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kurz vor seiner Hochzeit und wollte noch einen guten Festbraten Herrichten. Zu diesem Zwecke bestimmte er einen bei ihm beschäftigten Schwei, zsr, der ihm helfen sollte, ein Kalb zu schlach ten. Zu mitternächtlicher Stunde machten sich beide daran, de« jungen Rindvieh da« Lebens licht auszudlasen. Am andern Morgen nahm der Pächter dem auf dem Gute angestellten Rachtwächter ins Verhör, da man in der letz ten Nacht ein Kalb gestohlen hab». Der Nachtwächter ließ den Vorwurf, daß er im Dienste geschlafen habe, nicht auf sich sitzen, sondern sagt; dem Pächter frei in da« Ge sicht, daß dieser das Kalb geschlachtet habe, und er nunmehr Anzeige erstatten werde, was er auch tat. Der sparsame Bräutigam erhielt wegen Nichtanmeldung einer Schlachtung und Entziehung von der Fleischbeschau eine Geld strafe von 150 Mark; das Fleisch, selbst das schon gebratene, wurde vernichtet. — So liest man in den „B. N.", denen man natürlich die Verantwortung für de» Inhalt des Be richt» überlassen muß. Dresden, 16. Aug. Dem Ulanen-Re- gimsnt Nr. 17 sind von einem Reserveoffizier des Regiment«, der nicht genannt sein will, schenkungsweise 6000 Mark überwiesen wor den, deren Zinsen am 31. Dezember jeden Jahres nach dem Ermessen oer Kommandeurs an bedürftige Unteroffiziere de« Regiments ausgezahlt werden sollen. Dresden. (Ein, wardsrlustige DreSdne- rin.) Vor einigen Tagen wurde in der Nähe eines Bauernhofes bei Umea in Schweden in einem Heuschober ein vollkommen erschöpftes junges Mädchen gefunden. Auf Befragen gab ,S an, daß es 16 Jahre alt sei und aus Dresden stamme. Es habe aus Reiselust vor einigen Wochen das Haus feiner Eltern in Dresden mit einigen hundert Mark verlassen und sei nach Schweden gereist, um sich zu Fuß nach LäMamü zu begeben, um Lappen, und Renntiere teNnen zu lernen. Al« es ur Bölz bei Umea anlangte, wurde es von Mat tigkeit überwältigt. Es kroch in einen Heu schober, um dort die Nacht zu verbringen. Aber die Nacht war ungewöhnlich kalt, und die reise lustige Dresdnerin war nur leicht und som merlich gekleidet. Sie war daher stark er schöpft, als sie am nächsten Morgen von einem Bauern aufgefunven und in sein Hau» ge bracht wurde. Als sie sich wieder erholt hatte, schrieb sie reumütig an die geängstigten Eltern, um deren Verzeihung zu erbitten, die ihr auf telegraphischem Wege sofort zuteil wurde. Inzwischen ist das Mädchen wieder wohlbehalten bei seinen Eltern angelangt. Kötzschenbroda. Die hiesige Vogel wiese, die infolge der letzten Regengüsse zum Teil überschwemmt ist, wurde Sonntag mittag 12 Uhr geschlossen und mit Genehmigung der König!. Amtshauptmannschaft Dresden-N. um 8 Tage verschoben. Malter, 16. Aug. Der Bau der Tal sperre schreitet rüstig vorwärts und ist die riesenhafte Sperrmauer fertiggestellt, so daß nur dis Kleinarbeit noch zu bewältigen ist. Vom ehemaligen Dorfe Malter verschwinden soeben die letzten Häuschen durch Abbruch und neue moderne Wohnstätten auf den Höhenzü gen geben der Landschaft ein neues freund- liche« Aussehen. Die alte historische Dippo!