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Allgemeiner Anzeiger : 27.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191309275
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19130927
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- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-27
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 27.09.1913
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,M Mversöhnte Frankreich. - König Konstantin von Griechenland hat auf einen Trinkspruch, den ihm beim Festmahl im Elysee Präsident Poincare ausgebracht, mit einer Rede erwidert, in der er der Freund schaft zwischen Frankreich und Griechenland gedachte und die Verdienste der französischen Militärkommission heroorhob. Man hätte meinen sollen, damit sei der Zwischenfall, den der König wider Willen mit seiner Berliner Rede geschaffen hatte, erledigt. Aber die Pariser Presse ist saft einstimmig der gegen teiligen Meinung: die beleidigte Eitelkeit der Franzosen ist nicht versöhnt und manche Organe versteigen sich zu schweren Unhöflich keiten gegen den König, wie man sie der „ritter lichen Nation" nicht zutrauen sollte. Der .Matin', der zuerst den Rummel wegen der Berliner Rede begann, schreibt: „Poincares Trinkspruch enthält einen indirekten Tadel und eine höfliche Lektion für den König. Der Trinksvruch des Königs klingt denn auch ver legen und wird die an Kaiser Wilhelm ge richteten Worte nicht verwischen. Man kann sich für befriedigt erklären, aber erst die Zu kunft wird dem Pariser Trinkspruch wahre Be deutung verleihen." Der ,Gil Blas' schreibt: „Da König Konstantin nicht mit dem Herzen sprach, so werden seine Worte auch nicht zum Herzen Frankreichs gehen. Die uns allen zugefügte Kränkung ist dadurch nicht geheilt, und die Pariser Bevölkerung hat keinen Grund, die ironische und grollende Haltung aufzugeben, die sie dem König gegenüber beobachtet." Der frühere Unterrichtsminister Steeg äußert im .Evenement: „Ministerpräsident Venizelos hat sofort die Gefahr erkannt, der Griechen land durch die Eitelkeit des Königs ausgesetzt war, er hat sich auf die Seite Frankreichs gestellt. Frankreich wird dem griechischen Volk die Haltung des Königs nicht nachtragen, aber es wird Bürgschaften verlangen." Die.Autoritö' sagt: „Man vergleiche den Wortlaut der Rede in Berlin und der von Paris, sowie die beiden Besuche miteinander: in Berlin ein großer Empfang und eine Fan farenrede, in der verkündet wird, daß die griechischen Siege den deutschen Grundsätzen zu danken sind; in Paris kein Empfang und eine Rede, die ganz leise den Beistand Frank reichs anerkennt und der französischen Militär mission einige Blumen streut. Viele werden der Ansicht sein, daß dies wenig ist und wir mehr verdient haben. Der Zwischenfall ist nicht beendigt, und das Mißverständnis ist nicht zerstreut: aber die Schuld trifft nicht die griechische Regierung und nicht die griechische Nation." So oder ähnlich klingt es aus allen Or ganen wieder. Man begreift nicht, wie die französische Presse so alle offenbaren Be mühungen des Königs sowohl wie der griechi schen Regierung, das „Mißverständnis" aufzu klären und vergessen zu machen, zunichte machen kann. König Konstantin ist der Held des Tages in Griechenland und es ist kein Zweifeh daß das griechische Volk, so großen Wert es auf die französische Freundschaft aus politischen und finanziellen Gründen legen mag, in diesem Falle zu seinem König steht. Die Folgen hätte Frankreich zu tragen, dem als Mittelmeermacht unbedingt an Griechen lands Freundschaft liegen muß. Aber es handelt sich wohl hier in erster Linie auch gar nicht um die freundschaftlichen Gefühle, sondern