Volltext Seite (XML)
ligememer Weiger igr clLstcH at mit Lokal-Anzeiger sär die Ortschaften Bretnig, Sroßrührssorf, Hauswalde, Frankenthal and Umgegend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag ^,11 Uhr, für di« Eonnabend-Rummer bi« Freitag vormittag Uhr «inzusendeu. SLrifileiiung, Vruck unö Verlag von N. Schdtkig, Bretnig. 23. Jahrgang Konnabenü, Len s. Fovrmber 1313 Was ist uns Luther? an» ^3mt- ;st iw Oubc §un5 - Vee- beste sowie i ciss i, ec- ordert ciurci! 73 I-§ Li»!? Iline", Uge „sie tke, so: oll- an Sür n). sächsische Staat für das System Gabelrberger ein?" An die Tagung schließt sich die Feier de» 3.Stistung»feste»de» hiestgenStenographen« verein» „Gabelsberger" an. Großröhrsdorf. Der Temeinderat wählte in seiner Sitzung am 29. Oktober den Vorarbeiter MarttnPetzolo anstelle de» von hier weggegangenen Schutzmanns Horn zu« Schutz mann. Petzold, der seiner Militärpflicht bei den Garderettern genügte, ist ein geborener Bcetniger. Arnsdorf. Die Weihs der Anstalts kirche soll am IS. November erfolgen. Kamenz. Die Vereidigung der Rekruten des I». Infanterie-Regiments Nr. 178 erfolgt am 14. November. Bischofswerda. (Postsachsn-Beförde- rung.) Die Fahrpost von hier nach Ramme« nau wird mit Ende dieses Monats eingestellt. Bom I. November ab erfolgt die Beförderung der Postsachen durch die staatlichen Kraftwagen. — Trotz Beschwerden der Nachbarn und Verwarnung durch die Polizei hatte der sozial demokratische Lagerhalter Georg Felix Weiß in Bischofswerda es nicht verhindert, daß besonders in seiner Abwesenheit sein van» nachts wiederholt durch lautes Bellen die Rahe der Nachbarn störte. Wegen Verübung ruhe- störenden Lärm» hatte Weiß vom Stadtral ein« Strafverfügung erhalten, war aber auf seinen Einspruch vom Schöffengericht Bischofs werda am 9. September sretgesprschen worden. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung «in und erreichte, daß Weiß vom Landgericht in Bautzen mit 10 Mark Geldstrafe oder 2 Tage» Haft bestraft wurde- Stolpen. An dem Pfadfinder in a n ö o s r bei Stolpen waren ca. 800 Pfad finder beteiligt. Da» Großenhainer Korps war vom Sonnabend zum Sonntag in Bür- gerqnartieren in Pirna einqnartiert. Sonntag früh wurde von den Pfadfindern am Bahn hof in Pirna gestellt, von ms c» mit klingen dem Spiele dem Feinde entgegenging. S Kilo meter vor Stolpen wurde in einer Kiesgrude Makkaroni adgekocht. Punkt 12 Uhr wurde von der Burg Stolpen herunter durch 2 Kanonenschüsse der Anfang des Spiel« ver kündet. Kurze Zeit darauf konnte man ringsum im wüten Kreise langsam sich vorwärtsbewe gende, auf dem Bauch kriechende Pfadfinder anrücke» sehen. Allerdings war e» schwer durch die Postenkette zu kommen, dennoch ge lang e» Dohna, 60 Prozent durchzubringen. Al« Sieger kam Stolpen in Betracht wegen des äußerst geschickten Ausstellen» der Posten. Unter den Listen, welche zum Passieren der Vorpostenkstte angewandt wurden, war die eine» Pfadfinder« aus Mügeln originell. Die ser war al« Frau verkleidet und hat als Gänse treibende Magd die Postenkette passiert. Nach der Kritik marschierte der ganze Zug der Pfad finder mit Sang und Klang in Stolpen ein. Dresden, 27. Okt. Die Kinder, und Säuglingssterblichkeit war im vergangenen Sommer in Dresden erfreulicherweise gerinzer, als in den früheren Jahre«, wozu zweifellos die kühlere Witterung wesentlich mit deigetragen haben dürfte. I« Mai starben 12Z Kinder im Alter bi» zu 1 Jahr, im Juni 135, im Juli 82, im August 109 und im September 105. Im August, der unter normalen Ver