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Allgemeiner Anzeiger : 03.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191309037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19130903
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19130903
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-03
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 03.09.1913
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Vic bmweikrmg äes frieäenspalaftes. Carnegie über den Weltfrieden. Im Haag ist nun der Friedenspalast ein geweiht worden, den der amerikanische Multi millionär Carnegie gestiftet hat. Zu der Feier, der die Königin Wilhelmina und der Prinz gemahl beiwohnten, waren die Vertreter von 42 Staaten erschienen, auch die 40 Schieds richter aus allen Weltteilen wohnten dem Festakt bei. Die Feier wirkte in ihrer Ein fachheit außerordentlich eindrucksvoll. Der Vorsitzende der Carnegiestiftung Jonkheer van Karnebeek dankte im Namen aller Staaten dem Stifter Carnegie und ebenso sprach der Minister van Swinderen den Dank der zivi lisierten Welt aus. Mit einem Chorgesang schloß die Feier. Der Eröffnung des Friedenspalastes folgte die Enthüllung der Büste Randal Cremers, der sich um die Friedensbewegung die größten ' Verdienste erworben hat. Aus diesem Anlaß hielt Carnegie eine Rede, in der er etwa folgendes ausführte: „Endlich hat die zivili sierte Welt, nach Jahrhunderten voll von übler Erfahrung, erkannt, daß die größte aller unserer Segnungen der Weltfriede ist. Kein Herrscher zivilisierter Staaten kann anders handeln, als daß er diesen Grundsatz aner kennt. Der Zar von Rußland schien im Jahre 1898 bereits erkannt zu haben, daß der Weltfriede nahte, und forderte deshalb die Nationen zu einer Konferenz auf. Diese Aufsehen erregende Botschaft bleibt der Welt als ein Vermächtnis. Die Geschichte wird ihn als den ersten Herrscher erwähnen, welcher die zivilisierten Mächte zusammenrief, um den barbarischen Krieg zu beseitigen und den Engel des Friedens auf dem Thron walten zu lassen. Wenn wir indessen die Welt heute be trachten, so müssen wir erkennen, daß die her vorragendste Persönlichkeit zurzeit ein andrer Kaiser ist, nämlich der Deutsche Kaiser, der kürzlich das fünfundzwanzigjährige Jubiläum feiner Friedensregierung gefeiert hat; seine Hände sind rein von Menschenblut, ein seltenes Ereignis, dem auch Deutschlands erstaunlicher Fortschritt in der Erziehung, in der Industrie und im Handel zuzuschreiben ist. Ein schlagen der Beweis, daß die größte aller nationalen Segnungen der Friede ist. In Lübeck sagte der Kaiser ganz kürzlich: „Ich beschütze den Kaufmann, sein Feind ist mein Feind, Gott gebe, daß deutscher Handel wie bisher unter meistem Schutze in Friedenszeiten sich ent wickeln möge." , Lassen Sie uns annehmen, daß der Deutsche Kaiser jetzt die größten zivilisierten - Mächte einladet, um über die besten Mittel zu beraten, die den Weltfrieden, dessen sich sein Reich so lange erfreut hat, sichern würden, t Ich glaube, das Ergebnis würde erfolgreich sein. Die Verhältnisse unterliegen einem ständigen Wechsel und schreiten während langer Jahre unscheinbarer Versuche vor wärts. Die meisten der wirklich großen Fort schritte haben uns plötzlich in ihrer Voll kommenheit überrascht, und so wird es wahr scheinlich werden, wenn der Wechsel vom bar barischen Krieg zum zivilisierten Frieden kommt; ein kleiner Funke zündet oft die Flamme. Der Deutsche Kaiser hält in seiner Hand dieFackel des Frie dens und sollte den fehlenden Funken sich ansetzen lassen. Wir hofften unter uns heute Herrn Andrew D. White zu sehen, der der