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ist merkwürdigen Wettlauf hat der einem E Himmelfahrtstage veranstaltet, st mel Fladen wurden bloß die jungen Leute, die y, w-1 der Pariser Börse beschäftigt sind. Hun- ntvier Nlann hatten sich einschreiben lassen, »Zur nur vierundachtzig nahmen wirklich an -reußMn Wettlaufe teil, der von Villeneuve-Saint- hens Würges ausging und in Fontainebleau endete. Entfernung bestug 42 Kilometer und ' UMnde von dem Sieger Louis Bouveur in Stunden 45 Minuten 27 Sekunden durchlaufen, alsshu hatte niemand gewettet, weil er ziem- uretu» schwächlich aussieht und allein von den >er MiUbewerbern Leiirwandschuhe trug, wie sie in JagE> Meerbädern üblich sind. Das leichte Ge- üeser . dieser Fußbekleidung scheint, wie die j gesMßb. Post' schreibt, Bouveur zustatten ge- und zu sein. Auch der Gewinner des I beE'ten Preises, JacowSky, der 7 Minuten üben brauchte, sah eher schwächlich aus. Der :emdes:^meine Günstling, Monchot, erreichte das Zeit Minuten später. inzen ! ^>»c» tragischen Abschluß haben kürz- wlichkK die Ausgrabungen gefunden, welche ein ldigte j!"8cr Ägyptologe, Gompert, Niitglied der ; er iMlösischen Schule in Kairo, auf der unweit euwinglw Dell el'Amarna gelegenen großen Nekro- fljchM^ des Dorfes Tuna el-Gebel seit drei hah e^ren ausgeführt hat. Um die Ausgrabungen seine Mr überwachen zu können, war Goinpert auf zdbeM^' Stelle geklettert. Er tat oben einen Fehl- Ul und stürzte 15 Meter tief herab. Schwer wurde er nach Kairo überführt, wo er >rintin bald darauf verstarb. . Arbeiterwirren in New Aork. Die des der infolge der Ausstände und Aus- pi»', Errungen in New Jork und Umgegend be- ^ästigungslosen Arbeiter wird auf 200 000 »'L/Mtzt. as W In Amerika, wo die „Gesundbeter" ordeu.^r ziemlich ungeniert ihre Lehren verbreiten ieses beginnt man immer mehr ihre schäd- zur Wirkung auf die großen Massen der Be- , Malterung zu erkennen. Atan schreitet bereits nl del^ Maßnahmen, um den „Gesundbetern" das , , laudwerk M legen. Der oberste Gerichtshof ' Pennsylvania hat den Antrag der in Madelphia ins Leben getretenen „Christian ' o;M"ence Associaüon" auf Ausstellung eines /^-Harters abgelehnt. Die Ablehnung erfolgte ,,Ut Begründung, daß es dem Gemeinwesen sg achteilig sein würde, eine Gruppe von Bürgen: - inkorporieren, welche die Lehre verbreite, es 'm /s keine ansteckenden und überhaupt keine m WEHetten, und welche die sog. ansteckenden > Um.'l'kEheiten durch lautlose Gebete heilen wollen, Nete cilje in Abwesenheit des Leidenden so wirksam ^-in sollen, wie in seinem Beisein. , . .. Gefahren der Wissenschaft. Es muß mäßiges Vergnügen sein, im Himmlischen am -'ftejchb die Stellung eines Astronomen einzu- g aMehnix„ Ein französisches Blatt erzählt von mnderOer letzten Sonnenfinsternis folgendes Vor- kmsersvNmnis: Der Leiter des astronomischen Jn- strenMitM von Peking bediente fich in seinem Berichte T Miber diese Sonnenfinstemis einiger Schriftzeichen, belobe j„ der Komposition des Namens des ver- lt Rüforbeneu Herrschers vorkommen. Das war eine Hexe schwere Atajestätsbeleidigung! Sie erfuhr ihre rst s^Usprecheude Sühnung, indem der unvorsichtige LolksMcannb 24 — Hiebe mit dem Bambusstock auf Ä^^ußsohlen erhielt. ^ab- OericktskaUe. „ "" R Berlin. Ein Berliner Dissident hatte im «origem Jahre absichtlich seine schulpflichtige Tochter Aktion, Religionsunterrichte in der Gemeindeschule fern- mit, Phallen. DaS Schöffengericht sprach den angeschul- > UberHten Vater ftei, indem es sich auf ein Urteil