hältnissen am heißesten verläuft, war die Säuglingssterblichkeit in ganz Sachsen am geringsten. D r e « d e n, 29. Okt. Der Konservative Verein zu Dresden veranstaltet am I.November, abend» V,S Uhr. im Konzertsaale des „Zoolo gischen Gartens"' eine Protestoersammlung. klag« behauptet, bei dem Vertrieb« de« Bram bacher Sprudels zu Täaschungszwecken di« Behauptung aufgestellt haben, der Brambacher Sprudel sei radiumhaltig und «in natürliche» Mineralwasser. In der über neun Stunden dauernden Verhandlung wurde durch eingehend« Beweiserhebung sestgestellt, daß Seidel auf Rechnungen, Etiketten und durch mündliche Mitteilungen an dritte Personen tatsächlich dies« unwahren Behauptungen aufgestellt hatte. So trugen u. a. sein« Rechnungen bet den Worte« Brambacher Sprudel da» Wort »hoch radioaktiv", welche», wie Seidel in der Ver handlung zugrben mußte, nicht den Tatsachen entsprach. E» wurde auch festgestellt, daß im Publikum allgemein die Ansicht vertreten «ar, da» Wasser enthalte Radium, und daß des halb der Absatz diese» Wasser« ein ungewöhn lich hoher ist. Ferner wurde sestgestellt, daß der Brambacher Sprudel kein natürirche» Mine ralwasser ist, sondern enteisnet und mit Koh lensäure versetzt wird und somit die Angaben Seidels unwahr waren. Da» Gericht verur teilte schließlich den Angeklagten zu 200 Mk. Geldstrafe gemäß § 10 Ziffer 2 des Nahrung-- mittelgesetzes und zur Tragung der Prozeß- kosten. Eine Verurteilung nach dem unlaute ren Wettbewerbsgesetz erfolgte deshalb nicht, «eil nach Ansicht des Gericht» die unwahren Mitteilungen nur an einzelne Personen, nicht an einen größeren Perfonenkreis erfolgt waren. Al» Nebenklägerin trat in diesem Verfahren die Mohren-Apotheke in Dresden auf, di« den Generalorrtriev der Königl. Oderbrambacher Friedrich August-Ouelle hat. Plauen, 27. Oktober. (Absturz einer Felswand.) Am Montag nachmittag gegen V,8 Uhr löste sich in der Bahnstrecke zwrsche« Plauen und Elsterberg bei Sprengarbeiten eine Felswand los und stürzte auf den dritt letzten Wagen eine« gerade vorüberfahrenden Personrnzuges, wobei die Seitenwand dieses Wagens zertrümmert wurde. Menschen wurde« nicht verletzt. Nachdem die drei letzten Wagen abgekuppelt worden waren, konnte der Zug mit ^stündiger Verspätung seine Fahrt fort- setzen. War « » dorf, 27. Okt. Passive Resi stenz der Lehrer. Die Lehrer oes Warns- dorfer Bezirks und der Bezirke der Umgebung kämpfen seit längerer Zeit um eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage. Da e» bisher zu einem greifbaren Resultat in dieser Beziehung nicht gekommen ist, wächst die Erbitterung der Lehrerschaft von Tag zu Tag. Im Bezirk« Ledetsch lehüten die Lehrer jede Teilnahme an der Einführung de« Handfertigkeitsunterrichts für Knabe» ad und im Bezirk Wittingau wei gerten sie sich, Berichte über die Reform der Schülerbücher ausmarbeitrn. Das Thema lautet: „Wir Sachsen und da» „Berliner Tageblatt". Referent ist der General sekretär Kurt Fritzsche. — E» handelt sich da bei um die pöbelhaften Beleidigungen de« König» von Sachsin, die in dem Bericht« des „B. T." über die Weihe de» Leipziger Völker schlacht-Denkmal» bekanntlich enthalten waren. — Wie ferner dem „Freib. Anz." mitgeteilt wird, hat der konservative Landtagsabgeordnet« Schmidt-Freiberg bei seiner Fraktion die Ein bringung folgenden Anträge« bewirkt: „Die Kammer wolle beschließen, die Königl. Staats regierung zu ersuche«, den Verkauf de« „Berl. Tagebi." auf allen Station«» der sächsischen Saat-eisenbahnen zu »erbieten. Leisnig i. Sa., 