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Allgemeiner Anzeiger : 24.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190306245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19030624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19030624
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-24
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 24.06.1903
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politische Aunälckau. Deutschland. * Die Handelsvertragsverhand lungen mit der Schweiz sollen in den nächsten Tagen beginnen. * Alle 397 Wahlergebnisse sind nun mehr bekannt, davon sind 184 S ti ch w ah l e n. Gewählt sind 31 Konservative, 88 Zentrum, 14 Polen, 6 Freikonservative, 54 Sozialdemokraten, 4 Wilde, 6 Elsässer, 5 Nationalliberale, 1 Däne, 1 Retormpartei, 3 Bauernbund. An den Stichwahlen sind beteiligt 37 Konservative, 122 Sozialdemokraten, 24 Freisinnige Volks partei, 65 Nationalliberale, 11 Freisinnige Bereinigung, 4 Elsässer, 8 Polen, 16 Reichs- Partei, 1 Bund der Landwirte, 5 Antisemiten, 35 Zentrum, 10 Wilde, 6 Bauernbund, 8 Deutsche Volkspartei, 8 Welsen, 8 Reformpartei. Es kommen in <Ltichwahl mit: Kons. Ztr. Fr.Vp. Fr.Vgg. B.d.L. Nat. Soziald. 26 10 17 8 2 32 Konservat. — — 3 1 — 2 Zentrum — — 2 — — 17 Nationallib. 2 17 - - 1 - *Die sozialistischen Stimmen haben in Sachsen, wie die ,Dresd. N. N.' berichten, um 151809 Stimmen zugenommen; damit hat die sozialdemokratische Fraktion alle übrigen zusammengenommen um 140 000 Stimmen überflügelt. *llber den Umfang der Krankenver sicherung im Jahre 1901 veröffentlicht das Vierteljahrsheft zur Reichsstatistik Angaben. Danach waren im Jahre 1901 23 064 Kranken kassen vorhanden, 43 mehr als im Jahre zu vor. Die Zahl der Mitglieder betrug im Durchschnitt des Jahres 9 641 742, das heißt 121000 mehr als im Jahre 1900. Die Zahl der Erkrankungsfälle mit Erwerbsunfähigkeit betrug 3 617 022, also auf 1 Mitglied 0,39, die Krankheitskosten 163,3 Mill. Mk. oder 5,5 Mill. Mk. mehr als im Jahre 1900. Die Krankheitskosten für ein Mitglied stiegen inner halb des Jahres von 16,58 auf 16,94 Mk. Das Vermögen der Krankenkassen stieg inner halb Jahressrist von 156 aus 163 Mill. Alk. *Jn Südkamerun haben die Be unruhigungen am Campofluß größere Aus dehnung angenommen. Die Regierung hat des halb auf den Kopf des Tangwe King („König") eine Belohnung von 100 Mk. ausgesetzt, denen ein Pflanzungsleiter noch 50 Mk. hinzugefügt hat. (Die „Königsköpfe" scheinen in Südafrika spottbillig zu sein.) Anfang Februar war dieser „King" zur spanischen Seite des Campoflusses übergesiedelt, angeblich weil die Regierung ihn fangen wollte. Österreich-Ungarn. * Stephan Tisza ist mit seinen Versuchen, ein neues ungarisches Ministerium zu bilden, gescheitert und hat seinen Auftrag in die Hände des Kaiser-Königs zurückgegeben. England. * Uber die Lage im Somalilande machte der Küegsminister im Unterhause einige sehr gewundene Angaben, welche die vielen in letzter Zeit gemeldeten Hiobsposten nicht demen tieren, sie also bestätigen. Es ist anzunehmen, sagte er, daß General Manning und Oberst Cobbe nunmehr ihre Kräfte vereinigt haben. Für die Annahme, daß Galadi bedroht sei, liegt kein Grund vor. Das Vorrücken der Abessinier veranlaßte den Mullah, sich nach Nordosten zu wenden. Planning hat keine Verstärkungen ver langt, doch sind solche in Berbera und in Indien in Bereitschaft. Wir haben von Planning nichts erfahren während der drei letzten Wochen, weil er damit beschäftigt ist, seine Streitkräfte zu- sammenznziehen. Italien. * Sämtliche nach dem Rücktritt des Kabinetts Zanardelli vom Könige zu Nate gezogenen Politiker sprechen sich, nach offiziösen Mitteilungen, für die Lösung der Krise durch die Wiederberufung Zanardellis aus. Plan hält denn auch an der Annahme fest, daß Zanardelli, obwohl er sich durch die aufreibenden parlamentarischen Kämpfe während HL Merzens stürme. 