Suche löschen...
Allgemeiner Anzeiger : 23.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191307239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19130723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19130723
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-23
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 23.07.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
abzusehen. Mostmann. Ss .7» ^i° „Mein Kind rennt ins Verderben,* jammerte die Mutier, als sie von Elisabeths endgültiger Abmachung erfuhr. „In den Sündenpsuhl," ergänzte die Tante. Elisabeth fuhr auf. „Wie kommst du zu dieser Bemerkung, Tante?" „Seit wann hab' ich mich vor dir zu ver weitermarschieren lassen. Den Mächten aber wurde erklärt, daß durch die neuen Ereignisse die Londoner Abmachungen für die Türkei jede Verbindlichkeit verloren hätten. Es wird den Mächten schwer werden, den türkischen Vor marsch zu hindern. So lange aber die Truppen bewegungen nicht überall völlig zum Stillstand kommen, ist ein Ende der Schwierigkeiten nicht falls herunterfiel und mit vollständig A schmetterten Gliedern tot liegen blieb. B andrer Soldat wurde leichter verletzt. Das Luftschiff trieb nun führerlos yM Schneidemühl zu, wo es über eine Stunde)" beobachten war. Allmählich aber senkte es und fiel schließlich, nachdem es fast alle reb' graphendrähte der Umgegend zerrissen Haitz,/ eine Baumgruppe bei Erpel, etwa drei M meter südöstlich von Schneidemühl. Das Luftschiff ist völlig zerstört. ra- Vorder- und Hinterteil haben sich in die M gebohrt. Der mittlere Teil des LuftM» schwebt frei in der Luft. Es ist dreimal knickt. Fünfzig Bauern aus Erpel ergE" unterwegs die Tauenden des Luftschiffes M versuchten, es an zwei starken Fichten anz"' binden. Die Fichten wurden aber von de« Luftschiff herausgerissen und mit in die vH genommen. v!^° Pi ^Zr VoikswiktsedLft. Invalidenversicherung und Alko^' bekämpfung. Die Fürsorge der Landes"' sicherungsanstalten für trunksüchtige JnvE und Altersrentenempfänger, die infolge b ministeriellen Anregung seit einigen NY« durchgesührt wird, hat ausgezeichnete Ergeb"!. gezeitigt. Männer und Frauen, die " Invaliden- oder Altersrente beziehen und Trunksucht verfallen sind, werden veranlag ihrem eigenen Interesse Invaliden- oder W" Heime aufzusuchen. Die LandesversicheruH anstalten übernehmen in solchen Fällen die l kosten, die pro Tag 2 bis 3 Mark beM. Als Gegenleistung müssen die TrunksüH^ ihre Rente an die Verwaltung der Lau" Versicherung abtreien. Oft geschieht diese sorge auf Grund freiwilliger Vereinbarung bis zu dem Zeitpunkte, an dem die trunM^ Person nach erfolgter Heilung von dem die Entlassung aus dem Heim wünscht- M oft indessen treten die Alkoholkranken Renten dauernd ab und werden dann / eigneten Arbeitsstätten dauernd untekgE, Haben die Alkoholiker noch direkte AngehA so zahlt die Landesversicherungsanstalt ein entsprechendes Krankengeld oder den " , üblichen Tagelohn als FamilienunterM'2 Nach der Rückkehr der gepeilten Trink" A der Anstalt übernimmt die LandesversM^D anstatt auch die Arbeitsvermittlung- 1. Juli d. Js. gab es insgesamt 281 tretungen der Rente gegen UnterbrinM» geeigneten Heimen. - -I- Griechenland und Serbien wollen keine Vermittlung. Bei der Unterredung der Ministerpräsidenten Serbiens und Griechenlands wurde ein volles Einvernehmen erzielt; beide Staaten wollen die Kriegsoperationen