Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die OrtsbehSrde und den Kemeinderai zu Bretnig. ''Ml-Anzeiger für die Ortschaften «retnig, Großröhrsdorf, HauSwalde, Frankenthal «nd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend AbonnementSprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" viert,IjShrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark r» Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., i« amtliche« Teile 20 Pf,., sowie Bestellungen auf den Ndgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlichen Zeitung»bolcn jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen «nd Sieder« Holungen gewähren wir Rabatt nach llebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag r Uhr, für die Sonnadend-Rummer bi» Freitag vormittag '»1t Uhr einzufenden. LLriftleilung, Druck unö Verlag von A. Kchurig, Breinig. Kr. ,04. Konnabmb, den 27. Dezember 1818. 23. Jahrgang. O-rtttche- «nd Sächsische». Bretnig: Recht zahlreich hatte man sich zur Feier des 5. Stiftungsfeste« verbun den mit Bannerweihe de» ev.-luth. Jünglings- verein» am 1. Wethnacht»sei-rtage im Deut schen Hause eingefunden. Nach zwei einlei- tendea Musikstücken und dem Gesangs des Bunde-liebe» sprach Fräulein Leunert aus drucksvoll «inen sinnigcn Prolog. Hierauf hielt Herr Pfarrer Kränkel die tief zu Herzen gehende Weiherede, dabei die Vereinsmitglieder ermahnend, sich allezeit treu und fest um da» Banner zu scharen, den vielen Anfechtungen gegenüber wacker stand und nur die evange lische Sache hoch zu halten; gleichzeitig hin weisend auf den Spruch, der von kunstgeübter Hand in das Banner eingestickt istSeid stark in dem Herrn! Dankend übernahm der stell vertretende Vorsitzende de» Vereins, Herr Georg Leunert, da» von Herrn Pfarrer Kränkel gü tigst gestiftete Banner. Der Kirchenoo stand schenkte alsdann die 3 Schärv-n für dre Ban nerträger, die beiden Militäroereine, der Tucn- und Gesangverein und die Freiw. Feuerwehr zusammen ein Band. Je einen Nagel stifteten der Radfahrer- und Jugendverein, der Kamen zer und Großröhrsdorfer Bruderveretn, ferner noch die einstigen Gründer d:S Vereins, wäh rend der Jungfrauenverein eine Schleife spen dete. Schriftliche Glückwünsche übermittelten der Bundesvorstand durch Herrn Bundespfle ger Zacharias in Dresden, der Pulsnitzer und Radeberger Jünglingsverein, sowie das Ver einsmitglied Herr Max Gebler in Runhards- grimma. Die deioen Theaterstücke „D-r Nacht wächter" und „Daheim und draußen", deren Darsteller nur ihr Beste« zu leisten bestrebt waren, ernteten lebhaften Beifall. Das von Fräulein Lübeck rein un» klangvoll gesungene Lied „Christnacht" und der trefflich ausgeführte Violin-Vortrag des Herrn Max Nitzsche tru gen viel zur Verschönerung de» Festetz bei. Ein kurzes Dankeswort und ein Allgemeinge sang beendete das gut verlaufene Fest. Bretnig. An weihnachtlichen Veranstal tungen fehlte e» auch die» Jahr in unserem Orte nicht. Im Gasthof zur goldenen Sonne hielt der Handwerksrverein am 1. Feiertage einen recht gut besuchten Familienabend ab, in dem die Anwesenden durch zwei gar treff, lich wiedergrgebene Theaterstücke: „Sin Traum unter Kerzen" und „Der wilde Mattias" so wie durch die Lachmuskeln anstrengende komische Vorträge bestens unterhalten wur de». Der Beifall war stets ein