12) Roman von C. Wild. G«tt «ein g.) „Gewiß," bemerkte Hedda leichthin, „wir haben weite Reisen unternommen und alle großen Städte Europas gesehen." „Ah, Sie sind also auch Amerikanerin?" „Nein," gab Hedda zögernd zur Antwort. Eine Pause entstand, dann hob Frau Schell bach wieder an: „Sie dürfen mich nicht für un bescheiden halten, mein Fräulein, aber in Ihrem Gesicht finde ich große Ähnlichkeit — mit der Tochter ein-r Freundin, die seit Jahren für mich verschollen ist —" sie hielt inne, um sich nicht durch das Beben ihrer Stimme zu verraten. Heddas Stimme klang fest und klar, als sie gelassen erwiderte: „Ähnlichkeiten täuschen oft, gnädige Frau." „Ja, aber der Name — Ihr Name ist doch Hedda Winter I" „Ja, das ist mein Name," sagte das junge Mädchen fest, „aber ich bitte, aus demselben durchaus keine Schlüsse zu ziehen. Ich habe darauf verzichtet, eine Familie zu besitzen. Meine Mutter ist m Not und Elend gestorben, ohne daß sich einer ihrer Angehörigen um sie ge kümmert hatte. Ich, als ihre Tochter, will es nicht besser haben — hören Sie mich wohl an, gnädige Frau — ich will keine Verwandte be sitzen und werde jede Zugehörigkeit zu denselben immer ableugnen." Während das junge Mädchen sprach, hatte sich die alte Dame, am ganzen Körper zitternd, erhoben. Ihre weit anfgerissenen Augen bohrten seiner zweijährigen Regierung sehr ermüdet Mit, den Wünschen und den Vertrauenskundgebungen des Königs, die sich nach übereinstimmenden Urteilen mit den Bedürfnissen der Lage decken, Rechnung tragen und die Mission annehmen werde. Bei der Neubildung des Kabinetts durch ihn gilt jedoch ein Einvernehmen mit Rudini oder Sonnino als ausgeschlossen. Viel mehr beabsichtigt Zanardelli, so viel verlautet, das alte Kabinett, allerdings ohne Giolitti und Bettolo, möglichst beisammen und bei der Wahl der Ersatzmänner für die Ausschei denden sich an die Mehrheit zu halten. Ruhland. *Dcr russische ,Regierungsbote' bringt einen Artikel, wonach König Peter anerkannt und ihm die Bestrafung der Mörder des Königs und der Königin zur Pflicht gemacht wird. Der russische Gesandte Czarikow erschien bereits am Mittwoch im ser bischen Ministerium des Äußern, wo er mit teilte, daß der Zar die Wahl Peters I. zum König anerkenne. (Würde König Peter da strafend eingreifen, so wäre er bei seiner Armee unmöglich. Das sollten die Mächte doch be denken.) Balkanstaaten. * König Peter von Serbien erklärte, daß die Frage, was mit den Belgrader K ö n i g s m ö rd ern geschehen sollte, eine innere Angelegenheit Serbiens sei. *Die Änderungen der serbischen Verfassung, die am Mittwoch von der Skupschtina und dem Senat angenommen wurden, sind dem König mitgeteilt und von diesem genehmigt worden. Die neue Verfassung wurde am Freitag in Kraft gesetzt. Der König wird nach seinem Eintreffen auf dieselbe den Eid leisten. — König Peter empfing Don nerstag nachmittag die in Genf eingetroffenen Ordonnanzoffiziere. Die Abreise des Königs ist endgültig auf Montag abend festgesetzt. Die