um das Geschäft. Und der .Radical', der der Regiemng sehr nahe steht, macht daraus auch keinen Hehl. Er schreibt rund heraus: „Frankreich kann nicht durch Worte, sondern nur durch Handlungen Klar heit darüber gewinnen, ob Griechenland bei der Sicherung der Zukunft seiner Land- und Seemacht an französische oder deutsche Unter stützung denkt. Krupp oder Creuzot, deutsche oder französische Schiffe, das ist die Frage!" Natürlich spielt auch die liebe Eitelkeit eine Rolle, die durch die Berliner Rede verletzt ist und die des Königs Trinkspruch nicht zu ver söhnen vermochte. Politische Kuncilckau. Deutschland. -Kaiser Wilhelm wird am 14. Oktober Ler Einweihung der neuen Brücke in Trier i beiwohnen. Der Monarch wird längeren Auf enthalt nehmen, um sämtliche Sehenswürdig keiten der Stadt, namentlich auch die Aus grabungen des römischen Kastellpalastes zu besichtigen. -Kaiser Wilhelm hat für die durch den Präsidenten Poincarä erhaltenen Mit teilungen über den Unfall des Militär attaches v. Winterfeldt in einer Depesche den Herren Poincare, Etienne und allen Persönlichkeiten, die sich um den Verwundeten bemüht haben, in den verbindlichsten Aus drücken gedankt. -Prinz Ernst August von Cumber land wird sich demnächst nach Gmunden begeben, um dort die Angelegenheit des Ver zichtes auf Hanstover mit seinem Vater zu besprechen. * Im preußischen Ministerrat wird ein Ge setzentwurf erwogen, der sich mit Maßnahmen zur Förderung der Heimkehr deutscher Auswanderer in großem Stile befaßt. Es sollen zunächst reichliche Mittel zur Verfügung gestellt werden, um Deutschen, die in ihre Heimat zurückkehren wollen, alle denkbaren Erleichterungen zu schaffen. Die Rückwandererfrage ist jetzt be sonders brennend geworden, weil die Deutschen, die namentlich an der Wolga, in Wolhynien angesiedelt sind, von der russischen Regierung abgeschoben werden und die verschiedensten, zum Teil erfolgreichen Bestrebungen bestehen, sie nach Brasilien, Argentinien, Kanada und Sibirien abzuleiten. Sfterreich-Uugaru. -Mit großer Bestimmtheit tritt in mili tärischen Kreisen das Gerücht auf, daß der Chef des Generalstabes, Freiherr Conrad v. Hötzendorff demnächst zurücktreten werde. Als Ursache des Rücktrittes des Frei herrn Conrad v. Hötzendorff bezeichnet man Meinungsverschiedenheiten mit den leitenden Stellen der Armee, die zuletzt bei den Manövern in Südböhmen zum Ausdruck ge langt sein sollen. Frankreich. -Für den bevorstehenden Besuch des Präsi denten Poincarö bei dem König Alfons von Spanien werden außergewöhnliche diplomatische Vorbereitungen getroffen. — Der Reise des Präsidenten Poincare nach Madrid wird eine Unterredung des Minister präsidenten Barthou mit dem König Alfons in San Sebastian vorangehen. Gleich der französischen Regierung, besteht auch die spanische darauf, vor der Begegnung der beiden Staatschefs über die künftigen politi schen, militärischen und handelspolitischen Be ziehungen beider Staaten volle Klarheit zu schaffen. Die Grundzüge der Vereinbarungen sollen den parlamentarischen Führern beider Staaten vertraulich im Text mitgeteilt werden, um die beiderseitigen Volksvertretun gen für die von den Parteien zu genehmigen den Regierungsvorlagen entsprechend vorzu bereiten. -Die internationale Kommission zur Prü fung der finanziellen Angelegen heiten der B'alkanstaaten, die Anfang Oktober ihre Arbeit in Paris wieder auf nehmen sollte, wird voraussichtlich eine weitere Vertagung auf unbestimmte Zeit er fahren, La sich in letzter Stunde mancherlei Schwierigkeiten ergeben haben, die erst geregelt werden müssen. Balkanstaaten. -Die Zusammenstöße an der ser bisch-albanischen Grenze nehmen immer ernsteren