lebhafter. — Im Schützenhause war e» der Gesangver ein „Liedergruß", der durch zwei tadellos ge spielte WeihnachlSstücks: „Die Tannsnfes" und „Doppelte Weihnachltfreuve" die Zuhörer an genehm unterhielt. Der Besuch war ein star ker und der Beifall ei« reicher. (Eine Wie derholung der Aufführungen für Kruder findet morgen Sonntag statt.) Bretnig. Ein bedeutende» tiefergrei fendes Drama, betrtelt „Aus Liebe und Not", wird morgen Sonntaz im hiesigen Kino (Gasthof zur Klink;) zu sehen sein. Wir wollen daher nicht unterlassen, auch an dieser Stelle den Besuch dieser Vorstellung bestens zu empfehlen. — Krankenversicherungs-Ordnung. Ueber die Krankenversicherungsordnunz, die mit dem kommenden 1. Januar in Kraft tritt, herrscht in der Bevölkerung noch große Unsicherheit, und selbst in den zur Raterteilung bestimmten Kreisen walten Meinungsverschiedenheiten ob. Während die einen erklären, daß zu den Dienst boten auch die Aufwärterinnen, HauSreinige- rinnen usw. gehören, heben die andern hervor, daß Auswärterinnen auch dann nicht der glei chen Versicherungspflicht, wie Dienstboten, Köchinnen uns Kindermädchen unterliegen, wenn sie alle Dienste de» Dienstmädchens lei sten. Nach dem Wortlaut ,de» einschlägigen Paragraphen 165 fallen Auswärterinnen Gunter die Versicherung-Pflicht. Allerdings find sie nicht als Dienstboten zu betrachten. Etwas andres ist e« mit Kinüersräulsin», Stützen usw., bei denen die Art der VersichecungSpflicht von Fall zu Fall zu entscheiden ist. Kamenz. In Kaschwitz wurde von der Lanozendarmerie eins 19 Jahre alte Ar beiterin au« Ungarn ermittelt und festgenom men, die in dortiger Gegend verschiedene Diebstähle auSgeführt hatte. Bautzen. (Naff-nauSzeichnungen treuer Arbeiter.) Bei der Firma Gsbr. Weigang, Steindruckerei und lithographische Kuustanstalt, erhielten am Dienstag mittag 90 Angestellte der Firma, die 25 Jahre und länger im Dienste der Firma gestanden haben, Auszeich nungen und Anerkennungsurkunden in feier licher Weise ausgehändigt. Buchhalter Schnei der und Zeichner Riecke erhielten da» Albrechtskceuz. Oberdrucker Strohmeier und Kontorist Bader das Ehrenkreuz, Sleindn.cker Kiele und Obergärtner Axthelm die Frirdrich- August-Medatlle; ferner erhielten 4 Angestellte Urkunden von der Handelskammer Zittau, weitere 29 das Ehrenzeugni» für Treue in der Arbeit sowie weitere 10 erhielten Aner kennungsurkunden des Stadtrate» zu Bautzen. Klotzsche. (Auf den Schienen tot aus gefunden.) Auf den Gleisen der Strecke Dresden-Klotzsche wurde dieser Tage ein 20 Jahre alter Militärinsalide aus Klotzsche tot aufgefunde». Ob ein unglücklicher Zufall od-.r Selbstmord vorliegt, konnte noch nicht sestgestellt werden. — Zur Sicherung des RschnungS- und Kaffenwesens. Die König!. Amtshauptmann schaft Dresden-Neustadt hat unter Zustimmung de« ihr beigeordneten Bezirksausschusses zur Sicherung de» Kaffen- und Rechnungswesens der politischen Gemeinden ihres Bezirks ver ordnet, daß jedes einzelne Mitglied der Ge meindevertretung sür das Kaffen- und Rech nungswesen der Gemeinde verantwortlich und für alle durch nachlässige Rechnungsprüfung oder AufsichlsfÜhrung mitverschuldete Verluste der Gemeinde persönlich aus eigenem Vermö gen haftbar ist. (Eine Reihe Gemeinden ha ben bereits dagegen Stellung genommen, weil es unmöglich sei, jedes