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Allgemeiner Anzeiger : 08.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190304081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19030408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19030408
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-08
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 08.04.1903
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politilcke Kunälckau. Deutschland. "Der Empfang Kaiser Wilhelms in Kopenhagen gestaltete sich außerordentlich impo sant. Der Kaiser wurde zum dänischen Admiral ernannt, während des Königs von Dänemark Namenszug sortan auf den Epau- letten und Achselstücken des 6. thüringischen Husaren-Regiments, dessen Chef der König ist, getragen werden soll. Bei der Hoftafel wechselten die Herrscher sympathische Trinksprüche. "Kaiser Wilhelm macht sich seinen Aufenthalt gut zu nutze, um die Sehenswürdig keiten der Stadt und ihre Umgegend kennen zu lernen. Durch, den zwanglosen Verkehr mit der dänischen Königsfamilie findet ein Gerücht Nahrung, demzufolge eine neueFamilien- verbindung zwischen den Häusern Hohen- zollern und Holstein-Sonderburg-Glücksburg in Aussicht steht. * Der Kaiser hat den Prinzen Karl und Harald von Dänemark den Schwarzen Adlerorden verliehen. * Die Kaiserin wird, gemäß einer nach Kliel gelangten Mitteilung, an der bevorstehenden Mittel nieerreise nicht teil nehmen, trotzdem die Besserung in ihrem Befinden an- hält. Auch ist das R e i s ep ro g r a m m des Kaisers gekürzt worden. Ursprünglich sollte die „Hohenzollern" am 15. April von Kiel ab gehen, in Gibraltar anlaufen und am 28. April in Genua sein. Dieser Befehl ist zurkck- genommen, und das Schiff bleibt in Kiel. Wie nach demselben Blatte verlautet, beabsichtigt der Kaiser sür einige kurze Fahrten im Mittelmeer eine englische Dampfjacht, welche jetzt für den Kronprinzen gechartert ist, zu benutzen. Die No rd l a nd r eise des Kaisers soll in diesem Jahre in üblicher Weise an die Kieler Woche sich anschließen. * Der Großherzog von Hessen ist Freitag nachmittag von seiner mehrmonatlichen Orientreise wieder nach Darmstadt zurückgekehrt. * Eine neue dreiprozcntige Reichs anleihe ist am Donnerstag im Betrage von 290 Mill. Mk. seitens der Finanzverwaltung an das unter Führung der Reichsbank stehende sogenannte Preußenkonsortium begeben worden. Dasselbe wird den übernommenen Betrag am 17. d. zur öffentlichen Zeichnung zum Preise von 92 für je 100 Mt. Nennwert auflegen. "Das Gesetz über die Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben ist am 30. März vollzogen worden und wird jetzt amt lich veröffentlicht. Es tritt am 1. Januar 1904 in Kraft. *Der Ausgleich im Trierer Schul streit ist gefunden und die Erfüllung der be rechtigten Wünsche der Katholiken gesichert. Wie die Koblenzer ,Niederrhein. Volksztg.' zuverlässig er fährt, soll ein Geistlicher, der Germanist und Historiker ist, als erster Oberlehrer am Lehrerinnen seminar angestellt und darauf, sowie in den andern Klassen der paritätischen höheren Töchterschule Unterricht in Deutsch und Geschichte erteilen. Den Religions unterricht wirb der Bischof der zuständigen Pfarr geistlichkeit übertragen. * Der Gouverneur des Kiau- tschougebietes, Truppel, wurde auf seiner Reise in das Hinterland in Kaumi, wo er die Reiterkompanie besichtigte, von der Be völkerung sehr freundlich empfangen. Auch viele chinesische Literaten, Künstler und Kaufleute ließen sich dem Gaste vorstellen. Abends