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Allgemeiner Anzeiger : 16.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191304166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19130416
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19130416
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-04
- Tag 1913-04-16
-
Monat
1913-04
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 16.04.1913
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Zigarren — und wenn dann die Geister in Oie Witter von ciev «den ft Deutscher Reichstag (Orig.-Bericht.) Berlin, 12. April. schau« Le a jedem etwas nehmen. Städten war überraschend gut. 5s Ul sagte geirrt Zimmer tratst l War ich nicht feige, das; ich zu verdienen; kein Streben, als dich in dich noch lebend empfing? Aber meine Liede i ganzen «sein erkennen zu lassen, daß i' war stärker als alle Bedenken, und du liebtest I ist ohne deine Liebe. Wo ist der Jrrtu^j ' mich ja, ich hatte tausendfache Beweise. Ich ' Dis Vergangenheit! Und du begnügten kn Tc Äel al >t, unt Der Berliner Spielerprozeß ist zu Ende ge gangen und es ist dem Staatsanwalt gelungen, * Das Herzogspaar von Cumber land, das zum Besuche des Kaiser paares in Homburg v. d. H. eingetroffen war,' wurde außerordentlich herzlich empfangen. Der Kaiser war der Herzogin beim Aussteigen wieweit und in welchem Umfange es notwendig ist, daß schwedische Lappländer mit ihren Tier herden jährlich nach Norwegen einwandern und Hamit dessen Ackerbau großen Schaden zufügen. Schweden behauptet, Norwegen bestreitet das Weiderecht. Die Zeitungen beider Länder be grüßen das Abkommen mit großer Genugtuung. Glück, es wäre Selbstzerfleischung, wenn ich darauf verzichten wollte; wenn ich leben soll, mutz ich seine Liebe haben!" Und wie in dämmernder Vorahnung des O jener Abend, an dem du nach einer Unterredung mit Fred Beckers zu mir ins Interesse, in das der Prozeß geführt hat. Da ist der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Herr Stallmann, der mit Hunderttausenden um sich wirst, daß der ganze Gerichtssaal staunend auf den „Geldmacher" blickt, da ist der biedere Herr Cramer, der eingestandenermaßen seit zwanzig Jahren von der Gunst der Glücks göttin lebt, die ihn lehrte, die Karten kunstvoll zu mischen, zu zinken (zeichnen) und zu biegen. Und da ist endlich der ehemalige Leutnant Niemela, der sich als Offizier bewährt hat, tüchtig im Dienst war und sogar als Flieger ansehn liche Erfolge errang. Was ihnen allen dreien gemeinsam ist, das ist der Wandertrieb und der Hang, ihr Glück und Geld dem Treffbuben oder der Herzsieben anzuvertrauen. Sie sind bald, wie Stallmann, unter den Palmenhainen Ceylons, bald auf den schneeverwehten Bobsleighbahnen von St. Moritz zu finden, sie machen, wie Leutnant Niemela, in einer Woche Reisen von Nizza nach Paris, von dort nach Berlin und von hier wieder nach Monte Carlo. Und überall — wenn man von Niemela, dessen Schuld nicht erwiesen ward, absieht — finden sie sich mit andern Rittern von der gezinkten Karte zusammen und finden auch bald Männer, die in der Lage sind, der Genossenschaft ein hübsches Sümmchen zuzu führen. Sehr sinnig schwebte über den Verhandlungen ab und zu der Geist des Grafen Wolff- Metternich, der, wie auch der Angeklagte Niemela, den Herrschaften Schlepperdienste geleistet haben sollte, auf dessen Zeug nis aber allseitig verzichtet wurde, weil der Staatsanwalt mir Erfolg behauptete, die In telligenz dieses Helden eines früheren Berliner Sensationsprozesses setze ihn nicht in den