Gemeinderatsmitglied als verantwortlich sür die Kaffs zu betrachten.) — Zur Entlassung des Direktors Renee vom Alberttheater zu Dresden wurde auf Grund von Mitteilungen de» Genannten in Dresdner Blättern berichtet, daß bereits seit längerer Zeit zwischen der Verwaltung des Alderttheaters und Herrn Renee tiefergreifende Differenzen bestanden, die sich schließlich ss weit zuspitzten, daß die Gesellschaft Herrn Renee das Auftreten al» Darsteller im Al berttheater verboten hat. Herr Direktor Rsnee erhob sofort Klage gegen die Gesellschaft, und das König!. Landgericht Dresden erließ dar auf folgenoe Verfügung: „Der Antragsgeg nerin (v. h. der Alberttheater-Aktiengesellschafl) wird unter Androhung einer Geldstrafe bis zu 1500 Mark für jeden Einzelsall der Zu widerhandlung in Kraft einstweiliger Verfü- aung aufgegeben, dem Antragsteller (Dir. Rsnee) bis zur rechtskräftigen Entscheidung des zwischen den Parteien anhängig gemachten Rechtsstreites da« Auftreten al» Schauspieler im Alberttheater zu Dresden zu gestatten." Zweifellos im Zusammenhänge damit steht eü nun, daß der Vorstand der Gesellschaft, Herr Rechtsanwalt Dr. Vetter dem Direktor Renee seine sofortige Entlassung mitgeteilt und da» Betreten de» Theaters verboten hat. Direk tor Renee hat die Klage gegen die Gesellschaft elngereicht. Dresden. Die beiden städtischen Kolle, gien haben beschlossen, ein- Petition um Be lassung der Tierärztlichen Hochschule in Dres den an die Stände zu richten. — An Weih- nachtrgaben au» dem sächsische« Kornb!umen- tag sind bi» zum 22. Dezember 332 000 M. zur Auszahlung gelangt. Dresden. Se. Majestät der König hat aus Anlaß des Weihnachtsfestes 48 Strafgefangenen au« Gnaden Sie Freiheit geschenkt. — Die Beglückwünschungrempfänge im Residenzschloffs zu D r e « d e n am Neujahrs tage finden diesmal in folgender Reihenfolge statt. Se. Majestät wird am Neujahrstag 12,45 Uhr den König!. Troßen Dienst.mittag» 1 Uhr die Herren Staatsminister, nachmittags nach 1 Uhr Lie Mitglieder des Diplomatischen Korps und nachmittags 1,10 Uhr die Mii- gliever der beiden Ständekammern empfangen. Daran schließt sich der Empfang einer Ab- oronung der Armee unter der Führung des Herrn KciegSminister» Generaloberst Freiherr v. Hausen sowie der am Königl. Hofe vorge stellten Herren vom Zivi! und der Offiziere z. D. unb a. D. Nachmittag» 1,30 Uhr fol gen dann die Generalität sowie die Abordnungen des Offizierskorps. — Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg wird abends 7,30 Uhr die Oberhofmeisterinnen, die Damen der 1. Klaffe Ser Hosrangorbnung usw. sowie die Gemahlinnen der Mitglieder des Diploma tischen Korps empfangen. Am Neujahrstage abenLS 8 Uhr werden sowohl Se. Maj. der König al« auch die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses Vorstellungen neu ange- meideter Damen und Herren entgegennehmen. Abends 8,30 Uhr finden dann die üblichen Festlichkeiten mit Hosspiel in den Paradesälen des RisidenzschlossöS statt. Die hierbei an wesenden Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses werden Beglückwünschungen auch bei diesen Festlichkeiten entgegennehmen. Frankenberg. Der bei dem Eisen bahnunglück am Harrasselsen schwer verletzte Kaufmann Fritz Kloß aus Dresden ist am Dienstag abend im Stadlkrankenhause als 10. Opier der Katastrophe gestorben. Chemnitz. Der Tunnel am Harrasfelsen ist vollständig wieder freigelegt, so daß Sie fahrplanmäßigen Züge den Tunnel wieder pas sieren können. Plauen i. V. Eine willkommene Weih nachtsbescherung bereitete die Leitung der Vogtländischen Maschinenfabrik A.