ver anstaltete die Bevölkerung ein Feuerwerk und entzündete auf der Stadtmauer Gefäße mit Teer. Große Menschenmengen strömten zu sammen, um den Gouverneur zu sehen und zu feiern. England. * Der König von England wird ge legentlich seiner Kreuzfahrt im Mittelländischen Meere auch Rom besuchen. Wie die,Capitale' meldet, ist dort die amtliche Benachrichtigung eingetroffen, daß König Eduard Ende des Monats, voraussichtlich am 27. April, in der italienischen Hauptstadt eintreffen und bis zum 30. April verweilen will. Es werden die früher von der Königin Margherita bewohnten Gemächer im Quirinal für ihn hergerichtet. K Vas Uebe 6elä. Sj Roman von Fritz v. Wickede. (Fortsetzung.) Die geschlossenen Fensterladen ließen nicht den geringsten Lichtschein durchschimmern; von außen lag das Haus tot und öde da. In dem angenehm durchwärmten Raum war es hell und licht. Bequeme Polstermöbel stairden umher, in der einen Ecke befand sich ein Büfett mit allerhand Erfrischungen; die Herren waren ganz unter sich, denn der verschwiegene Peter befand sich unten, um den Eingang des Hauses zu hüten. Oben befand sich das Spiel im besten Gange, als an das verschlossene Haustor mit drei lauten Schlägen gepocht wurde. Die Spieler konnten von diesem ungestümen Pochen nichts hören und setzten ruhig ihr Spiel fort. Peter öffnete nur zögernd; ein großer junger Mann trat hastig ein und wollte den Diener beiseite drängen. „Nicht so, Herr Baring," sagte dieser in leisem, drängenden Ton, „der Herr Baron läßt Sie tausendmal um Entschuldigung bitten. Er ist heute nicht Wohl und kann deshalb nicht Bank halten." An den blitzenden Augen, dem stark ge röteten Gesicht des jungen Mannes war unschwer zu erkennen, daß er betrunken war. In einem andern Fall würde er sich auch durch die dringenden Reden des Dieners haben beschwichtigen lassen, aber heute verfing selbst des schlauen Peters Beredsamkeit nicht. Baring hörte den Mann wohl an, statt aber *Das Unterhaus nahm die dritte Lesung der Vorlage an, welche die Admiralität er mächtigt, den M anns ch ast s b e st a n d der Flottenreserve zu erhöhen und bei den verschiedenen Dienstzweigen Marine-Frei- willige einzureihen, die in Kriegszeiten zum Dienst in allen Weltteilen verpflichtet sein sollen. Italien. "Nach Meldungen aus Mailand zogen dort Republikaner und Sozialisten nach einer Protestversammlung gegen die Perhaftung des Russen Götz nach dem russischen Konsulat. Es kam zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, wobei der Fahnenschaft auf dem Konsulatsgebäude zerbrochen wurde. Die An sammlung wurde zerstreut; vier Personen wurden verhaftet. Holland. "Der bevorstehende Bestich des Generals Louis Botha in Holland bezweckt eine Verständigung mit dem holländischen National bunde über Mittel zur Erhaltung des holländischen Elements in Süd afrika sowie die Anstellung holländischer Lehrkräfte. Botha wird mich nene Beratungen mit Chamberlain Pflegen. Spanien. "Der Ministerrat beschloß für die Marine im nächstjährigen Etat weniger als dieses Jahr anszuwersen, das H e c r e s k o n t i n - gent auf 900 000 Mann herabzusetzen und alle Mehrausgaben für öffentliche Bauten zu streichen, damit die Nivelliernngspolitik, wie sie der Finauzmiuister verlangt, durchgeführt werden kann. Balkanstaaten. "Der Sultan hat dem russischen Bot schafter in Konstantinopel sein lebhaftes Be dauern über die Verwundung des russi schen Konsuls in Mitrowitza aus sprechen lassen mit der Versicherung, daß der Täter und etwaige Mitschuldige