- diswalder Straße ist von hier aus nach den rechten Höhenzügen verlegt worden und meh. rere Brücken waren erforderlich, um diesen neuen Straßenweg durchzuführen. Bei der Dorsperr« unterhalb Dippoldiswalde werden soeben in die Rundmauer die letzten Steine eingefügt und ein Häuschen wird abgerissen. Jedenfalls dürften nach Fertigstellung und Fül lung der Seen, di« eine ungeheure Wasser- meng« fassen, viele Tausende hierher wandern, um sich diese hochinteressant, Schöpfung an- zusehen. — Aus der Haft entlassen wurde der Stick- maschinenbefitzer Richard Dressel aus Sllefeld, weil er an der Ausgabe von falschen Zwan zigmarkscheinen, deren er verdächtigt worden war, unschuldig ist. 21 Tag« ist »er bedau- ern«w«rte Mann sein« Freiheit beraubt ge wesen, wosür ihm hoffentlich die entsprechende Entschädigung zuteil wird. Leipzig. (Völksrschlachtdenkmalslotterie.) Mittels Verordnung des Königl- Ministerium» de» Innern vom 9. d. M. ist dem Deutschen Patriotenbund zur Errichtung eins» Vöiker- schlachtdsnkmsl« in Leipzig Genehmigung er teilt worsen zur Veranstaltung von »och 2, im Mai und November 1914 auszuspielenden Geldlotterien von jr höchstens 200 000 Losen zu 3 M., von deren Reinerlös je 65 000 M. dem Landesausschuß für Jugenopflrge zuflie- ßen sollen. Auch für oiese zwei Lotterien blei ben der V-rlosungSplan und die Bedingungen, wie sie für die bisherigen Lotterien aufge stellt waren, in Geltung. — Wieder «in Bankschwindler. Der 25- jährige Bankbeamte Kerke, der bet einem Großbankinstitut in L e i p z i g «»gestillt war, kam auf den G danken, sich mit Hilke eine» Spießgesellen in Neuyork in den Besitz einer großen Geldsumme zu setzrn. Er ließ an seine Bank chiffrierte Telegramme absenden, mit dem Ersuchen, an einen Charles Rupper 45 000 Dollar auszuzahlen. Es lief dann bei der Leipziger Bank ein Brief de« angeblichen Rüpp«r ein, worin dieser, da er nicht nach Leipzig kommen könne, um Uebersenoung zweier Schecks nach Berlin postlagernd bat. Inzwischen hatte da« Leipziger Bankinstitut infolge der Feststellung, daß auf dem Neuyorker Telegramm ein Visum fehlte, durch Rückfrage in Neuyork die Mitteilung erhalten, daß von der dortrgen Bank keine Geldanweisung auf den Name» Rüpper erfolgt sei. Sofort wurde ein Telegramm an die Berliner Großbank, bei dec die Scheck» zahlbar waren, abg«sandt und gleichzeitig die Berliner Kriminalpolizei benachrichtigt. Diese nahm Kerk« sest, als er den Brief der Bank auf einem Postamt abholen wollte. Plauen i, V-, 18. August. Wie ge meldet wird, sind die für die Zeit vom 30. August bis 10. September anberaumten Ma növer der 24. Feldartillerie-Brigade im hie sigen Bezirk abgesagt worden. Die düreita bestellten Quartiere wurden abbestellt. Dresdner Schlachtvietzmartt vom 18. August 1913. Zum Auftrieb kamen 3839 Schlachttiere und zwar 7S6 Rinder, 1049 Schafe, 1825 Schweine und 229 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 51—53, Schlachtge wicht 96—98; Kalben uad Kühe: Lebend gewicht 51—53, Schlachtgewicht 92—97; BuU-n: Lebendgewicht 51—53; Schlachtgewicht 92—97; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 52—56, Schlachtgewicht94 bi» S8;Schafe 100—102 Schlachtgewicht;Schweine: Lebendgewicht 62—63,Schlachtgewicht 82—83. Es sins nur die Preise für die besten Vieh sorten verzeichnet. Lokal-Anzeiger für Lie Ortschaften Bretnig, Kroßr-hrSsorf, Hansvalde, Frankenthal «nd Umgegend Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag V,H Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag ' »11 Uhr ein,«senden. LKrifileilung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Mtwoch, öen 20. August 1913. 