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llgemeiner Anzeiger Lokal-Anzeiger für -ie Ortschaften Bretnig, Sroßröhrsrorf, HauSwalde, Frankenthal and Umgegend. JWferate, die 4 gespaltene Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All Rabatt «ach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag '/,I1 Uhr, für di« Sonnabeud-Rummer bi« Freitag vormittag '<»11 Uhr einrusenben. Llbrifiltikmg, Druck unö Verlag von N. Lchurig, Lretnig. iss. Mittwoch, den 23. Juli 1913. 23. Jahrgang. Aekanntmachung "folgter Genehmigung durch die Königliche Amtshauptmannschaft vom 15. Juli 1913 Hemeinderatssthungen öffentlich Gr- oShrt de» Luftkceuzer» ^Sachsen" von Kinach Zittau ist aut Sonntag den 27. »erden möchten. Warum werden die der freiw. Feuerwehren nicht allge- "uf eine Adendstunde in der Woche, I- V.: Dawl Vetter, Gemeindeältester. statt auf den Sonntagmorgen gelegt, wo die lledende« in der Regel nach der Hebung noch i« Gasthau» Leisammen zu bleiben pflege«? Warum tönnen die Veranstaltungen der natio nalen Jugendpflege de» Sonntag» nicht außer halb der Bormtttag»gotte»dienstz-tten Z gelegt, warum kann nicht ganz allgemein für sport liche Veranstaltungen die Zeit während de» Eonntag-Brrmittag-gotte-dienste» frei gehal ten werden? Er sollte hierbei allen Beteilig ten klar werden, daß durch die Einhaltung der Sonntagsruhe und der Sonntagsheiligung eben so sehr eine staatliche und soziale al» für da» Volkswohl unerläßliche Einrichtung ge schützt wird. — Entschädigung für Dienstboten während der Reisezeit. Währens der Sommerreise las sen Herrschaften ihr« Dienstboten sehr häufig zu ihren Eltern oder Verwandten gehen, ohne mit ihnen «ine Vereinbarung darüber zu tref. fen, ob und in welcher Höhe Kostgeld gezahlt werden soll. Dadurch entstehen nachträglich oft Streitigkeiten, um oeren Schlichtung dann da» Polizeiamt angegangen wird. Es kann nicht dringend genug empfohlen werden, daß sich die Herrschaften schon vor Antritt der Reise mit ihren Dienstboten über diese Frage sinizen. Dabei ist «S, wenngleich die Dienst boten rechtlich in der Lage find, ihre Verein barungen s«lbst zu treffen, vorteilhaft, sich mit deren gesetzlichen Vertretern, Eltern oder Vor mündern, zu verständigen, um Schwierigkei ten von dieser Seite von vornherein zu be gegnen. — Ein interessanter Fall. Die nicht ge nügend motivierte Hinausweisung eine» Gastes au» einem öffentlichen Lokal ist eine Beleidi gung und strafbar. Ein Arzt in Wiederau in Sachsen war im Gasthof zum Rrutenkcanz eingekehrt. Kaum hatte er die Stube betre ten, al« ihm der Wirt zurtef: „Herr Doktor, für Sie gibt e« hier nichts!" Ohne ein Wort zu erwidern, verließ der Arzt da» Lokal, ver klagte dann aber oen Wirt. Da« Schöffen gericht sprach diesen frei, aber da» Landgericht verurteilte ihn zu 50 Mark Geldstrafe. Da sächsische Oberlande»gertcht bestätigte diese Ent scheidung. Der W>rt habe sein vermeintlich,« Recht der Hinausweisung in einer Form aus geübt, die die Beleidigung ausmache. Sc habe andern Leuten bereit« vorher angekündtgt, er werde den Arzt hinauüweisen, und habe jenen daher ein Schaustück oorgesührt, mithin den Kläger bloßgestellt. Großröhrsdorf. Der Färbeceiardet- ter