strengstens be straft werden würden und daß der Sultan durchgreifende Maßnahmen zur vollständigen Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung an geordnet habe. * In M acedonien gestaltet sich die Lage recht bedrohlich. Die Albanesen sind zum offenen Angriff auf die Stadt Mitrowitza vorgegangen. Sie waren auch bereits in die Stadt eingedrungen, sind daraus aber nach heftigen Kämpfen von den Türken wieder Ver trieben worden. — Infolgedessen haben 16 Redif-Bataillone aus dem Vilajet Smyrna Befehl erhalten, sich nach Salonichi zu begeben. Amerika. * Als politisch bedeutsam (?) be zeichnet die New Porter Presse, daß der deutsche Gesandte Baron Speck v. Stern burg als einziger Diplomat den Präsidenten zum Bahnhof begleitete, als letzterer seine 66tägige Tour nach dem Westen antrat. Roose velt ersuchte den Gesandten, bis zum Eintreffen seiner indischen Pferde, seinen Marstall zn be nutzen. Baron Speck v. Sternburg hatte den Staatssekretär befragt, ob seine Anwesenheit am Bahnhofe dem Präsidenten willkommen sei. Die allgemeine Ansicht geht dahin, daß Herr von Holleben keinen Abschiedsbesuch ausführt, Baron v. Sternburg dürfte das Abberufungsschreiben Hollebens nebst seinem eigenen Beglaubigungs schreiben zusammen Anfang Juni überreichen. " Die Lage in San Domingo, wo vor einiger Zeit ein Aufstand ausgebrochen war, ist unverändert. Es sind keine fremden Kriegs schiffe anwesend. Die Einwohner von San Cristobal haben sich dem Aufstande angeschlossen. Die telegraphische Verbindung mit der Stadt sowohl durch Landtelegraph wie durch Kabel ist unterbrochen. Afrika. "In Marokko ist nach einer Mitteilung der ,Times^ aus Tanger vom Mittwoch die Lage „ernster" geworden, die eingeborenen Beamten in Tanger geben offen ihrer Unruhe Ausdruck. In Fes haben Kämpfe zwischen ver schiedenen Teilen der Regierungstruppen statt gefunden. Auch verschiedene Stämme jener Gegend liegen untereinander im Kampfe. Der wieder seiner WeHe zu gehen, wie dieser gehofft hatte, fragte er in kurzem Ton: „Sind die andern Herren dagewesen und auch fortgegangen?" „Sie blieben eine Weile und gingen dann alle fort," log Peter auf seine Verantwortung, aber Baring schob ihn barsch beiseite und sagte: „Ach was, ich möchte noch mit dem Baron plaudem, lassen Sie mich hinauf." Der Diener verstellte ihm den Weg; er kannte die Wildheit Barings und wußte, daß ein heftiger Auftritt bevorstand, wenn dieser entdeckte, daß man ihn hintergangen hatte. „Wertester Herr Baring," sagte er in unter würfigem Ton, allein er kam nicht weiter, Barings Geduld war zu Ende und den Mann kräftig zurückstoßend, eilte er die matt beleuchtete Treppe empor. Emsthausen hatte eben wieder gewonnen; mit ruhigem Lächeln strich er die Goldstücke zusammen, als die Tür mit Getöse aufgerissen wurde und der junge Mann hereinstürzte. Alle erhoben sich hastig. Der Baron hatte ihnen nur flüchtig mitge teilt, daß es gut wäre, den jungen Baring für einige Zeit vom Spieltisch fem zu halten, und die meisten hatten dies Vorgehen nur gebilligt, denn Baring war nicht gerade ein angenehmer Gesellschafter. Und jetzt, wie er dastand, mit wild rollenden Augen das ganze Zimmer über blickend, da sagte sich ein jeder, es wäre besser gewesen, diesen ungestümen Menschen überhaupt von ihren heimlichen Zusammenkünften fern zu lassen. „Was soll das heißen?" schrie Baring mit Prätendent ist nmkfTazza zurückgekehrt und hat seinen Standort dort aufgeschlagen. vr»ußischer Kandt»«. In der am Donnerstag im Herrenhause fortge setzten