solange fortsetzen, bis Bulgarien einen direkten amtlichen Friedens antrag ohne jede Vermittlung an sie richtet. Bulgarien wünscht Europas Schiedsspruch. Der Ministerrat in Sofia hat beschlossen, falls Rußlands und Österreichs Vermittlungs versuche nicht schnellstens Erfolg haben, das Schicksal Bulgariens in die Hände Europas zu legen und zugleich die Mächte um eine Rege lung der gesamten Balkanfragen zu ersuchen. Der türkische Vormarsch. Ein türkischer Diplomat äußerte über den neuen türkischen Feldzug: „80 000 Mann sind auf dem Vormarsche begriffen. Wie weit sie gehen werden, darüber läßt sich heute natürlich noch nicht sprechen. Jedenfalls wird die Türkei ihre Absichten durchführen, und die Großmächte werden ihr das nach dem Vorgefallenen schwerlich verwehren können. Was will man denn tun? Will man vielleicht ein zweites Skutari schaffen? Das werden sich die Mächte wohl überlegen. Womit sollen wir also geschreckt werden? Die Türkei hat wieder für sich volle Handlungs freiheit und kann daher auch auf die von ihr und ihren ehemaligen Gegnern in London unterzeichneten Friedensbedingungen keine Rück sicht mehr nehmen." Rumäniens Absichten. Die rumänische Regierung hat den Groß mächten eine Note übermittelt, in der sie ihre Ziele und Absichten folgendermaßen darlegt: Die von ihr verlangte Grenze müsse so gestaltet werden, daß sie den modernen strategischen Anforderungen entspreche. An der Regelung aller Grenzsragen zwischen Bulgarien, Serbien und Griechenland müsse Rumänien unbedingt teilnehmen. — Die Regierung hat bereits Maßregeln ergriffen, um den Ankauf von Land in den neubesetzten Gebieten zu Schleuder preisen zu verhindern. Dem Parlament wird ein Gesetz mit rückwirkender Kraft vorgelegt werden, das derartige Käufe für nichtig erklärt. Der Staat wird sich das Vorkaufsrecht sichern, um rumänische Kolonisten anzusiedeln. lichen Unterrichts in den Volks- fthülen zu machen, da eine entsprechende Gesetzesvorlage geplant ist. Man stützt sich dabei auf die Erfahrungen einiger Gemeinden, die den Unterricht in der Fortbildungsschule eingeführt haben. *Jm Verfolg eines an den Bundesrat und Reichstag gerichteten Antrages des Vereins zur Wahrung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen der elektrotechnischen Industrie Deutschlands, die durch Gesetz vom 15. Juli 1909 eingeführte Leuchtmittelsteuer in Hinsicht auf die für die heimische elektrotechnische Industrie ein getretenen nachteiligen Folgen aufzuheben, sind durch die Bundesregierungen amtliche Er hebungen über die Wirkungen der Leuchtmittel steuer und die Frage ihrer etwaigen Auf hebung eingeleitet worden. Die Handels vertretungen sollen hierüber Gutachten erstatten. Diese Erhebungen dienen zunächst nur infor matorischen Zwecken. Ob und wann dis Steuer aufgehoben wird, steht entgegen den Angaben verschiedener Blätter noch nicht fest. Holland. * Am 28. n. Mts. wird im Haag die feier liche Einweihung des nunmehr fertig- gestellten Friedenspalastes stattfinden. Alle Staaten sind zur Teilnahme an der Feier von der holländischen Regierung eingeladen. Auch der amerikanische Milliardär Andrew Carnegie, der die Mittel zum Bau des Palastes gespendet hat, dürfte der Feier beiwohnen. Asien. * Die chinesische Südarmee hat jetzt fast sämtliche Eisenbahnverbindungen mit dem Norden zerstört. Während die Nordarmee immer noch mit einem Angriff auf die Rebellen zögert, erklärt