deS wu Mo """ergerichtes vom 6. Februar 1890 stützte. Das „iii,7,/°ndgericht hingegen verurteilte den Dissidenten zu is^Ner Geldstrafe. Die schriftliche Revision gegen Entscheidung wurde noch vom Justizrat Munkel MchlvAegründet, welches eingehend nachzuweisen suchte, aufgek^ax das Urteil des Landgerichtes nicht in: Einklang mit den Bestimmungen des Allgemeinen Land- E<htes und der Verfassungsurkunde, die allen Preußen - y 7°°lle Glaubens- und Gewissensfreiheit gewährleiste. Strafsenat des Kammergerichtes erkannte aber er Zurückweisung der Revision, indem folgende Dachs Erwägungen maßgebend waren: Die Entscheidung wurdrhängl w erster Linie von der Beantwortung der Hedda vor Jahren als kleines Mädchen > dea^gerüfen: „Ich werde dich ine mehr Papa hen Daraus machte er fich eigentlich sehr aber ^»ig, penn jedes bessere Gefühl war in ihm twas Aorben, aber er brauchte Geld, er war von Msi Mttwln entblößt, und nur deshalb hatte ne Hedda ausgesucht. inen Nach einer peinlichen Pause sagte er in die si/Wchmi Ton: „Du hast recht, mein Kind, dich wir das — ich will keine quälenden Ge- 'Men heraufbeschwören. Wie ich sehe, ist es ihm, gut ergangen. Mir hat das Glück nicht ge- e dachest — die Kunst stirbt auS, fie wird nicht Wucher geachtet . -Du willst Geld von mir," fragte Hedda z /V ' ^ue tragisch vorgetragene Rede unter- ^ch^nd; „ich besitze nur wenig, aber ich will terblh. geben, was ich entbehren kann." keins, «„.-/Mein gutes Kind !" Er verstummte vor dem wmern Blick, den sie auf ihn heftete. sornzog aus der Tasche ihres Kleides ben^g kleine Börse; deren spärlicher Inhalt war gung^u ' fie besaß, und noch mußten die des einfachen Leichenbegängnisses bezahlt scho"> griff gierig nach den Silbermünzen, lejch A chmhinschob. „Dank, Dank," murmelte er. llervcsldi,,,^ suuge Mädchen sah, wie er in dem n durchnäßten Rock zusammenschauerte, mb einem Augenblick des Besinnens sagte fie: dir eine Tasse Tee bereiten." in er ei w ru essen hast," rief ick bu?'.- ''vwllercht auch ein Gläschen Wein, . «lF °u>ryr ,rmattet." jcht i ^"da schüttelte den Kopf. .Alles andere fich l können, den Religionsunterricht in der Volksschule gionsunterricht ist nach den Vorschriften des All ¬ zu besuchen, bis sie den Nachweis erbringen, daß gemeinen Landrechts nicht erlaubt. Das Landgericht für ihren religiösen Unterricht anderweit ausreichend hat mithin den Angeschuldigten zutreffend wegen gesorgt ist. Der Standpunkt des Kammergerichts Zuwiderhandlung gegen eine vom Provinzialschub zogen werden. Ein solcher Nachweis ist nicht er bracht. Die Erziehung der Kinder ohne jeden Reli- Frage ab, ob schulpflichtige Kinder von Dissidenten anderen Religion »ach dm Gesetzen des StaateS er- vom Religionsunterricht in der Volksschule dispensiert "a- — werden müssen, oder ob sie gezwungen werden Telephonie ohne Draht (Experimente in -er deutschen Marine). unserer Marineverwaltung auf ihren Wert aus probiert, da dieselbe jederzeit eifrigst bemüht ist, unserer deutschen Marine die ihr mit Recht in der ganzen Welt entgegengebrachte Hochachtung zu erhalten. Wie nun schon längst die dratlose Tele graphie von unserer Marine in ausgedehntem Maße benutzt wird, so stellt dieselbe jetzt auch umfangreiche Versuche mit der Telephonie ohne Draht an. Das Wesen der drahtlosen Tele phonie beruht auf einer Entdeckung, aus der zu nächst die singende und sprechende Bogenlampe her vorging. Der elektrische Gleichstrom ist sehr empfind lich, er wechselt seine Stärke schon unter dem Ein fluß kaum erkennbarer