Vorsitzende der amerikanischen Kommission zum Ersten Inter nationalen Friedenskongreß war. Er spielte, wie CremeMdurch seinen Besuch in Washington, eine große und einzigartige Rolle durch seine Reise nach Berlin, die ihn berühmt machte. Als der deutsche Delegierte auf unsrer Konfe renz in einem kritischen Moment drohte, sich zurückzuziehen, begab sich White nach Berlin, und es gelang ihm, den Kaiser zu bewegen, einen gegenteiligen Befehl zu erteilen. Viel leicht würde White, wenn wir ihn auffordern würden, auch heute eine zweite bedeutungs volle Reise nach Berlin unternehmen, um die Zustimmung des Kaisers zu dem Vorschlag einzuholen, daß die zivilisierten Mächte der Welt eingeladen werden sollen, damit sie, wie vorher beschrieben, eine Friedensorgamsation bilden. Sobald einmal dieser Schritt getan ist, hat auch schon die letzte Stunde des Krieges geschlagen. Mag auch noch eine kleine Spanne Zeit vergehen, mögen die Völker der Erde noch eine Zeitlang unter dem Drucke der Rüstungen seufzen, es muß doch endlich der Tag kommen, wo sie sich alle brüderlich die Hand reichen, denn der Mensch wurde geschaffen, um höher und höher zu steigen, und sein Dasein allein verbürgt auch sein Voranschreiten zur Vervoll kommnung. Darum seid guten Mutes, Friedens soldaten, alles ist in bester Ordnung! Bei diesem heiligsten aller Kreuzzüge kann es keinen Mißerfolg geben." Politische Kuncilcbau. Deutschland. * Die Kaisertage in Breslau haben einen ungeheuren Zustrom von Fremden nach der schlesischen Hauptstadt geführt. Am ersten Tage besonders herrschte auf den Straßen reges Leben. Am Abend hatte die ganze Stadt illuminiert. * Kaiser Wilhelm wird am 14. Sep tember einer Einladung des Grafen Larisch auf Schloß Solza (bei Oderberg) zur Fasanen- jagd folgen. * Reichskanzlern.B ethmannHollweg, der an den Festlichkeiten in Breslau teilnahm, stattete dem Fürstbischof Dr. Kopp einen längeren Besuch ab. * Die Berliner chinesische Gesandt schaft hat in einem längeren Schreiben dem Auswärtigen Amte das Bedauern ihrer Re gierung über die Vorfälle ausgesprochen, die zu dem Eingreifen des Kreuzers „Emden" Wzrten. (Der Kreuzer Emden, der auf dem unteren Jangtse von Rebellen beschossen wurde und infolgedessen das Re bellensort durch 26 Schüsse zum Schweigen brachte, ist den Jangtse aufwärts nach der Handelsstadt Wuhu gedampft, wo mehrere deutsche Firmen ihren Sitz haben.) Frankreich. * Zum erstenmal sind jetzt in Paris ge - stellungspflichtige Zwanzigjäh rige der ärztlichen Prüfung unter zogen worden. Die Militärärzte zeigen sich von den Ergebnissen durchaus befriedigt. Die Zahl der wegen Körperschwäche Zurück gewiesenen entspricht fast genau der bei der Aushebung der Einundzwanzigjährigen fest gestellten Ziffer. Balkanstaaten. *Die Frage der Zukunft Adria nopels geht nun endlich ihrer Lösung ent gegen. Der bulgarischen Regierung fällt es offenbar recht schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß nach dem Stimmungsum schwung in Wien und Petersburg die direkte Verständigung mit der Türkei die einzige Möglichkeit der Lösung der Krisis ist. Der Wandel der russischen Auffassung bedeutete für Sofia eine ungeheure Enttäuschung, nach dem der dortige russische Gesandte anscheinend bis in die letzten Tage empfohlen hatte, vor Einleitung direkter Verhandlungen die Ein wirkung der Mächte in Konstantinopel abzu warten. Bei aller Geneigtheit zu direkter Verständigung mit der Türkei setzte die Regie rung in Sofia auf den Schritt der Mächte große Hoffnung und glaubte, dadurch viel leicht vor der bitteren Notwendigkeit von Verhandlungen auf der Grundlage be dingungslosen