Volltext Seite (XML)
reich anwesenden Publikum dadurch vor Lugen geführt. Auf dem Markt, und in den Stra ßen waren mindesten» SO—2» 000 Menschen »«sammelt. Rach de» Festjuge herrscht» aus dem Kestplatze da» denkbar lebhafteste Trei ben und di« Lergnügungsplätz« waren überall stark besucht. Am Abend war der Festplatz und der Park auf da« prächtigste illuminiert. Am Montag fand da» Fest seine Fortsetzung mit einer Friedhostfeier, mit Ausflügen nach dem Butterberg, mit Konzert unv sonstigen festlichen Veranstaltungen auf dem Fistplatz« und endete mit einer Festbeleuchtung der gan ten Stadt. — Sin» de sondere Ehrung wurde de« Reichstagsabgeordneten Heinrich Äräke am Sonntag mittag dadurch zu teil, daß eine Abordnung evangelischer und katholischer Wen den in Festtracht bei ihm «schienen und ihm in deutsch« Sprache herzlichst dankte für die Vertretung der Interessen oe» Wendenstomme«. Baatzen. Eine wendische Bauernhochzeit mit all ihrem traditionellen Pomp und bun ten Flitterstaat wurde am Dienstag bei dem GutsbesitzerZschorlich in dem wendischen Dorfe Sollschwitz an der Lande»grenze gefeiert. Trotz der Heuernte beteiligten sich 600 bi« 700 Per sonen an der festlichen Veranstaltung und wur den allesamt auf» trefflichste bewirtet. Auch viele Fremde, darunter zahlreich« Bautzener, die im Auto oder Omnibus an Ort und Stelle geeilt waren, waren herbetgekommen, um da» farbenprächtige Leden und Treiben zu bewun dern. Die Besucher, auch die Fremden, wur den alle mit in da» große Zelt ausgenommen, das eigens zur Hochzeit errichtet worden war, und mit bewirtet. Um die leiblichen Bedürf nisse der HochzeitSgLste zu befriedigen, waren 3 Rinder, 7 Kälber und S fett« Schweine ge schlachtet, sowie k bi« 7 Scheffel Weizenmehl zum Kuchen verbacken worden. Während d« Pause de» Hochzeit-mahles gingen die Gäste im ganzen Dorf zum Kaffee, wobei in man chem Haushalt 1 bi» 2 Pfund Kaffee ver braucht worden sind. Bautzen, 20. Juni. In 2 Sonderzügen traf heute eine große Anzahl Fahrzeuge, Munitionswagen usw. de« nach Bautzen in Garnison kommenden Pirnaer Fildartillerie- Rsgimsnt» Nr. 28 hier ein und wurden nach der ueurn Arttllrrtekasern, überführt. Der Einzug de» Regiment» in die neue Garnison Bautzen erfolgt am 16. Juli. Das Artillerie- Regiment vttläßt Pirna bereit« am 26. d. M. und begibt sich zunächst nach Zeithain zu größeren Uebungen. Von dort begibt sich das Regiment am 16. Juli direkt «ach Bautzen. Bautzen, 21. Juni. Der in Kleinfei- bau wohnhaft« 71 Jahre alte Auszügler Gäb ler, der am Bahndamm mit Grasmähen be schäftigt «ar, wurde von einem von Bautzen nach Radeburg fahrenden Zuge ersaßt uno zu Boden gerissen. Der taube Greis erlitt Arm- und Beinbrüche, denen er bald erlag. Dresden. (Ein neugieriger Einbrecher.) Lu» einem Bureau an der König Albertstraße wurde kürzlich ein, Kassette mit 200 Mk. ge stohlen. Di« Kassette wurde bald nach dem Einbruch», ihr«, Inhalt» beraubt, am Elb« ufer in Stetzsch gefunden. Von de« Täter fehlte zunächst jede Spur. Da meldete sich am Mittwoch bei der Kriminalabteilung der König!. Polizeidirektion ein Herr, der sich so eingehend nach dem Stand« der polizeilichen Slörterungen in dieser Sach« erkundigte, daß di, Beamten Verdacht schöpften und ihn fest nahmen. Der Verhaftet» war auch tatsächlich der Einbrecher, den die Neugierde zur Polizei getrieben hatte. — Reichstagsersatzwahl in Dresden- Neustadt. Der sozialdemokratisch» Reicht- tagsabgeordnete August