Störungen. Derselben Reiz barkeit wie der Gleichstrom unterliegt der elektrische Lichtbogen, was man ja noch immer an seinen Zuckungen beobachten kann. Darauf beruht im wesentlichen das Prinzip der singenden Bogen- Funkeninduktor kommenden Stromes befand. Und da elektrische Ströme aufeinander einwirken, wo bei ein schwankender oder wechselnder stets den Gleichstrom ungünstig beeinflußt, so wurden in diesem Falle durch den veränderten Strom auch die Schwingungen des Lichtbogens Veränderungen unterworfen und dadurch in der Luft Schallwellen hervorgerufen, die dem Knistern und Prasseln des Funkenstromes entsprachen. Bei der drahtlosen Telephonie nun hat man durch eine sinnreiche Vorrichtung oben angeführte Beeinflussung soweit verbessert, daß die singende und sprechende Bogenlampe jeden ihr übermittelten Ton und Laut tadellos wiedergibt. Unser Bild zeigt oben die Auf gabestation, während das andere die Empfangsstation darstelll. Alle neuen Entdeckungen, von welchen sie sich ! lampe. Die Entdeckung erfolgte dadurch, daß fich einigermaßen Nutzen versprechen kann, werden von > nahe an einem ihrer Stromzuführungsdrähte das " - Kahel eines stark differenzierten anderen, von einem in dem Urteile vom 5. Februar 1890 ist aufgegeben > und angenommen worden, daß ein Dissident, welcher sein schulpflichtiges Kind vom Religionsunterricht in der Volksschule ohne Erlaubnis fernhält, wegen Schulversäumnis seines Kindes sich strafbar macht. 8 10. II. 12, des Allgemeinen Landrechts spricht nur den Grundsatz aus, daß Kinder nicht zur Teilnahme an dem Religionsunterricht der öffentlichen Volks schule gezwungen werden sollen, wenn sie in einer kollegium am 6. April 1897 erlassene AusiührungS- verordnung zu 8 43. II. 12 des Allgemeinen Land rechts verurteilt. Halle. Ein Riesenprozeß, bei dem nicht weniger als 216 Polizeibeamte als Zeugen zu fungieren hahen, wird am 8. Juni vor der hiesigen Straf kammer seinen Anfang nehmen. Der verleumde rischen Beleidigung der Polizei angeklagt sind die sozialdemokratischen Stadverordneten Emmer und Revanche. „WaS ist eigentlichrus dem zugrunde gegangenen Börsenspieler Binder ge worden?" — „Schriftsteller ist er geworden." — „Aha, zur Revanche, erst haben ihn die Papiere ruiniert, jetzt ruiniert er's Papier!" ^usr. Bl." Kuntes Allerlei. Feine Unterscheidung. Die ,Singapore Free Press' veröffentlicht folgende Ankunstsliste eines Manchester-Regiments in Singapore: Es landeten zwanzig Offiziere mit zwei Ladies, vier Verpflegsoffiziere mit zwei Gemahlinnen, 518 Mannschaften mit zehn Weibern und zwölf Kindern. Krüger, die beschuldigt werden, gelegentlich ein« öffentlichen Sitzung im städtischen Kollegium die Er klärung abgegeben zu haben: „Auch aktive Polizci- beamte Halles hätten sich mit Klagen über den Dienst und dienstliche Behandlung an sie gewendet." Zu der Verhandlung, deren Dauer auf zwei Tage be messen ist, sind sämtliche 216 Polizeibeamten der Stadt als Zeugen geladen; diese wollen unter ihrem Eide aussagen, daß sie den Angeklagten keinerlei Be schwerden übermittelt haben. versuche mit Motor-Omnibussen haben insbesondere in Berlin mit einem so voll ständigen Fiasko geendet, daß allen Beteiligten vorläufig die Lust zu weiteren Experimenten vergangen zu fein scheint. Nun kommt aber aus London die Nachricht, daß man dost seit kurzer Zeit mit einem Motor-Omnibus neuer Konstruktion sehr günstige Resultate erzielt hat. Das Gefährt gehört, wie die ,Köln. Ztg.' mit teilt, der London General Omnibus - Company und gleicht