Etatsberatung machte beim Eisenbahnetat Minister Budde die Mitteilung, daß die Eisenbahn- cinnahmen in der Zeit vom Dezember bis April eine derartige Steigerung erfahren hätten, daß das vom Finanzminister auf 35 Millionen geschätzte Defizit des Jahres 1902 voraussichtlich dadurch voll gedeckt werden würde. Beim Etat des Ministeriums des Innern wurde mehrfach Beschwerde über die Höhe der Kommunallasten geführt. Minister v. Hammer stein warnte die Gemeinden vor Luxusausgaben; statt neue Anleihen aufzunehmen, sollte man eher auf Amortisation alter Schulden bedacht sein. Der Minister trat für den Ausbau des indirekten Steuer systems in den Gemeinden ein. Das Herrenhaus beendete am Freitag die Etats beratung. Der Kultusetat gab noch zu eingehenden Erörterungen Anlaß. Frh. v. Durant wandte sich gegen die modernen Heiden auf den Professoren stühlen, die die Kritik an die Stelle des lebendigen Bibclglaubens setzten. Kultusminister Studt er klärte, daß die Staatsregierung jeden Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft ablehne. Es liege nun mal im Wesen der evangelischen Freiheit, daß der Forschung nicht ein „Bis hierher und nicht weiter" zugerufen werden könne. Für die Wahrung der theologischen Lehrfreiheit traten die Professoren Schmöller und Löhning ein. Generalsuperintendent Dryander will dagegen die liberale Richtung aus der Theologie verbannt sehen, doch erwartet er dies nicht vom 'staatlichen Eingreifen, sondern von der freien Entwickelung der Wissenschaft. Nach An nahme einiger kleiner Vorlagen vertagte sich das Hans bis zum 29. April. Vie Kopenhagener Trinksprüche. Bei dem Hosmahle, zu Ehren Kaiser Wil helms, das am Donnerstag abend in Kopen hagen gegeben wurde, erhob sich König Christian und brachte in deutscher Sprache folgenden Trinkspruch aus: „Euere Majestät! Es gereicht mir zu ganz besonderer Befriedigung und Freude, Euere Kaiserliche und Königliche Majestät willkommen zu heißen. Indem Euere Majestät geruht haben, mir in Veranlassnng meines be- vorstehknden Geburtstages Ihren hochgeschätzten Besuch zu machen, geben Euere Majestät mir wiederholt einen neuen Beweis Allerhöchstdero freundschaftlicher Gesinnung, für welche ich meinen herzlichsten und wärmsten Dank aus spreche. Möge dieser Besuch zum weiteren Ge deihen des herzlichen Verhältnisses zwischen unseren Häusern und unseren stammverwandten Völkern beitragen. Ich trinke aus das Wohl Euerer Majestät des deutschen Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin, für deren baldige vollständige Genesung wir die aufrichtigsten Wünsche hegen. Es lebe Seine Majestät der Kaiser, Ihre Majestät die Kaiserin und Aller höchstdero Haus." Der Kaiser erwiderte, nachdem die Na tionalhymne gespielt worden war, die herzlichen Worte des Königs mit folgendem Trinkspruch: „Euere Königliche Majestät bitte ich, meinen aus tiefstem Herzen entströmenden Dank in Gnaden entgeaennehmen zu wollen. Ich danke Euerer Majestät für die gnädige Erlaubnis, Ihnen meinen Besuch machen zu dürfen. Ich danke aus aufrichtigstem und treuerfülltem Seemannsherzeu für die hohe Ehre, welche Euere Majestät mir erwiesen haben, dadurch, daß Sie mich zum Admiral der dänischen Flotte ernannt haben, einer Flotte, die mit ehernem Griffel ihre Geschichte in die Tafel der Weltgeschichte eingeschrieben hat. Ich danke Euerer Majestät für die gnädige Erlaubnis, daß Ihr Ulanenregiment für alle Zeiten Ihren uns so teuren Namen führen darf. Ich danke für oen gnädigen, liebenswürdigen und prächtigen Empfang