Ankunft in Belgrad erfolgt Mittwoch mittag. * Es darf als erwiesen gelten, daß die an dem Königsmorde beteiligten Offiziere gleichzeitig im Palast gestohlen und ge plündert haben. Ein Teil der Juwelen der Königin Draga und zahlreiche wertvolle Gegen stände aus dem Palast fehlen. *Zu den macedonischen Wirren wird gemeldet: In den letzten Tagen wurden in llsküb, Jstib und Kotchana 163 Bulgaren verhaftet und 80 in Freiheit gesetzt. Nach türkischen Angaben ist die Expedition Schansi Paschas gegen die Reste der albanesischen Oppo sition im Gebiet Malisije günstig verlaufen. *Der Staatsgerichtshof in Sofia hat in dem Prozesse gegen mehrereMinister des Kabinetts Jwantschow das Urteil gefällt. Der frühere Ministerpräsident Jwantschow und der frühere Minister der öffentlichen Arbeiten Tontschew wurden wegen Außerachtlassung der Bestimmung des Gesetzes über die Vergebung öffentlicher Arbeiten bei r>er Anlage von eisernen Hangards und wegen Gewährung einer Sub vention an die deutsche Levanteliuie ohne Er mächtigung der Sobranje zu je acht Blonat Zwangsarbeit verurteilt. Der ehemalige Minister des Innern Radoslawow wurde wegen politischer Delikte ebenfalls zu acht Monat Kerkers verurteilt. Der ehemalige Finanzminister Tenew wurde freigesprochen. Der Gerichtshof beschloß, alle Verurteilten der B e g n a d i g u n g der Sobranje zu empfehlen. Amerika. *So ganz ist die Revolution in Venezuela doch noch nicht zu Ende. Plutos' Unterführer Rolando, der zweitausend Mann befehligt, hat sich als Revolutionsführer erklärt. Afrika. *Jn Marokko sollen nach Madrider Telegrammen die Truppen der Aufständischen den Prätendenten verlassen haben und dieser sich in einer äußerst kritischen Lage befinden. * Sowohl in England wie in Südafrika scheint man der Ansiedelung von englischen Landbauern wenig Liebe eutgegenzubringen. Bisher waren zur Unterstützung dieser Ein wanderer 10 000 Pfund von der Kapkolonie aus gesetzt, eine neue Forderung aber wagt Sir Gordon Sprigg dem Parlament nicht in Vor lage zu bringen: obwohl man im allgemeinen jede Zunahme der weißen Rasse mit Freuden begrüßt. Es ist dies eine wenig gute Empfeh lung für den englischen Landmann. Asien. *Der russische Kriegsminister Kuropatkin ist von Tokio abgereist. Einem Sensationsblatt in Jokohama zufolge soll zwischen Kuropatkin und dem japanischen Minister des Äußern Baron Komura ein Ab kommen betreffend die Mandschurei und Korea getroffen sein, doch wird dieser Meldung nur wenig Glauben beigemessen. Weitere Cinrelkeiten rur Rönigskatastropke in Belgrad werden von der Wiener Inter nationalen Korresp.' gemeldet. Hiernach erhielt König Alexander am 10. Juni um die Mit tagsstunde zwei anonyme Briefe, in welchen ihm mitgeteili wird, daß eine Verschwörung endgültig innerhalb kürzester Frist zum Ausbruch kommen werde. Der König berief sofort den Ministerpräsidenten Zinzar-Markowitsch und den Minister des Innern, Theodorowitsch, teilte ihnen den Inhalt der beiden Briefe mit und befahl sofortige Vorkehrungen. Beide Minister be ruhigten und versicherten den König, daß die beiden anonymen Briefe gemeine Verleum dungen und die Offiziere dem Könige treu er geben seien. Der König verlangte trotzdem die sofortige Verhaftung eines von ihm namhaft gemachten Verschworenen. Die Minister blieben jedoch bei ihren früheren Versicherungen. Am selben Abend wurde der Ministerpräsident noch einmal zum König berufen und befragt, welche Vorkehrungen getroffen worden