Stand, zu erkennen, daß er «Schlepper dieser seltsamen Glücksritter war. Und ein andrer von der Zunft beehrte das Tribunal mit seiner Gegen wart: Herr Bufes, der in Plötzensee über den Wankelmut des Glückes von Gnaden der Piquedame und des Herzenaß nachdenken kann. Die Ritter der 32 Glücksblätter ließen sich das Leben, aber auch ihr Geschäft etwas kosten. Dian lud die Opfer zum Frühstück mit Sekt, schweren Schnäpsen und noch schwereren einholte, wandtest du im Bogen und fuhrst mir entgegen. „Du wirst den Zug versäumen!" riefst du von weitem. „Raich, rasch, er fährt davon!" Du hattest keine Ahnung, wie der Scherz auf mich wirkte! Aber ich konnte nicht — ich war dir verfallen. Von nun an tatest du alles, meine Angst, das innere Zittern mit deiner Zärtlichkeit und Güte einzuhalten. Was Wunder, daß ich mir endlich selbst sagte, daß solche Liebe dich auch befähigen würde zu verzeihen, und daß es kein Betrug an dir sei, wenn ich schwieg. In jener seligsten Zeit schliefen meine ge heimsten Gedanken ein. Ich hatte die Heiter keit der Glücklichen. Weißt du noch, wie dein Freund Kurt sagte? Wenn er ein Maler wäre, ich müßte ihm für eine Verkörperung des Glückes Modell sitzen. Und dich wollte er grausamen Geschickes, das mich ereilen sollte, agte ich mir, glaube, es war kein Trotz dabei: „Wenn stch's erfüllen soll, wenn er erfährt . . . dann strande ich eben nach kurzer Glücksfahrt, aber ich hab's genoffen, ich war — und wenn auch nur auf Tage — sein." Du verscheuchtest alle Selbstqual mit deinen rüffen. Es war eine Glückssahrt. Wo ist das Weib, das sich größerer Seligkeit rühmen dürfte! Du warst mein, ganz mein . . . Dann kam jener fürchterliche Novembertag in Neapel. Ich hing an deinem Arm und ließ mich von dir durch die Straßen ziehen. Ich hatte keine Augen für das, was mich um gab; wie die ganze Zeit her, sah ich auch jetzt nur dich. Da wandtest du dich plötzlich gegen die andre Seite der Straße, durch die wir gingen, und riefst hinüber: „Fred!" In dem Augenblicke war mir, als stiege die ganze Vergangenheit vor mir auf. Und während ich den Blick hinüberwandte zu dem Mann, den du angerufen, stockte mir der Atem, ich fühlte, wie ich in mich zusammensank und die Arme schlaff herabfielen, so, als sei ich bereit, die Wucht des Schicksals zu empfangen. Fred Beckers! . . . Jetzt mußte stch's erweisen, ob deine Liebe stärker war, oder Ler anerzogene und ererbte Widerwille gegen das, was du Lüge nanntest! . . . Oer f)einineg. Roman von Ida Bock. «Fortsetzung.« politische Kunslcbau Deutschlands Schweden. * Vertreter Schwedens und Norwegens Huben stl Stockholm das Abkommen über die Renntier-Frage unterzeichnet. Sie bedeutet einen wichtigen Schritt zu einem guten Verhältnis zwischen beiden Ländern. Die Hauptschwierigkeit dieser jahrhundertelang un gelösten Frage ist die Entscheidung darüber, Parteien zu stehen. Der Wille zur Bersts gung ist da, so weit auch in manchen E, die Meinungen auseinandergehen, im Punkte der Besitzsteuer. ^.^'5 Die Anschauung der Regierung über daneben malen, als einen Bären, der vor Freude tanzt . . . Während der ganzen Zeit gab es nur einen Tag, an dem das alte Bangen, die Furcht vor dem, was kommen könnte, sich meiner bemächtigte. Der Tag, an dem wir die Ringe wechselten. Während ich das „Ja" auSfprach, würgte es mich im Halse uns es schrie in mir: „Noch ist es Zeit, sage ihm alles, jetzt sag's ihm! Aber ich sprach nichts als ein zitterndes „Ja". Und dann redete ich mir zu: „Ich habe ein Recht aus Die Besprechung der Deckungsvorlagen, die im Anschluß