23. Jahrgang. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den AL gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Aeitungsbote» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Rabatt «ach Urbereinkunft. Birne» bei Nr. 70, >/,8 Uhr bei Nr. 84, Karott»e»a»höhe, meistbietend gegen Bar zahlung versteigert. Bretxig, am 18. August 1913. Die Ortsbehörde. Der Allgemeine Anzeiger erscheint (wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend «dnentsprei» inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Dhrlich ab Schalter 1 Mork, bei freier Zusendung durch Bote« in» Haus 1 Mark »lnmige, durch die Poft 1 Mark exkl. Bestellgeld. steht noch deoor. Auch die Bautznir Vereine gehören zu diesem neugearündetea Bande, zu S«ff«n Vorsitzenden Herr Lehrer Brrger-KönigS- wartha gewählt wurde. Bemerkt sei noch, daß -auch mehrere benachbarte preußische Ge sangvereine die Gründung d«s Sängerbundes betrieben und diesem b-igetrete» sind. Löbau. (Polizeistunde.) Die Königliche Amtshauptmannschaft Löbau hat in ihrem amtehauptmannschaftlichrn Bezirks die Polizei stunde «ingeführt. Sämtliche öffentlichen Schank räume, auch die, in denen nur alkoholfreie Getränk« geschenkt werden, sind von nacht» 2 Uhr bi» morgen» 5 Uhr geschlossen zu halten. Di« Verordnung tritt am 1. Oktober d. I. in Kraft. — Ein« zweite Fahrt deSZrppslinluftschiffeS „Sachsen" nach Zittau wird voraussichtlich im September stattfinvrn. Der Abschluß der Vsr. Handlungen über diese Fahrt ist in einigen Tagen zu erwarten. Zittau. (Glückliche Gewinner.) Bei dem Pressefest in Oyein fiel oer Hauptgewinn der Tombola, der zu einer Freifahrt auf dem Ztp- pelinluftschiff „Sachsen" berechtigt, demOoer- kellnsr de» Hotels „Kurhaus" ,u. Den zwei ten Gewinn, der evenfalls das Recht zu einer Freifahrt auf der „Sachsen" gewährt, «hielt der Hausknecht desselben Hotels. — Verschärfte Bestimmungen über den Kinobesuch von Kindern und jugendlichen Personen unter 16 Jahren hat der Bezirks- ausschuß in Z i t t a u in seiner letzten Sitzung beschlossen. Danach sollen Kinder und jugendliche Personen unter 16 Jahren nur zu Vorführungen Zutritt haben, die wirklich Jugmboorstrllunqrn sind. Bei diesen dürfen nur Bilder vorgssührt «erden, die vom Gemsindevorstrnv al« unbe denklich angesehen werden. Das gleiche gilt von der Textbegleitung. Dis Vorstellungen dürfen nicht länger wie 1*/, Stunden dauern und müssen bis 8 Uhr adend» beendet sein. Nach der Jugendvorstellung muß eins längere Pause eintreten; auch sollen die Kinder, um Schädigungen der Augen und Nerven zu ver hüten, immer nur einer Vorstellung beiwohnen. Damit die Zensur der Films und des Begleit- textc« möglichst sachlich ausfällt, soll ein Mit glied Ser Lehrerschaft des Ortes, in dem die Kinovorstellung stattfindet, gemeinsam mit dem Gsmeindevorstand die Beurteilung vollziehen. — Der von der Bahn überfahrene Mann, der am Mittwoch früh zwischen Dresden und Klotzsche sufgefunden wurde, ist als der in der Bahnhofstraße zu Radeberg wohn hafte Klempner Heinrich Schien rekognosziert worden. Tc hat 14 Jahre lang in der Fremden legion gedient und sich 10 Jahre in Frank reich aufgehalten und nunmehr nach einem reich bewegten Leben freiwillig den Tod ge sucht. Neustadti. S., 16. Aug. Von einem tragischen Geschick wurde heute die Familie drs Weinhändlers Domsch ereilt. Heule mor gen langte die Kunde