Verzichts auf Adriänopel be wahrt zu sein. Das Zaudern« wird der bul garischen Regierung wenig nützen. Man ist sich in Konstantinopel seiner gegenwärtigen Überlegenheit bewußt und drängt zu rascher Entscheidung. Amerika. *Für Präsident Wilson ist anscheinend die auswärtige Politik das Gebiet der un begrenzten Möglichkeiten. Nachdem er im Kongreß noch für eine friedliche Lösung des Konflikts mit Mexiko eingetreten ist, trifft er jetzt an der Grenze kriegerische Maßnahmen, obwohl er aus dem vorigen Jahre wissen müßte, daß damit nichts anzufangen ist. Das Schatzamt hat auf seine Anordnung an alle Zollbeamten in den Ver. Staaten den Befehl ergehen lassen, auf alle Ladungen und Waffen nach Mexiko Beschlag zu legen, ohne Rücksicht I darauf, für wen sie bestimmt sind. Man darf auf Mexikos Gegenmaßnahmen gespannt sein. Asien. * Der Beschießung des deutschen Kreuers „Emden" durch die Rebellen forts am Jangtsefluß ist außer der Bedrohung des Kreuzers und des deutschen Konsulats in Nanking durch die Aufständischen und der un berechtigten Führung der deutschen Flagge durch ein Rebellenschiff noch ein weiterer Zwischenfall vorausgegangen. Die Rebellen haben bereits am 24. d. Mts. den Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Suevia", der von Hankau flußabwärts ging, mit Artillerie- und Gewehrfeuer beschaffen, wobei ein Geschoß mittschiffs traf, ohne weiteren Schaden anzu richten. Alle diese Vorkommnisse zeigen, daß die Rebellen besonders feindlich gegen Deutsch land gesonnen sind. Entweder sind sie der Meinung, daß Deutschland für die Regierung gegen sie Partei ergreift, oder aber sie wollen durch die Herausforderungen ein Eingreifen Deutschlands veranlassen und so der Pekinger Regierung diplomatische Schwierig keiten schaffen. Heuer aus dem „Imperator". Im Hinteren Vorratsraum des in Hoboken ankernden Riesendampfers „Imperator" brach aus unbekannter Ursache eine Feuersbrunst aus, bei der ein Offizier erstickte. Der Brand hat großen Materialschaden angerichtet. Das Feuer fand an den Fetten und Ölen reichliche Nahrung und griff daher mit großer Schnelligkeit um sich. Während die eine Hälfte der Mannschaft die Flammen bekämpfte, war die andre Hälfte damit beschäftigt, die Passagiere auf die Landungsbrücke zu bringen. Die New Varker Feuerwehr schickte zwei Feuerdampfer, um der Feuerwehr von Hoboken und Jersey City zu helfen. Es gelang ihren vereinten Anstrengungen, des Brandes nach vierstündiger Arbeit Herr zu werden. Der zweite Offizier Gobrecht fand den Tod, als er eine Abteilung der Mannschaft heldenmütig in den mit Rauch gefüllten Lagerraum führte. Der anfänglich ebenfalls für tot gehaltene Mattose Stumpf wurde bewußtlos aufge- funden. Nur den heldenmütigen Anstrengungen der Mannschaft ist es zu danken, daß der gefähr liche Brand auf die Vorratskammer beschränkt blieb, und daß in der unter den Passagieren ausgebrochenen allgemeinen Verwirrung niemand Schaden litt, abgesehen von einigen leichteren Verletzungen, die sich im Gedränge ereigneten, ehe die Offiziere die Ordnung Her stellen und alle Passagiere auf die Decks führen konnten. Der „Imperator" ist schon mehrmals, ob gleich er erst seit kurzem im Dienst ist, vom Mißgeschick bettoffen worden. Der Stapellauf mußte infolge von verschiedenen Defekten ver schoben werden, und kurz nach der Indienst stellung ereignete sich auf dem Dampfer, als er vor Cuxhaven lag, eine Explosion an Bord, die unter der Mannschaft mehrere Opfer ge fordert hatte, endlich lief das Schiff bei seiner ersten Ausfahrt infolge seiner riesigen Größe auf Grund, ohne jedoch ernsten Schaden zu nehmen. f)eer uncl