an die kurzen Ausführungen des Staatssekretärs des Reichsschatzamtes Kühn am 10. d. Mts. im Reichstage begann, wurden eingeleitet durch eine Erklärung des bayrischen I Bundesratsbevollmächtigten Wenninger, j der zu seinen Ausführungen am Vortage er- f klärte: Mit meinen gestrigen Bemerkungen wollte ich lediglich der Meinung Ausdruck geben, daß ich das Maß und die Schärfe der von dem Abg. Häusler an Einrichtungen unsres Heerwesens geübten Kritik bedauere. Es ist mir aber durchaus völlig ferngelegen, ganz allgemein da8 Recht des Abgeordneten auf Kritik irgendwie anzutasten. Ebenso ist es mir s völlig ferngelegen, mit meinen Bemerkungen hier im Hause der Ehre des Herrn Abg. Häusler in seiner Stellung außerhalb des hohen Hauses irgendwie nahezutreten. Ich bedauere, wenn meinen Worten von gestern eine andre Bedeu tung beigelegt wurde oder würde. Damit war dieser Zwischenfall erledigt, zumal General Wenninger auf eine Anfrage Les Zentrumsabgeordneten Spahn ausdrück lich erklärte, daß ihm jede Mißachtung des Abg. Häusler ferngelegen habe und fernliege. Das Haus wandle fich dann der Deckungs vorlage zu, zu der als erster Redner Abg. Dr. Südekum (soz.) das Wort ergriff. Der Redner hatte anfangs noch mit der Unruhe des Hauses zu kämpfen, gewann aber bald die all gemeine Aufmerksamkeit. Der Redner hebt hervor, daß die Deckungsvorlagen im allge meinen den Beifall der Sozialdemokraten finden, schon weil man ihnen ansieht, daß die hundertzehn Sozialdemokraten des Reichstags nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der Vorlage geblieben. Redner wendet sich dann gegen die Art der geplanten Erhebung derWehrsteuer, die den Mittelstand zu stark belastet, und verlangt eine Steigerung der prozentualen Abgabe nach Höhe der Einkommen und Vermögen. Die Rede des Abgeordneten läßt erkennen, daß seine Fraktion unter gewissen Vorbehalten der Wehrsteuer zu- stimmsn, sich im übrigen aber ablehnend ver halten wird. Der nächste Redner, der Zentrumsabgeord- nete Speck, erklärte, daß seine Freunde nicht daran denken, die Heeresvorlagen anzunehmen, die Lösung der Deckungsfrage aber andern zu über lassen, und ebenso gab später Graf Westarp namens der Konservativen der Meinung Aus druck, daß beides gleichzeitig erledigt werden müsse. Mit Recht fügte er hinzu, daß das nur möglich sein werde, wenn von allen Seiten Rußland. * Die Regierung in Petersburg veröffentlicht eine Note über ihre Haltung in der Skutari- frage, in der darauf hingewiesen wird, daß Skutari nicht an Montenegro fallen dürfe, weil das die Interessen andrer Länder verletze und kriegerische Verwicklungen nach sich ziehen müßte. Die Note erklärt ferner, daß der Zar wieder holt dem König von Montenegro zur Nach giebigkeit geraten habe. Balkasstaate«. * Mit einer Erklärung des Kommandiererrden des internationalen Geschwaders vor Antivari ist jetzt die Blockade der montene grinischen Küste (einschließlich einiger albanischer Häfen) eröffnet worden. behilflich und wechselte Küsse mit ihr. Sodann begrüßte der Monarch den Herzog. Kaiser und Herzog schüttelten sich lange die Hand. Der Herzog begrüßte darauf die Kaiserin mit einem Kuß, ebenso die Prinzessin Viktoria Luise. Der Kaiser überreichte der Herzogin und der Prin zessin Olga Blumensträuße. Der Monarch hatte mit seinem Gaste einen Ausflug nach der Saalburg gemacht. Als besondere Ehrung ver lieh der Kaffer dem Herzog von Cumberland den hohen Orden vom Schwarzen Adler, der Herzogin den Luisenorden mit der Jahres zahl 1813/14. In Homburg v. d. H. war auch der