Euerer Majestät und des gesamten Volkes. Ich, der jüngsten einer unter den Herrschern Europas, neige mich in Ehrfurcht vor Ihrem Haupte und spreche aus ganzem, tief stem, vollem Herzen, und da weiß ich mich eins mit meinem gesamten Volke, das stammverwandt dem braven dänischen ist: Gott schütze und er halte und Gott segne Euere Majestät, zn dem wir aufblicken als dem gnädigen, sorgen- und herzensvollen Landesvater, der ein Muster dröhnender Stimme; „wissen Sie, Baron, daß mich Ihr Diener belogen und Hintergaugen hat ?" Ernsthausen war erblaßt, hatte aber trotzdem seine Fassung behalten. „Hier muß ein Irrtum vorliegen," sagte er mit ruhiger Stimme; „übrigens, Herr Baring, muß ich mir die Freiheit nehmen, Ihnen zu bemerken, daß Ihr Auftreten ein höchst sonder bares ist." In jedem andern Falle würde Ernsthausens kühle Ruhe auf den jungen Mann ihre Wirkung nicht verfehlt haben; aber Baring befand sich nicht mehr in zurechnungsfähigem Zustande. Nachdem er seinem Vater mit Widerwillen und nur durch die Umstände gezwungen, zugesagt, den Spielklub fernerhin zu meiden, hatte er sich in wüster Gesellschaft umhergetneben, immer von dem Gedanken verfolgt, daß gerade von jetzt ab das Glück ihm günstig sein könne. Vergebens hatte er sich durch Wein zu be täuben versucht; im Gegenteil, das schwere Ge tränk, das ihm wie flüssiges Feuer durch die Adern strömte, fachte seine heiße Begierde nur noch mehr an. Er konnte dem tollen Verlangen nicht länger widerstehen und obwohl er wußte, daß er seine ganze Zukunft wagte, war er doch hierher ge kommen. Die Gelassenheit Ernsthausens reizte ihn nur noch mehr. „Elender Lügner!" schrie er, mit der Faust heftig auf den Tisch schlagend. Im nächsten Augenblick hatte ihn Ernst hausen an beiden Händen gepackt und hielt ihn mit eiserner Kraft fest. ist als Fürst und ein Muster als Ehemai und Vater auf dem Throne. Möge noch lan!" Euerer Majestät vergönnt sein, im Krei blühender Kinder und Heranwachsender Enke » linder für das Wohl Ihres treuen Volkes sorgen, und möge noch recht lange Köst Christian vor seinem hohen Mast stehen, § dem der „Danebrog" weht, dessen Falten Ü noch lange umrauschen mögen. Seine Majest der König Hurra! Hurra! Hurra!" Von unä fern. Der Senior der schleswig - Holstein schon Geistlichkeit, der Pastor Linde in Bari bei Eckernförde, ist im Alter von reichst 98 Jahren gestorben. Sein Sohn ist d Generalleutnant und Divisionskommandeur List in Bromberg; ein anderer Sohn lebt a> Oberstleutnant a. D. in Kassel. Der Versterbet war ein ganz bescheidener Landgeistlicher. Auf der Königin Luise-Grube im Ost seid erfolgte am Donnerstag mittag mW Tage eine Explosion der Pulverkammer. N Betrieb wurde sofort eingestellt. Alle Mach schäften sind zu den Rettungsarbeiten au! geboten. Bisher wurden 14 Bergleute ü und 8 schwer verwundet zutage gefördert. N den Rettungsarbeiten kamen ein Steiger ui ein Auffeher zu Tode. Man fürchtet, daß ei Teil des Schachtes eingestürzt ist. Authentische fehlt noch. Der „Heilkünstler" Nardenkötter Hs von London aus seinen Verteidiger beauftrag' die von ihm eingelegte Revision zurückzuziehel Er sei willens, sich den deutschen Behörde zur Strafverbüßung zu stellen, ohne weite: Schwierigkeiten zu machen. Der geflüchtete Impresario der Anu Rothe, der Sprachlehrer Max Jentsch, soll fick, spiritistischen Blättern zufolge, wohlbehalten i New Jork befinden und mit Berliner Freundt in Briefwechsel stehen. Eine Falschmünzerbande, aus vier Per sonen bestehend, wurde am Donnerstag in