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Allgemeiner Anzeiger : 19.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191304191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19130419
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19130419
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-04
- Tag 1913-04-19
-
Monat
1913-04
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 19.04.1913
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der Karl ö Deutscher Reichstag. (Orig.-Bericht.) Berlin. 16. April. wo r Galt Besitz Ke °i ^shre kommen. 6s holen blick, dann richteten sie, etwas behäbig, ihre Egon von Böhlau stand auf dem mit Kies bestreuten runden Platz unter der Veranda und MM Mitte Frieden verbürgen. Auch der sozialdemotra Redner Ledebour war der Meinung, dazu lachte. . „Na also, und nun, Jochen, ge!w geschwind! Wenn drei trinken wollen, kung aus, wobei das Hinterteil des Pferdes den Attentäter zu Boden warf, auf den nun Der Heimweg. Roman von Ida Bock. (Fortsetzung.) Vas Attentat aus König Alfons. In ganz Spanien herrscht lebhafte Genug tuung darüber, daß der Revolveranschlag, der am Sonntag nach der Rekrutenvereidigung auf den König Alfons verübt wurde, mißglückt ist. Die gesamte Presse hebt hervor, mit welcher Kaltblütigkeit sich der König auch diesmal — ähnlich wie bei früheren Gelegenheiten — be nommen hat. Als er den Attentäter auf sich zielen sah, riß er sein Pferd hoch, so daß das Tier in die Schulter getroffen wurde. In mitten der entstehenden Verwirrung komman dierte der König, der das Pferd eines Adju tanten bestiegen hatte: „Weiterreiten, es ist nichts!" über den Hergang des Attentats erzählt König Alfons folgendes: „Ich sah plötzlich von der linken Reihe des Publikums einen jungen, hohen, blonden Mann heraustreten, einen Re volver hervorziehen und einen Schuß auf mich abgeben, so nahe, daß mein rechter Handschuh vom Pulverdampf geschwärzt wurde. Ich gab dem Pferde die Sporen und trieb es auf Len Täter los, der einen zweiten Schuß abgab. Dieser traf das Pferd in den Hals oberhalb der Schulter. Ich führte eine rasche Schwen Dort stand ein junger Mann, der in seinem stilgerechten Stadtanzug hierher patzte, wie etwa ein fein aufgebügelter Zylinder auf den Kopf des alten Raffke gepaßt hätte. „Laß gleich ein drittes Glas mitbringen, Egon, aus der „Verschimmelten" trink ich mit; ja, ja, ich bin's schon — Kurt. Grüß dich der Himmel, altes Wisent. Sie sehen, ich habe Ihren Ehrennamen noch immer nicht vergessen, Raffke!" „Daß Sie doch der Kuckuck! — weiß Gott — das ist Herr von Bergen!" Egon war indessen auf Kurt zugetreten und hatte ihn mit einer bärenhaften Umarmung an sich gedrückt. Und weil er einer von den Schwerfälligen war, die nicht gleich die rechten Worte in Bereitschaft haben, um einen guten Anfang zu finden, rief er dabei: „Na, so was, richtig Kurt!" ' Das natürlichste wäre jetzt gewesen, wenn der freiherrliche Bär den eleganten, schlanken Kurt auf seinen Arm gehoben und ins Haus getragen hätte. So war es Egon auch zumute. Ec empfand für Kurt seit jeher die Zärtlichkeit des Riesen für kleine Mäuschen. Aber er nahm ihn nicht auf die Arme und trug ihn nicht hinauf. Egon umschlang Kurt nur mit seiner Rechten, und so führte er den Freund über die ausgetretenen Steinstufen der Terrasse, durch den Speisesaal, der sich an die selbe schloß, mit der abenteuerlich