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Seit uns beide getrennt die Zeit, Aber wenn die Nacht beginnt Leb ich hin am Tage, ! And die Sterne schimmern, Mhue Glück und ohne Leid i Hör ich wie ein krankes Rind Und auch ohne Ulage. j Leis mein Herz noch wimmern. Medererstmldm. i— IForMtznuq.I Roman von m. <L. Braddon. ^!achdl„ck vevboieuq „Ich wünsche Tir Glück zu dieser Entscheidung," erwiderte mein Rtaun mit vollkommener Gleichgültigkeit, „ich bin nun einmal kein reicher Mann und darf in der Wahl meiner Mittel, mich in der Welt durchzuschlagen nicht wählerisch sein, Du aber bist voll klein licher Vorurteile, wie es bei der Tochter eines Pfarrers eigent lich nicht überraschen kann. Unsere Verbindung war von beiden Seiten ein Irrtum. Es freut mich umsomehr, Dir sagen zu können, daß unsere Ehe wahrscheinlich nicht unwiderruflich, und unsere vor dein Standesbeamten wie in der Kirche geschlossene Verbindung null und nichtig ist, denn ich war damals bereits verheiratet, und so viel ich Weitz, lebt meine Frau noch." „Der erbärmliche Schurke!" rief Trevor zähneknirschend. „Aber weshalb erzählen Sm mir das, weshalb quälen Sie mich mit diesen Erinnerungen? Wie schweres Unrecht der Nichtswürdige Ihnen auch zugefügt hat, in meinen Augen sind Sie die Reinste der Reinen." „Ich habe nicht mehr viel zu berichten. Er that den ersten Schritt zur Trennung und verließ mich und mein Kind. Wir wohnten damals in einer Garnisonstadt, wo er unter den Offizieren des dort stehenden Regiments durch Kartenspiel eine Einnahme quelle gesunden hatte. Unserer Wirtin war er eine bedeutende Summe schuldig; ich besaß nicht einen Heller. Zum Glück für mich war die Frau eine gutmütige Persou. Ich übergab ihr meine wenigen Schmuckgegenstände, und sie gestattete mir, mit meinen und meines Kindes geringen Habseligkeiten in eine noch beschei denere Wohnung zu übersiedeln. Was ich brauchte, verdiente ich durch Musikstnnden. Als ich mir eine kleine Summe gespart hatte, verließ ich mit meiner Kleinen die Stadt und zog nach London, froh, mich in jenem Meuschenmeere zu verlieren. Von dem Tode meiner Eltern hatte ich schon vorher erfahren, nnt Kummer und tiefster Rene. Meine Geschichte ist zu Ende, Herr Trevor." „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen für Ihr Vertrauen danken soll. Jede Schranke zwischen uns ist beseitigt, wenn Sie meine Webe nur ein wenig erwidern können." „Sie vergessen, daß mein Mann noch lebt, oder daß ich zum Mindesten keinen Beweis von seinem Tode habe." „Wie?! Sie halten Sich durch ein Band gebunden, das, wie er Ihnen selbst sagte, nie zu.Recht bestand?" „Dem Wort eines Mannes wie er ist niemals zu trauen. Lug sroke Nackrickt. Nach dein Gemälde von Claus Meyer, (ssholographie und Verlag von Franz Hanfstaengl in München) und Trug war sein Gewerbe. Ich verließ ihn, weil ich seine Schmach nicht teilen wollte, mutz mich aber dessenungeachtet als seine Fran betrachten. Wenn Sie an der Geschichte, die ich Ihnen erzählte, zweifeln, wird das Standesamtsregifter in Tyrrel sie Ihnen be stätigen." „Ich bin ebenso unfähig, Ihnen zu mißtrauen, wie Sie, mir eine Unwahrheit zu sagen. Aber um des Himmels willen, denken Sie nicht mehr daran, an die Gültigkeit einer Ehe zu glauben, die 40