flotte. — Im deutschen Unterseebootbau stehen bedeut same Neuerungen bevor. Nachdem in den letzten Jahren der Neubau von Unterseebooten ausschließ lich durch die Danziger Marinewerft erfolgte, tritt jetzt wieder die Germaniawerft in Gaarden mit einem neuen Typ von l'-Booten für die Flotte und einem Probefahrtsprogramm der neuen Fahr zeuge hervor. Schon die Danziger Marinewerft verbesserte und vervollkommnete jedes neue O-Boot bezüglich des militärischen Wertes. Die Vergleichs fahrten der neuesten ll-Boote der Danziger Werft und der Germaniawerft dürften unstreitig zu einer Steigerung der allgemeinen Gefechtseigenschaften der nächsten Unterseeboot-Neubauten Veranlassung geben. Zwecks Information über die neuen Germania-O-Boote sind bereits eine Anzahl See offiziere und Marine-Ingenieure zur Germania werft kommandiert worden. — Die Handgranaten, die im allgemeinen durch Werfen mit der Hand an das Ziel befördert werden, können nach einer neuersundenen sinn reichen Konstruktion durch eine besondere Vor- K Der eigene Meg. As Roman von Max Hoffmann. Fortsetzung.! Wie mochte es Waldorf gehen? Frau Rüterbusch erschien und beruhigte die um sein Leben Bangende. „Ist keine Gefahr, Fräulein! Habe ihm > schon das Frühstück gebracht, und er hat einen herzerfrischenden Appetit gezeigt. Also, was wollen Sie? Nur keine Angst! Die Manns leute sind zwar meistens viel schwächer als wir, wo es darauf ankommt, Zähigkeit des Körpers und Lebens zu zeigen, — aber bei ihm ist nichts zu befürchten.' ,Ja, er ist stark wie selten einer.' „Natürlich! Selbstverständlich!' bekräftigte die Frau mit allzu stark zur Schau getragener Ironie. „Darf ich ihn nicht sehen?' „Wollen Sie ihn allein besuchen?' „Warum nicht?' Die dicke Frau machte ein bedenkliches Gesicht. Sie fühlte mit einem Male ein ge waltiges Derantwortlichkeitsgefühl in sich empor wachsen. Durfte man so eine junge Dame einen Besuch bei einem jungen Manne ab statten lassen? Wo ihre Herzen unverkennbar sich entgegenschlugen I Sie warf einen besorgten, scheuen Blick nach dem schickialsdüsteren Bilde der armen kopflosen Dame und sagte sich aus der Empfindung ihrer fünfzigjährigen Erkenntnis heiaus, daß man den sündigen Geist törichter Liebe nicht herausbeschwören, daß man ihn zurückhalten und bannen müsse. „Wissen Sie, Fräulein,' entschied sie nach kurzer Überlegung, ohne auf Elisabeths Frage zu antworten, „ich werde mitgehen.' „Wie Sie wünschen, Frau Rüterbusch.' — Elisabeth hatte nach dem vorsichtigen Zögern der Frau gedacht, der Patient läge im Bett, aber das war nicht der Fall. Er saß in einem bequemen Lehnstuhl und sah zwar etwas angegriffen aus, war aber guter Dinge, über das eine Auge trug er allerdings eine Binde, und auch der linke Arm steckte in einer solchen. „Ist der Arzt noch nicht bestellt ?' fragte sie. „Dann muß es sogleich geschehen.' Er winkte lächelnd ab. „Nicht nötig, liebes Fräulein! An der Schulter, das ist eine Fleischwunde, und das Auge wird sich dank der Umschläge auch wieder erholen. So viel ver stehe ich schon von der Wundbehandlung. Stören wir also den bejahrten Landdokior nicht in seiner Ruhe! Ich wünsche nicht, daß von der unbedeutenden Sache viel Aushebens gemacht wird. Es ist mir schon ärgerlich genug, daß mich Kielblock und die beiden Knechte schwach gesehen haben. Geben Sie ihnen, bitte, die Weisung, nicht weiter von der Sache zu reden. Es braucht nicht im ganzen Umkreis bekannt zu werden.' „Wie kam das nur, Herr Waldorf?' „Ja — wie das so kommt. Der Wald hat seine Tücken. Da bin ich wohl gegen einen Baum gerannt —' „Aber die Wunde am Arm? Sie sind doch geschossen!' „Meinen Sie?' fragte er gedehnt. „Kielblock versicherte es. War es etwa ein Wilddieb?