Verlangen nach Abänderung des ^überaus strenge Haftpflicht des Tierhalters ^setzenden § 833 des Bürgerlichen Gesetz buchs Platz gegriffen hat. Im vorliegenden Salle war der Landwirt gegen den Schaden, br sich mit den hohen Kosten auf 2500 Mk. .Mes, glücklicherweise durch Versicherung ge eckt. Hauswalde. Ein bedauerlicher Un- Mcksfall ereignete sich am Mittwoch nachm unserem Orte Der Schmiedemeister Ketscher war nämlich mit Getreideernten Wäftigt; beim Hereinfahren glitt er aus ^Ud fi-l dabei so unglücklich unter den Wagt n, A ein Hinterrad über ihn hinwegging. Verletzungen des Bedauernswerten sollen i vertlickes und Sächsisches. Ein frecyer Einbruchüdiebstahl ^rde der Nacht vom Dienstag zum Mitt- ?°4 im Hause de« Herrn Adolf Philipp Nr- . »»übt. Der Dieb hat daselbst ein Pult er- "Wn und daraus 30 Mark gestohlen, Went, er mehrere Sparkassen- und andere Ovalle Bücher liegen ließ, jedenfalls um wen verdacht von sich abzulenken. Hoffent- "4 gelingt es unserer Genoarmerie-Brigade, Wgst heg Diebes habhaft zu werden. sjak Reinig. Wegen Pfandentstrickung wurde UvI Mittwoch der Uhrmacher K. von hier it Lastet und in das Pulsnitzer Amtsgericht geliefert. Nach stattgesundeuem Verhör ist Gielde am anderen Tage wieder entlasten rknA — Am gleichen Tage gelangte auch Kellner G. von hier zur Hast, welcher Betrugs von der königlichen Staats- . § Wstschaft Dresden steckbrieflich verfolgt "Wn war. Landeskollekte. Wie bereits in den rer- Wnen Jahren, so soll auch dieses Jahr am kommenden 10. Sonntage nach Aiütatis, dem Erinnerungstage an die Zer rung der Stadt Jerusalem, eine Lanües- gesammelt werden. Dieselbe hat einen ^fachen Zweck: Sie soll der Mission unter Wei (Judenmistion), dem evangelischen Ätiologischen Institute zu Jerusalem und der WgelisationSarbeit des sächsischen Jerusa- ^Vereins un heiligen Lande dienen. Früher es in der Mehrzahl der Gemeinden inner- Mb der sächsischen Landeskirche Brauch, eine Wkte nur iür die Mission unter Israel ^»sammeln. Seit einigen Jahren ist diese Wlte jedoch dergestalt erweitert worden, oaß Wärmen von Milch am vergangenen Montag nachmittag die Frau des Geschäftsgehilfen Fritz Hübschmann zu Grünhain zu. Sie wollte Spiritus in den noch in Brand be findlichen Kocher schütten. Hierbei explodierte die Flasche, so daß die Frau in Hellen Flam men stand. Sie eilte unter Hilferufen au« der Stube die Treppe hinab. Hier gelang e«, durch Decken die Flammen zu ersticken. — Eine 70 om lange Kreuzotter ist in der Nähe des Parkwärterhauses zu Annaberg am Sonntag früh von einem aufsichtsführen den Schutzmann gefangen worden. Das Tier war in der letzten Zeit von Stadtparkbesuchern vielfach bemerkt worden. — Etn Liebesdrama hat sich am Montag früh unweit Cunsdorf bei Reichenbach zuge tragen. In einer Hütte im Pfeiferschen Steinbruch wurde ein 26jähriger Kaufmann, Sohn eines hochgeachteten Reichenbacher Bür gers, erschossen aufgefunden. Der Erschaffene war zuletzt in Limburg a. d. L. in Stellung. Eine gleichaltrige Frauensperson, die zurzeit in Cunsdorf in Stellung sich befand und früher als Dienstmädchen in Frankfurt a. M. beschäftigt war, namens Alice Kaim, irrte mit einer Schußwunde im Kopfe im nahen Walde umher. Die beiden Personen, die vorher noch Gift genommen hatten, haben den Schritt deshalb getan, weil sich einer rhelichen Verbindung Hindernisse entgegensetzten. — Zwei Todesurteile hat am Montag der Feriensenat des Reichsgerichts zu Leipzig be stätigt. Das Schwurgericht Verden hatte am 19. Juli den Maurerhandlanger Friedrich Klindworth aus Rotenburg wegen Mordes zum Tode und wegen Notzucht zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. K. hatte in der Nacht zum 25. April in Rotenburg die Ehefrau seines Mitarbeiters Tamke aus ihrem Hause gelockt um er der Angabe, daß ihr Ehe mann, mit dem er auf einem Richtfest rewesen, betrunken im Felde liege. An einsamem Ort hat K. die Frau vergewaltigt und dann durch Ersticken ermordet. — Das Schwurgericht Destau hatte am 10. Juli den Tischlergesellen Paul Augst aus Harpersdorf wegen Mordes zum Tode verurteilt, weil er am 6. April in Hohenerxleben die 16-jäyrige Tochter seines Meisters Hoffmann durch Revolverschüffe ge tötet hat. Eifersucht auf das von A. ver» führte Mädchen war der Beweggrund. Das Reichsgericht hat die in beiden Sachen einge legten Revisionen verworfen, damit sind die Todesurteile rechtskräftig geworden. Kirchennachrichten von Haus walde. 10. Sonntag nach Trin.: Vormittag 8^/, Uhr: Gottesdienst. Kollekte für den Jcrusalemverein unv die Mission unter Israel. Di« Missionsstunde fällt aus und Wird nachgehalten. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend.