Volltext Seite (XML)
1903 äem ÄleA ^.lach dein (öeinälde von H ^(au^bach. (P^tographie und Verlag von Zranz Hanfstaengl in München.) AufwärLs. <2_, Siehst Du dort die Alpeufirne > Also soll Dein Geist sich heben ^agen in das reine Blau? ! Aus dein Druck der Grdenqual Rosig Lücht küßt ihr die Stirne, Auf zu reinem Geistesleben Ihren Fuß hüllt Nebelgrau. In der Wahrheit Lsinnnelsstrahl -4 Mjmm. -l— lgortsctzung.I von Elisabeth Siewert. lNachdrnck verboten.! „Ihr seid eine Rasselbande," sagte Herr Haugwitz zu seinen beiden jüngeren Töchtern, und dann ließ er sie plötzlich los mit einem Gefühl von Besorgnis, das ihn oft überkam,, wenn ihm die Jugendpracht, der unbändige, urwüchsige Lebensdrang seiner Mädchen so recht bewußt wurde. Was sollte aus ihnen werden? Was wurde aus solchen dem Augenblick hingegebenen, wenig unterrichteten, sorglosen Mädchen? War nicht ihre Er ziehung herzlich vernachlässigt, ohne mütterliche Aufsicht? Mußten sie noch in ein Pensionat gesteckt werden? Er fühlte sich außer stände, ihnen eine Zukunft zu gestalten, .ihm fehlte die nötige Einsicht, ebenso wie das nötige Geld dazu. Sein großmütiges männliches Herz überkam Mitleid. Herr von Wegen sah, in der Nähe des fichtenen Ständers stehend, der Szene zwischen Vater und Töchtern zu, ein herbes Lächeln erschien auf seinem Gesicht; als Herr Haugwitz eine Lampe ergriff, um in sein Arbeitszimmer zu gehen, folgte er ihm. „Sie gestatten, Herr Haugwitz — ich würde gern noch heute mit Ihnen sprechen, eine Sache in -Ordnung zu bringen, die mir sehr am Herzen liegt," sagte er, bis an den Tisch gehend, an dem sich sein Prinzipal niedergelassen hatte. „Ja ja, fangen Sie nur an, setzen Sie sich und nehmen Sie eine Zigarre, da links auf der Kommode." Mit einem Blick auf den Ring und die Glasperlen, die in einem Schälchen auf dem Tische standen, seufzte Herr Haugwitz innerlich. Er hatte die Einsamkeit gehofft, um sich so recht in seine Ideen über seinen Fund zu vertiefen; die Vermutung machte ihm zu schaffen, daß die Gegenstände in dem Schälchen aus einer späteren Zeit stammten, als die Aschenurnen. Herr von Wegen setzte sich nicht, sondern blieb in seiner ängstlichen Länge stehen, was seine Behaglichkeit vollends erschütterte. „Sie fragten gütigst nach den Plänen, die fiir meine Zu kunft beschlossen sind." „Ja." Herr Haugwitz bereute, es getan zu haben. „Aber so setzen Sie sich doch," mahnte er, sich in seinen Stuhl zurück- lehnenv. Der junge Mann überhörte die Aufforderung. „Die Stel lung eines Oberinspektors bei Herrn Oekonomierat von Selten habe ich nicht erhalten, wie ich Ihnen schon sagte." Er griff einen Stuhl, um dessen Lehne er seine gewaltigen IS