seien. Zinzar Markowitsch wollte neuerlich die Besorgnisse des Königs zerstreuen und begab sich aus dem Konak mit der Absicht nach Hause, am nächsten Tage abzudanken. Beide anonyme Briefe wurden nach der Ermordung Zinzar Marko- witschs von den Verschwörern bei ihm ge funden. Auch ist es interessant, wie die Bildung der provisorischen Regierung zustande kam. Zuerst begab sich ein Offizier mit vier Soldaten zu Ljubomir Ziwkowitsch, vor dessen Wohnung das 6. Regiment aus der Festung zum Konak vor beimarschierte. Als der Offizier an die ver sperrte Tür des Ziwkowitsch anklopfte und diesem mitteilte, was geschehen ist, antwortete Ziwkowitsch, daß er zu klug sei, um solche Fabeln zu glauben. Man wolle ihn verhaften, und er sei des Kerkers genügend satt; daher bleibe er lieber zu Hause und wolle um keinen Preis die Türe öffnen. Umsonst waren die Beteuerungen des Offiziers, daß man im Mini sterium auf ihn warte. Erst als einer seiner Freunde ihm von der Straße aus zurief, daß der Offizier die Wahrheit spreche, öffnete er und fuhr, von dem Offizier begleitet, ins Mini sterium. Dieser Vorgang dauerte eine halbe Stunde. Mit Stojan Protitsch ging es in ähnlicher Weise her. Nur hat er den sich mel denden Offizier gleich empfangen. Er beschwor diesen, ihn in Ruhe zu lassen, denn er habe lange genug seine Füße in Eisen getragen. Zuletzt bat er sogar um Gnade, daß man ihn zu Hause lasse und andere Minister suche. Auch er hat den Aussagen des Offiziers keinen Glauben geschenkt. Was Awakumowitsch be trifft, so war er verreist und mit dem aus Nisch uni 4°ft Uhr morgens in Belgrad ein- treffeuden Zuge zurückgekehrt. Am Bahnhofe hatten ihn zwei Offiziere mit einem Hofwagen erwartet und direkt ins Ministerium geführt. Als alle neuen Minister beisammen waren, be fahlen ihnen die versammelten Offiziere, mit den Revolvern in den Händen, einen Ukas zu unterschreiben, durch welchen sie sich selbst zu Ministern ernennen. Dies die Entstehungs geschichte der provisorischen Regierung. Die erste Tat dieser Regierung war die Entsendung eiues Telegrammes an die Kom mandanten der sünf Armeedivisionen, welches sich förmlich in das bleiche, ruhige Gesicht vor ihr, indes ihre Hände bebend nach einer Stütze suchten. „Hedda, Hedda!" kam es stoßweise von ihren Lippen, „du bist also doch das Kind meiner Tochter, meine Enkelin I" Hedda hatte sich erhoben. „Sie vergessen, gnädige Frau," sagte sie schneidend, „daß Sie nur einen Sohn besitzen, — die Tochter hat vielleicht nie in Ihrem Herzen gelebt, sonst hätten Sie zu ihr nicht so grausam sein können. Lassen Sie die Vergangenheit ruhen, das Grab gibt die Toten nicht mehr zurück." Die alte Dame wankte, stand aber im nächsten Augenblick wieder aufrecht da. „Das Grab gibt die Toten nicht mehr zurück," wiederholte sie tonlos, „aber man kann an den Lebenden gut machen, was man an den Toten gefehlt hat." Hedda schüttelte finster das Haupt. „Nein," sagte sie mit Nachdruck, „es ist zu spät; dessen, was der Toten einst versagt wurde, bedarf die Lebende nicht! O!" fuhr sie in ausbrechender Entrüstung fort, „Sie glauben wohl, es sei so leicht zu sühnen, was Sie durch Ihren hartherzigen Stolz verschuldet haben I Ich sollte mich vielleicht glücklich fühlen, daß Sie mir gnädigst gestatten wollen zu sagen, meine Mutter sei eine geborene Schellbach gewesen. Sie nennen das vielleicht eine Sühne, wenn Sie mich vor der Welt als Ihre Enkelin anerkennen, mir erlauben, daß ich zu jenem