in äußerer Erscheinung ganz einem gewöhnlichen unbespannten Omnibus, der auf etwas keineren, dicken Gummirädern ruht und im Innern 12, auf dem Dache 18 Sitzplätze hat. Die steinende Kraft wird durch eine elek- tstsche Dynamomaschine geliefert und die nötige Elektrizität durch eine Petrolmaschine von 20 Pferdekraft erzeugt. Der Vorteil dieser anscheinend übermäßig komplizierten Einrichtung besteht darin, daß die elektrische Triebmaschine wesentlich schneller in Gang und zum Stehen gebracht werden kann, als der Pestolmotor, was bei einem Straßenomnibus, der fortwährend Fahrgäste ausnimmt und absetzt, von besonderer Wichtigkeit ist. Dann erheischt der Straßen- Omnibus, wenn er stark besetzt ist, oder eine bedeutende Steige zu überwinden hat, bedeutend mehr Kraft als gewöhnlich, und diese wird durch das Mschersche zusammengesetzte System geliefert. Wenn volle Kraft nicht vonnöten ist, so wird der übermäßige Strom automatisch einer Magazin- Latteste zugeführt und von dieser dann im Bedürfnis falle wieder automatisch abgegeben, sobald das Durchschnittsaufgebot anKrast nicht ausreicht. Die Ausgabe auf den Kilometer für Bewegungs kraft soll sich auf nur ein Viertel des Betrages stellen, die der mit Pferden bespannte Omnibus erfordert. Der Motor-Omnibus überholte die ! mit Pferden bespannten auf ebenem Boden mit § Leichtigkeit, überwand Steigungen ebenso leicht, i bewegte sich mit geschmeidiger Leichtigkeit im 1 dicksten Wagengewühl und verbreitete nur einen kaum merklichen Petrolgeruch. Es scheint in dessen, daß der Wagen noch etwas mehr stößt, als den meisten Fahrgästen angenehm ist. Allerdings ist auch die ganze Maschinerie noch nicht eingefahren und außerdem glauben die Fabrikanten noch ein Ziemliches in der Feder einrichtung tun zu können, um dieses Vibrieren zu mildern. — Jedenfalls wird man auch in deutschen Großstädten gut tun, die Erfahrungen, die in London mit den Motor-Omnibussen ge macht werden, aufmerksam zu verfolgen. Sollte sich in London das beschriebene System bewähren, so ist zu erwarten, daß man sich auch in anderen Großstädten dem automobilen Omnibus zu wendet. Denn daß dieses Fahrzeug für den Straßenverkehr zum mindesten nichtgefährlicherist, als das mit Pferden gezogene Fuhrwerk, hat sich z. B. bei den Probefahrten in Berlin, wo sogar die Polizei die große Lenkbarkeit und Bremsfähigkeit solcher Wagen anerkannte, bereits mit Sicherheit ergeben kannst du Haben, Wein habe ich nicht im Hause," versetzte sie. Sie wollte noch eine bittere Be merkung hinzufügeu, aber sie unterdrückte die selbe und ging hinaus. Wenige Minuten später saß Winter vor dem gedeckten Tisch. Hedda hatte gebracht, was fie in ihrer kleinen Vorratskammer vorfand: Brot, Butter, etwas kaltes Fleisch und eine Kanne voll wärmenden Tee. Der Schauspieler ließ es fich vortrefflich schmecken; anfänglich beschäftigte er sich nur mit den Speisen, aber als er gesättigt war, wurde er gesprächig. Er erzählte von seiner Künstler laufbahn, von seinen Erfolgen, von den künst lerischen Siegen, die er ehedem gefeiert, und endlich kam er auch auf Heddas Mutter zu sprechen. Sie zuckte schmerzlich zusammen, als er den Namen der teuren Toten aussprach, aber fie Höste ihn doch aufmerksam an, denn er erzählte ihr Dinge, von denen fie bisher keine Ahnung hatte. „Deine Mutter stammte aus einer sehr guten Familie," sagte Winter, die geleerte Tasse auf den Tisch setzend; „ihre Eltern waren sehr ver mögend und zählten zu den ersten Bürgers familien der kleinen Residenzstadt, an