Charakter an. Wiederholt spielten sich in den letzten Tagen heftige Kämpfe zwischen Albanern und serbischen Truppen ab. Nach Wiener Meldungen sollen über 20 000 Albanier an den Kämpfen be teiligt gewesen sein. Bei einem Kampfe un weit von Djakowitza sollen 200 von ihnen ge fallen sein. Von Belgrad sind weitere Truppen nach der albanischen Grenze entsandt worden, nachdem bereits acht Regimenter zur Ver stärkung der Grenztruppen vorher abgegangen sind. Auch sonst sind alle Vorbereitungen ge troffen worden, um die albanischen Angriffe zurückzuweisen und wenn nötig albanisches Gebiet zu besetzen. Asien. - Die Lage inOstasien droht sich immer mehr zu verwirren. England, Deutsch ¬ land m Frankreich haben der japa nischen R- .ierung mitgeteilt, daß sie im Falle der Besetzung Nankings durch japanische Truppen genötigt sein würden, ebenfalls Truppen in China zu landen. Die Vernichtung -es Weltalls. Eine Rede auf dem Naturforschertag in Wien. Auf dem Kongreß deutscher Naturforscher und Arzte, der in Wien zum W. Male tagt, hielt Professor H. v. Seeliger-München den Hauptvortrag, der sich mit den Problemen der modernen Astronomie befaßte. Aus dem ein gehenden Vortrag sind folgende Stellen be sonders bemerkenswert: „Schon sehr frühe drängte sich dem Forscher die Vermutung auf, daß alle Weltkörper im wesentlichen aus denselben Stoffen aufgebaut seien, die auf der Sonne und auf der Erde sich vorfinden, und diese Vermutung bestätigte sich mit zunehmender Erfahrung immer mehr. Die Verschiedenheit der leuchtenden Weit körper spricht sich also hauptsächlich in der Verschiedenheit des Zustandes desselben Stoffes aus. Temperatur der glühenden Massen und die Art ihrer Umhüllung durch Athmosphären bestimmen ihr Aussehen. Unsre Sanne scheint ein Stern von großer Leuchtkraft zu sein, die, da die Temperatur an ihrer Oberfläche nur 6000 bis 7000 Grad beträgt, wohl durch ihre Größe bedingt sein mag. Die Schnelligkeit ihrer Abkühlung wird als kaum merklich angesehen, aber schließlich wird die Sonne ihre Leuchtkraft verlieren und vollständig erkalten, wenn nicht irgendwelche Ereignisse diesen von der Natur geforderten normalen Verlauf unterbrechen. Solche Kata strophen treten gar nicht so selten ein. So erschien 1901 im Sternbild des Perseus ein neuer Stern, der nachweisbar in wenigen Stunden eine Helligkeit erreichte, die nur die allerhellsten Sterne am Himmel besitzen. Offenbar ist es von höchstem Interesse, nähere Auskunft über eine Katastrophe zu erhalten, die eine ganze Welt in Flammen auf gehen ließ. Der Gedanke, daß nicht nur der einzelne Mensch, sondern die ganze Gattung und alles, was auf der Erde lebt, unentrinnbar der Ver nichtung verfallen ist, wirkt auf jeden Menschen tief erschütternd. Solche Gedanken kann die Wissenschaft nicht verscheuchen, denn sie weist nach gleichen Zielen, indem sie nur verschiedene Möglichkeiten offen läßt. Es kann nicht zweifelhaft sein, daß die Wärmestrahlung der Sonne, die alles Leben auf der Erde nährt, allmählich aufhören wird, und daß schließlich die Lebensbedingungen für höher organisierte Wesen verlorengehen werden. Das Ende des Menschengeschlechts wird also langsam, aber unaufhaltsam herannahen: vielleicht tritt aber auch an Stelle dieses lang samen Hinsiechens eine plötzliche Vernichtung. Wer möchte leugnen, daß das Verhängnis in einer Staubwolke verborgen liegen kann, die nach unwandelbaren Gesetzen sich uns nähert, um die Erde und das ganze Planetensystem und alles, was hier gelebt und gedacht hat, in verzehrender Flamme zu vernichten?" f)eer und floNe. — Die nächstjährigen deutschen Kaisermanöver werden sich von den bisherigen Kaisermanövern sehr wesentlich