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Schon winkt das Försterstous herüber Und fröhlich schritt ich sonst ihm zu. Doch heut macht jeder Tritt mich trüber In dieser winterlichen Ruh. Bleich blinkt der Schnee, soweit ich sehe, lind kalt und schneidend bläst der Wind. Ich weiß, daß ich auf Gräbern gehe, Vie voll von toten Blumen sind. Mumen im Zcdnre. — Da stört ein kochen lieb und leise Aus tiefer Trübheit mich hervor, Und stäubend saust auf jäher Reise Lin Schneeball mir vorbei am Vhr. Ich blick' mich um, verwirrt, erschrocken. Da blüht ein Wunder tief im Schnee. Der eine Strauch trägt braune Locken Statt brauner Blüten, wie ich seh! Hollah, mein Rind! Du bist verraten, Und läufst Du fort, ich fang' dich doch! wenn meine Lippen Dir erst nahten, Was schert mich daun der Winter noch?! Blühn kleine Blumen nur im Maien, Blühn kleine Mädchen jetzt sogar! Und wer mir lieber von den zweien Mach' ich sofort Dir „mündl h" klar . . . Ifforacbunq.I -b Wiedererstanden, — Roman von M. L. Braddon. ^Nachdruck verboten.! sprachen. Sie geht täglich mit ihrer Kleinen spazieren, und manch mal richte ich es ein, ihnen zu begegnen, um mich ihnen anzu schließen. Wenn Du nur wüßtest, wie geistvoll ihre Unterhaltung „Nein, nach der Krankheit ihres Töchterchens verzichtete Frau Lyndon ganz darauf, öffentlich aufzutreten, weil sie das beständige Reisen von Ort zu Ort für das Kind nicht zuträglich findet, berichtete Gottfried Trevor. „Sie ließ sich deshalb in Gil ford als GesangS- lehrerin nieder. Der Arzt, der ihre Kleine behandelte und der Mutter in ehrerbieti ger Ergebenheit zu- gethan war, empfahl sie überall, wo er verkehrt, und in weniger als vier Wochen hatte sie be reits eine hübsche Anzahl von Schüle rinnen nnd mietete sich eine behaglichere Wohnung als die, in welcher Du sie kennen lerntest. Da bei führt sie ein so arbeitsames nnd freudloses Leben, als hätte sie die Kloster gelübde abgelegt. Selbst mich ver bannte sie aus ihrer Nähr. Mit aller Höf ¬ lichkeit und in den . rührendsten Worten Oer RUncke. erklärte sie mir, mich Hinfort nicht mehr empfangen zu können, und dabei blieb es." „Du hast sie also seither nicht wieder gesehen?" „Ach ja, ich habe sie hin und wieder gesehen und auch gg- Nach dem Gemälde von A. vammeier. ist, gleichviel, worüber sie spricht. Ihrer Vergangenheit nnd ihres verstorbenen Mannes hat sie noch nie erwähnt." „Hast Du ihr Deine Hand von neuem angetragen?" 48