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Allgemeiner Anzeiger : 19.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191307199
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-19
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 19.07.1913
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?Die Mirren auf äem Kalkan. Die Lage auf dem Balkan wird immer verworrener. Bulgarien kann sich der Um klammerung seiner Gegner nicht mehr entziehen, nachdem sich auch die Hoffnung auf eine Eini gung mit Rumänien als trügerisch erwiesen hak. In dieser Hoffnung hatte ja die bulgarische Re gierung. als schon rumänische Truppen die Grenze überschritten halten, immer noch ihren Gesandten in Bukarest gelaffen, zum Zeichen, daß „sie in dem rumänischen Einfall keinen „feind lichen Akt* sehe. Dieser unklaren Lage hat jetst die rumänische Regierung kurz entschlossen ein Ende gemacht, indem sie dem bulgarischen Gesandten seine Pässe zugestellt hat. So mußte er wohl oder übel abreisen und Bulgarien muß nun zugeben — was es bisher bestritt — daß Mischen beiden Ländern Kriegszustand herrscht. Damit vollendet sich die Tragödie, deren Zeuge die erstaunte Welt in den letzten Tagen gewesen ist. Erst hat Bulgarien in unerhört blutigen Kämpfen viele tausende seiner besten Söhne verloren, hat die schwerste Aufgabe im Türkenkriege gelöst, Ackerbau und Handel liegen brach, die Schulen und Basare sind leer, die Friedhöfe und Hospitäler find überfüllt. Jetzt laufen die Bulgaren Gefahr, auch das im Kriege mit der Türkei mit so viel Blut errun gene Land zum erheblichen Teil wieder ein- zubüßen. Sicher ist, daß die nördliche Grenze Bulgariens eine wesentliche Veränderung zum Vorteil der Rumänen erfahren wird, sicher ist auch, daß die besiegten Bulgaren bei den be vorstehenden Friedensverhandlungen west weniger mazedonisches Gebiet erhalten werden, als ihnen »och vor drei Wochen zugefalleu wäre. Die Nation, die nach der siegreichen Beendi- gung des Krieges gegen die Türken an einen glänzenden Ausstieg glauben durste, tat einen tiefen Fall. Während die ruhmgekrönte Armee das eroberte Land besetzt hielt, schwelgte in Sofia die Diplomatie — an ihrer Spitze der Ministerpräsident Dr. Danew — in unerhörten Zukunftsträumen, die mit Hilfe der erschöpften, halb verbluteten Armee verwirklicht werden sollten. Damit begann das Ende. Noch vor wenigen Tagen, ehe es zum Kampfe mit Griechen und Serben kam, hätte Bulgarien einen Frieden schließen können, der ihnen ansehnlichen Landzuwachs gebracht hätte — es wäre Sieger gewesen. Jetzt aber muß es sich sogar vor dem Besiegten demütigen, es muß kampflos vor den von der Tschataldschalinie anrückenden Türken zurückweichen. Und wenn sich auch die türkische Hoffnung auf Wiedereroberung Adrianopels nicht erfüllen wird, so wird die Türkei doch aus der Notlage Bulgariens immer noch einen kleinen Vorteil in Thrazien herausschlagen. Bulgarien hat in einem gewagten Spiel alle Früchte der Siege über die Türken ver loren — es muß jetzt bitten, daß es wenig stens als selbständiger Staat nicht vernichtet wird. Rußland ist seine einzige Hoffnung. Väterchen Zar scheint übrigens jetzt endlich zu gunsten seines Schützlings etwas Ernst haftes unternehmen zu wollen. Es heißt, der Zar sei von Unwillen darüber er füllt, daß Griechenland und Serbien Ruß lands Friedensvorschläge nicht angenommen, ja nichr einmal beantwortet haben, und er straft sie, wo sie am empfindlichsten sind, am Geld beutel, indem er ihnen keinen Kredit mehr