sich eine Stadt nach der andern für unabhängig. Im ganzen Süden des Reiches wurden Proklamationen verbreitet, wonach „die revolutionäre Armee des Südens eine Straf- expedition nach Peking unternehmen will, um Juanschikai wegen verschiedener Verfaffungs- brüche zur Rechenschaft zu ziehen". Die Proklamationen wurden auch an die Vertreter der Mächte gesandt, mit dem Hinweise, daß die Fremden durch die Revolutionäre geschützt werden würden. Die Mächte haben indessen zum Schutz ihrer Angehörigen Kriegsschiffe in die chinesischen Gewässer entsandt. Kl p l k)eer und fiotte. — Die Bergung der Leichen aus dem des jetzt inWilhelmshaven einge!chleppien Torpey boots „8 178" hat sich ohne Schwierigkeit zogen. Es wurden 16 Personen gebE Die Leichen waren durchweg stark verwest"" konnten fast nur an den Namenläppch" " Kleidung festgestellt werden. Eine Leiche kB überhaupt nicht mehr erkannt werden, da noch ein Beinknochen und die Wirbelsäule" Händen waren. Man hatte bisher angenom^ daß sich viele Leichen in dem großen deck vorfinden würden, wo 25 Mann Schlasraum hatten. Doch konnte man M würdigerweise dort gar keine Leichen feststen" — Der große Kreuzer „Seydlitz", der Probefahrt in der Danziger Bucht beendet B ist in Kiel eingetroffen. Dem Vernehmen hat er eine Geschwindigkeit von naYA 29 Knoten erreicht und damit einen um Schnelligkeitsrekord aufgestellt. ver Luftkreuzer „Schutte-Lanz" vernichtet. Ein Mann tödlich verun glückt, einer lebensgefährlich verletzt. Das Militärlustschiff „Schütte-Lanz I", das auf seiner Rückfahrt von Königsberg i. Pr. nach Berlin in Schneidemühl eine Zwischenlandung vorgenommen hatte, um Gas nachzufüllen, ist auf seinem dortigen Ankerplatz durch den Nord weststurm von den Ankertroffen losgerissen und vom Winde entführt worden. Die unterbrochene Fahrt sollte bereits am Mittwoch fortgesetzt werden, da es aber den Tag über stark regnete, wurde die Gasnachfüllung auf Donnerstag ver schoben. Von dem Schneidemühler Jnf.-Rgt. Nr. 149 waren zur Dienstleistung etwa 250 Mann kommandiert, die den Luftkreuzer ständig ab wechselnd bewachen und festhalten mußten. Vor mittags hatte sich durch starke Sonnenbestrahlung das Gas in der vorher schlappen Hülle stark ausgedehnt, und diese, die am Tage vorher noch stark auf die Gondeln drückte und eine davon beschädigte, hatte sich wieder aufgerichtet. Plötzlich wurde das Hinterteil des Schiffes von einer Nordwest-Böe erfaßt und etwa 30 Meter in die Höhe geworfen. In der Über raschung ließen die meisten Soldaten los, und die in der Gondel beschäftigten Arbeiter sprangen heraus. Das Lustschiff erhob sich nun mit großer Geschwindigkeit und riß auch die in dem aufgeweichten Boden nicht festsitzenden Veranke- Ku, Ja." Es folgte wieder e'ns Pause, und cs schien beinahe, als wenn Rechtsanwalt Hoya die ganze Angelegenheit für erledigt breite. „Sie sind nun unterrichtet?" fragte er Elisabeth. „Dock nur sehr mangelhaft." „Hm!" Er reichte ihr einige Schriftstücke hin. „Hier finden Sie Lage und Ort verzeich net. Außerdem hier der Vertrag, den Sie nur zu unterschreiben brauchen. Und richtig, fast hätt' ich's vergessen: Sie müssen natürlich eine angemessene Entschädigung daKrr haben, daß Sie sich in eine derartige Stellung, an einen solchen Platz begeben. Würden Ihnen bei völlig freier Station 2000 Mark im Jahre ge nügen ?" Er sagte das in einem Tone, der erkennen ließ, daß Geld hier