27. Okt. Einem kaum glaubhaften Schwindel ist ein bei einem Guts besitzer in Görnitz bei Lrisnig beschäftigter Oberschweizer zum Opfer gefallen. Ec war in eine im gleichen Dorfe bedienstete Wirtschafte rin verliebt, ohne daß diese Zuneigung aber Erwiderung fand. In seiner „Not" wandte er sich nun an seinen Freund, den Schneider Winkler in Kirbitz, der ihn überredete, sich mit einer „weisen Frau" in Döbeln in Verbindung zu setzen, die bewerkstelligen könnte, daß dis spröde Geliebte ihm zugetan würde. Der Ober- schweizer erhielt tatsächlich auch einen Brief von der „»eisen Frau" aus Döbeln, die ihn aufforderle, hinter der Scheune vom Dienst herrn seiner Geliebten eine Summe Geldes zu vergraben. Dann würde der Erdgeist da« Verlöbnis zustande bringen. In der Tat ver grub der Oberfchweizer auch dis gewünschte Summe, und, da der erste Betrag nicht half, auf Veranlassung de» „Erdgeistes" auch noch mehrer- Beträge, insgesamt 5000 Mk. Der „Erdgeist" war natürlich de» Oberfchweizers Freund, der Schneider Winkler, der sich da» Geld allemal aneignete. Jetzt ist der „Erd geist" über alle Berge verduftet, und der Oberschweizer hat das Nachsehen hinter seinem Geld und auch hinter der Geliebten, denn sie ließ sich trotz SrS teuren Mittels nicht erweichen. L e t p z t g , 29. Okt. Der Oberbürger meister Dr. Dittrich und der Geh. Hofrat Klemen» Thieme haben die ihnen anläßlich der Einweihung des Bölkerschlachtdenkmals ver liehenen preußischen Orden, als ihrer Stellung nicht entsprechend, zurückgesandt. Oberbürger meister Dr. Dittrich hatte den Kronenorden 2. Klasse und Geh. Hofrat Thieme den Roten Adlerorden 4. Klasse erhalten. Leipzig, 28. Okt. Die 3. Strafkammer des hiesigen Landgerichts verurteilte am Diens tag wegen Schaumweinsteuerhinterziehung den Kaufmann Kurt Hermann Kramer zu SS00 Mark Geldstrafe oder 1 Jahr 20 Tagen Ge fängnis, und seine« Kellermeister Karl Baehr wegen Beihilfe zu 3100 Mark Geldstrafe od«r 207 Tagen Gefängnis. Beide waren ange klagt, in den Jahre« 1910 bis 1912 die Steuermarken einer größer«» Anzahl zurück genommener Flaschen adgelöst und zum Auf kleben auf frischgefüllte Flaschen verwandt zu haben, fern« bei der Bestandaufnahme unver steuerte, fertiggefüllte Flasche« nicht in den zur Aufbewahrung konzessionierten Räumen aufbewahrt zu haben. — Unlauterer Wettbewerb. Am vergangenen Freitag fand vor der 1. Strafkammer des Leipziger Landgericht» Verhandlung statt gegen den Kaufmann Hermann Seidel in Leipzig und zwar wegen Vergehens nach 8 4 des Ge setzes gegen den unlauteren Wettbewerb in Verbinouag mit 8 Ziffer 2 de« NahrungS- mittelgesetzes vom 14. Mai 1879. Seidel ist der Leipziger Generalvertreter ves drambacher Sprudels. Als solcher soll er, wie die An- die 4 gespaltene Ksrputzeile 10 Pfg., i« amtlich«« Teile 20 Pf-., sowie Bestellungen auf den jLL gemeine» Anzeiger nehmen außer unserer Expebitiv» axch »nsere sämtliche» Zeitungsbote» jederzeit -er« entgegen. — Bei größere« Aufträgen und Sieder- Holungen gewähren wir Rabatt «ach Uebereinkunft. -i-lreui K'.rchennachrlchlen von B r e r n r g. Freitag den 31. Oktober: RsformationSfest: Vz9 Uhr: Beichte und Abendmahl. S Uhr: Festgottesdienst. Kollekte für das Gustav Adolf-Liebeswerk. 24. Sonntag nach Trinitati«: ^«9 Uhr: Beichte und Abendmahl. 9 Uhr: Predigt- gotteSdienst. Text: Matth. 9, 18—28. Thema: Mitten wir im Leden find mit dem Tod umfangen. Wen suchen wir, der Hilfe tu, daß wir Gnad erlangen? Das bist du, Herr, allein! k» lütv Iünsllngrvem»t Sonntagabend« 8 Uyr: Versammlung rm Pfarrhause. Um recht zahlreichen Besuch nnserer nunmehr wieder regelmäßig statlfindenven Versammlungen wird herzlichst gebeten. kv.