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Unsere Stlder. Weihnachten beim Waldhüter ist das stimmungsvolle Bildchen von van der Daelen betitelt, das den Beweis liefert, daß auch in unserer materiell angehauchten Zeit Idyllen nicht fehlen. In dem kleinen, einsamen Haus des Waldhüters brennt der Lichterbaum nnd in bescheidener, aber desto glücklicherer Weise feiert der ein same Forstmann mit seiner Familie das Christfest, Der unge wohnte Helle Lichtschein lockt die neugierigen Waldtiere, ein Reh pärchen, näher; mit ihren schönen Augen starren sie überMscht in den Lichtzauber, ohne Ahnung, welch heiliges stimmungsvolles Fest da drinnen gefeiert wird. Es scheint aber, als wüßten sie, daß die Christnacht auch dem Wilde volle Schonung verleiht; denn welcher brave Weidmann würde wohl den heiligen Abend benutzen, um dem Wilde nachzustellen, Gemeinnütziges. Einen Behälter für Karten, Brief-Kuverts usw., der nicht nur praktisch, sondern auch recht originell ist, kann man sich auf folgende Weise selbst Herstellen. Man schneidet 2 starke Kartons nach der Form eines dreigespitzten Napoleon-Huts, bezieht die Flächen innen mit dünner Seide, außen mit schwarzem Plüsch, der in der Mitte durch einen Silberstern ä la Kokarde geschmückt wird. Ein sehr großer schwarzer Ponpon bildet rechts und links den Abschluß. Die Kartons werden zusammengenäht, oben läßt man mehrere Stellen, die zum Hinstecken der Kuverts usw. bestimmt sind, offen. Dieser Marquis hut kann auch auf der Rückseite mit einer Oese zum Anhängen ver sehen werden, sieht recht elegant und apart aus. Vorficht bei Verwendung von Karbolsäure! Um Wunden und Geschwüre, sowie allerlei Gerätschaften und Wohnräume zu des infizieren, werden seit einex Reihe von Jahren häufig Karbolsäure lösungen bereitgehalten, um davon im Notfälle Gebrauch zu machen. Es ist jedoch bei Verwendung der Karbolsäure-Umschläge große Vorsicht geboten, da reine Karbolsäure ein starkes Gist ist und selbst fünf- bis zehnprozentige Lösungen als Umschläge bei Wunden angewandt, ernstliche Vergiftungserscheinungen Hervor rufen können. Um Wunden zu desinfizieren und Krankheit ^'ime zu töten, genügt eine zwei- bis dreiprozentige Lösung. Man sei darum sehr vorsichtig bei Anwendung der Karbolsäure, da das Karbol bei falscher Anwendung'nicht nur Entzündung und Brand verursacht, sondern durch Blutvergiftung sogar töten kann. Es entwickelt seine guten Eigenschaften nur in der Hand eines kundigen Arztes. Farcierter Hecht. Mehrere schöne Hechte werden vor dem Ausnehmen behutsam geschuppt, damit die Haut nicht zerrissen wird, die Rückengräte von innen nach dem Ausnehmen herausge löst und die Fische mit folgender Farce gefüllt: Man löst einen kleinen Hecht aus Haut und Gräten, wiegt ihn nebst der Fisch leber und 125 Gramm Luftspeck fein und vermischt dies mit drei Eiern, 60 Gramm zu Schaum gerührter Butter, Petersilie, Salz, Pfeffer, einen Löffel gehackter Kapern nebst eingeweichter Sem mel zu einer schönen Farce. Hat man die Fische mit ihr gefüllt, näht man sie zu, legt sie in eine Pfanne mit Butter und dämpft sie im Ofen bei fleißigem Begießen und Zusatz von sauerer Sauce in knapp 1 Stunde gar. Die Tunke wird mit Kartoffelmehl bündig, mit 6 Gramm Liebigs Fleischextrakt kräftig und mit dem Saft einer Zitrone säuerlich gemacht und nebst Salzkartoffeln zu dem mit Petersilie und Zitronenscheiben verzierten Fisch gereicht. Uachtsch. 1. Vexierbild. Hnsel und Gretel. Wo ist die ad Hexe? 2. Rael. Mit Recht stets können,ir mit n Uns „Hausbesitzer" titwren; Nach lauem Regen sieh Du uns Gemächlich ringsum prienieren. Mit r kann oft in eineNacht Ich weiß Dir Deine Hre färben; Mich schaffen Seuchen, ungersnot Und auch der Krieg, do „große Sterben". Lösung der Aufgaben voriger Nummer t. Heimatlicher Rauch leuchtet Hellens fremdes Feuer. 2. Meridian, Andromachc, Chcrubi, Ricotcra, Rabeukrähc, H-fckicl, Eldorado, Domiuantc, Tctramcier, Terretta, Tamarinde, Demerara, Ratafia, Adamello, Lotosblume. s Palmerston, Alropoö, Lcpanl Mormolam, Esparsette, Namasan, Salerno, Tramontane, Ottensen, Norman». Knstiges. Truck nnd Verlag: Nrglc Vcrlwcr LcrtagS-Siaslali, Slug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliner Stratzeso. Verantwortlich sürdle Redaktion der Ncncn Berliner V VerlagS-Austalt, vug. krebs: C. Schulz, Charlottenburg, Guerickestr. »7. Beruhigend. Gatte (trübsinnig): „Bedenke, Teure, wenn ich Plötzlich sterben sollte -" Gattin: „Beruhige Dich, ich habe ja für alle Fälle noch das gute Schwarzseidene." Ein Aquarium. Papa (zu seinem schüchternen Sohne beimAnblickeineshiibschen Mädchens): „Gefällt Dir das Mädel?" Sohn: „Ja, Papa!" Papa: „Na, Du Stockfisch, "so. nimm den Backfisch, er ist emvGoldfisch!" Aasernenkalender. Ein BmM vom Lande besucht eines SonnktMs seinen Sohn in der Kaserne, Mi ihn zu einem Spaziergang avsuholen. Soldat: „DasWht nicht,Vater, ich habe Dienst. Uu^rHerrHaupt- mann ist gar streng» — der kennt keinen Sonn-und Freitag, sondern nur Dienst-und Donners tag." Seine Karriere. „Sehen Sie, der Mann, wie t da reitet, ist vor zehn Jahren st einem Paar zerrissener Hosen ich Berlin gekommen und jetzt it er zwei Milionen." „Aber ich bitte Sie, was sängt ml der Manu mit den zwei Mionen zerrissener Hosen an?" Verfehlte Warnung. Tante: „So, nun geht ein tündchen hinein zu Müllers in m Garten! — Wißt Ihr aber, aß brave Kinder keine Blumen ad Beeren in fremden Gärte» cDflücken dürfen?" Binder: „Ja, Tante — aber W sind keine braven Kinder!" Lnkant terribte. ^arlchen: „Papa, ist der Herr Lrtnant Schneider?" Papa: „Nein, mein Kind, »x kommst Du denn darauf?" kkarlchcn: „Ich sah gestern, we er der Minna um die Taille Baß nahm." Student: „Mein Herr, Sie sind gefordert, Sie haben mich fixiert." Herr: „Sie täuschen sich, ich habe Sie gar nicht beachtet." Student: „Was, nicht beachtet! Also Geringschätzung meiner Person! Hier meine Karte!" Beleidigt.