langen, aus Tichenpfosten gefügten Tafel in der Mitte und den Ahnenbildern an den Wänden, über den mit Steinfließen belegten Hausflur zu der Wendeltreppe, die in den Oberstock führte. Mm erwartete offenbar am Montag einen „großen Tag" im Reichsparlament, da auf der Tagesordnung die zweite Lesung des Mats des Auswärtigen stand. Daher waren die Tribünen überfüllt und auch in den Diplomaten logen herrschte reges Leben. Bei Beginn der Sitzung führt Präsident Kämpf aus: Es ist Ihnen bekannt, daß am Sonntag gegen Se. Majestät den König von Spanien, einer Nation, mit der wir uns in den besten freundschaftlichen Beziehungen befinden, ein fluchwürdiges Attentat verübt worden ist. Ich bin sicher, in Ihrer aller Namen zu sprechen, wenn ich der Freude darüber Ausdruck gebe, daß der König unversehrt geblieben ist. Ich stelle fest, daß Sie sich zum Zeichen der Zu stimmung von den Plätzen erhoben haben. (Die Sozialdemokraten waren sitzen geblieben.) Sodann erstattet Abg. Bassermann (nat.-lib.) den Kommissionsbericht. Darauf ergriff der Staatssekretär des Nutzeren von Jagow das Wort, um die Ausführungen des Reichskanzlers über die auswärtige Politik zu ergänzen. Herr von Jagow, der anfangs ziemlich unverständlich war, erklärte, daß vor übertriebener Schwarzseherei hinsichtlich der internationalen Lage entschieden gewarnt wer den müsse. Es sei begründete Hoffnung vor- hauden, daß auf dem Balkan bald Frieden ein kehren wird. Die Skutarisrage sei in ein günstigeres Fahrwasser gelangt. Serbien hat seine Truppen bereits von Skutari zurück gezogen. Das ist ein Erfolg des einmütigen Zusammengehens der europäischen Großmächte. Es ist zu hoffen, daß auch das widerspenstige Montenegro sich schließlich dem Willen Europas beugt. Bei der Beendigung des Krieges wird sich Deutschland bemühen, seine Finanz- und Handelsinteressen sowohl in den Balkanstaaten wie in der Türkei nach Möglichkeit zu wahren. Von den Rednern verschiedener Parteien wurde dann mit Genugtuung der besseren Beziehungen zwischen Deutschland und Eng land und des Fortbestandes des Dreibundes, namentlich aber unsrer Freundschaft mit Oster reich-Ungarn gedacht wurde. Der Hoffnung auf eine günstigere Gestaltung unsres Verhältnisses zu Frankeich wurde ebenfalls Ausdruck ge geben, dabei aber nicht vergessen, daß solche ^dern. Beschimpfung Deutscher in Nancy. Auf dem Bahnhof zu Nancy hat sich ein kaum glaublicher Zwischenfall ereignet. Dort wurden, wie eins glaubhafte Darstellung der .Lothringer Zeitung' schildert, mehrere Deutsche in unflätigster Weise beschimpft. Das Blatt be richtet: „Zwei junge deutsche Geschäftsleute aus Metz unternahmen am Sonntag einen Ausflug nach Nancy. Nachdem sie in einem vornehmen Restaurant gespeist hatten, besuchten sie das Kasino, ein Variete, wo gerade „Fritz, der Man" (ein Stück, das der Deutschenhetze dient) gegeben wurde. Nach Schluß der Vorstellung gingen beide Herren zum Bahnhof und ließen sich dort an einem Tisch des Wartesaals zweiter Klaffe nieder, als sie plötzlich auf dem Bahnsteig Lärm hörten. Sie bemerkten, wie eine große Menge eine deutsche Gesellschaft, bestehend aus drei Herren und einer Dame, belästigte und beschimpfte. Als das Publikum jetzt der beiden deutschen Herren aus Metz ansichtig wurde, be drängte es auch diese und schob sie wieder in den Wartesaal zurück. Die Menge, die eine bedrohliche Haltung annahm, drängte