ge währt. Tatsächlich haben alle Petersburger Banken erklärt, keine Kriegsvorschüsse mehr zahlen zu wollen. Auf diese Weise wird es für Bulgarien vielleicht möglich werden, mit einem blauen Auge davonzukommen. Aber der Großmachtstraum, das Ideal, die Balkan vormacht zu sein, sie sind endgültig dahin — auf den mazedonischen Schlachtfeldern versank der Ruhm, den sich Bulgarien in Thrazien gegen die Türken erwarb. Aufstieg und Absturz in wenigen Monden. Fürwahr die Tragödie eines Volkes. Vtzsrmsnn. * * * Keine Eroberungen für die Türkei. Die Großmächte sind übereingekommen, der Türkei mitzuteilen, daß ihr jede militärische Be wegung über die Linie Enos—Midia hinaus, die seiner Zeit auf der Londoner Botschafter- A Der eigene Meg. Ss Sloman von Max Hoffmann. sZorüetzilng.» „Bitte vielmals um Verzeihung, liebes Fräulein, wenn ich Sie verletzt haben sollte l Ich wünsche Ihnen alles Gute! Mögen Sie etwas andres, Besseres finden l Aber wenn es einst nötig sein wllte — mein Haus steht Ihnen jederzeit offen. Wann Sie auch zu mir kommen — Sie sollen mir wie — nun sagen wir, wie eine Tochter iein!" Seine Augen waren feucht geworden. Sie fühlte «S, daß er es ganz ehrlich und gut mewte. Zttr Bekräftigung ergriff er Elisabeths Hand und drückte sie, als wenn er ihr seine Dankbarkeit bezeugen wolle für den freundlichen Blick, den sie für ihn übrig halte. , „Ich danke Ihnen, Herr Baumbach/ sagte sie gerührt. „Aber vorläufig will ich versuchen, auS eigner Kraft etwas zu werden." „Dann bitte, Fräulein, bleiben Sie wenig stens noch «inen Monat bei uns l Dann ist das Winterhalbjahr zu Ende, und Sie können sagen, Sie haben eine ganze Sailon bei uns mit gemacht. Das wird überall, wo Sie hin kommen, einen guten Eindruck machen." Sie versprach ihm, bis Ende März auszu halten. 5. Ein stürmischer Aprilregen war niederge gangen. Elisabeth war soeben aus der Straßen bahn gestiegen und kreuzte, in beständiger Ge fahr, überfahren zu werden, den Potsdamer Platz. konferenz festgelegt wurde, nicht gestaltet werden würde. — Es ist nur die Frage, wie die Mächte ein solches Vordringen verhindern wollen, wenn Rumänien, Serbien und Griechen land damit einverstanden sind. Eine blutige Schlacht bei Küsteudil. Vor und um Küstendil in Bulgarien wütet ein Kampf, dessen Heftigkeit alles hinter sich läßt, was sich bisher in den so blutigen Kämpfen er eignet hat. Die Serben bekennen unumwunden, daß die Bulgaren mit heldenmütigster Hart näckigkeit kämpfen. Jeder Fuß breit Land muß mit Strömen Blutes erkauft werden. Die Zahl der Opfer ist auf beiden Seiten ungeheuer. Die Serben wollen Küstendil erobern, um direkt auf Sofia marschieren zu können. Keine Europakonferenz. Serbien und Griechenland haben die Vertreter der Großmächte wissen lassen, daß sie an einem diplomatischen Kongresse zur Regelung der Balkanfrage nicht teilnehmen würden. Bulgarien könne den Frieden nur haben, wenn eS die wesentlichen Bedingungen, namentlich in bezug auf die Gebietszugeständnisse in dem künftigen Frieden vorbehaltlos bewilligt hat. Serbien wird voraussichtlich weniger schwer zu befriedigen sein als Griechenland, das die ganze Küste des Ägäischen Meeres verlangt. Damit wäre Bul garien um die Hauptfrucht seiner Siege über die Türkei beraubt. Politische K.unäscbau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm wird in diesem Jahre keinen Besuch in Kopenhagen machen. Der Besuch am dortigen Hofe ist vielmehr für das Frühjahr 1914 in Aussicht genommen. "Herzog Ernst August von Braun schweig