eitlen Selbstmenschen „Onkel" sagen darf, von seiner kaltherzigen Tochter als Base begrüßt werde. Natürlich, es möchte nicht ohne einen kleinen Kampf abgehen, denn der hochan gesehene Kommerzienrat von Schellbach würde sich schwerlich sofort bereit erklären, die Tochter eines fahrenden Komödianten als seine Ver wandte anzuerkennen. Wenn Sie diese Aner kennung trotzdem durchsetzen würden, das wäre Ihre Sühne! Und an die tausend, tausend Tränen, die meine arme, verstoßene Mutter vergossen hat, an all' die Qualen und Schmerzen, die die arme Dulderin erlitten, denken Sie nicht! Sie haben in Überfluß und Reichtum gelebt und wußten, daß Ihre Tochter in Armut schmachtete — doch damals hatten Sie kein Herz für sie! Vielleicht wäre auch mein Vater nicht so tief gesunken, wenn ihm jemand eine rettende Hand geboten hätte — aber nein, das ließ Ihr Stolz nicht zu; nach Ihren Begriffen hatte Ihre Tochter eine Mißheirat geschloffen, als sie einem Künstler die Hand reichte, und dieses Vergehen trennte Ihr Kind für ewig von Ihrem Herzen. Und ich — nun, Sie sollen es wissen, Meine Gnädige, ich danke sür die Brosamen einer Zärtlichkeit, die mir jetzt, vielleicht in einer plötzlichen Gemütswallung, gereicht werden sollen; ich habe weder Schutz noch Liebe und Hilfe nötig, denn ich bin mir selbst genug!" Mit leichenblassem Antlitz und flammenden Augen hatte Hedda gesprochen. Die alte Frau ihr gegenüber war erst wie gebrochen zusammengeknickt unter der Last der Vorwürfe, die ihr das junge Mädchen kühn entgegenschleuderte. Aber sie hatte recht, ihre Mutter war grausam behandelt worden! Geld, Geld und immer wieder Geld war das Losungs wort der Familie gewesen. Der stolzen Pse war es nie eingefallen, durch Güte und § ihr betörtes Kind an den häuslichen "8 de zurückzubringen. Nein sie war entsetzt, über diesen eigenmächtigen Schütt gewesen, echte Herzenstrauer hatte sie nicht gefühlt. wenn znweilen in spätem Jahren ein soÄOMp Gefühl sich in ihrer Seele regen wollte, hatte sie es stets gewaltsam unterdrückt. dann, als sie Hedda, das Kind ihres KM, ^!chl> zum erstenmal gesehen, das Mädchen nm ft stolzen, sichern Blick, da hatte es sie n»e. jäher Schreck durchzuckt — nicht Freude 4n,-E<l es war die Sorge, ob dieses Mädchen, ^ § e vo es wirklich dazu berechtigt war, Ansprüche MM heben würde. Sie fürchtete, ihr Sohn werde sich Ml nimmer zu einer Anerkennung Heddas m lassen, sie wollte vermitteln, ausgleichen, dem Mädchen womöglich ein Abkommen vH, Erst als sie sich mit Hedda ganz war ein weicheres, besseres Gefühl >n M wacht; das stolze Selbstbewußtsein dieses I> . te Geschöpfes zog sie an ""d. hatte sie hören müssen! Gebeugt, medergcv eg stand sie da, aber schließlich regte M wieder der alte Hochmut in ihr. Sie' ihre ganze Kraft zusammen und erwidern flammenden Blick des jungen Mdche> ^cher kalter Ruhe. - . „Nun ist's genug," sagte sie feit, zu Ende für immer, denn eine Meders yElli dieses Auftrittes werden wir beide wünschen." o^tt- V Um Heddas Lippen zuckte ein Läche H den Tod des Königspaares in der unveM.. de a.! Von unä fern. Ali Die Insel Helgoland erfordert ^bayrisch „Reparaturen". Es müssen beim sogeuan'Hochzeü „Trichter" und beim „Lummelfelsen" grötztarniso Hohlräume ausgesüllt werden, ferner ist lassen, Errichtung einer 100 Pieter laugen SchuWchug dü an der Westseite der Insel, in der NähetzEy neuen Leuchtturms nötig. Bei allen di^ „„ Arbeiten muß, wie dem ,Hamb. Korr.' und' de schrieben