Reichskanzler zur Audienz einge troffen, mit dem der Herzog längere Zeit kon ferierte. Das Herzogspaar von Cum berland begab sich von Homburg nach Karls ruhe. * Den württembergischenStänden ist ein Gesetzentwurf betr. eine Erhöhung der Zivilliste desKönigs zugegangen. Der Entwurf wird mit der Notwendigkeit einer Ver besserung der Besoldung der Hofbeamten und -bediensteten begründet. — Die Zivilliste ist seit dem Regierungsantritt des Königs unverändert geblieben. Sie wurde damals auf 1,8 Millionen in Geld festgesetzt. Vorher betrug sie 1,6 Mil lionen in Geld, außerdem in Naturalien bezw. in entsprechendem Geldersatz nach der Berechnung des neuen Etats rund 257 000 Mk. * Die Regierungen von Sachsen-Wei- mar und «Sachsen-Meiningen haben beim Bundesrat einen Antrag auf Abände - rungzweierReichstagswahlkreise eingebracht. Durch eine Grenzregulierung zwischen beiden Staaten ist eine anderweitige Begrenzung der Reichstagswahlkreise notwendig geworden. Dir Vorlage wird schon in den nächsten Tagen an den Reichstag gelangen. Schweiz. * Am 20. d. Mts. wird in Bern die inter- parlamentarische deutsch - französisches Verständigungskonferenz zusammen treten, die von 14 schweizerischen Parlamen tariern einberufen ist. In dem Einladungs schreiben wird gesagt, nicht der Inhalt, sondern der Zeitpunkt der Einbringung der französischen und der deutschen Heeresvorlage seien geeignet, Beunruhigung hervorzurufen, ja sogar den europäischen Frieden zu ge fährden. ! de , dc von ihr vorgelegte Steuerbündel faßte Reichsschatzsekretär Kühn noch einmal sammen in die mit stürmischer Heiterkeit AWen genommenen Worte: „Wer vieles nimmt, „Ich könnte nicht lieben, wenn ich zu ver zeihen hätte, auch wenn's die Vergangenheit berührte. Ich glaube, meine Liebe stürbe in dem Augenblick, der mir die Erkenntnis brächte, daß" — du zögertest, erst nach einer Weile, und mit sichtbarem Widerstreben sprachst du den Satz zu Ende — „daß ich mich geirrt." Mir wurde, als müßte ich mich in mich selbst verkriechen, und in dem Augenblick bin ich schlecht gewesen, wirklich schlecht. Ich fühlte: „Jetzt mutzt du etwas sagen, damit du dich nicht verrätst." Ich empfand, wie das Blut gegen mein Herz drängte, wie mein Gesicht blaß wurde. „Es muß wohl sein," sagte ich, „daß wir Frauen eine so hohe Stufe der Sittlichkeit nicht einnehmen." Dann drängte es mich zu dir. Ich streckte dir meine freie Linke entgegen, als müßte ich mich festklammern, und sagte: „Du wirft mich zu deiner Höhe hinaufziehen." Ich fühlte deine Lippen auf meiner Stirn: Nun vergehen — auslöschen — in die Ewigkeit ver sinken ! So war mir in dem Augenblick. Dann mchtest du, schwangst dich auf dein Rad. „Fang mich ein!" riefst du, und saustest davon, und das mit jeder Faser dir gehört, das andern Gedanken kennt, als den, deine ; kein Streben, als dich w strafe beantragt hatte. Es ist nicht ganz einfach gewesen, die Schuld der Angellagten nachzuweisen, und man kann trotz der wochenlangen Verhandlungen und trotz der erfolgten Verurteilung wohl kaum behaupten, daß ein unzweifelhafter Beweis für die Schuld der beiden Verurteilten geführt worden ist. Und soviel scheint sicher zu sein, daß Herr Stallmann, der sich den Adelstitel „Korff-König" zugelegt hatte, und sein Freund Cramer, der unter wechselnden adligen Namen sein Dasein schlecht und recht fristete, einer Ge nossenschaft angehören, die auf die Beutel jener spekulierte, die nicht alle werden. Und wie so oft in ähnlichen Fällen, werden geschickte Juristen herausfinden, daß das Urteil ein Fehlspruch