Richard Herman« Bernhardt au« Groß röhrsdorf hatte am 8. Juni im Gasthause zur Klinke in Bretnig dem Zimmermann Berger von Großröhrsdorf vom Fahrrade weg eine Laterne gestohlen. Gr wurde vom Königl. Landgericht Bautzen, weil er rückfällig ist, mit 5 Monaten Äesängni» und 8 Jahren Etzren- recht-verlust bestraft. Radeberg. (Entführung eine» Mädchens.) i» der Zufall, d«ß «in gewisser B. tatsächlich dort angestellt ist, der auch gerade selbst am Apparate war. Die inzwischen angestillt«« weiteren Erörterung«» der Kriminalpolizei, die noch nicht zum Abschluß gekommen sind, haben bisher ergeben, daß der Verhaftete ein mit mehr al« 12 Jahren Zuchthaus vorbestrafter schwerer Verbrecher ist. Der bei Zuckschwerdt in Zahlung gegebene Coupon gehörte zu den. jenigen Wertpapieren, sie bei dem Kaufmann Schreiber in Weinböhla entwendet worden sind, für deren Wiedererlangung der Beftoh. lene 500 Mark Belohnung au»gesetzt hatte. Meißen, 21. Juli. Sin schwere« Ver brechen scheint hier verübt worden zu sein. In der Rächt »um Sonntag wurde eine aus Lom matzsch gebürtige 26 jährige ledige Arbeiterin, die sich in andern Umständen befindet, auf der Abdrücke mit Stich- Md Schnittwunden am Unterleib schwerverletzt aufgefunden. Da« Mäd chen war nur notdürftig bekleidet und gab an, daß ein feingekleideter Herr sie vergewaltigt habe. Genauere Angaben konnte da» Mäd chen, bei dem Lebensgefahr besteht, nicht mache«. Blumenau, 18. Juli. Mrt einer Dyna- milpatrone getötet hat sich im Hetzchchen Stemb^uche ein Steinbrecher au» Sorgau. Der Unglückliche hatte sich die Patrone in den Mund gesteckt und dann zur Explosion gebracht, wodurch ihm der Kopf vom Rumps« gerissen wurde. Der Mann soll ihm nicht ge hörige Gelder veruntreut haben. — Schwere Blutvergiftung durch Fliegen stich. Den Wirtschasttdesttzer Butter inLenge- feld stach beim Kartoffeljälen sine Fliege, wodurch o-r Arm dermaßen anschwoll, daß Herr Butler bewußtlos aufgefunden wurde. Auf ärztliche Anordnung wurde er dann nach Chemnitz in» Krankenhaus gebracht. — Der nichtbrstätigt« sozialdemokratisch» Stadtral. Wie seinerzeit mitgeteilt, wucd« dem zum 2. stellvertretenden Bürgermeister voa Neustäotel gewählten sozialdemokratischen Stadtrat Jumerthal die Bestätigung der Kceis- hauptmannschaft versagt. Auch die hierauf ecsolgte 2. Wahl Jmmerlhals wurde nicht be stätigt. Die von sozialoemokratischer Seil« denn Ministerium de» Innern gegen die Nicht bestätigung eingelegte Beschwerde ist jetzt zu- rückgewiesen worden. Gleichzeitig hat da» Ministerium den Regierunzscat Zimmer von der Kreishauptmannschaft Zwickau mit der Verwaltung der Stelle de» 2. stellvertreten den Bürgermeister» auf Kosten der Staotge- meinde Nsustädtel so lange beauftragt, di» ein von den städtischen Kollegien gewählter 2. stellvertretender Bürgermeister die Bestäti gung de» Kreishauptmanns gefunden haben wiro. Da bei dec gegenwärtigen Zusammen setzung des StadtoerordnetenkollegiUMS von einer nochmalige« Wahl wohl kein andere« Ergebnis zu erwarten ist, bürste die Verwal tung de» Amte» durch den erwähnten Ver treter der Kreishauptmannschastlange andauern. Al« am Sonntag vormittag di« in der B«s- s«t«ngaanstaltTobia»mühleuntergebrachttMLd- chen