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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt alb- Ilf, hr- für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. ! Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, fibonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" l ^^vierteljährlich ab Schaller 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus I Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboteo jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bi« vormittags S Uhr angenommen. !it- ns- Schristleilung, Druck unk> Verlsg von N. 8lhuvig, Bretnig. Nr. 55. rus Vom Ktrchenbau. Air haben zuletzt am 16. uno 20. Mai ««richtet und sind dann mit unserer Urkunde bei der Aufziehung des Turmknopfes an die Gemeinde getreten, die in ihrer Zusammen- s°isung einige weitere Angaben brachte. Seit- sind die Fenster endgiltig an Herrn »Malermeister Urban in Dresden, einen Pulsnitzer Sohn, für rund 2000 Mark ver üben worden. Die Altarfenster sind davon aus- »envmmen; sie kosten allein fast soviel, werden V ^«r alle geschenkt, lieber die Stiftungen 1 werden wir noch besonders berichten, bitten / "Ur heute schon, doch die Altarbekleidungen der Kirche noch schenken zu wollen. Sie sind Isst da» einzige, was noch fehlt. — Da« Orgel- -iss^äuse ist für 1595 Mk., die Kanzel in Eiche IUM rund 1100 Mark an die Firma Hengst . .. Pirna, der Altar aus Cottaer Sandstein l 1400 Mark an Bildhauer Schneider " Pirna vergeben worden. Ferner sind die ^.Alerarbeiten der Firma Weygand und ^"'Hümmel in Dresden für 3100 Mark über- 'a,L lr«gen worden. Einheimische hier zu berücksich- lMll iigm g^g leider nicht an, da ein eingehender Venanschlag und eine auch nur einigermaßen , ^Ersichtliche Skizze, die zum Anhalt hätte A«n können, nicht geliefert worden war. — i- A Rücksicht auf die Ausmalung haben wir, da Unfug in der Kirche verübt worden ? und sogar Beschädigungen vorgekommen den Verschluß sämtlicher Türen be- ernu<Mießen müssen; wir bitten die ganze Ge- Okl^«inde, hjer mit wachsam sein und vor 53 k Am die Kinder fern halten zu wollen. — A Heizung der Kirche hat sich nach Armaliger Probe bewährt, als Heizer ist Exk^rr Ernst Ludwig Philipp angestellt worden. ^4 die Einebnung des Kirchplatzes wird ^«itr Angriff genommen, während für Blitzableitung noch nach Grundwaffer Acht mird. Enolich ist die Anstellung eines en Vikars beschlossen und vom Hohen Landes- roch^^orium auch in Aussicht gestellt worden lickd" Zusage, zu seinem Gehalt jährlich A Mk. beizutragen. Für seine Wohnung schon Vorsorge getroffen. — Unterdes sind ^l schon einzelne Sammelgänqe wieder unter- Amen worden. Von einer Seite, die lieber die Asser trübt als klar sieht und spricht und 75 erkundigt, sind sie durch das Gerücht er- ^^hert worden, unser Architekt erhalte auch kt ? den Stiftungen und Geschenken 6 Proz. diese Leute alles wissen ! Herr Architekt chtti^"l hä», allerdings das Recht, von der Summe 6 Prozent zu berechnen und damit keineswegs zu hoch bezahlt sein, mehrfache Umarbeitungen ihm hohe achtem " verursacht haben unv von ihm vieles tebe>>4 getan, angegeben und geleitet worden > was jeder andere Architekt sicher anderen 'ioi^»sA^n hätte, wenn er nicht besonders bezahlt worden wäre. Er hat aber - vornherein die Stillungen und "Ee sh,,, zukommenden Prozenten adr-^nommen. — Am Montag Haven die zum erste»: Male vom Turme geläutet, ^nen wir, daß sie uns noch ein gesegnetes bis zur Weihe eingeläutel haben, die ---E? ^r den 28 September angemeldet ist, Preit^ noch nicht fest beschlossen werden konnte. . Dit: rich, Pf. — Ak ^»rtlickeS und Sächsisches. ü. nig. Bericht über die Gemeinderats- .1? 