unterscheiden, da für sie erheblich größere Truppenmassen aufgeboten werden sollen, als bisher. Die Kaisermanöver 1914 sollen in sehr großem Stile abgehalten werden. Während zuletzt nur auf jeder Seite ein Armeekorps ein ander gegenüberstand, werden an den Ma növern des nächsten Jahres voraussichtlich nicht weniger als sechs Armeekorps beteiligt sein, von denen auf jeder Seite drei sechten werden. Dazu soll außerdem ein großes Aufgebot von Heeres- Kavallerie treten. Der Schauplatz der nächst jährigen Kaisermanöver wird, natürlich entsprechend dem großen Truppenaufgebot, an Ausdehnung weit größer sein, als im letzten Manöver. Es wird sich, soweit jetzt bestimmt ist, um das Ge biet handeln, das begrenzt wird von der Linie Fulda—Schlüchtern, Schlüchtern—Caub, Fulda— Grünberg—Gießen—Niederlahnstein. Die Ma növer werden sich also zum Teil auf jenem histori schen Gebiete abspielen, auf dem gerade hundert Jahre vor den Kaisermanövern 1914 wichtige Er eignisse der Befreiungskriege stattsanden. Die K Der eigene «Leg. 28s Roman von M a x H o s s m a n m iFoMeyilw-.l „Komik' ich mir denken," bemerkieLina. „Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Fräulein, io ist es der: Stellen Sie die Möbel in einen Speicher ein und suchen Sie sich eine ähnliche Stellung, wie Sie sie da in dem Schloß hatten. Das scheint mir noch das Angenehmste für Sie zu sein" „Ich habe an Vermieten gedacht," bemerkte Elisabeth zögernd. „Wenn Sie bei mir bleiben —" „Kann ich leider nicht, Fräulein!" „Wie? Sie wollen mich verlassen?" „Du lieber Gott, ich muß doch auch einmal an mich selber denken! Und das Hemd ist einem näher als der Rock. Sehen Sie, da habe ich nun schon mehrere Briefe mit einem entfernten Verwandten gewechselt, der als Molkereibesitzer auf eigenem Grund und Boden in Ostpreußen sitzt. Ist ein Witwer und war schon eine Jugendbekanntschaft von mir. Er hofft, eine tüchtige Frau in mir zu finden —" „Worin er sich sicher nicht getäuscht haben wird," fiel Elisabeth lebhaft ein. Nun, meinen Segen haben Sie, Lina! Ich wünsche Ihnen alles Gute und habe die feste Zuversicht, daß Sie eine vortreffliche Hausfrau abgeben werden. Gehen Sie mit Gott!" Alles verläßt mich! dachte sie. Es ist, als wenn mich das Schicksal mit Gewalt auf den hatten Dornenweg oer ganz Verwaisten, Ein samen hinlenken will. Und ihr zeigte sich wieder die grauenvolle Not der Arbeitsuchenden und achselzuckend Ab gewiesenen, der tränenreiche Jammer derer, die nicht einmal an die Tretmühle der modernen, fieberhaften Wert - Erzeugung herangelangen können, um wenigstens aus der Hand in den Mund ihr armseliges Leben zu fristen. Recht auf Arbeit! tönte es ihr in den Ohren; aber sie merkte bald, daß das nur eine von den Phrasen des erbarmungslosen Weltmarktes war, die beruhigend wirken sollte, und leer und gehaltlos war wie so vieles andre. Fast zwammengebrochen unter der Last ihrer trüben Erfahrungen, erinnerte sie sich eines Tages jenes Mannes, der einst so -reundlich und gut zu ihr getreten war, des alten Herrn Baumbach. Sie wollte nichts von ihm, als e neu ersprießlichen Nat. Len-würde er ihr gewiß erteilen, sa vielleicht selbst mit totkrü'tiger Empfehlung für sie eintreten. Und lo machte sie sich auf den Weg nach seiner Villa. Das Dienstmädchen, das sie empfing, gab ihr den Bescheid, daß Herr Baumbach niemand empfange. Aber Elisabeth bestand daraus, ge- meloet zu werden. Es erschien ein Diener, der ihr mit verlegenem Gesicht dieselbe Auskunft er teilte wie das Mädchen: Herr Baumbach ist schwer leidend. „Liegt er zu Bett?" fragte Elisabeth bestürzt. „Tas gerade nicht. Er sitzt im Fahrstuhl." „Und will sich mit niemand unterhalten?" „O