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Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig. Nt! tend Tei» he« er H« ingB Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Grossröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend lr«etj Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile io Psg., sowie Bestellungen auf den Aü- inÄ^ounementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten ZI1«Merteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus t Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunst. kaufend Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Lchristleilung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Sonnabend den 25. Juli 1803 13. Jahrgang Nr. 59 len, el die Herstellung der- 2) Betreffs der Verpflegung der für .0 d. .ko. E l-llt I- wer k uilll N, vü Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag VsH Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Gehege der Zähne entflohen war, bemerkte König Georg zu einem neben ihm sitzenden Herrn: „Nun wird wohl August der Starke auch bald in die Reihe kommen!" — Zufolge der diesjährigen großen Kaiser manöver, zu welchem bereits jetzt die sächsi schen Truppen in Vorbereitung stehen, wird zum Geburtstage des Königs eine Parade auf dem Alaunplatze nicht stattfinden, wohl soll aber auf dem Theaterplatz eine größere Parole-Ausgabe abgehalten werden. — Aus Anlaß der bevorstehenden Kaiser parade auf dem Truppenübungsplätze Zeithain werden in Riesa und in den benachbarten Ortschaften große Truppenmassen einquartiert werden. In Riesa kommen zunächst in der Zeit vom 18. bis 22. August etwa 200 Offiziere, 4000 Mann und gegen 1200 Pferde in Verpflegung, doch sollen Mannschaften und Pferde zum größten Teile in den dortigen Kasernen, die zu dieser Zeit leer stehen, unter gebracht werden. Meißen, 22. Juli. Infolge Selbstbe schuldigung, seine Frau ermordet zu haben, war dieser Tage in Riesa auf oem Dampf schiff ein Schlosser aus Gorbitz bei Meißen verhaftet worden. Die Untersuchung hat je doch ergeben, daß die Selbstbeschuldigung völlig grundlos ist. Der Mann, der sich be reits wieder auf freiem Fuß befindet, hat die Aeußerung in der Trunkenheit getan. Meißen. In den Weinbergen der Meiß ner Pflege ist in dieser Woche mit. der zweiten Rebenhacke begonnen worden. Die Entwickel ung der Trauben ist bisher gut. Der Heu wurm (die Made) hat infolge des raschen Verblühens der Gescheine Heuer nur wenig Schaden anzurichten vermocht. Gestaltet sich die Witterung im August noch für die Ent wickelung der Reben günstig, so ist wenigstens in allen Bergen auf eine qualitativ gute Lese zu hoffen. Wenn auch mcht in allen, so ist doch in einer großen Anzahl von Bergen auch der Traubenanhang recht gut. — Das Landgericht Freiberg verurteilte die i Dienstmagd Antonie Frida Hammer aus Pirna, .ck gls teilt > en. oder '' r ftgaris OertliÄes und Sächsisches. ^retntg. (Bericht über die Gemeinde- Atzung am 22. d. M.) 1) Da sich Herr Boden Nr. 17c erboten hat, den zur lDtft^breiterung der an seinem Grundstücks 1886 geboren, wegen Diebstahls zu 4 Mo naten Gefängnis. — Der im Untersuchungsgefängnis des Landgerichts zu Freiberg wegen Sittlichkeits vergehen in Untersuchungshaft untergebracht gewesene Rentner Klotzsche aus Döbeln, wel- cher sich in seiner Zelle durch Erhängen den Tod gegeben, hat der Stadtgemeinde