Kavin, Vertreter de» 4. sächsischen Wahlkreise« Dre«d»n-Neustadt, ist am Sonnabindnachmittag im Friedrich- städter Krankenhau» zu Dreide«, «2 Jahr« alt, an Herzschwäch« gestorben. Bei der litzten Hsuptwahl im Jahr« 1212 «rhiilt Kaden von 58223 Wähler» »1840 Stimmen, währind s«in« beiden Hauptgrgner, der Kandidat der Reformpartei 1S8S» und »er Freisinnige 12 36S Stimmen erhielten. Der Wahlkrei« gehört seit 1898 zum sozialdemokratischen Bk. sitzstand. Dresden, 21. Juni. Im Berfolgung»- »ahnsinn stürzt« sich heut« früh in der 8. Stunde die auf der Sabelsbrrgerstraß« 7 wohnhafte, 44 Jahre alte Tiefbauarbeiters- ehefrau Marie Döring au« ihrer t« 4. Stock gelegenen Wohnung auf oie Straß« hinab und blieb, gräßlich verstümmelt, tot liegen. Ferner stürzte sich am Freitag der 2 Jahre alte Sohn ve« Schlosser« Karl Hoefner au« dem 2. Stock de» Hause» Torgauer Straße 10 auf den Bürgersteig hinab und wurde lebensgefährlich verletzt aufgehoben. — Sich selbst entleibt h«t heute früh auf einem Grundstück am Gustav- Merbitz-Platz in Stetzsch der 52 Jahr» alte Gelegenheitsarbeiter Lohe. Arbeitslosigkeit und Familienzwistigkeiten haben ihn in den Tod getrieben. Dre » den, 23. Juni. Der Mord im Chauffeehause b«i Wilsdruff wird in der am 3. Juli beginnenden SchwurzerichtSperiod« zur Verhandlung kommen. Der 55 Jahre alte Wirtschastsbesttzer Heinrich Bogel, der seine Schwägerin Schirmer ermordet«, ist in» Landgerichtsgefängni« etngeliefert worden. Die Sektion der Leiche ergab, daß Vogel vor Aus führung des Morde« «in schwere» Sittlichkeits- Verbrechen an seiner Schwägerin verübte und die sich wehrende Frau erdrosselte. Werdau, 21. Juni. Heute früh gegen 4 Uhr beging in dem benachbarten reußischen Marktflecken Reuth rin Arbeiter eine äußerst rohe Tat. Nach vorausgegangenen Reibereien am Biertisch begib sich d»r Mann nach Hause und Holts ein Stiletmesser. Er lauerte seinem Gegner, einem Schlosser, auf und bracht» ihm zwei Stiche in die rechte Brustsette bei. Der Schwerverletzte mußte in dasZwickauer Krauken- hausstist transportiert werden. Der Messer held ist verheiratet und Vater von 6 Kindern. Wahn»dorf,21. Juni. Der 5 Jahr» alte Sohn des Hausbesitzer» Emil Freund, der in der Nachbarschaft mit anderen Kindern spielte, trank au» einer am Fenster stehenden Flasche, welche Lysol enthielt. Trotz der ärztliche» Bemühungen, da« Kind am Leben zu erhalten, erlag da« Kind den schmerzhaften Folgen dieser Vergiftung. Leipzig. Ein neuer Luftschiffhafen wurde am Sonntag in Gegenwart Sr. Maj de» König« in Leipzig eingeweiht. Die große Leipziger Halle vermag 2 Luftschiffe zu bergen. Zw»i Zeppelin-Luftschiffe bezogen am Sonn tag die Halle, die von Hamburg ko«m,nde »Viktoria Luise" und die in Pottda« mit d»m Trafen Zeppelin an Bord aufgestiegene „Sachsen". Der König, der Kronprinz und Prinz Friedrich Christian unternahmen mit dem Luftkreuzer ,Sachs«n" unter Führung de» Grafen Zeppelin ein» kurze Fahrt über Leipzig. Eine ungeheuere Menze hatte sich auf dem großen Platz bei der Halle versammelt unv brachte dem König, sowie dem Grafen Zeppelin stürmische Kundgebungen dar. Leipzig, 22. Juni. Dem Wohnung«- aurschuß für da« 12. Deutsch« Turnfest ist es nunmehr gelungen, für die 80000 Turner, di« in Leipzig erwartet «erden, Quartiere zu beschaffe». 