keine Rolle spielte. „Ich würde wohl damit einverstanden sein," erklärte Elisabeth, die sich zusammennehmen mußte, um ihre Freude über das unerwartet günstige Angebot zu verbergen. „Es dürfte für die Kleidung ausreichen," warf Herr Hoya nachlässig hin, während er die Zahl in dem Vertrage ausfüllte. „Vielleicht könnte ich dabei noch sparen, da meine Garderobe auf lange Zeit gut im stande ist." Er sah sie von der Seite an. „Haben Sie es so sehr nötig, zu sparen?" Der MrsWarr auf dem Balkan. Bn' cnriichc Vcrmittlnngst>crsnchS-Konfere«z- Vläne. — Immer neue Schwierigkeiten. In seiner großen Bedrängnis und von dem kegreiflicksn Wunsche beseelt, sich vor den sieg reichen Gegnern nicht allzusehr zu demütigen, wendet sich Bulgarien bald an diese bald an jene Großmacht mit der Bitte um eine Ver- mitttung. Zunächst hat König Ferdinand, der wohl einfieht, daß Rußland allein nicht helfen kann, sich direkt an den König Karol von Ru mänien gewandt, dem er milteilte, Bulgarien sei bereit, auf der Grundlage der rumänischen Forderungen zu verhandeln. In Bukarest ist man augenscheinlich aber nicht gewillt, über Gebietsteile zu verhandeln, die man bereits im Besitz hat. Bulgarien soll einfach das Recht des Stärkeren anerkennen. Deshalb lautete König Karols Antwort höflich, aber ausweichend, während dierumänischen Truppen ihren Vormarsch auf Sofia fortsetzen. Unter dem Druck dieser Drohung entschloß sich König Ferdinand zu einem Schritt, den er vor vier Wochen wohl selbst sür unmöglich gehalten hätte: er ersuchte das Wiener Kabinett, im bulgarisch-rumänischen Streit zu vermitteln. Die österreichische Regierung hat aber schon vor mehreren Wochen diese undankbare Aufgabe vergeblich zu lösen versucht, und so mußte die Anlwort natürlich ebenfalls ausweichend lauten. Indessen entschloß man sich in Wien zu einem andern Schritt. Man ließ dem Petersburger Kabinett eine Note des Inhalts überreichen, daß sich ein schleuniger Friedensschluß empfehle, und fügte hinzu, daß Osterreich-Ungarn unter keinen Umständen eine Vernichtung Bulgariens zulasten würde. In Petersburg mag diese Mitteilung einiger maßen Staunen erregt haben, schon deshalb, weil Österreich erst so spät auf den Plan tritt und plötzlich energisch fordert, Rußland solle für die schorfige Einstellung der Feindseligkeiten sorgen. In Anbetracht der schwierigen Lage aber hat man alle Empfindlichkeit beiseite ge lassen, und in einer Besprechung der Botschafter mit dem Minister des Äußeren kam man über ein, gemeinsame Schritte bei allen Balkanstaaten zu unternehmen. Die diplomatischen Vertreter werden in Sofia versuchen, Bulgarien zu ver anlassen, daß es einen Vertreter zur Konferenz mit den Ministerpräsidenten Serbiens und Griechenlands entsendet; sie werden in Kon stantinopel darauf dringen, daß die Türkei nicht über die Linie Midia—Enos vorrücke, und in Bukarest endlich Rumänien den Rat erteilen, daß es Sofia nicht besetzen möge. Ob diese Schritte Erfolg haben werden, ist zweifelhaft. Immerhin gibt das gemeinsame Vorgehen der Welt Zeugnis davon, daß das Mächtekonzert noch in voller Harmonie besteht. Aber niemand ist sich darüber im Zweifel, daß die Lage heillos verworren ist. Eine amt liche englffche Kundgebung erklärt ausdrücklich: „Die Lage ist schwierig und verwickelt, aber nicht gefährlich." Man denkt sich in London die Regelung der ganzen Sache so, daß zunächst eine Konferenz der