Freiberg ein Kapital von 2500 Mark letztwillig ver macht mit der Bestimmung, daß dessen Zinsen- erträgnifse zum Bau der Türme des Domes verwendet werden sollen. Außerdem hat der Verstorbene letztwillig verfügt, daß der Rest seines Vermögens — u. a. hatte derselbe 25,000 Mark zur Fürsorge entlassener Strafgefangener aus dem Freiberger Gefäng niste ausgesetzt — der städtischen Armenpflege in Freiberg zur freien Verfügung zufließe. Hundshübel. In Ergänzung der Notiz, das unter verdächtigen Umständen erfolgte Ableben des Fabrikarbeiters Gerber von hier betreffend, der bekanntlich am 15. d. Mts. früh auf Hartmannsdorfer Staatsforstrevier tot aufgefunden worden ist, wird berichtet, daß Gerber nicht erstochen, sondern erschaffen worden ist. Wie sich die Tat zugetragen hat, darüber herrscht noch völliges Dunkel. Tat sache ist aber, daß Gerber sich das Leben nicht selbst genommen hat. Die Untersuchung ist lebhaft im Gange. Hier ist das Gerücht verbreitet, daß Gerber in der Dunkelheit von irgend einem Nimrod für ein Stück Wild ge halten und dabei erschaffen worden ist. Die Kugel ist auf der rechten Brustseite einge drungen und an der rechten Seite des Rückens wieder herausgetreten. — Einen plötzlichen Tod erlitt der 14 Jahre alte Paul Adolf Sternknopf in Niederhaßlau, indem er bei einem Wortwechsel zwischen mehreren jungen Burschen von dem im 16. Lebensjahre stehenden Maurer Martin Willy Beinrucker einen derartigen Stoß versetzt er hielt, daß er rücklings zu Boden stürzte, da bei mit dem Hinterkopfe auf die Straße auf schlug und als Leiche vom Platze getragen werden mußte. — Ein Kind zu verschenken! Herz, und gemütlose Eltern müssen es sein, welche in einem Leipziger Blatte folgendes Inserat er scheinen ließen: Vergebe mein Kind als Eigentum! einen Jungen, 11 Monate alt. Auskunft erteilt Kurt Papst, Spergau, Station Cor- betha. Man möchte freilich dem bevauernSwertenKinde Glück wünschen, wenn es aus den Händen solcher Eltern kommt. Wahren. Eine aufregende Szene spielte sich hier in einem Grundstücke der Halleschen Straße ab. Daselbst feuerte nach vorausge gangenen Zwistigkeiten der Vater aus Aerger auf den eigenen Sohn, einen 32 Jahre alten Zeichner, einen Revolver ab und verletzte ihn nicht ungefährlich am Unterleibe. Während der Vater nach Verübung der Tat die Flucht ergriff, mußte der Sohn sofort nach dem Stadtkrankenhause in Leipzig gebracht werden. — Beim Maurerstreik in Plauen i. V. sind bis jetzt 71 Straffälle zur Kenntnis der Behörde gekommen, darunter 20 besonders schwere Vergehen, die sich auf Hausfriedens bruch, tätlichen Angriff auf Arbeitswillige rc. erstrecken. Mit der Streikangelegenheit be schäftigte sich auch der Stadtgemeinder at. Es wurde gerügt, daß die Polizeibehörde nicht so eingegriffen habe, wie es nötig gewesen sei, um die Bewegung von vornherein wirksam einzudämmen. In Zukunft müsse energischer Bautzen, 22. Juli Dem hiesigen Augen- arzt Dr. Neumann, der seinerzrit wegen fahrlässiger Körperverletzung mit tätlichem Ausgange (Dr. Neumann erstach versehent lich einen seiner Kollegen mit jdem Dolche) zu acht Monaten Gefängnis verurteilt wurde, ist bekanntlich die Strafe im Gnadenwege in Festungshaft verwandelt worden. Neumann ist nunmehr gestern, nachdem er fünf Monate dieser Festungshaft verbüßt hat, durch den König begnadigt worden. — Der Arbeiter Friedrich Gustav Bär aus