ihnen in den Wartesaal nach und zwang dort die beiden Deutschen unter Püffen und Stößen, sich auf die Knie «iederzulassen. Am Verlassen des Wartesaales wurden die beiden gewaltsam ver hindert; einem von ihnen wurde der Hut vom Kopf geschlagen, während die Menge andauernd nef: „Preußische Offiziere; fort nach Metz, ihr wäret in Luneville beim Zeppelin mit." Man zwang ferner die Herren, den Hut abzunehmen und französische Offiziere, die anwesend waren, zu grüßen. Schließlich gelang es den beiden aber doch, den Saal zu verlassen und auf den Bahnsteig hinauszutreten, wo sich der Bahn hofsvorsteher ihrer annahm und sie zu dem zur Abfahrt bereüstehenden Metzer Zuge geleitete. Die Menge folgte aber bald und begann von neuem mit Schmähungen und mit der Bedrängung der Deutschen. Auch Offiziere be fanden sich unter der inzwischen bedeutend ange wachsenen Menge. Ein halbes Dutzend Männer drang in den Eisenbahnwagen ein und begann, die beiden Männer in der unflätigsten Weise zu beschimpfen und zu stoßen. Man versetzte ihnen sogar Schläge und spie ihnen ins Gesicht und auf die Kleidung. Andre wieder schrien ihnen durchdiegeöffnetenWaggonfenster zu: „Preußische Offiziere" und versuchten sie ebenfalls zu schlagen. Dies wüste Treiben dauerte so lange, bis der Stationsvorsteher kurz vor Abgang des Zuges hsrantrat und die Menge aufforderte, sofort den Wagen zu verlassen." Stimme: „Vierzig Jahre bin ich Inspektor auf Böhlau. Warum sollt' ich auf meine allen Tage nicht noch was Nsues sehen?" Dann wandte er sich ganz. Aber Egon faßte ihn am Arm und drehte ihn mit einem leisen Ruck wieder zu sich. „Na, und Raffke, da glauben Sie, das ist nichts? Das ist doch was Großes, Raffke. Knurr nicht, altes Wisent! Jetzt wollen wir als rechte Bauherren den neuen Bau einweihenk „Jochen," schrie er gegen das Haus zu, „Kellermeister!" und als sich an einem der Parterrefenster neben der Terrasse etwas zeigte, von dem man auf den ersten Blick nicht sagen konnte, ob es ein Wildschwein oder ein zottiger Hund war, rief Egon wieder: „Na ja, dich mein' ich, Jochen! Ganz unten eine, von den angeschimmelten, aber rasch, Jochen, und laß' dir von der Kathrin zwei Gläser geben, zwei grüne, hörst'e — und rasch, rasch! Und daß du die Flasche nicht zerknallst, 's wär' Schänd' und Sünde! Das mutz doch sein, Raffke!" wandte er sich dem alten Inspektor zu, „wir könnten's doch vor meinen Herren Ahnen nicht vertreten, wenn so'n Tag nicht begossen würde!" „Alle Wetter, ist man auf Böhlau üppig geworden 1 Ist denn das wirklich noch das alle Mäuselsch?" rief es von dem Seiten wege her, der, links um das Haus herum- sührend, durch den Park auf die Landstraße leitete. Die beiden Bauern stutzten erst einen Augen gefochten. Im Frühjahr 1911 sind sie sogar angriffsweise gegen die französischen Truppen vorgegangen und haben einen französischen Posten belagert. Das Dorf Kakabeune, bei dem unsre Schutztruppe jetzt Widerstaud fand, ist der Mittelpunkt des Ssanga-Ssangastammes. Belgien. * Der erste Tag deS General st reiks, an dem nach ungefährer Schätzung etwa 450000 Arbeiter beteiligt sind, ist im ganzen Lande ruhig verlausen. Nur im Hennegau wurden an verschiedenen Stellen die Tele graphendrähte zerschnitten. In den meisten größeren Städten fanden Massenkundgebungen statt, bei denen sich kein Zwischenfall ereignete. Rußland. *Jn Petersburger Hofkreisen verlautet, der