4.1 ili d. I. I) Ein Gesuch des neuen oj» des Schützenhauses, Ernst Hänel Hf'I Dresden, um Weitersührung der Gastwi.t- Sonnabend den 11. Juli 1903. 13. Jahrgang. schäft in der bisherigen Weise, wird bei der Königlichen Amtshauptmannschaft befürwortet. 2) Das Gesuch de» Gastwirt« M. um teil weisen Erlab der über ihn verhängten Bier steuerstrafen wird berücksichtigt und vom sech- zehnsachen auf den achtfachen Betrag herab gesetzt. 3) Einem Bittgesuch de« „Frauenheim» Leipzig-Borsdorf" wird mit einem Beitrage in Höhe von 3 Mark für da» Jahr 1903 entsprochen. 4) Auf eine eingegangene Zu schrift von der Königlichen Amtshauptmann schaft Kamenz, Unterstützungsanspruch des früheren Gemeindevorstande K. betreffend, wird, unter Hinweis auf den Gemeinde ratsbeschluß vom 26. Mai 1902, die Ent scheidung oer oberen Verwaltungsbehörde an heimgestellt. Kamenz. Da« hiesige Forstfest wird in den Tagen vom 24. bis 27. Aug. abgehalten. Kamenz. Ein schändliches Sittlichkeit« - vergehen ist am Montag nachmittag gegen 3 Uhr an einer wendischen 40-jährigen verhei rateten Frau aus Teichhäusern bei Räckel witz in der Nähe der hiesigen Stadt verübt worden. Als dieselbe ruhig und ahnungslos den Fußweg nach dem Bautzner Berge passierte, wurde sie von einem einige Schritts zuvor anscheinend schlafend angetroffenen Wegelagerer verfolgt, von hinten an ihrem Korbe gepackt, zu Boden geworfen und auf gemeine Weise vergewaltigt. Die Bedauernswerte hat -dabei einen starken Blutverlust, auch mehrfach Kratzwunoen erlitten. Nachoem die Polizei auf Veranlassung einiger Stadtbe- wohner alsbald von der Untat verständigt worden war, gelang es deren Bemühungen glücklicherweise, den Täter in der Person de» 18-jährigen Arbeiters Pollack festzunehmen und ist derselbe auch de« begangenen Ver brechens geständig. — Heute morgen in der 5. Stunde wurde eine Frau P. von hier im Mühlgraben der Schwarzen Elster tot ausge- f"noen. Dieselbe hat anscheinend in einem Anfälle von Schwermut ihrem Leben auf diese tragische Weise selbst ein Ende ge macht. Bautzen. (Schwurgericht.) Der 1874 in Obersteina geborene, mehrfach vorbestrafte WirtschaftSgehilfe Max Bruno Oßwald aus Obersteina ging am 3. Mai d I. nach Ram menau in den Erbgerichtsgasthof zur Tanzmusik In dieser Nacht brannte nun in der zwölften Stunde die Scheune des Wirtschaftöbesitzers Friedrich Wilhelm Hartmann und das Wohn- gebäude des Webers Friedrich August Kluge in Rammenau nieder. Diesen Brand hat der Angeklagte angelegt. Der Schaden des Hart mann betrug etwas über 2000 Mk. und der des Kluge ca. 3000 Mk Der Angeklagte will nun bis zur letzten Tour im Gasthofe gewesen sein und bestritt seine Schuld bis zuletzt Durch die Zeugenaussage wurde alles für wrderlegt erachtet. Dem Wahrspruch der Geschworenen gemäß wurde der Angeklagte Oßwald wegen vorsätzlicher Brandstiftung mit einheitlichem Zusammentreffen von fahrlässiger Brandstiftung