Balkanstaaten in Bukarest stattfinde und daß dieser Besprechung eine Balkankonferenz in Berlin folgen soll. Der Gedanke, den angesehene englische Zeitungen vertrtten, ist nicht so übel. In Berlin sind ja schon einmal die Balkandinge geordnet worden, und wenn jetzt auf Betreiben Englands eine solche Konferenz zustande täme, so wäre sie ein bezeichnendes Seitenstück zu der Londoner Kon ferenz und würde beweisen, daß Deutschland und England sich in den Wirren der Balkan ereignisse ttnmer mehr genähert haben. Noch sind wir allerdings nicht so weit, noch ist an eine Konferenz nicht zu denken; denn noch immer erheben Griechenland und Serbien Einwendungen, weil sie die Balkandinge selb ständig ordnen und die Mächte ausschalten wollen. Die Schwierigkeiten sind außerdem durch den türkischen Vormarsch auf Adrianopel nicht geringer geworden. Man hat-in Konstan tinopel in aller Seelenruhe die Note der Mächte entgegengenommen, die sich energisch gegen ein Überschreiten der von der Londoner Konserenz festgesetzten Grenzlinie Midia—Enos ausspricht — und hat die Truppen ebenso seelenruhig ^«til L/ali vAen Von unä fern Im Dünensand erstickt. Die Kinder des Fischers Hinrichs auf der ,j» insel Juist, ein Knabe von zehn UM Mädchen von drei Jahren, spielten am Dünen in einer selbstgefertigten SaE^ Plötzlich stürzte der Sand nach und vecW^ die beiden Kinder, die erst nach vEst,. r - Ach?, dL q: «le „Danke sehr." „Dann möchte ich Sie nicht länger auf halten." „Noch eine Frage," sagte Elisabeth zögernd. „Man bietet nicht einer Gesellschafterin zwei tausend Mark im Jahre ohne besonderen Grund. Wie verhält es sich damit in diesem Falle?" Er wurde sehr ruhig und gemessen. „Ah! Sie haben sehr richtig geraten. Ich kann Ihnen aber nicht mehr sagen. Man wünscht es nicht. Kurz, wollen Sie nun Ihren Vorteil wahr nehmen oder nicht? „Ja," versetzte Elisabeth entschlossen. „Ich will!" Sie unterzeichnete den in zwei Exemplaren vorhandenen Vertrag und nahm das eine da von an sich. Herr Hoya öffnete eine niedrige Tapetentür, die mittelbar nach dem Korridor führte, und reichte ihr zum Abschied freundlich die Hand. „Dann wünsche ich Ihnen alles Gute, mein Fräulein." Sie schritt die Treppe hinunter, an dem Portierzimmer vorüber, wo noch immer das kleine Männchen saß und in seiner herrlichen Lektüre studierte. antworten? Und ist's nicht eiwa, sage? Ein junges, unerfahrenes Mädchen, ganz allein in die Welt geht, ist den E/ Gefahren für Leib und Seele ausgesetzt- /sie wiederbolke sie mit Nachdruck, als weM, ' einen Trumpf ausspiele, „für Leib und b" z „Ich bin zweiundzwanzig Jahre. H gj gerade so sehr jung? Und unerfahren/ hab' mich glücklicherweise im letzten Jahre wenig in der Welt umgesehen, um zu wie es dort zugeht." Die Tante schüttelte den Kopf. „So ich das nicht. Ich denke hauptsächlich an moralischen Gefahren." . -M „Das kannst du wohl getrost mir H überlassen, in diesem Punkt über wachen. Habe wohl nicht erst nötig, aus " Erziehung hinzuwefien." „Das ist wahr!" bestätigte die Mutter zufrieden, obwohl sie sich bei ihrer anaebor § Apathie stets herzlich wenig um die Ecz^ ihrer Tochter gekümmert hatte. „Und wohin begebe ich mich ?