sei, weil es auf Grund eines Indizienbeweises gefällt ward, der nicht völlig schlüssig ist, und andre werden wieder — auch das ist nicht neu — ihr Erstaunen darüber äußern, daß die Dummheit, die sich die blanken Goldstücke in einem Bauernfängerspiel aus der Tasche ziehen läßt und darüber hinaus Spiel- perluste von Zehntausenden mit Schuldscheinen und Wechseln deckt, gesetzlichen Schutz findet. Indessen, das sind Doktorfragen, die für den Laien weniger Interesse haben, für ihn genügt die Überzeugung, daß das Gericht sein Urteil nach bestem Wissen und Gewissen abgegeben hat, und daß gegebenenfalls die höhere Instanz eine Nachprüfung vornehmen wird. Darüber hinaus aber bietet das Milieu ein ' Vertrauen schenken, daß er zahlungsfähig ist, das Geld mit den Manieren vollendeter Kavaliere ab. — Das könnte uns wenig kümmern, wenn nicht der Prozeß auch die Frage wieder aufgerollt hätte, ob denn nach der Kabi nettsorder des Kaisers gegen das Spiel der Offiziere tatsächlich verfuhren wird. (Erst jüngst hat der Kanzler in seiner großen Rede den Hang zu Luxus und Wohlleben gezeichnet.) Wie j kam es, daß Niemela zwölfmal im Jahre Urlaub erhielt, um Reisen nach allen Weltgegsnden zu machen, die seinem Vergnügen dienten und ihm j Tausende kosteten? Wie konnten andre Offi ziere, deren Leidensgeschichte diskret in diesemI Prozeß klang, Zehntausende verlieren, wie end- sich ein Offizier (dessen Fall hier eigentlich zur Anklage stand) in einer ihm fremden Gesellschaft in kurzer Zeit 80 000 Mk. in Wechseln und Tausende in bar? Das sind die Fragen, die dieser Prozeß aufgeworfen .hat und die zu denken geben. A. v. deine Marie, besinne dich doch! Bin ich r lich eine andre, weil einer daherkam und , sagte — ja was sagte er denn? Wis s^as er denn gesagt haben, das so entsetzlich " üe daß es deine Liebe erdrückte! ' Ich lag auf den Knien vor dir, Egon! ich"^ bettelte, ich hob die Hände zu dir wandtest dich ab, du wolltest nicht hören, sahst in mir nichts, als die Betrügerin, die in dein Leben gestohlen, und getreu Grundsätzen, die du ererbt, mußtest du Haffen, mußtest, und riefst deine ganze zu Hilfe. Du hattest ja gesagt, mir deine Liebe würde sterben in dem Äugens in dem du erkennen müßtest, daß du —" —- de« wollte mich an deinen Hals hängen. kümmert dich die Vergangenheit! Sie ist tot — tot l Sie war überbaA nicht! Ja, was ist denn die Vergangen?^ Bin ich schlecht, weil einer starb, ehe er^ ^Me feinen Namen geben konnte, einer, der w« liebte! Bin ich schlecht, weil meine Mutter . ihre zwei andern Töchter . . . nein, A Egon, die Vergangenheit ist ja nicht, ich bl"' a> deine Marie, besinne dich doch! Bin ich r ich dir nach. Aber mir war fo wenig Hester zumute. Wohl trat ich fest ein, aber das Rad versagte mir jetzt die Wirkung, alle Gedanken auszu- löfchen, und als du sähest, daß ich dich nicht ' _ rt . . . . . . fll« ix. Siehst du Egon, das ist's, was ich Al begreifen werde. Warin lag der Irrtum« 7-! ttnp war doch die, die ich dir vom Anfang au weien und die ich heute noch bin: das r jenem sanften Nebel waren, die die akute Alkoholvergiftung ankündigt, erschien plötzlich Lie Zaubers auf dem Tisch, mit deren Hilfe sich der Gast in unglaublich kurzer Zeit „ „ , . _ . _ seiner Besitztümer und einiger inhalts- gegen zwei der Angeklagten Gefängnis und schwerer Wechsel entäußern konnte. Nein, Ehrverluststrafen zu erwirken, während der die Ritter von der gezinkten Karte, deren dritte, wie nach den letzten Ergebnissen der Treiben im Stallmannprozeß enthüllt wurde, Beweisaufnahme nicht mehr zweifelhaft sein sind keine Strauchräuber, sie nehmen, wem sie konnte, freigesprochen wurde, obwohl der Staats- " -- - anwalt auch gegen ihn eine längere Gefängnis- zAmA ! Entgegenkommen bewiesen werde. Paasche (nat.