Zar werde der im Mai in Berlin stattfinden den Vermählungsfeier der Prinzessin BiktoriaLuisemit dem Prinzen Ernst August von Cumberland beiwohnen. Balkanftaaten. *Nach Berichten aus Konstantinopel ist zwischen den Kriegführenden ein zehn tägiger Waffen still st and abge schlossen worden. Es wird indessen nicht be richtet, ob alle Balkanverbündeten diesen Waffen stillstand mit der Türkei abgeschlossen haben, oder nur Bulgarien. * Auf die russische Note, die sich scharf gegen das Verhalten Montenegros wandte, hat jetzt die montenegrinische Regierung in einer Erwiderung erklärt, daß alle Behauptungen der russischen Note unzutreffend und daß die russi schen Diplomaten offenbar schlecht unterrichtet seien. König Nikita bietet also auch seinem alten Freunde Rußland Trotz. Amerika. *Die fremdenfeindliche Gesetz gebung in Kalifornien (Ver. Staaten), die sich besonders gegen dieIapaner richtet, hat jetzt die japanische Regierung zu einer Be schwerde bei Ler Regierung in Washington ver anlaßt. Afrika. *Die Kolonne des französischen Obersten Mangin in Marokko verlor bei einem zwölfstündigen Kampfe, der mit der Vertreibung der Gegner endete, zwei Tote und 29 Verwundete. *Jn der Cyrenaika fanden in den letzten Tagen wiederholt Gefechte zwischen den italienischen Truppen und Eingeborenen statt, die sich nicht unterwerfen wollten. Es gelang den Italienern, das feindliche Haupt« lager zu erobern. Damit dürfte der Wider stand der Araber in Tripolis endgültig ge brochen sein. gsch, am Boden liegend, noch einen dritten Schuß ab. Ich beruhigte die mich umringenden Offiziere und Generale, und einige Minuten später konnte der Zug sich wieder in Bewegung setzen." Der Attentäter rang, um sich beißend, mit allen, die ihn festnehmen wollten, erhielt Faust- und Stockschläge und Fußtritte und verwundete einen Schutzmann mit einem Stecheisen. Als alle auf ihn einhieben, rief er: „Tötet mich nicht, sonst wird man nichts erfahren!" Ein neben ihm stehender Franzose und ein Portu giese, die ihn verteidigen wollten, wurden eben falls verhaftet. Als der Attentäter endlich blut bedeckt und mit zerfetzten Kleidern in das gegenüberliegende Palais der Herzogin von Najera geschafft war, sagte er gefaßt: „Ich entwische nicht, beruhigt euch. Gebt mir eine Zigarette." In Barcelona, woher der Attentäter, der sich Sanchez Allegre nennt, stammt, wurden viele Haussuchungen vorgenommen und eine Anzahl von verdächtigen Personen verhaftet. In Übereinstimmung mit dem König soll Allegre nicht, wie vielfach gewünscht wird, ohne weiteres hingerichtet werden. Ministerpräsident Romanones erklärte diesbezüglich: „Den jenigen, die die sofortige Hinrichtung des Atten täters verlangen und die Regierung auffordern, Verfolgungs- und Unterdrückungsmaßregeln zu treffen, erwidere ich, daß die liberale Partei ihren Überlieferungen entsprechend regiert im Sinne des Gesetzes der Gerechtigkeit und der Freiheit. Wenn man diese Haltung nicht als entsprechend ansieht und eine Unterdrückungs politik von uns verlangt, so möge man es sagen, wir werden dann zurücktreten und andern Platz machen." Politische Kuncischau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm wird am 20. Juni das Königs-Manenregiment in Hannover be- fichtigeu. * Im Reichstag find gegenwärtig fol gende Mandate erledigt: Bamberg durch den Tod des Abg. Schädler (Zentr.), Ost- und Weststernberg