« Er sah starr vor sich hin. „Liebes Fräulein, tun Sie mir den einzigen Gefallen und quälen Sie mich nicht mit solchen Fragen I Wenn ich offen sein toll: ich weiß es selbst nicht genau, — könnte es wenigstens nicht mit Bestimmtheit sagen, — also — man sagt ja wohl so, — decken wir den Mantel christlicher Liebe darüber!' „Sehen Sie,' bestätigte Frau Rüterbusch, „zu mir hat Herr Waldorf auch nichts sagen wollen, Fräulein! Kommt mir beinahe so vor, als wenn irgend ein Geheimnis dahinter „DcU Sie natürlich gern enirötseln und dann in alle Winde auspcüaunen möchten, — das kann ich mir denken! Aber es ist gar nichts von Bedeutung, glauben Sie mir! Und nun, liebe Frau Rüterbusch, gehen Sie nur ruhig Ihrer Arbeit nach! Fräulein Marhold ist viel leicht so freundlich, mir noch ein bißchen Ge sellschaft zu leisten. Sie wissen ja, daß Sie nur drüben auf den Knopf der elektrischen Leitung zu drücken brauchen, um Fräulein her beizurufen, wenn Frau von Sommerfeld nach ihr begehrt.' So war die würdige Frau, die sich so wichtig in der Rolle einer Anstandsdame vor gekommen war, in freundlicher, aber unzwei deutiger Weise entlassen, und entfernte sich mit verblüfftem Gesicht, nicht ohne etwas Unver ständliches, das nicht nach liebenswürdiger Schmeichelei klang, vor sich hinzubrummen. Eine Verlegenheitspause entstand zwischen den beiden. Elisabeth hatte am Fenster BA genommen, während Harry sich in die SosE zurücklehnte. Endlich sagte sie: „Wie können Sie sich diesem alten Turm wohl fühlen!' „O, ich habe immer die Einsamkeit gernS« habt! Wenn ich nur mit meiner Musik t» sammen sein kann! Und sür jemand, der!" veranlagt ist, ist dieser Turm geradezu eiE Es klingt herrlich, wenn man hier spielt. ist, als wenn sich die Töne in verstärkt^ Akkorden zum Himmel ausschwingen, wenn von der alten Holztreppe emporgetragen werden- „Sind weiter oben auch noch Zimmer?'. „Einige Räume, ja. Ich habe sie nur ein« mal flüchtig angesehen. Sie sind vollgepsropü mit altem Rüstzeug, Waffen, allerlei Ger!' und schweinsledernen Folianten. VielleM lagert da auch manches wertvolle Manuskript ans früherer Zeit, das für einen Bücherwurm mehr Wert hat als ein Goldschatz. Ich ver spüre keine Neigung, nach dergleichen zu stöbern und diesen Hort zu heben.' ... „Begreiflich l Sie haben ja Ihre Mustk- Er seufzte. „Leider werde ich wohl jetzt M dieser Hinsicht eine Weile brach liegen müssen- Wollen Sie mir nicht einmal etwas Vorspielen, Fräulein?' „Ich wage es nicht,' gestand sie errötend. „Mit meinem unzureichenden Können!' „Aber ich bitte Sie! Ich bin doch kein Professor oder Kapellmeister!' Sie hatte schon eingesehen, wie töricht hier zimperliche Zurückhaltung gewesen wäre, 'etzt- sich an das Instrument und schlug den Deckel i, ^chon Ns d^en r >ne Mer H er Von uncl fern. Das neuerbaute Dorf Bringlshauscn ist in seinem Aufbau soweit fertig erstanden, daß der Umzug der Bauern vom jetzigen Bringlshauscn, das in dem Hauptgebiet der Edertalsperre liegt und vom Erdboden ver schwindet, zwischen dem 1. Oktober und 1. November erfolgen kann. Das neue Dorf liegt am Daudenberg an der Straße na« Hemfurt und wird den Namen der alten An siedlung behalten. Es sind 25 Gehöfte herge stellt worden. Auch Wasserleitung ist vor handen. Schule und Kirche sind noch im Bau- Das neue Dorf, das etwa 20 Minuten weiter südlich als das bisherige liegt, wird zunächst 120 Einwohner (das alte hat etwa 500) haben Die Ziffer ist so gering, da die meisten der alten Äringlshausener es vorgezogen haben, die Heimat ganz zu verlassen. Zweimal das