-G. ihren zahlreichen Angestellten. Die Beamten er hielten 60 000 Mark an Gratifikationen aus gezahlt, die Arbeiter aber insgesamt 100000 Mark, adgestust nach der Dauer der Dienst zeit und entsprechend der Stellung. — Der Hauptgewinn der Karola-Lotterie in Höhe von 25000 Mark war in die Kol lektion der Firma Friedrich Meyer in Zwickau gefallen. Wie jetzt bekannt wird, ist der glückliche Gewinner ein Arbeiter au» der Spinnerei Paul Ulrich dort. Leipzig, 22. Dez. In Leipzig wurden 2 junge Männer wegen zweier Einmieterdieb- stähle verhaftet. Der eine, der sich zunächst al» Italiener aukgab, ist der 22 jährige Kon torist Jonas, der andere der 21jährige Arbeiter Schmidt. Im Verhör kam noch ein furcht- barer Plan zutage, dessen Ausführung glück licherweise vereitelt wurde. E» «ar von de» beiden Bursche» nämlich vereinbart worden, der Inhaberin eine» Blumenladen» ihre» Brillantschmuck im Wert» von über 1000 K. zu rauben und diese dann mit einem schwerer» Hammer niederzuschlagen. Sie gingen hierauf in da» Geschäft und kauften einen Straub, den da» Ladenmädchen sofort mit einer Karte zu einem im Ostviertel wohnenden Fräulein bringen sollte. Während da» Mädchen mit dem Strauße fort war, stellte sich Schmidt unmittelbar neben die Ladeninhaberin und gab seinem Komplizen ein Zeichen, zuzuschlagen. Dieser bekam jedoch plötzlich Angst, zumal der Hund der Geschäftsinhaberin stet» an ihm ir» die Höhe sprang, sobald er sich der Frau näherte. Schließlich verließen die beiden der» Laden. Am anderen Tage erschienen sie wieder und schickten da» Mädchen abermals mit einem Straußs weg. Da der Inhaberin de» Geschäfts jedoch die Sache verdächtig oorkam und sie die beiden scharf im Auge behielt, entschwand dem Arbeiter auch diesmal der Mut zum Zuschlägen. Einen weiteren Ver such hat ihre Verhaftung verhindert. Leipzig. (Zum Streik der Studieren den der Zahnheilkunde.) Im Auftrage de» Königl. Sachs. Ministeriums de» Kultus und öffentlichen Unterricht« macht die medizinische Fakultät gemeinsam mit dem Vorsitzende» der König!. Prüfungskommission sür Zahnärzte bekannt, daß die Fakultät Verhandlungen über die auf Erlangung des zahnärztlichen Doktortitels abzielensen Wünsche solange nicht eingehen kann, als die Studentenschaft der Zahnheilkunde auf einem Verhalten beharrt, das dem Zwecke der Universität uno der Ord nung des akaoemischen L-benS widerstreitet. Im Falle hartnäckiger spätestens über den 15. Januar 1914 hinaus sich erstreckenden Unler» richtsversäumnis würde das laufende Halb jahr nicht auf die vorgeschriedene Studienzeit in Anrechnung gekracht werden. KirchenNachcrHlen von Brernrg. Sonntag nach Weihnachten: 9 Uhr: Pre- diztgotteSdieust; Text: Galater 4, 1—7, Thema: Wir sind Gottes Kinder. HMnksst juSelläkrsiZcti«» -^u»ekea iurr! ei» kleaäenä ocvüaer leint. - XUe» «Ke» erruft Le eckte LLZwiPkerääejke («lie beete L-NiearvtlettAGH«), vor» LerAwLLv L K»6ebeul, it Ltück 50 ktA keiner mectit 6«r lI^iU«QwUek-Lr«Lw) rote «ivä eproäe tteut veiü üurä »Lmwetiveicd. U :: U kut>e HO ktD»