und Lüneburg und seine Ge mahlin ViktoriaLuise sind am 14. d. Ms. in Rathenow, wohin der Herzog zur Dienstleistung bei den Husaren komm andiert ist, eingetroffen. "Die von verschiedenen Zeitungen verbrei teten Gerüchte von einer Erkrankung des Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg sind nach einer halbamtlichen Erklärung völlig unbegründet. "Die ,N. Allg. Ztg/ veröffentlicht folgende Warnung: Verschiedene Vorkommnisse der letzten Zeit kaffen es angezeigt erscheinen, auf die Gefahren hinzuweisen, die deutschen Reisenden durch unvorsichtiges Photographieren oder Zeichnen im Auslande, vor allem an militärisch wichtigen Stellen an den Grenz gebieten und an fremden Küsten, erwachsen können. Die meisten ausländischen Staaten haben gegen unbefugtes Zeichnen und Photo graphieren sehr strenge Strafbestimmungen. Frankreich. * Die Vergrößerung der Tragweite der modernen Schiffsgeschütze hat jetzt zu einer be deutsamen Maßnahme der französischen Marineverwaltung geführt. Sie Hal nämlich angeordnet, daß die verbotene Zone für den Schutz des Gestades in Kriegs zeiten, die bisher einheitlich auf eine Breite von drei Seemeilen festgesetzt war, aus sechs See meilen erweitert werden soll. Balkanstaaten. "Die bulgarische Sobranje hielt ihre Sitzung ab, als drohe an der Grenze keinerlei Gefahr und wählte zum Präsidenten den früheren Ministerpräsidenten Geschow. Dieser schlug der Versammlung vor, allen denen, die für Bulgariens Recht kämpften, einen Gruß zu senden, was mit lebhaftem Beifall angenommen wurde. Ferner beantragte er einen Kredit von 50 Millionen für militärische Zwecke, zu decken durch eine Anleihe und durch Schatzscheine. Der Sozialist Sakywzow äußerte den Wunsch, daß die Regierung der Versammlung Aufschlüsse über die Lage gebe. Der Finanzminister Theodorow erklärte jedoch nur, daß die Regie rung alle Anstrengungen mache, das Land in die Bahnen des Friedens zu lenken. Aber sie befände sich Ereignissen gegenüber, die die Sie schritt die Bellevuestraße hinunter und machte endlich vor einem Hause halt. Sie nickte still vor fick hin, als sie die Nummer und neben der verschlossenen Tür ein ovales, weißes Schild sah, auf dem in großen Buchstaben der Welt kundgegeben wurde, daß hier Rechtsanwalt Hoya seinen Sitz habe. Auf ihr Klingeln öffnete sich da? Tor, und sie stand vor einer großen, etwas altmodischen Eftbentteppe. Zur rechten Seite war ein kleine?, halboffenes Fenster, hinter dem ste ein seltsames Wesen bemerkte, das vor einem Tisch auf einem Schemel saß. Es war ein einziges, dünnes Jüngelchen mit einem ungeheuren dicken Kopf. Diesen Kopf, der offenbar viel zu schwer für den schwächlichen Körper war, hatte er in beide Hände gestützt, und die Ellbogen ruhten zwischen einem Haufen von Büchern jener buntgeschmückten Schund- literatur, gegen die ein so hartnäckiger, aber vergeblicher Kamvf aeführt wird. Da lockten sie alle, die blutdürstigen Nick Carter-, Buffalo- Bill- und Cherttck Holmes-Gestalten. Daneben ältere Ritter-, Räuber- und Gespenster-Geschich ten. Mit hervorquellenden Augen laS er in einem der aufge - lagenen Bändchen. „Herr Rechtsanwalt Hoya, in welchem Stock?" fragte Elisabeth, sich zu dem Fenster niederbeuaend. Der Mensch fuhr empor, und erst jetzt ah sie, daß das vermeintliche Jüngelchen ein richti ger Mann war, mit einem runzligen Gesicht und unordentlichen Spuren eines Schnurrbartes. „Habe ja geöffnet, was is denn nu noch los?" schimpfte er mit quälender Stimme. Regierung nicht hervorgerufen habe, und