40 000 Mann w»rden in Massen- quartiitin unt»rg«bracht «erden, außerdem sind s»iten« der Bürgerschaft üb,r 40 000 Quartier» anzeboten worden, darunter «in großer Teil Freiquariiere. Ktrcheunachrtchten von Sroßröhrtdorf. Geburten: Gottfried Elmar, S. d. Kon fektionär« Ernst Bruno Schöne Nr. 187qu. — Johanna Magdalene, T. d. Buchhalter» Fried rich Albin Rößler Nr. 63». — Kurt Helmut, S. d. Tischler« Max Mbin Schöne Nr. 802h. — Erwin Gottharv, S. d. Poliziiexpedirnt Bernhard Erwin Milde Nr. 267 c. — Gert rud Susanna, T. d. Tischler» Friedrich Wil helm Schüler Nr. 134 n. — Liddi Herda, T. v. Fabrikarb. Georg Bruno Schöne Nr. 77c. — Max Erich, S. d. Tut«desttzir« Mix Gott hold Boden Nr. 49. — Maria Wella, T. d. Fabrikweber« Heinrich Gustav Röseberg Nr. 134. — Ottilie Herta und Paul Helmut, Zwil lingskinder de» Färdergehiljen Gustav Paul Eckardt Nr. 56 b. Aufgebot«: Karl Schöne, Buchdruck»- riibesitzer Nr. 242 b und Martha Martens«» Nr. 242 b. — Karl Hermann Hofrichter, Hei zer Nr. 322 und Agne» Liddy Opitz Nr. 84». St«rb«fälle: Gustav Adolph Schu rig, Fabrikarb. Nr. 120, 66 I. 8 M. 26 L. alt. Ei« benchteusmerter Ratschlag fLr Kr«»kv »xd Gefxxv«! Wer etwa» für seine Gesundheit tun will, verwende einen geringe» Teil seiner freien Zeit zur Durchsicht de» heute beiliegenden Prospekte» über Trinkkuren mit Lauchstädler Mineralbrunnen. Die wunderbaren, zuver lässigen Heilerfolg« mit Lauchstädter Brunnen stützen sich auf eine mehr al« 200 jährige Er fahrung. In vielen tausend Fällen hat sich die unübertroffene Heilkraft der Quelle glän zend bewährt, so vor allem bei Rheumatismus, Gicht, Zuckerkrankheit, Nieren- und vlasenl»i- den, Blutarmut, Bleichsucht, gewissen Frauen leiden, Nervosität, schlichter und fehlerhafter Blutbeschaffe»heit. Die Lauchstädter Heil quelle ist jme altberühmte Mineralquelle, durch vte u. a. schon unser« bed«ut«ndsten Dichter, wie Schiller und Söth», viele deutsche und fremde Fürsten und Fürstinnen, sowie Tau sende aller Stäno« und Berufe Heilung und Genesung fanden. Der Brunne» hat den Vor zug, daß ,r angenehm und erfrischend schmeckt und im eigenen Heim getrunken werden kann. Der Brunnen übt eine wohltuend« und g«- sundheitfördernde Wirkung auf den Körper au». Deshalb ist eine Kur mit Lauchstädter Mineralbrunnen für die Gesundheit von der größten Bedeutung. Seine natürlichen Be standteil» ergänzen in der zweckmäßigsten Weis» eine mangelhafte und ungesunde Blutdeschas- fenheit. Sine regelmäßige Kur bewirkt «in« Erneuerung des Blute«, besonder« wird der Hämoglobinhalt de« Blute« und somit die ro ten Blutkörperchen vermehrt, di« Regeneration wird geförd«rtunddi« zurückbleidenden Schlack«« und Zersitzungrprodukte werde» au» dem Kör per au»geschieden. Der Brunnen wirkt allent halben blutbildend und gesundhettfördernd auf den gesamten Organismu». Deshalb sollten auch Gesunde den Brunnen trinken, da da durch die Gesundheit gefestigt und der Körper widerstandsfähig gegen Krankheiten gemacht wird. Haustrinkkuren mit Lauchstädter Brun nen können jedermann nicht warm genug empfoh len werden. Au« dem heute beiliegenden Pro spekt ist dasjenige Geschäft in Bretnig ersichtlich, in denen der Lauchstädter Brunnen käuflich ist. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften «reinig, SrchMrqimrs, Hauswalve, Frankenthal und Umgegend Inserate bitten wir sür die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für bi« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag '/»11 Uhr einzusende». Lckrifileilung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. 