zu 3 Jahren 6 Monaten Zucht haus verurteilt. Die Ehrenrechte wurden ihm auf 5 Jahre aberkannt. Großerkmannsdorf bei Radeberg, 6 Juli. Auf dem Tanzsaale vom Tode er eilt wurde am Momag abend der 19jährige Arbeiter Oswin Schott. Reichlicher Genuß von Kirschen und hierzu getrunkenes Bier dürften jedenfalls den Tod verursacht haben. — Die Frechheit dec Spitzbuben wird immer größer. In Dresden wurde einer Frau der Kinderivagen, während sie sich auf kurze Zeit entfernt hatte, um einen Einkauf zu be- wirken, am Antonsplatze gestohlen. Der Dieb hatte das Kind auf den Fußsteig gesetzt und war dann mit dem Wagen abgefahren. In den Wagen soll sich auch Geld befunden haben. — Ein Revolver-Attentat auf seine Frau verübte am Dienstag mittag, wie uns berichtet wird, in Piesch.n - Dresden der Kupferschmied Feldheim, indem er fünf Schüsse abgab und seine Ehehälfte an Hals und Schultern schwer verletzte. Feldheim floh nach Verübung der Tat, konnte aber in Mickten eingeholt und festgenommen werden. Ueber die Ursache der Tat verlautet, daß sie aus Eifersucht geschehen sei. Feldheim wohnte bis vor kurzem im Rheinlands und hatte seine Frau mit drei seiner Kinder, darunter ei» halbjähriges, nach Dresden vvrausgeschickt Er selbst kam mit den übrigen drei Kindern vorigen Sonnabend nach Dresden. Seit dieser Zeit soll es zu wiederholten Auftritten zwi schen den Eheleuten gekommen sein, und im Verlaufe eines solchen griff Feldheim zum Revolver. Löbau Eine heftige, weithin wahrge nommene Detonation erfolgte am Freitag abend in der 11. Stunde in hiesiger Stadt. ES stellte sich bald heraus, daß dieselbe von einer in der „Tonhalle" in der äußeren Zit» tauerstraße erfolgten Gasexplosion herrührte. Die Anwesenden hatten schon längere Zeit emen Gasgeruch wahrgenommen, da das Etablissement aber erst am Freitag an die städtische Gasleitung angeschlossen werden sollte, wollte man nicht daran glauben, daß der Geruch von ausströmendem Gase herrüh rt n könnte. Als nun der Wirt, Herr Schrei ber, sich nach dem Keller begab, um Bier an zustecken, ereignete sich das Unglück. Herr Schreiber wurde sofort von dem Luftdruck niedergeworfen und erlitt schwere Verletzungen. Die angerichteten Verwüstungen sind ganz be deutende. Die über dem Keller liegenden und anstoßenden Räume wurden arg demoliert; starke Mauern haben sich nach außen hin ge weitet und gebogen, Türen und Fenster sind teilweise zertrümmert und der angerichtete Schaden ist ein ganz beträchtlicher. Der ent standene Schaden an Gebäude und Inventar wird von fachmännischer Seite auf 15 000 Mark geschätzt. Plauen i. V., 6. Juli. Weil er bei der Generalmusterung am Sonnabend wieder um zurückgestellt uno zum Landsturm ausge hoben wurve, erschoß sich mittels Revolver« der 22jährige Sohn des Fabrikanten Nau mann hier. Der Bedauernswerte litt an Krämpfen. E i n g e s a n d t. Nächsten Sonntag wird im ganzen Lande eme Kirchenkollette für Bretnig ge sammelt. Wir verhehlen uns nicht, daß eine Sommorkollekte von vornherein nicht den Er trag verfpricht, den eine Herbstkollekle gehabt hätte. Aber wir hoffen doch, sie bringt uns den Erweis, daß die Gemeinden des Landes den schweren Schritt zum Krrchenbau gut heißen, brüderlich fördern wollen und sich freuen, wieder eine Schwestergemeinde mit