Köl verhaftet. Ein seltener Fall von Blutvergistn»! mit tödlichem Ausgang ereignete sich i Werningsleben bei Erfurt. Der etwa 30 Jahr alte Landwirt M. war mit behilflich, eine „au! gelaufene" Kuh des Landwirts Müller zu retten Dabei kam der Hilfsbereite mit der Hand einer aufgegangenen kleinen Hautgeschwür im Gesick zu nahe. Es entstand Blutvergiftung, welch verursachte, daß daS Gesicht des Mannes bi zur Unkenntlichkeit anschwoll. Trotz aller ei deutlichen Gegenmittel trat nach drei Tage qualvollen Leidens der Tod ein. Ein schweres Eisenbahnunglürk ereigne! sich auf der Eisenbahnneubaustrecke Mittelstem! Wünschelburg. Als ein Lastzug zum erste Male eine Kreuzung passieren sollte, kam st Zug in schnelleres Tempo, sodaß auch st Maschine mitgerissen wurde. Da es nicht gelcm den Zug zum Stehen zu bringen, stürzten d Wagen mit der Maschine am Ende de Eisenbahndammes um. Der LokomotivfiM wurde sofort getötet, der Heizer erlitt schrecklick Brandwunden. Mord »nd Selbstmord. In ein Animier-Weinkneipe in Nürnberg machte Mi? woch nachmittag ein junger Mann eine größe Zeche. Als er sich später aus dem Lokal el fernte und die Kellnerin nach ihm sah, ( welchem Zwecke sie die Tür der Toilette öffne: schoß der Fremde dem Mädchen in die reH Schulter, worauf er sich selbst eine Kugel ' den Kopf jagte. Geld wurde bei ihm ist vorgefunden. Ein Wanderschäfer aus dem Elsaß st am 29. v. nach Grünmettstetten, Schwarzwal kreis, wo er seine Herde in einem Grasgatt lagern ließ. Der Aufforderung, diesen Pk zu verlassen, leistete er keine Folge. Es wutt Polizei und Schultheiß Herbeigemfen. meinderat Dettling packte alsdann den Schck nnd wurde im Laufe der Rauferei von dies meuchlings niedergeschossen. Der Schäfer el sprang in den nahen Wald und wurde bis s nicht aufgegriffen. Man hörte im Wald st zwei weitere Schüsse. i i l r i c t L h « d I s b K le st er ar tu 46 ve nn de ei tü ie ei St voi dei fül mo uni ein Ba lies erb den Eil schu bau rim und kons allei wor Koll Ww wiet Zeit Und eine, man auf Schi sturn 1 I Berst „Wenn ich Sie für fähig hielte, mir Gest. 3u p tuung zu geben, müßten Sie sich auf der E mit mir schlagen," sagte er mit heiserer Stil „! und einem Gesicht, aus dem jeder Blutstrst gewichen war, „aber einen Trunkenen mag »aber nicht zur Rechenschaft ziehen, den lasse ich - Pcht fach durch meinen Diener zum Hause hist w da werfen." - kuufte Eine peinliche Sülle folgte diesen Wst toll g Dann brach Barings sinnlose Wut aufs „ "l hervor. ße n Mit schäumendem Munde krampfhafte L -litten hervorstoßend, suchte er sich Emsthausens» A Walt zu entziehen; aber die schönen wH Hände hielten ihn mit einer Übermensch!'! Kraft fest. - nmchü Der Baron wußte nur zu gut, wasl - 'ft bevorstand, wenn dieser Mensch seine H tagte frei bekam — so verderbt übrigens ErnsthG 'ft auch sein mochte, ein Feigling war er I nicht. Die anderen Herren suchten sich mist Nüttel zu legen, indem sie auf Baring st- bemerl einsprachen, aber dieser blickte trotzig vst nieder und knirschte als Antwort mit „ ^chei Zähnen. . Ba,. Als Ernsthausen ihn endlich losließ, v" halten^ er eine Bewegung, als ob er sich am ar stürzen wollte, aber zwei Klubmitglieder spst schoben rasch dazwischen, indes der Baron mit Me n Stimme nach seinem Diener rief. . was b „Halt," schrie Baring dazwischen, „laßt ich n» ungeschoren oder es gibt ein Unglück. Entferi gehe schon, aber denken sollt ihr noch a» j» po mich!" Er schüttelte drohend die Faust gest'
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