au» der Kirche zu Radeberg zurückkehrt«», wurd, plötzlich vor Lotzdorf die im 18. Jahre stehende Luise Willimer au« Leipzig von zwei Männern in ein bereilstehende« Automobil mit der Erkennungsnummer 2171 gebracht und al«bulo entführt. Wohin sich da« Auto mit dem Mädchen gewendet hat, darüber fehlt jede Spur. Dresden. (Flugvorfahrungen.) Am Milt- «och, den 23. d., nachmittag« 6 Uhr wird da« militärische Flugzeuggeschwader, welches jetzt bis zum 21. Juli rin Ausstellungrpalast ausgestellt war, Flugoorführungt» abhalten. Der Königliche Sächsische Verein für Luftfahrt gibt bekannt, daß da« Betreten de» ganzen Heller« am 23. Juli nachmittag« von 4 Uhr av für Zivilpersonen nicht gestattet, daß jedoch für Zuschauer ein ausgedehnter Platz reserviert ist, zu welchem man bet der Artillerie-Kaserne 48 herum (vom St. Pauli-Friedhof aus) gelangen kann. Dresden. (LiebeStragöste.) Am Sonn abend abend um 9 Uh^ Haden sich in der Kurfücstenstraße der 17 Jahre alte Drogisten lehrling Hermann Gcenzhäuser und seine Ge liebte, die 18 Jahre alte Luise Margarete Voigt, anscheinend mit Salzsäure vergiftet. Dresden. (Festnahme eins» schweren Verbrechers.) Ein unglaublich dreister Ein bruch wurde vergangenes Jahr bet dem Kauf mann und Kolonialwarenhändler Schreiber in Weinböhla in der Nacht zum 18. August ver übt. Ein unbekannter Einbrecher stieg in die Parterreräume ein und stahl au» der Kammer, wo di« Familie schlief, unter dem Bette «eg eine schwere eiserne Kassette, in der sich unter anderem Wertpapiere in Höhe von über 20000 Mark befanden. Am anderen Tage wurde di; Kassette erbrochen und ihre» Inhalt» be raubt im Spitzgrunve bet Eoiwig ausgefunden, während von dem Einbrecher bisher j;de Spur fehlte. Vor einigen Tagen erschien in dem Zizarrengeschäst von Zuckschwerdt, Ecks Schloß- straße und Große Brüd-rgoffe, ein elegant gekleideter, in den mittleren Jahren stehender Mann und gab einen Coupon der Dresdner Stadtanleihe mit in Zahlung. Nachdem der Käufer den Laden verlassen und mit einem Straßenbahnwagen in der Richtung Postplatz bereit« daoongefahrrn war, bemerkte der Ge schäftsinhaber, auf Grund der Dieostahls- bekanntmachung, daß der in Zahlung gegebene Coupon von einem Einbruch herrühre. Ein Angestellter ve» Zigarrengeschäfts und der am Altmaikt postiert« Gendarm konnten den Straßenbahnwagen am Postplatz noch etnholen und oen eleganten Käufer nach der Polizei wache in der Scheffslstcaße sistieren. Dort spielte der Mann zunächst den Harmlosen und gab an, ei» Angestellter B. von oer Deutschen Sank zu sein. Al» daraufhin telephonisch bei der Deutschen Bank angefragt wurde, wollte Geschäftsordnung de» Gemeinderates liegt 14 Tage lang zur Einsichtnahme im ^te »ährend der Geschäftsstunden au«. den 22. Juli 1913. Unterhaltungsgenoffenschast für die Große Röder mit dem Hauswalder Bache. Nach dem Beschlusse der Genossenschaftsversammlung vom 17. April dieses Jahre» ist zur Deckung der im laufenden Jahre etwa nötig »erdenden Ausgaben ein Beitrag von 1V, Pfennig für jede Einheit zu erheben. Den Genossenschaftsmitgliedern werden demnächst je 1 Stück der Satzungen und Zahlung«- auflagen zugehen, denen ein Auszug au« dem