sie rechne auf die Unterstützung der Sobranje. Amerika. "Die Vorschläge des amerikanischen Staats sekretärs Bryan zur Erhaltung des Weltfriedens sind in ihrer endgültigen Form nunmehr veröffentlicht worden. Bryan schlägt vor, daß während der Untersuchung eines internationalen Streitfalls die militärischen und maritimen Rüstungen unterbleiben sollen, außer, wenn eine der beiden in Verhandlungen stehenden Parteien von dritter Seite bedroht wird. — Leider verschweigt Herr Bryan, wie er sich in diesem Falle die Kontrolle denkt. " In Washington beginnt die Lage in Mexiko aufs neue Besorgnisse einzuflößen. Man fürchtet weitere Unruhen und den gewaltsamen Ausbruch der Volksstimmung gegen die Amerikaner im Lande, da in Mexiko wachsende Erregung darüber herrscht, daß die Regierung der Ver. Staaten die Präsidentschaft des Generals Huerta erst dann anerkennen will, wenn sie durch eine neue Volksabstimmung be stätigt worden ist. Asien. * Um den elenden Finanzen endlich ein mal aufzuhelfen, hat man sich in Japan zu einer außerordentlichen Maßregel entschlossen: es sirll dä Beamtenapparat verkleinert werden. Zunächst sollen etwa 5000 Beamte aus dem Staatsdienst scheiden; deren Amt man als überflüssig erkannt hat. Auch sonst sieht der neue Etat manche Ersparnisse vor die zur Schul dentilgung und zur Herabsetzung der drückendste« Steuern verwendet werden sollen. — Man darf gespannt sein, ob sich dieses neue, unter dem äußersten Druck der Verhält nisse geschaffene Finanzprogramm verwirklichen lallen wird. * Der Gegensatz zwischen Nord- und Südchina, der sich seit dem Beginn der Revolution immer mehr verschärft hat, droht jetzt zum offenen Bürgerkriege zu führen. Nach Pekinger Meldungen haben 10 Bataillone der Südtruppen strategisch wichtige Stellungen vor dem Hukufort nahe bei Kiukiang besetzt. Die nordchmesischen Truppen versuchten zu spät den Entsatz der Befestigungen. Sie erlitten eine schwere Niederlage und man befürchtet nun mehr im Jangtse-Tale eine allgemeine Er hebung. Ver Rekordflug durch Europa. WasBrindejonc von seinemFluge erzählt. Brindejonc des Moulinais, der einen so er folgreichen Flug durch Europa gemacht hat, ver öffentlicht letzt „Eindrücke eines Reisenden",. in denen er allerlei von seinem kühnen Unter nehmen berichtet. Er stellt das Ergebnis seiner Reise voraus: „Die Fortschritte in der Flug kunst in letzter Zeit sind derartig gewesen, daß ich mit einem einzigen Apparat, einem einzigen Motor und einem einzigen Mechaniker, landend ganz gleich wo, wieder aussteigen in den ver schiedensten Gegenden mit einziger Unterstützung von Leuten, die niemals in ihrem Leben eine Flugmaschine gesehen hatten, den Rundflug von 5000 Kilometern, den ich mir vorgenommen hatte, beinahe mit der Pünktlichkeit eines Kurs buches habe zu gutem Ende führen können. Und hatte ich dabei meinen Mechaniker wirklich so nötig? Der tapfere und tüchtige Bursche, der mir auf meinem langen Weg folgte, der nur meinen Motor in Warschau in Augenschein nahm, mir in Dwtnsk ein Rad auswechselte, in Petersburg die Zylinder reinigte und zwar nur aus Vorsicht, leistete mir den großen Dienst, mir auf jeder Etappe den Koffer zu überreichen, in dem sich der für mich unumgänglich nötige Gesellschaftsanzug befand." Brindejonc, so zusrieden er mit seinem Apparat ist, will doch nicht sagen, daß alles bereits vollkommen sei. Die Flugmaschine müßte beim Landen auf eine viel geringere Schnelligkeit eingestellt werden können, etwa auf 25 oder 30 Kilometer in der Stunde, während