durch den Tod des Abg. v. Kaphengst (kons.), Jüterbog-Luckenwalde Lurch die Ungültigkeitserklärung der Wahl des Abg. v. Ortzen (Reichsp.) — In Reichstags- Krisen rechnet man damit, daß demnächst noch drei oder vier weitere Mandate durch Ungültig keitserklärung erledigt werden. *Die Abteilung der Neukameruner Grenzexpedition, die von Wefso am Ssanga aus in westlicher Richtung nach dem Dschua zu arbeitet, ist bei den dort sitzenden Eingeborenenstämmen der Ssanga - Ssanga auf ernsthafte Schwierigkeiten gestoßen. Die zu der Unterstützung der Expedition herbei- gerufene 11. Kompanie der Schutztruppe fand bei den Dörfern Kakabeune und Dzalong hartnäckigen Widerstand, wobei ein Staatssekretär v. Jagow kam, der V» T einem dem Abg. Ledebour (soz.) eE vH t Ordnungsruf des Präsidenten noch eEn An Stellung zu den Worten des Abgeord"^ er h nahm. Auch zwischen dem UnteWAal be seketär Zimmermann einerseits und sieben, Abg. Müller-Meiningen kam es lebhaften Debatte, da der UnterstaatsseU"A, § dem Abgeordneten vorwarf, er sei schlecht K Knj richtet. Hier griff Vizepräsident Dr. Paa^ Hu' — .... -Fe», Raffke schritt bedächtig hinter ihnen dr^K,. Ec vermutete, daß es nun Leben geben würde Böhlau, denn Klwt von Bergen war immer Mk allerlei Schwänken und Schnurren auiMWer d, Bald erschienen die drei Männer auf der ' z den Oberstock angebauten Veranda, die darunter befindliche Terrasse überschattete. .. Men Egon schob die Glaswände zurück, für" Stimmung konnte er eingesperrte Lust " si? den brauchen, und „heda, Jochen!", rief er, al?" Micher struppige Kopf des alten Knechtes in der ein össnung auftauchte, die zur Veranda 'Gt Natürlich hatte Kathrine ihm nur zwei > mitgegeben, aber die hatte er wenigsten? zerbrochen heraufgebracht, wie die mE- Flasche, die über und über mit Schimmel ^ßWe Spinnweben bedeckt war. < „Haha, Jochen I" rief Kurt lachend, 'S dich gibt's immer noch keinen Bartscherer, A Macht nichts, Jochen, macht nichts, wenn -A die Beine fest sind, gelt?" Der Alte grinste, rieb sich die Hand Male am Schenkel, bevor er in Kurts A« gebotene Rechte einschlug. „Uff," machte Kurt, „die Pranke ist noch wie ein Schraubstock! An Sie gedacht haben, Jochen, der das vom » deutschen Händedruck" erfunden hat. - wieder grinst und mit seinem dicken F * wackelt." Ja, Jochen grinste immer, Sehers Kurt e!was sagte, was er nicht verstand, K was doch was Lustiges sein mußte, wen umfing das Neue, das nun fertig war, mit einem langen, prüfenden Blick. Neben ihm stand ein aller Herr und blickte gleichfalls hinauf. Die beiden sahen aus, wie zwei richtige Bauern, mit Stiefeln, die bis über die Knie reichten, Lederhosen, kurzen Röcken, aus einem Wollstoff, den die Leute auf Böhlau selbst webten, verschossene grüne Hüte auf dem Kopfe. Der ganze Unterschied war, daß Egon von Böhlau eine blonde Mähne hatte, die bis gegen den Kragen der Joppe fiel, und einen blonden Bart, der das Entsetzen eines groß städtischen Friseurs gebildet hätte, und der andre kurz geschorene weiße Stoppeln auf dem Kopfe und ein wohlrafiertes Gesicht. „So hat's der selige Herr auch gemeint, ganz so," sagte der Alte und beendigte mit diesen WoAen seinerseits die Prüfung des Neubaues. „Ja und der Großvater auch," meinte Egon, das haben Sie vergessen, Raffke; von ihm stammt eigentlich der Plan, nur wollte der höher hinaus und den Anbau von Stein machen, das ist der ganze