-lib.) machte keine bemMaiLon l Angaben über das Verhalten seiner E7M mit das einzig Nichtige angesichts der TatfachKI die das große Werk ohne gegenseitige ZuEauffmr nisse nicht zustande kommen kann. ließ lich Westarp lehnte allerdings von vornherein Mel Erbrecht des Reiches ab. ,M. Jr Einverstanden waren alle drei Nedo / den I bürgerlichen Parteien mit der AufrechterhA wurd der Zuckorsteuer, während den Umsatzstempe» die Konservativen weitererheben wollen, «M, konr den Zentrum und Nationalliberale schwere! denken haben. Die schwierigste Frage 77p, A^p bewies die Debatte — wird die BssiMDienste jein, und so sehr man sich bemühte, dielh^deD schiedenen Auffassungen in der Form eintvAst^ " frei vorzutragen, so grundverschiedener E war man doch in der Sache. Das m größte zu überwindende Schwierigkeit. Ävr; Lav Am zweiten Tage der Steuerdeb« Eine führte zunächst der Abg. v. Payer (strich Vp.) aus: Praktisch sei gleichzeitige Erleben eine der Wehrvorlagen und der DeckungsvoMchz M notwendig, aber daß beide von derselben ^übrigen ff heit bewilligt werden müßten, sei staatsrch Noss, unmöglich. Hinsichtlich der Besitzsteuer «Ar» D« der Redner, der Umweg über die EinzelWaden ft sei nicht zu empfehlen. Jedenfalls werdeM,^ uese Weise das Versprechen einer BesiM des Reiches nicht erfüllt. Besser wäreM^ ? eine direkte Reichsvermögenssieuer einzufü»,^ Die Ausführungen des folgenden RedTh- . des Abg. Frhrn. v. Gamp (Rp.), ließen^ W kennen, daß sich auch die Neichspartei jetzt Mnsciesö nickt auf eine bestimmte Steuer festlegen - „Wir werden", sagte Herr v. Gamp, ^die VH. interessen zurirckstellen und nur das Int?,,'""''? des Vaterlandes obwalten lassen." — diesem Standpunkt scheinen alle bürger^. Allgemeine Aufmerksamkeit erregte die Rede des früheren Staatssekretärs, Abg. v., v. Posadowsky (bei keiner Fraktion), V Schu den vorgelegten Negierungsentwurf wegen '' Erbrechts des Reiches bekämpfte. Auch v. Posadowsky erregte allgemeine HeMA keit mit seiner Bemerkung, er sei ein lebeniW-Mst> Beispiel dafür, daß die Negierungen Im übrigen ergab der zweite Tag der SüK -> ^i debatte folgendes Bild: Zentrum und VeA"' vollen, wenn auch in andrer Form Negierung, den Umweg über die EinzelstaAE?^ machen, Herr Noland-Lücke aber erE? entschieden, daß auch die Nationalliberalen ° allen Umständen eine direkte Neickis-BesiiM^L - verlangen. Dazu stellte Abg. E m sie Mitarbeit der Sozialdemokraten in N icht, die versuchen werden, aus der Mögenssteuer und der Erbschaftssteuer viel herauszuschlagen, daß nicht nur die Ko^ ür die Heoresverstärkung gedockt werden, noch etwas zur Aufhebung der drückendes renr ndirekten Abgaben übrig bleibt. StaatsselrA'E Kühn sagte strenge Prüfung aller aus Ah Hause gegebenen Anregungen zu. ES U ° chon jetzt als sicher gelten, daß die Vorlagen bedeutsame Abänderungen erfah^., werden. ^on uncI -fern. 8^5 Das erste Telcphongespräch er Dentschland ««d England. Abgesehen . den unvollkommen gebliebenen Versuchen, .^0 elephonischem Wege eine Verständigung zwii^z> /Mo Berlin und London zu erzielen, ist es jetztE-tz^.^e ersten wirklichen Telephongespräch zwE^, »M Köln und London gekommen. Die EnlfervZ^ fl'lor zwischen den beiden Orten beträgt etwa Meilen. Die Verständigung zwischen den bei^ °unx
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