-IM. ZuizgttsuenvereiNt Mittwoch de« 5. November säui die Versammlung au». VertltchrS «nd «SEck-s. dret«i g. Der Königl. Sächsische Mili- j^krsin hält morgen Sonnabend ein Tanz- z.Men im Deutschen Hause ab. Nähere» Inserat. r retnig. A« Reformation-feste hält r Meißner Hochlandga« eine Gauvorturner- Mde in Bischofrwerda ab. einig. Dir Westlausitzrr Verband 'wcbekberger" hält am S. November seine '"jährig, Herbstv-rsammlung im Gasthof deutschen Haus« hierselbst ab. Sie beginnt Mittag» »/4H Uhr. Neben Erledigung ge istlicher Angeleg«nh«iten wirb ein Wett- Aeiben abgehalten. Ferner hält der Rsgierungr- Mor Dr. Bode vom Stenographischen Landes- ^te einen Vortrag über: „Warum tritt oer tigung ers-ls r allein n. allen md der rate thellt, ingeni Damen M^! Mvcn Die leisten- Der Allgemeine Anzeiger erscheint swöchentltch zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Mmientsprei» inkl. de« allwöchentlich beige-ebenen „Illustrierten Unterhaltung«blattes" ^jährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Bote« tu» Hau« 1 Mark innige, durch di« Post I Mark exkl. Bestellgeld. al frei, _> lM§ Nr. 4K (Gedanken zum Reformation«feste.) ^ist«inProvh«tderDeutschen. gab ihm in etner groß«n Zeit seinen 'Ü und schärfte seinen Blick für vie bren- li religiösen Nöte seine» Volke». Vom M bi« zur Sohle war er ein ganz beui- " Mann: ob er nun im heiligen Zorn auf- 7>e oder mit zartem Wort die Gemüter U in zündender Rebe die Gewissen packte. 'hu waren die Augen der Nation gerich- geistige Geschick seiner Deutschen war '' van Golt auf sein Herz gedunsen, und ^kannte klar, warum es ging; er stano sein Gott half ihm. 7 k ist der Apostel de» Evange- De« Ruhm kann ihm niemand neh- Botte« Gnade und Ehristi Vecdier.st, ° Varen die beiden Pole in seiner Verkün- Und da», wa» er in seinem Leben ,Adet und vertreten hatte, das vertrat er A im Tode mit einem zuversichtlichen Ja. ist der Dolmetsch des gölt- Worte«: Wie einfach und edel, ? sUig und volkstümlich redet er noch heute da« durch die deutsche Bibel. Wie schlicht, Wich und wie knapp spricht der Meister ^"r Sprache j» seinem Katechismus zum Me, zur Familie. Wie klingt e«, wie e» zum Herzen, wenn wir in seinen steril die Stimme Luthers vernehmen. Man ? nur den einen Psalm, das Hohelied des ^estantirmus: Eine feste Burg ist unser In der Tal, er wußte das Wort zu ^aben, alle Töne standen ihm zu Gebote, t, r ist der Herold der Freiheit, .js "ach der Freiheit des Gewissens, der reli- Usderzeugung eise Gasse. Ec fegte ^sGche Uederlieferungen hinweg, «0 sie s, " dem Mantel der Frömmigkeit großen, ^»verderbenden Schaben anrichteten. Mit Stimme verkündete er den gotte«dienst- M Charakter jeder Arbeit, und die Klöster, iu Stätten des Müßigganges geworden, Mvanden. Er trat mit kühnem Mute in l Ehe und gründete da« evangelische Pfarr- Damit entriß er den geistlichen Stand .sicher Versumpfung und entrohenden Ver- 'kmen. da« zuviel gesagt? Rein, es hat nie Deutschen gegeben, der sein Volk so verstanden hätte und der wiederum von Volke so ganz ersaßt, ich möchte sagen, gesogen worden wäre wieLuthsr.Lr hat seinem , lle dgg meiste gegeben: Sprache, Votkslehc- Bibel, Kirchenlied. So hat er dem deut« z.-ll d" unvergängliche Siegel seine» aufgedrückt. Selbst seine Gegner, sie Aen reden mit seinen Worlsn, müssen denken 7' seine« Gedanken. Amtsblatt f«r -ie Ortsbehörde und den Gemein-erat zu Aretnig