Seidau ist beim Graben einer Heim schleuse amAhlschen Neubau an der Schäffer- straße in Bautzen durch eure hereingebrochene Erdwand verschüttet und getötet worden. Ec hinterläßt eine Frau mit 4 Kindern im Alter von 5, 4, 3^/z und 1^ Jahren — Ein launiges WoA König Georgs wird im Anschluß an die jüngste Anwesen heit Sr. Majestät im Vogtlands erzählt und als wahr verbürgt. In einem sächsischen Badeorte schloß nämlich ein Redner seinen Trinkspruch auf den Königlichen Herrn mit den Worten: „Hoch lebe Se. Majestät der König Albert!" Kurz vorher hatte in einem anderen Ort bei ähnlicher Veranlassung und in Anwesenheit Sr. Maj. des Königs Georg ein Redner in entschuldbarer Befangen heit beschlossen: „Hoch lebe Se. Majestät König Joh—!" Als Las letzte Wort dem ssEMberführenden Nöderbrücke erforderlichen Menstem zu beschaffen, genehmigt der I nderat einstimmig I' ^"ben. Z) Betreffs der 1. und 5. August angesagten Emquar- A I^ung werden für Offiziere 3 Mark, für A ^wsbel bez. Wachtmeister 2 Mark, für "ierosfiriere 1,45 Mk. und für Mannschaften tz? ein sich in unserem Orte aufhaltender . ),^ent dzr Arzneibereitungskunst verhaftet, am Dienstag versucht hatte, an einem jährigen Mädchen ein Sittlichkeitsver» lei,« ö" verüben. — Der Verein „Einig- hält morgen Sonntag auf dem bekannten .^ßmann'schen Festplatze sein Sommerfest oer üblichen Weise ab. d.H^ Die Königliche Amtshauptmannschaft ^enz hat mit ihrem Bezirksausschüsse in ». Sitzung am 6. d. M. die von dem Ge- ^at in Großröhrsdorf beantragte Ein- des zwischen den Straßen 11 und P —^d/genen Teiles des öffentlichen Fußweges Er-Nr. 699/712 des Flurbuchs für Groß- sS Moors genehmigt. ^^°>nenz, 22. Juli. Als heute mor- -Uhr der auf Posten L?2 stationierte s^^?"tter Mütze die übliche Streckenrevision wurde von ihm bei Station 16 u. rtt drecke Kamenz-Pirna, in der Nähe von ^dgs Vorwerk, am Gleise liegend ein; vom acht»^ überfahrene männliche Person vorgefun- e, ^j' deren Kopf vom Rumpfe getrennt war. ^ann um Vi? Uhr erfolgten gericht- e Aufhebung der Leiche wurde in dem hlaO«der 23 Jahre alte Arbeiter Albin Moschke LebAh hier durch dessen Bruder festgestellt. '4^^'Eos hat sich M. vom Zuge 893 nachts .W überfahren lassen, lieber die Gründe 74-",^ bM beklagenswerten Vorgänge erfahren wir, c längere Zeit krank gewesen sei, in- auch von einem seinem Bruder Sparkaffenbuche 400 Mark unrecht- ^^>eser abgehoben und unterschlagen haben. >rf. j zweite in seinen Motiven ähnliche einiger Tage wirft leider ein Okii-z^s Licht auf den sittlichen Verfall eines i Unserer jungen Leute. vorgegangsn werden. Zu gleicher Zeit fand im sozialdemokratischen Gewerkschaftshause eine Protestversammlung statt, die von etwa 800 Personen besucht war. Man nahm Stellung gegen die gegnerische Presse und das Unter nehmertum und trat ein für die Erhaltung des Gewerkschaftshauses, dem mit Polizeistunde und eventuell mit Einziehung der Konzession gedroht worden war. — Am oberen Bahnhof wurde auf einen nach Reichenbach verkehren den Zug, der arbeitswillige Maurer nach Hause förderte, geschossen. Das Geschoß prallte an der Säule des Bahnsteigdaches ab. Der Täler ist nicht ermittelt. — Ein tragisches Ende hat in Plauen eine 18jährige böhmische Arbeiterin genommen, die bis zum Ausbruch des Maurerstreiks auf einem Bau gearbeitet hatte. Sie hatte sich, nachdem sie infolge des Maurerstreiks arbeits los