Einjährigen-Zcugnis worben hat ein Schulamtskandidat in Hn1R- berg i. Schl. Der junge Mann erhielt MM erstenmal das Zeugnis bereits mit dem 15. Lebensjahre als Schüler der damaligen Realschule in Hirschberg im Jahre 1909, und jetzt bei der am Königlichen Lehrerseminar w Bunzlau erfolgreich bestandenen Abiturienten prüfung das zweite Mal. Ein Millionenvcrmächtnis für Langen schwalbach. Der in Toulouse verstorbene Privatier Ernst Grebert hat seiner Vaterstadt Langenschwalbach sein gesamtes Vermögen von mehr als 1 Million Mark zu wohltätigen und Bildungszwecken, sowie zu gemeinnützigen Veranstaltungen vermacht. Ein Hundertjähriger bei der Weihung des Völkerschlachtdcnkmals. A" den Feierlichkeiten anläßlich der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals gm 18. Oktober d. Js. in Leipzig wird auch ein Deutscher tem nehmen, dessen Geburtsstunde schlug, als dn Kanonen vor Leipzig donnerten. Es ist Sohn schwäbischer Erde, der Wagner Jobah" Martin Saemann, der am 18. Oktober 18!° Ostdorf, im württembergischen Schwarzwald kreis, geboren ist. Masscnvergiftuug in einem frauzösisaff^ Regiment. Beim 54. Infanterieregiment " Compivgne sind 300 Mann infolge verdorbene Nahrungsmittel schwer erkrankt und befinden sich im Lazarett. Die Vergiftungen werden auf den Genuß von verdorbenem Reis zuchN' geführt, der seit langer Zeit massenhaft A Proviantamt gelagert hatte und niemals dum gearbeitet wurde. Ministerpräsident Asquith von Frauen misshandelt. Die englischen Kämpferin"^ für das Frauenwahlrecht, die sich eine oe" lang zurückgezogen hatten, entfalten jetzt wiede eine doppelt eifrige Tätigkeit. Nach einigen Brandlegungsversuchen ist es ihnen jetzt, lungen, dem Premierminister Asquith einen „Denkzettel" zu erteilen. Er wurde vonZ'^ Wahlrechtlerinnen beim Golfspiel in eins- Londoner Vororte angegriffen und körpern« mißhandelt. Erst nachdem er sich längereden vergeblich gewehrt hatte, konnte er von herbe' eilenden Polizisten befreit werden. Die bewe streitbaren Damen wurden verhaftet. D" Publikum lynchte sie beinahe, als sie nach den Gefängnis gebracht wurden. Nntcrschleife in einer finnische» 6m trizitätsgesellschaft. In der Filiale, i Helsingfors der Allgemeinen Elektrizitätsge!^ schäft sind Unterschlagungen im Bettage 0° 200 000 Mark aufgedeckt worden. iFw Kassiererin und der Verwalter Tegncr wurd^ verhaftet. b? vm 8? i« A Kr- r Und ^Nde. L", et ! >° ta KZ , F Der t UI .Mland Ferman Mruna k Lufts. ^°r dl Liards. T Ichi T Kren V "nd Sok Vcrsm »Nu Wi durchsc Here O 55 i Nischen iotorboo N noch Ücn. D ^mgcsetz « legte e M vor °nsuch cn T I-«n Pro Mete su Wuch, zi A mit summen M eine vergr des >t des Ai die Matsu Obiger Achtung, eine Handgranatenhaubitze, verschonen werden. Dem etwas anspruchsvollen Namen der neuen Erfindung entspricht der Apparat an und für sich nicht, da er in einem zusammenklappbaren Zustand transportiert werden kann und nur etwas über 9 Kilogramm wiegt. Die Länge des Laufs der Haubitze beträgt nur 1 Meter bei einem Kalibst von 8,75 Zentimeter. Wesentlich von Vorteil für die Benutzung dieser Haubitze im Gegensatz zu dem Werfen mit der Hand ist die Möglichkeit, ver schiedene Erhöhungen vornehmen und dadurch eine größere Treffsicherheit erzielen zu können. Die Granate wird von der Haubitze bis auf über 250 Meter geschleudert, und die Treffsicherheit ist eine ausgezeichnete, da sie bedeutender ist als der Raum, innerhalb dessen sich die Wirkung der Gra nate selbst betätigt. >^»au -Oherit ^that 'i» e° Rs ve !, °ljä! >f-n, v M d Kb wa 'd-nfie - K Ler stellt. K? «°l. brau . aßen
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