23. Jahrgang Mittwoch, den 25. Juni 1913 Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., s»wie Bestellungen aus den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch »nsere sämtliche Aeitungsbote» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträge» und Wiederholungen giwihr«» wir Rabatt »ach Uebereinkunft. , Vertttch-S und «LEch-s. «tnig. Die Herren Gut«b«sitz»r Her- Bernhard Petzold, 8ut»befitzr: Gustav ^"ath und Wtrtschost«b«sitzer August Gebler in Bretnig sind von dem jachen Amtsgericht Pulsnitz und z«ar al» Ort»richt«r, Letzt«» al« G«richt«. für Bretnig bestellt und in Pflicht worden. z? vorläufige« Srgrbni« der Zählung der am 2. Juni. Im Königreich wurden 661 557 Schweine aller I und Altersgrenzen gezählt. ^"walve. (Kirchenvifitakion.) Am In»! findet durch di« König!. Kreishaupl- I^^osl Bautzrn als Konfistorialbrhöcve t^Wtation unserer Kirchgemeinde statt, Oberkirchinrat Rosenkranz abhalt«n Der Allgemeine Anzeiger erscheint fwöcheutlich zwei Mal r Mittwoch und Sonnabend '««mentsprei» inkl. de« allwöchentlich beizegebensn »Illustrierte« Unterhaltungsblattes" Ehrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark 'leimige, durch die Po» 1 Mark exkl. Bestellgeld. w-M — llgkmemer AMger Amtsblatt kiir öle Ortsbehöröe und den Ktmeinderal zu Bretnig. eh ec in ^i»n i tz. (Zahlreich; Bewerber.) Um ts avtgefchliedene Schutzmannstelle hatten z Bewerber gemeldet. e n z. Von einem bedauerlichen Un- nv wurde der in Hennersdorf wohnhafte ihM» alt» Hilfsweichensteller Eichler be- H ' Er hatte am Sonntag da« Heimat» Bischofswerda besucht und am Nach- mittel« Fahrrad den Heimweg angrtreten. h^liinannedorf kollidierte er mit einem ^Aadfahrer und kam dabri so unglück- h? Fall«, daß er einen schweren Schädel- «Iv«mrug. Eichl«r wurde dem Kranken« tzlj I? Bischofswerda zugesührt. Wie MIN tz',? « seinen Verletzungen erlegen. kW 4 ° f»werda, 22. Juni. Das Hei- ist in allen seinen Teilen aus da» , verlausen. All« Straßen prangten Luchsten Schmuck durch Fahnenmasten, Kränze, Flaggen und sonstig« De- Da« Rathaus zeichnete sich vor «edäuden au». Der Festplatz am Schü- , «ar auf« reichlichste für Tausende h, 'Mchern hergerichtet; er umfaßte im 8000 Sitzplätz;. Die Anlage der Brleuchtung daselbst und auf dem iidiinkl. Rathau« trug auch dem v»r- ss« k Geschmack Rechnung. In zwei sind am Sonnabend abend« unter Lei- Bürgermeister« Hagemann und de» Hb ^Mteuvorstehers M. d. R. Gräfe s^tt. Die Zahl der Teilnehmer war und in begeisterter Stimmung. Lll- hört« man vo» alten ehemaligen Bischoss- , Worte der Bewunderung über die tj ° Entwickelung der Stadt nach innen und "nd «anch freudige« Wiedersehen wurde - » Der Festgottesdienst am Sonntag in ii^Mückten Hauptkirche war sehr zahlreich Frau Rosa Schiebler-Frankenberg 'ki," ihrer prachtvoll«» Altstimme: „Wo von Meierhoff. Die Kantorri- ' di, seit 1648 besteht, sang unter U de» Kantor Hillmann da« „Halleluja" ' Vorzügliche« leistete Her, Orga- und die Festrede de« Herrn Ober- tz», Irisch machte einen tiefen Eindruck. Marktplatz« «ntwickrlte sich b«i d>it b" Musik d«« Jnsanterie-Regi- 103 ,u« Bautz«n «in lebhaftes V^entr«ib«n, sowie ein äußerst reger - Pünktlich 2 Uhr traf aus de« Markt- > s»nf Abteilungen mit 53 Gruppen Äolische Festzug ein; er war von dem Itj^weister Klemm mit außerordentlichem «ntworfen und stellte die Rückkehr der >u» d«n Befreiungskriegen dar, em- und geleitet von den Behörden, den ^i,^ Und der Einwohnerschaft. Sin wun« * Bild wurde dem außerordentlich zahl