Anliegervrrzeichni« angefügt worden ist. Dit Ge- nossenschaftSbeiträge sind binnen 14 Lagen an die auf der Zufertigung angegebene Stelle zu bezahlen. Der Ueberbringer ist zur Empfangnahme de- Betrages berechtigt. Wegen unbezahlt gebliebener Beiträge wird nach Ablauf der Zahlungsfrist da« Mahnver fahren gemäß § 41 der Satzung eingeleitet. Gr»hröhrsd»rf, am 17. Juli 1913. Die U«terhLlt»»s«De»offe»sch«ft für die Große Röder mit de« tzauowolder Boche. M»» rittest, stellv. Vorsitzender. stritt»-» «»d «»«stscheo ''intg, 82. Juli. Heute Vormittag "Herr Flußmeister Raumann uno Herr ''»r Neber, beide au» Bautzen, in un, h, Me und unterzogen in Gemeintchast iy "n Wohlfahrtsausschüsse den Platz für h ^plante Bolksbad neben dem Gasthofe /""k einer eingehenden Besichtigung. I« Stalle des Gasthof« zur h/' woselbst er Nachtquartier bezogen »«starb am Montag mittag ein 62 h Zller und aus Mehlteuer bei Großen- Sender Handwerksbursche. Ec war °°n Beruf. ^'"nig. Die für letzten Sonntag ge- ^«Allgemeine Anzeiger erscheint ^wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend JMferate, di« 4 gespaltene Korpu«zeile 10 Pfg-, sowie Bestellungen auf den All» ""Aintrprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltungsblatte»* gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung»botea jährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau« 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähr«« wir Innige, durch di« Post 1 Mark exkl. Best«llg«ld. Rabatt nach Uebereinkunft. !b schoben worden. Di« Abfahrt erfolgt ^0 Leipzig au«. h Sonntagsruhe. Es wird immer Mieder beobachtet, daß namentlich Lande die Feiertagsruhe recht häufig h. ^lügend berücksichtigt, besonders aber de» Gottesdienste« ohne dringenden gearbeitet wird. E« ist dies ein Miß- K» c leider einen immer größeren Unsang Stilen droht und dem in den beteiligten «st recht wenig Verständnis entgegsn- ^^«ird. Wie wir erfahren, ist deshalb t^skhiirdxn von der Königlichen Amts- ^nnjchaft erneut eingeschärfl worden, ^^bettretungen der Sonntagsruhe und itz^t,g,hMsung auf« Strengste und un- ^Mich zu ahnden. Wir wollen nicht vec- Namentlich bei Beginn der Ernte- an dieser Stell« besonder» ^darauf Eissen. E, st„b Erntearbeiten nur nach de» Vormtttag»gotte»dienste« er- "ad vor und während des Gottesdienste« "ur vorgenommrn werden, wenn sie ^ Notfälle darstellen. Welche Arbeiten solche Notfälle fallen, wird aber vsv und Gerichten und zwar mit >4r streng auSgelezt. Die Feldarbei- von den kleinen Leuten häufig des vocgenommen werden, sind jedenfalls, nicht Ernteardeilen sind, Feiertag« k Mjch verboten und verboten ist auch ^tgeden von Kartoffeln von feiten der ."N ihr« Leute, da« Abholen von Schlacht- !!j,?"rch die Fleischer, da» Austragen von ien, kurz alle zum öffentlichen Handel gewöhnlichen Hantierungen der Ortschaft oder öe« Gewerbebetriebe» gs- ? Arbeiten. — Nicht unerwähnt sei auch h?Gelegenheit, daß neben diesen Ent- !>,^zen de» Sonntags leider nur so häu- is,?" Vorkommen, die zwar nicht direkt vom Gunter Strafe gestellt sind, die aber doch b^Pfindea so manche» Menschen verlet- darum von jedem Einsichtsvollen »er- Amtsblatt für -ie Ortsbehörde un- -en Gemeinderat zu Bretnig