hier an, daß deren Sohn, d« ^Assessor Dr. Willi Domsch, der erst kürzlich sein Examina mit Auszeichnung bestanden hatte, sich in der Elbe bei Dresden, wahrscheinlich in einem Anfalle von Geistes störung, ertränkt hat. Dr. Domsch war aus der Fahrt nach Crimmitschau begriffen, wo er heute seine Verlobung mit der Tochter eine» angesehenen Fabrikanten feiern wollte. Di« Leich« wird nach hier überführt werden. — Einen bösen Reinsall erlebte inLang- burkersdorf ein Gulspächt«. Sr stand Aepset-Derpachtung! Mittwoch de» 20. August 1913 nachmittags '/,7 Uhr werden die Aepfel »»d llgememer Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. vertttch-s und GSSzstk»-» ^'"nig. Die beiden hiesigen Militär- haben beschlossen, den Kornblum-ntag, z, Reinertrag bekanntlich zur Unterstützung Mix Veteranen bestimmt ist, am 31. " in Holgender Weise abzuhalten: Mit- i Uhr: Stellen zum Festzug mit den der Vereinsmitglieder am Gasthof ihM«. Hierauf Festzug mit Musik durch nach dem „Deutschen Hause". Da- allerlei Belustigungen für die Kinder ^Erwachsenen. Abends 6 Uhr: Bs- s, Balles auf den Sälen de» „Deut- h," Dauses" und der ,,Äolvnea Sonne". 8000 Kornblumen sind von den beiden haltenden Verrinen zum Verkauf ange- worden. Das Publikum sei schon j-tzt z,. durch reichliche Entnahme solcher Btu- gute Werk mit unterstützen zu helfen, ^tnig. Am 18. August fand im Gast- l, Zar Klinke eine Gssamt-Autofltzung statt, Mitgeteilt wurde, daß Vieser Tage eine i,,,fhrt mit einem Kraftwagen veran- und im Bedarfsfalls noch «ine Halte- "<n Zöllnerschen Restaurant in Haus- «richtet wird. Der Fahrplan kommt k' Okirber in Druck. f^Nnig. Wie wir hören, wird am 4. I. ein Teil des Schützsn-Nrgiment« Hinmärsche in das Manöver hier ^'« beziehen und am anderen Tags nach weiter marschieren. Treppenbeleuchtung. Eine brennende jf? A je^ wieder die Treppenbeleuchtung. Eintritt der Dunkelheit müssen di«Trep- ^gäng«, Hausfluren, Hsfräume, welche d» fiteres dem Publikum zuqängig sind, erleuchtet werden. Wer sich also h 'Wnölichen Kosten bewahren will, der bei Eintritt der Dunkslhtit di« oben- Ödeten Räumlichkeiten. ^°rn. Am Sonntag den 24. August . 'U unserem Orte ein Schulfest adgshalten, grgen 1000 Mk. gesammelt worden K tz.'*enz. Der vienenwittschaflliche Be- r?'rb<md „Westliche Lausitz" halt Mitte in Kamenz seine Wanderoersamm- b" der d«r Vorsitzende de» Bienen- festlichen Hauptvereins Sachsen einen über d«, hochinteressant« Thema: »'Verjüngung des Biens" halten wird. L'Uersbach, 15. Aug. Unser dies- Jahrmarkt findet am Sonntag den 31. »nd Montag den I. Siptemder statt. Tagen »erben wieder Sonderzüge >) und 4. Wagenklasse verkehren und zwar: Richtung nach Arnsdorf ab Dürr- i^d'rf s,50 Uhr, ab Dittersbach 10 Uhr, ?fOorf 10,10 Uhr abends mit Anschluß V' öbge 653 nach Bautzen—Görlitz und h,! Dresden; beide Züge gehen in Arns- M abend» ab; b) in der Richtung -Wrihig-Bühlau ab Dürrröhrsdorf 10,50 Weißig-Bühlau 10,51 Uhr abinds mit hMuß Huz gl2 ab Arnsdorf 10,22 Dittsrrbach 10,31 Uhr abends. Gs- illcha Fahrkarten birachtigen zur Mitfahrt. Nutzen. (Mitttllausttzer Sängerbund.) Königswartha adgehalteneu Ver- z, °>mng von Vertretern mehrerer Gesang- ierfolgte die Gründung «ine« Bunde«, h. den Namen „Mittellaufitzer Sängerbund" 15 Vireine mit etwa 500 Sängern irrten sofort ihren Eintritt; der Beitritt Anzahl größerer und kleinerer Vereine