eigenem kirchlichen Leben in ihrer Mitte be grüßen zu können. Wir haben aber noch die besondere Bitte an die eigene Gemeinde, doch dafür sorgen zu wollen, daß unsere Haus walder Kirche am nächsten Sonntag unter den anderen nicht zurucksteht oder gar mit Unehrrir besteht. Wir bitten vor allem un sere lieben HauSwalder, recht zahlreich zu kommen und zu geben. Den Nachbar, der sich» hat sauer werden lassen vorwärtszukom« men, haben sie unmittelbar nahe und find durch besondere Bruder- und Nächstenpflichten gebunden, ihm diesmal sein geistlich „Gut und Nahrung bessern und behüten zu helfen." Wohl sieht man in der Nähe die menschlichen Seiten eine» Werkes, die nirgend und auch hier nicht fehlen, nur allzuleicht. Aber mit ihnen haben wir's als Christen nicht zu tun, sondern allein mit dem, was Gott daraus gemacht hat, und da» ist viel. Es ist da» offenbare Bekenntnis Gotte» zu einer Gemeinde und ihrer Zukunft. E» ist auch jetzt nicht mehr der Menschen, sondern Gottes Bitte: Bekennt euch zu mir, ich soll mich einst auch zu euch bekennen, wenn ich Hilfe brauche! — Und wer seinen Herrn kennt, vernimmt seine Stimme. Wir bitten aber auch unsere lieben Bretniger, sich an die Seite der Mission», und Gustav Abolssgemeinden zu stellen, die, selbst unter stützt und über Wasser gehalten von der all gemeinen Liebessteuer, doch auch ihr Opfer dazu legen und gar manchmal kein geringes. Wir sind Glieder einer großen Gemeinschaft nächsten Sonntag und in der Kirche alle gleich, — ob nehmend oder gebend, doch zusammen opfernd und alle ve» Wortes ein gedenk: Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten Deine Gelübde! Hausvalde, am 10. Juli 1903. Georg Dittrich, Pfarrer. Kirchennachrichten von Hau» walde. 5. Sonntag nach Trin.: Frühamt. Beichte 7^ Uhr Vormittag. «irchenkoüette für den Mrchenbau in Bretnig. Familiennachrichten seit dem 12. Juni, Getauft: Wella Helene, T. de» Schank- wrrl» und Bankfleischers F. W. Wilke in B. — Martha Frida, T. de» Maurer» E. B R. Horn in B. — Alma Martha, T. de» Postboten M. M. Zschiedrich in Ohorn. — Unehelicher Sohn und Tochter in B. Getraut: Alwin Hermann Bernhard Schöne, Müller in B., mit Anna Emma Richter in H. — Johann Karl August Raak, Glas- schleifergehilse in Hohenbocka, mit Helene Hedwig Nitsche in Radeberg. — Ernst Robert Menschner, Maurer in Ohorn, mit Anna Flora Ullrich in B. — Emil Rüegg, Dienst knecht in B., mit Kamilla Hedwig Boden in B. Beerdigt : Frau Bertha Auguste Philipp geb. Gebler in Bretnig, 36 I. 8 M. 7 T. alt. — Friedrich August Fuß, Auszügler in Hauswalde, 76 I. 1 M. 1 T. alt. — Frie derike Christiane Schuster geb. Richter in Hauswalde, 63 I 5 M. 2 T. alt. — Frau Wilhelmine Karoline verw Peschel verw. gew. Kunath geb. Menzel in Hauswalde, 63 I. 10 M. 11 T. alt. — Frau Johanne Wilhelmine Anders geb. H.uptmann in Haus walde, 69 I. 3 M. 12 T. alt. - Friedlich Gustav Kind, Schuhmacher in Bretnig, 51 I. alt. — Johann Traugott August Koch, Pri- vatus in Bretnig, 85 I 9 M. I T. alt. — Frau Hulda Alma Zsrb-edrich ged. Schreiber in Bretnig, 23 I. 2 M. 3 T. alt. — Franz Max Rennau, Fabrikarbeiter in Bretnig, 14 I. 26 T. alt — Friedrich Moritz Kunath, Leinweber in Hauswalde, 62 I 2 T. alt. — Ida Emma Zschiedrich, Fabrikarbeiterin in Bretnig, 39 I. 1 M. 16 T. alt.