wird, sehr vorsichtig zu Werke gangen werden. Zuerst wurden starke SP ,, dächer errichtet, um die Arbeiter vor E herabfallendem Gestein zu schützen. HM " Materialien werden durch starke Drahtseile Fahrkörbe von oben den Baustellen Mgest^ Die Fundierungsarbeiten waren zum Teil Q '"'j schwierig und konnten im Anfang nur bei niedriger Ebbe vorgenommen werden. — j der vielfach herrschenden irrigen Meinung, s , das rote Felseneiland in absehbarer Zeit t "nt den Wogen der Nordsee verschlungen werde,Mende daraus hingewiesen, daß es sich bei den Nepa mai turen nur um die Plateaus einzelner FeM" Sw handelt, die den Witterungseinflüssen d^. m, Lage und Formation besonders ausgesetzt eMmst und ihrer Wichtigkeit wegen erhalten werM g müssen. Der Mutterfelsen selbst übertriffst^ Gäi Innern an Festigkeit und Härte die härleMachp aller bekannten Sandsteinarteu. Als N. he einigen Wochen für das neue MaschinenEseuyü des Fahrstuhls zum Oberland etwas Hängen Raum geschaffen werden mußte, konnte bema nur mit schweren Hämmern und Meißeln stMdß Gestein in ganz kleinen Stückchen entfer^rbnü Nach dem Verlust während der letzten sünWz ai Jahre berechnet, ist der Felseninsel noch eWer t recht lauge Lebensdauer beschieden. kMe ! Versuche mit einem „lenkbaren" schiff will der bekannte Graf Zeppelin neM dings unternehmen. Ein Aufruf in der ZP E schüft des Deutschen Luftschifferverbandes soMM zur Beteilung mit Geld auf. Es handelt "'M, um 400 000 Mk., um das Zeppelinsche FE Zig schiff vollständig wiederherzustellen. LE Wr Geldunterstützung müßten die Versuche auWttme geben werden. l?Wen l. Auf dem Schützenplatz gepfänd^ "ein Eine üble Erfahrung wurde einem BeBo w Geschäftsmanne zuteil, der dieser Tage zum V°hn suche seiner Eltern nach Kalan gekommen M ft Als der junge Mann sich auf den Schützeuff ^ platz begeben hatte, um der Feier des SchütEftiie festes beizuwohnen, ließ eine dortige Firma >'M t Gläubigerin des Berliners von dem ihr stehenden Pfändungsrecht durch den ziehungsbeamten Gebrauch machen. Eine ftEMi volle Taschenuhr nebst Kette, sowie ein großes,-öai Barbctrag bildeten die Auslese des Beamten Esta Ein schreckliches Unglück ereignete letzter Tage in der Linsmühle bei HeiligenstEM^ Das fünfjährige Mädchen des Müllers hold sah der kreisenden Bewegung einer z„ M) welle zu. Die Kleider des Kindes wurden E 'M der Wette erfaßt, und das unglückliche wurde eine lange Zeit umhergeschleudert. furchtbar verstümmelt. Als Leute herbeieill M ein war das Kind bereits eine Leiche. HM ' Eine Moorleiche, die vor einigen ThSH E beim Torfstechen im Moore zu Krespen (Kh M Verden) ausgefunden wurde, ist jetzt in GE wart mehrerer Sachverständiger gänzlich gegraben worden. Es zeigte sich, daß es "EM um einen ganz seltenen Fund von hohem geschichtlichen Werte handelt. Die Leiche, ,'Essn völlig nackt und mit dem Gesicht nach im Moore lag, scheint, nach dem Vorhand'^. langen blonden Haare zu urteilen, weibüP eg P Geschlechts gewesen zu sein; sie ist größteMft Air noch sehr gut erhalten, so daß man M ansch, Nase, Augen und Ohren vollständig erkenn Mn kann; die kleinen zierlichen Füße zeigen g endet schöne und gut erhaltene Formen. jh. Haut ist dunkelbraun und lederartig 7 V g, Mumie zeigt in allen Teilen noch die EEienin Formen einer lebenden Person, nur daß ft.Nftitlj durch die jahrhundertelang auf ihr ruhen" Melsg Erdmassen etwas platt gedrückt erscheinen. "H px
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