geworden war, in einer Appretur-Anstalt Arbeit gesucht und solche gefunden. Da kam ein Brief ihrer in der Gegend von Marien- bao wohnenoen erkrankten Mutter mit der Bitte, nach Hause zu kommen. Diesem Rufe folgte sie. Zu Hause wurde sie am vorigen Sonnabend vom Blitz erschlagen. Ihre Mutter ist in der Nacht zum Sonntag ebenfalls gestorben. — Sich die Pupille des linken Auges quer durchschnitten hat vor einigen Tagen ein Kaufmann in Plauen. Als dieser seinem Söhnchen die Schnürsenkel lösen wollte, rutschte ihm das Messer, dessen er sich hierzu bediente, am Knoten ab und fuhr ihm ins Auge. Ein Teil des Auges ist ausgelaufen, doch wird ihm, wie sich nunmehr übersehen läßt, durch die Kunst des AugDarztes erfreulicherweise ein Teil der Sehkraft erhalten bleiben. — Im Palmengarten zu Leipzig haben die Musikproben zu dem großen Zapfenstreich be gonnen, welcher am 5. September vor dem Kaiser und vor König Georg in diesem Eta blissement stattfindet. 16 Musikkorps mit den dazu gehörigen Spielleuten und 180 Fackel träger, im ganzen rund 1000 Mann, werden an dem Zapfenstreich teilnehmen. Der dienst älteste Kapellmeister, Musikdirigent Alfred Jahrow vom 134. Regiment, ist Leiter der großartigen militärischen Musikaufführung. Leipzig, 18 Juli. Zur Entfernung aus dem Amt durch Dienstentlassung wurde der Obertelegraphenassistent Felix Hilarius Woitech aus Werdau verurteilt, weil er sich den ihm dienstlich untergebenen Telephonistin nen gegenüber Ungehörigkeiten hatte zu schulden kommen lassen und auch außerdienst lich die Pflichten eines Beamten gröblich ver letzt hatte Zwei Drittel der ihm gesetzlich zustehenden Pension wurden ihm auf zwei Jahre belassen. Kirchennachrichten von Hauswalde. 7. Sonntag nach Trin.: Heiliges Abend mahl, Beichte 8 Uhr Vormittag, — Vormit tag 10-/z Uhr: Unterredung mit der konf. männlichenJugendvonHauswaldeund Bretnig. Kirchennachrichten von Frankentchal. Dom. 7. p. Trin.: Vormittag ^9 Uhr: Predigtgottesdienst. Nachmittag Vz2 Uhr: Kinoergottesdienst. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Gert rud Lisbeth, T. des Bäckers Joseph Karl August Zapke Nr. 40 b. Als gestorben wurden eingetragen: Johann August Hennig, Bandweber, Witwer, 343 b, 80 I. 10 M. 9 T. alt. — Gertrud Else, T. des Musterzeichners Rudolf Richard Mit tag 13 N, 4 M. 8 T. alt. V ' 0 Mk. pro Tag festgesetzt. Die Fourage wird ^4 der vom Staate gewährten Entschädigung ^gezahlt. 3) Auf Gruno einer Zuschrift der ^Ämtshauptmannffchaft, Pension des früheren ^eindcvorst. Koch betr:, beschließt man, diesen von der Tagesordnung abzusetzen und A nächster Sitzung zur Vorlage zu bringen. . Ein Antrag der freiwilligen Feuerwehr, E ^jährige Auszeichnung ver Feuerwehrleute - t^lbert Heinrich und August Schöne betr., ."det Befürwortung. 5) Ebenso wird ein des hiesigen Turnvereins, Erlaubnis Flaschenbierschank in der Turnhalle an ^insmitglieder und deren Gäste anlangend, der königlichen Amtshauptmannschaft be- 'körtet- 6) Die bei der letzten Bierreoision ülnelH^undenen Unregelmäßigkeiten werden nach OrV^I Regulativ geahndet. 7) Nachdem die errungen auf 1902 geprüft und wieder ^eben worden sind, sollen dieselben vom August dieses Jahres vier Wochen n^räiiia, Einsicht für oie Interessenten ' k'^eineindeamte ausliegen. Auch wird dem , Euerer Herrn August Schöne hier Enllast- Og erteilt. t-Großröhrsdorf. Am Mittwoch wurde