deren Bühne ich damals Gastspiele gab. Deine Mutter schwärmte für die Kunst, trotz der Engherzigkeit ihrer Familie, der ihr Geld über alles ging. — Es war eine schöne Zeit, dieses Liebeswerben um das zarte, schüchterne Mädchen, das zu dem Kunstjünger mit schwärmerischer Begeisterung emporblickte. Dann kamen Stürme, Kämpfe, als man unsere Liebe entdeckte: das Ende des Romans war, daß ich fie entführte und wir uns heimlich trauen ließen. Deine Mutter! wollte sich der Kunst widmen, sie wurde meine! Schülerin, aber wir hatten weder Glück noch Stern. Schmähliche Hinterlist stieb mich aus allen besseren Stellungen; ich mußte eine solche bei einer Schmiere suchen — ach, wie das meinen Künstlerftolz verletzte, mich selbst in meinen Augen herabwürdigte! So ging es abwärts, immer tiefer. Das Ende — nun, das Ende siehst du ja vor dir!" Er hatte seine Rede mit einer theatralischen Geste geschlossen. Hedda konnte kein Mitleid mit ihm haben; sie wußte, daß sein grenzen loser Leichtsinn allein schuld daran war, daß er so tief gesunken. Sie besaß ein gutes Gedächt nis und konnte sich noch mit peinlicher Ge nauigkeit aller jener entsetzlichen Auftritte er innern, die sich vor den Augen des erschreckten Kindes abgespielt hatten. Ihre Mutter! Sie sah die arme Dulderin nur im Glorienschein des Märtyrertums vor fich — fie hatte den Mann geliebt, sie war eine liebende schwache Frau ge wesen, die dulden, leiden, aber sich nicht helfen konnte. Ihre Tochter war aus anderem Stoff; sie besaß einen eisernen Willen und eine Seelen stärke, die fich durch nichts erschüttern ließ. Ausgewachsen und erzogen fern dem Getriebe der Welt, besaß sie doch den Mut, fich in das selbe zu stürzen, den Kampf aufzunehmen und zu streiten, zu kämpfen bis zum letzten Atemzuge. Winter hatte einen Zigarrenstummel hervor gezogen und sich denselben angezündet. Mit sichtlichem Wohlbehagen blies er den Rauch von sich; wenn er eine Flasche Wein gehabt hätte, wäre er vollkommen zufrieden gewesen. „Vor einem Jahre," plauderte er gemütlich weiter, „kam ich wieder in jene kleine Residenz stadt. Ich habe dir noch nicht gesagt, daß deine Großeltern abscheulich an ihrer Tochter handel ten; sie verstießen sie und wollten nichts mehr von ihr wissen, bloß darum, weil sie dem Zuge ihres Herzens gefolgt war und einen Künsuer geheiratet hatte. Die elenden Krämer! Spüler wollten sie, meine Frau sollte mich verlassen, dann würden sie ihr helfen; ins väterliche Haus zurück hätte sie aber nie gedurft! Da war noch ein Bruder da, ein schlauer Kopf, der die Alten am Gängelbande führte. Als mich nun mein Geschick wieder in jene Stadt verschlug, da dachte ich an dich, mein Kind. Je!; sagte mir, ewig kannst du doch nicht das Mädsten in diesem kleinen, langweiligen Nest lassen, du mußt etwas für sie tun, damit sie in eine andere Sphäre komm:. Nun, ich brachte meinem Stolz ein Opfer und ging zu jenen Leuten. Der Alte war gestorben, aber die Großmama freute fich noch immer des Lebens. Der Sohn hatte den Titel eines Kommerzienrats erhaltet und war Hahn im Korbe; er ist verheirate- und soll mit dieser Heirat eine glänzende Partie ge macht haben, ist auch Vater einer Tochter — ein häßliches Geschöpf, Hedda, nicht west, dir die Schuhriemen zu lösen, aber natürlich in Samt und Seide gekleidet wie eine Prinzessin. Nun, um es kurz zu machen, ich stellte mich vor, wollte zu deinen Gunsten sprechen; das Ergebuis war ein sehr mißlungenes, sie wollten von dir und mir durchaus nichts wissen!" H« r (Fortsetzung folgt.)