seine geringste Schnelligkeit 62 Kilometer in der Stunde beträgt. Dann würde die Landung viel bequemer auszuführen sein. „Eine gute Karte und ein Kompaß ge- „Jmmer wird man beim Studieren gestört, wenn's gerade am schönsten ist!" „Was wünschen Sie?" fragte ein tiefer Bierbaß, und durch die Hintertür des Zimmers trat eine schwarzgekleidete Frau ein, die in ihrer Massigkeit und gleichsörmigen Fülle einem ab gesägten Baumstamm glich. Elisabeth wiederholte ihre Frage. „Mtte, im ersten Stock," brummte die Frau. Dann warf sie dem kleinen Mann, der sich wieder eifrig in sein „Studium" vertieft hatte, einen strengen Blick zu, guckte Elisabeth lächelnd an und tippte an ihre Stirn. „Es ist meinem Mann sein einziges Vergnügen," fügte sie erläuternd hinzu. „Dabei läßt er sich nicht gern unterbrechen. Bitte, vergessen Sie nicht, sich die Füße abzutreten!" rief sie Elisabeth noch nach, die durch die Betrachtung des un gleichen Paares in recht heitere Stimmung ver setzt worden war. Oben angelommen, betrat sie ein Warte zimmer, in dem sich bereits zwei Damen und drei Herren befanden. Von den Damen ließ die eine, roihaarig und dick, ihre funkelnden Augen wie zum Kampf in dem Raume umher schweifen, während die andre, die ihre über schlanke Gestalt kerzengerade auf dem Stuhl hielt, hinter einem dichten, schwarzen Schleier keine Spur ihres Antlitzes erkennen ließ. Zwei der Herren saßen weit nach vorn gebeugt und blickten unaushärlich schwermütig zu Boden, der dritte, der sehr korpulent war, befand sich offen bar in großer Aufregung, er wischte sich fort während mit dem Taschentuch über die von Schweißtropfen bedeckte Stirn. DaS waren' also Kunden des Herrn Rechtsanwalts, seiner Gesetzkenntnis und Redegewandtheit* in irgend einer schwierigen Lage erhofften „ Da Elisabeth sich nicht zu diesen rE konnte, so nahm sie nicht Platz, sondern nach dem Nebenraum. Dieser war im satz zu der Pracht deS Wartezimmers seist förmig mit bis an die Decke reichenden Regalen ausgestattet, 'n denen Akten Akten aufgetürmt waren. Am Fenster vor einem Pult ein ernster Mann, der die § tretende anblickte, als ob er ihr einen »er»" wegen ihrer Keckheit erteilen wolle. . z?' „Der Herr Rechtsanwalt ist angestrengt schäftigt," erklärte er unter Stirnrunzeln. Kaum aber hatte Elisabeth ihren genannt, so sagte er mit verbindlichem La« „Ah, ich weiß. Bitte sehr, wollen Sie W / ^dhen l Der Herr Rechtsanwalt erwartet Er öffnete eine dick gepolsterte Tik, dr b hinter Elisabeth sofort wieder geräuschlos im. Sie befand sich jetzt in einem SA, Zimmer, dessen Fenster nach einem w« schönen Park blickten. Friedliche Stille hier, kein Laut deS Straßenlärms drav^^ in diesen der Göttin Justitia geheiligten Bon der Justitia selber war allerdings etwas zu bemerken. Draußen breiteten st Bäume ihre mit knospendem Grün de Zweige nach allen Seiten. Amseln und drosseln hüpften, eifrig «ach Würmern . über den Rasen. Am dreistesten ab bärdeten sich die zahlreichen Sperlinge, sie die eigentlichen Herren deS ganzen wären. Von I^ak unc» fern- Eine Falschmünzerhöhle ist dieser TB in der Nähe von Neumünster durch Zufall em deckt worden. Mehrere Knaben spielte"" einem völlig abgelegenen Teil des städtl^ Waldparks, wobei der Sohn eines WeM" stellers plötzlich in eine mit Gestrüpp, und Leinen verdeckte, mit zwei Eingängen »es' sehene Erdhöhle stürzte. In dieser fanden ° Kinder nicht nur zahlreiche Gipsformen, sond" auch eine größere Menge von Falschstücken, U" zwar: Fünf- und Einmark-, sowie