doch! Aber nur mit Verwandten oder nahen Bekannten. Es geniert ihn, iu seinem hinfälligen Zustand von Freunden gesehen zu werden." „Dann geben Sie ihm, bitte, meine Karte! Ich gehöre nicht zu den Fremden für ihn." Der Diener fah bedenklich vor sich hin und schien nicht übel Lust zu haben, die Abgabe der Karte zu verweigern. Auf Elisabeths mit Entschiedenheit abgegebene Versicherung, daß sie sich schriftlich an Herrn Baumbach wenden werde und daß er die Folgen seiner Weigerung dann werde tragen müssen, entschloß er sich endlich zögernd, ihrem Verlangen nachzulommen. Nach kurzer Zeit kqm er mit erstauntem Ge sicht zurück und meldete sehr höflich mit einer leichten Verbeugung, Herr Baumbach lasse das gnädige Fräulein bitten. Der Empfang, der ihr zuteil wurde, war ein fehr herzlicher. Herr Baumbach schien ihr etwas stärker geworden zu sein, sah wohler aus, als sie besürchiet balle, und sie wollte ihm schon ihre Freude darüber ausdrücken, als er ihrem Gedanlengang rasch eine andre Wen dung gab. „Sie sehen mich nun hier als einen körper lichen Krüppel, wertes Fräulein, als eine Ruine, nachdem die Katastrophe, die ich schon lange be- fürchtet hatte, eingetreten ist. Versuchen Sie nicht, mich zu trösten, ich fühl-, daß es mit mir bergab geht! Geist und Körper haben ja noch nicht gelitten — aber die Beenrtens! Damit hapert's ganz gehörig. Kann mich überhaupt nicht mehr auf sie verlassen! Die Pedale find jetzt für mich ein Pönale. Na, — es Hilst nichts, darüber zu klagen. Alles, was ist, ist gut, sagt ja wohl irgend ein großer Philojoph Manöver rönnen also gleichsam als eine Jahr hundertfeier von Blüchers Übergang über de« Rhein bezeichnet werden. Das Wrack der Marms-Luft- schiffes verschVMden. Die beiden Bergungsdampfer „Naiver" rmb „Albattos" des Norddeutschen Bergungs- Vereins, die zum Aufsuchen des Wracks des bei Helgoland gescheiterten Marine-Lustschiffes „L. 1" von Cuxhaven ausgelaufen waren, sind unverrichteter Sache dorthin zurückgekehrt. Die beiden Dampfer haben 48 Stunden die angeb liche, durch eine Boje bezeichnete Untergangs stelle im weitesten Umkreise mit einem hierfür besonders eingerichteten Suchgeschirr abgesucht, aber nichts gefunden. Das bestätigt die Annahme, die man. von Anfang an in Fachkreisen hatte, daß das ver hältnismäßig leichte Wrack des Luftschiffes nach dem Untersinken noch unter Wasser weit fortgeführt worden ist, und wer weiß, wo es schließlich auf dem Meeresgründe zur Ruhe ge kommen ist. Eine weitere planmäßige Nachfor schung nach demWrack.dievordem auch schon tage lang von Werstdampfern bettieben worden war. ist nunmehr als völlig zwecklos aus geschlossen. Die Auffindung des Wracks muß lediglud ganz dem Zufall durch Fischdampfer über lassen werden. Es ist nicht unmöglich, das dieser oder jener Fischdampser später oder früher in der viel befischten Nordsee mit seine« tiefen Schleppnetzen an dem Wrack hängen bleibt. Da auch bei diesem erneuten umfang reichen Absuchen der See keine Leichen treiben« gesichtet oder vom Meeresgründe mit empor geholt worden sind, so ist es nunmehr als sicher anzunehmen, daß viele, wenn nicht alle der bisher immer noch vermißten dreizehn Leichen sich in dem unauffindbaren Wrack be finden. Die deutsch - australischen -Handelsbezie hungen sind dank den Bemühungen des Genera' kommissars von Australien, Sir George Reid, letzter Zeit nicht unerheblich gefördert worbe« Es hängt dies mit dem Bestreben Australiens p sammen, seine Absatzgebiete im Ausland zu " weitern. Die neue Regierung beabsichtigt fog^ selbständig Handelsverträge mit den hauptsächu« in Betracht kommenden Ländern abzuschlieh^' Es bedarf kaum der besonderen Hervorhebung daß