* fuhr Ell" fort. „Doch nicht in die Großstadt, wo " manchen Versuchungen und Nachstellungen^ gesetzt sein mag. Im Gegenteil I In dtz samkeit, auf ein stilles, weltabgelegenes SM. Die Mutter horchte auf. „Auf ein „Freilich. Hier, sieh', ist wgar eins nung davon. Und es liegt nicht 'e»r . An der mecklenburgischen Grenze. Noch Mark." Ejg-st „Ah, vielleicht in der Gegend von berg!" rief die Mutter wie elektrisiert. „Ge eilter alten Familie?" stil« tst Me sich ' Mhkaui Wlbm Mine Me, ge Ä sant Mu, di in d «- Au ^wand Tie schwere Mtzrma >r!achi «etter st Nt ka wo müden. Men i Mein Mlz. tzinig-' Edlich Merwel " Attik «Uder 5 ? Nut M-tt Mionen ^«tet , Äzi »^ill UN N Ul ? do Di rungen los. Zwei Soldaten, die an den Halte tauen festhielten, wurden mit in die Höhe ge rissen. Einer davon stürzte aus 30 Meter Höhe ab und wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, der andre aber, der Musketier Ratzki aus Zastrow, verlor scheinbar erst in etwa 200 vlv sr^r nucu "" Meter Höhe das Bewußtsein, worauf er eben- ° Stunden als Leichen geborgen werden Der eigene Meg. Roman von MaxHoffmann. (ForUeenng.» „Das ist die Dame, um die es sich handelt?" politilcke Kunälckau. Deutschland. *Nach den Meldungen süddeutscher Blätter sind in der Frage der Thronbesteigung des Prinzen Ern st August von Cumber land in Braunschweig neue Verhand lungen eingeleitet worden. Diese Verhand lungen sollen angeblich eine endgültige Verzichtleistung auf Hannover be zwecken, da die bisherige Erklärung des Prinzen einem Teil der Bundesstaaten (darunter Bayern, Baden, Württemberg und Sachsen) nicht ge nügt. — An den amtlichen Stellen in Berlin weiß man von solchen „neuen Verhandlungen" nichts. * Nach einer jetzt veröffentlichten Bekannt machung des Reichskanzlers ist für die A n - gestelltenversicherung sür das Reichs gebiet ein Oberschiedsgericht errichtet worden, das seinen Sitz in Berlin hat. * Die Reichstagsersatzwahl in Ragnit-Pillkallen für den verstorbenen Abgeordneten Grafen Kanitz findet am 23. August statt. *An die Gemeinden Preußens ist eine Ministerialversügung ergangen, Vorarbeiten über die Einführung des Hauswirtschaft- „Ich habe kein noch so geringes Kavita! und lebte bisher bei meiner Mutter. Und wenn Sie Auskunft über uns einziehen wollen—" Er schüttelte den Kopf. „Bin unterrichtet. Als ich Ihr Schreiben ausgewählt hatte, ver schaffte ich mir sofort telephonisch Klarheit über Ihre Verhältnisse." „Was meine Gründe zum Verlassen der mütterlichen Obhut anbetrifft —" „Nicht nötig!" unterbrach er sie rasch. „Geht mich nichts an und interessiert mich nicht." „In bezug auf meiven Bildungsgang —" „Danke! danke!" sagte er, nicht wenig stolz auf seine Unbekümmertheit. „Ich kann Ihnen nur das eine sagen: Wenn Sie irgend etwas Neues suchen, etwas, das Ihren Geist und Ihre ganze Persönlichkeit voll und ganz in Anspruch nimmt, gegen eine entsprechende Vergütung, so ist diese Stellung gerade das Richtige für Sie. Sie können übrigens jederzeit davon zurück treten, wenn es Ihnen passend erscheint. Ich habe das alles in dem Vertrage ausdrücklich festgesetzt." „Wann kann ich mich dorthin begeben?" „An einem Tage der nächsten Woche. Es eilt n'cht. Nebenbei: Frau von Sommerfeld ist manchmal etwas verwirrt. Wissen Sie, so ein wenig sonderbar im Kopf. Sie werden das bald merken, wenn Sie ein Weilchen dort sind. Das erfordert natürlich großen Takt, den ich bei Ihnen als selbstverständlich voraussetze. Halten Sie nur die Augen offen und verlieren Sie nicht die Geistesgegenwart! — Kann ich Ihnen ein Gläschen Sherry und etwas Kakes anbieten?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)