Zehnpfe"" stücke. Beim Suchen nach weiterem ME haben dann die Knaben die Höhle vollst»"^ zerstört, so daß es der Polizei schwer fG, dürfte, die Personalien der unbekannten FW, münzer zu ermitteln. Die aufgefundenen stücke sind zum Teil sehr gut ausgesührt. Raubüberfall vor den Schalter« Münchener Reichsbank. Am Schalter " Reichsbankhauptstelle in München erschE zwei Kassenboten der Münchener Vereins»^' die 50 000 Nik. in Zwanzigmarknoten emM sollten. Sie wurden von zwei unbekanw Männern angesprochen. Während der Kassenbote seine Hände über das Geld brem ' hielt ihm einer der Fremden eine ausländ^ Banknote vor das Gesicht und fragte, ob er sagen könne, wieviel dies Papier wert sei- diesem Augenblick ergriff der zweite § zwei Päckchen der Banknoten mr Werte lausend Mark und verschwand schleunigst- hielt jetzt den zweiten Schwindler fest. aber beteuerte so energisch seine Unschuld, man ihn sreiließ. Erst nachher stellte es > heraus, daß er mit dem Räuber im Bunde 7 Maffeuvergiftuug durch KEMy Etwa 40 bis 50 Einwohner der Stadt verriß (Hessen-Nassau) sind unter auffällige« gistungsericheinungen erkrankt, deren auf den Genuß von Kochkäse zurückgeführt Der Kochkäse war von einer Bauersfrau einem Nachbardorfe geliefert worden. nügen, um ans Ziel zu gelangen. Man mutz sich deshalb aber noch nicht in Sicherheit glauben, well die Karle vorzüglich ist und der Kompaß nach Wunsch funktioniert. Eigentlich weiß man nie, wo man ist, und am häufigsten verbring! man seine Zeit dami', den richtigen Weg za verlieren und ihn wieüerzufinden, da sich immer wieder Wolken zwischen den Flieger und oen Boden schieben. Es wäre deshalb von Natzen, wenn der Flieger, von Zeit zu Zeit sich °em Boden nähernd, ganz deutlich aut einem Dach den Namen einer Stadt oder einer wichtige" Eisenbahnstation lesen könnte. Im übrigen muß man beim Fliegen in ernsthaften Fällen sehr rasche Entschlüsse fassen. Deshalb ist em- sporülche Hygiene notwendig. Die Muskeln stählen, um nicht unter physischen Anstrengungen zu leiden, das Nervensystem allmählich an immer schwierigere Fahrten gewöhnen — das ist, glaube ich, das Geheimnis ;ener Eigenschaften, die e« guter Flieger besitzen muß." unä flotte. — Wer die Weiterführung des landvirt' schaftlichen Unterrichts im Heere haben soM> der Kriegsminister wie der Minister für Laud- Wirtschaft kürzlich Verfügungen erlassen, in denen betont wird, daß die bisherigen Erfahrungen keineswegs die Annahme rechtfertigen, daß d« versuchsweise eingeführten Unterrichtskurse ruft gegeben werden sollten. Anderseits gelang« man allerdings auch noch nicht zu einem ab' schließenden Urteil darüber, ob die Einrichtung als eine dauernde eingeführt werden soll. M verlässige Feststellungen darüber, ob. der land' wirtschaftliche Unterricht auf die Abwanderung vom Lande in günstiger Weise eingewirli Hal, find noch nicht vorhanden. In den Berich«" einzelner Landwirtschaftskammern wird von gu"' stigen Ergebnissen gesprochen, während ander' seits zugegeben wird, daß trotz der TeilnaM am Unterricht eine ganze Anzahl von Leute"' die vom Lande stammen, nicht in ihre Heimm zurückgekehrt ist. Ei« ^°>P-sl Rektor e ^Sutha vvi Hmsweis Dudens A die Z ^in mit gezahlt M de« Mchricht "»km Zu 'Mhrige, ? Mittel ^Üte. Bieub fstingntt M St. ^nishos Alen a du MNi. h Ei« j 7 sehr, Frische «nnden. M, die ?Me Z > früh l Ai-lt ai A einig, HSrnte, L bersch d Ul vei dnr d>ar,, Weisst N>hen ^°Seu Genus L»ns litz!uhr z r>nc d" E H S'
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