alsdann auch der Absatz deutscher Erzeug niste in Australien einen Aufschwung nehme wird. Dem Beispiel andrer englischer Domm« folgend, hat nunmehr auch Australien tin Handelsvertretung zunächst in Berlin emgerE und beabsichtigt, solche Vertretungen auch andern deutschen Städten einzurichten. Ein bemerkenswertes Werk sozialer Ws sorge ist in Posen mit einem Ledigenheim 9 schaffen worden, das auf Betteiben des Verein zur Fürsorge für kranke Arbeiter errichtet woro ist. Es soll 88 jungen Leuten in je einem dum schnittlich 7V- Quadratmeter großen Znvs^ Unterkunft gewähren. Die Preise, auch f^ pflegung, sind äußerst niedrig bemessen. E Baukosten des Heims, das einen Speist' " Lesesnal enthält, betragen 92 000 Mark; os Grund und Boden ist auf 60 Jahre von " Stadt in Erbbaurecht gepachtet worden. M« hofft, durch die neue Einrichtung, die in eMM Tagen ins Leben tritt, die in Posen desonde kraß zutagegetretenen Schäden des Schlafstelle- Unwesens wenigstens etwas zu beheben. Von unä fern. Kaiser Wilhelm lehnt er» Denkmal «b- Zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum v- Kaisers hatten die Stadtverordneten von beschlossen, auf der neuen Moselbrücke el Reiterstandbild des Kaisers zu errichten, Denkmal hat der Kaiser jetzt abgelehnt- er zu seinen Lebzeiten nicht in einem offen' lichen Denkmal dargestellt zu sein wünsasi- I» der Nordsee untergegangcm deutsche Segelschiff „Oueen Viktoria 9" "N Cuxhaven ist auf der Fahrt nach Bremen der Nordsee mit Mann und Maus uN» gegangen. Es wurde lediglich das Boot m Schiffes mit der Leiche eines Mannes der satzung gefunden. I <cr L ^kitrr. Weiter ii Men, A st" fmiiion-: Arbeite rn die Mt k Zentere >e städt a. M. "^natim Amd llntel Mbung Ae?r-ü Wellun Mt, n «üdi Wene, - Q Mschuk Ar. F A in x ^-Aussl N Mke Wern r r soll i Aden : Müssend A der kniffe te Beke Agner 7 Mas V-bend Arte n Ai>ung »°n, d' br° Agen L°Hte Un-tn mei 8° rui M un Mich Mer Z Ader Ast al LA nn Kenbl unb i ^ie Aet si ^In u Nein! N Ve' Sen I llnte dg de Murg Aller Mmn Mhc Feitel Knut! Msbe Mast. Eii "wild Aßten A e^e Asse b Mge s ^erletzr »Mst Mge r b-l Nm find« irr d' vuu m --erünl als I, schieße . Ur Herr l Aal i idlnm , AI die H Alesi Hätte istidu Mz Sie i Ms Sie s Vlar, habe, flank turrei beisei dem des Optimismus. Meinetwegen! Wahrsche'", lich ist's dem Manne immer sehr gut gegangen- Er sah eine Weile nachdenklich vor sich und Elisabeth schwieg ebenfalls verlegen. „Aber nun sagen Sie mal, mein liebes FM lein," suhr er endlich lebhaft sott, „warum habe Sie die ganze Zeit über gar nichts von hören lassen ? Es wäre mir doch außerordenM interessant gewesen, über Ihre Erlebnisse "" Laufenden zu bleiben!" Elisabeth holte tief Atem, um ihre Sau»!' feligkeit zu entschuldigen, doch er enthob sie nervöser Liebenswürdigkeit dieser schwierige" Aufgabe. , „Weiß schon, weiß schon, Fräulein, daß i" im Unrecht bin, Ihnen irgendwelche VornM zu machen. Sie waren im Strudel eines neue Lebens, lernten neue, eigenartige Verhältnis und Menschen kennen, wurden umweht vB Hauche der großen Welt, — und da ioM Sie an einen alten, kranken Mann denken „Ich bitte Sie, Herr Baumbach —" „Nein, nein, keine Spiegelfechtereien! Äs' wollen uns doch nichts vormachen! Sie Hans, vollkommen recht, wenn Sie sich nicht um bekümmerten. Es wäre bei Ihrer Jugend kehrt gewesen, wenn's anders gewesen wa'I Aber Strafe muß sein. Und so sollen Sie vs jetzt nackträglich alles berichten. Bedenken daß auch das Kleinste, das Geringfügigste interessiert, wenn es Ihre werte Person trifft, — vergessen Sie auch nicht den — Helden, den Sie doch wohl gefunden habe« nicht wahr ?"
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