Unterschied." „Ja, ja, von Stein! Das hält' aber zu viel Umstände gemacht, und so ist's besser. Der alte Bau würde die Steine gar nicht ver tragen haben. Also, Gott segne das neue Werk!" Er wandte sich zum Gehen, der alte Herr, dabei sagte er noch mit seiner etwas knarrenden Köpfe dem Tone nach. ein und geriet mit dem Ünterstaatsseketw sammen. Alles Zwischenfälle, die schnell , übergingen, aber doch zeigten, daß im U Foch Explosivstoffe angehäuft find. Zum kündigte Präsident Kämpf für die den Tage Dauer- und Abendsitzungen an, -eG die Beratungen nur sehr langsam Zwischenfälle wie der neueste in Nancy? Bestrebungen in dieser Richtung den Weg A WM legen. Den breitesten Raum in der AnMM Hub nahm China ein, wo wir nach der AnsEen,! meisten Redner allzuwett hinter A »z Nationen zurückstehen. Daß uns taW kd andre Mächte dort voraus sind, wurde vo"' gerichtete Regierung nicht geleugnet, doch konnte der bezif staatssekretär Zimmermann mit Recht g^FMoi machen, daß diese viel früher als wir^l gM, China gekommen sind. Schließlich wurde Kr Ex ausgiebig die Auswahl der Diplomaten Kx örtert und allgemein der von der Bn« schert kommission gestellte Antrag befürwortet, j , der die Tüchtigsten ohne Rücksicht auf ihr' mögen bevorzugt werden sollen. Daraus! hervor, daß der Reichstag mit unsrer DipM in der Vergangenheit nicht zufrieden ist. !«Wbecks Am Dienstag wurde die zweite LesungA^der Etats des Auswärtigen Amtes fortgesetzt. ? M eiw Debatte, die sonst nichts wesentlich NeuEMn zu gab, wurde dadurch interessant, daß der SEK la seketär des Äußeren v. Jagow sofort Eröffnung der Sitzung folgende Erklärung? mir dem Zwischenfall in Nancy abgab: „S»jv.M a sich die Presse-Nachrichten über das Vorko»^ " Mi! in vollem Umfang bestätigen, so würde! Ker sie allerdings als höchst bedauerlich « zeichnen. Es wäre damit auch ein trE°t>hk.' Beweis dafür erbracht, wie sehr das T^Keraio der Chauvinisten, von denen kürzlich der PK Reichskanzler hier gesprochen hat, Bedenke" Kneninx regen muß. Unser Botschafter in Paris »orig, Anweisung erhalten, die französische ReEMigen um eine Aufklärung zu ersuchen und, fEIendam Nachrichten sich als richtig erweisen, Vorste^r-Line' gen wegen des mangelhaften Schutze? Me, d Deutschen in Frankeich zu erheben." A erw Nach dieser Erklärung, die die ZustiuE durä des ganzen Hauses fand, wandte sich der SEMer, seketär noch einmal der Kritik zu, die aw New Tage an unsermdiplomatischenDienstgeübtEwet Er sagte Reformen zu und versicherte, d^M, di Mängel gern abstellen werde; indessen sei "Mattei jede Änderung eine Verbesserung. Die folgenden Redner waren darüber daß der Zwischenfall in Nancy ein betrMTK- ' Zeichen für den Geist jenseits der Vogesen,^» i Abg. Ortel (kons.) betonte die Frieden?^. Deutschlands und die Notwendigkeit tüchtigen Diplomatie sowie eines schlagfest".'""' Heeres als der beiden Mittel, die ^yeide Soldat fiel und mehrere andre verwundet wurden. — Die Ssanga-Ssanga sind als kriegerischer Stamm bekannt. Ihre Unterwerfung ! ist von den Franzosen nicht durchgeführt worden. In den Jahren 1908 bis 1911 haben mehrere vr» zu »r» »u« Expeditionen ohne endgültigen Erfolg gegen sie I Polizei und Publikum sich stürzten. Der Täter für die Belästigung der Deutschen in DA Sian Sühne verlangt werden müsse, hält aber Kerim Hinweis des Staatssekretärs v. Jagow, K ver das Vorkommnis ein Symptom für de" Frankreich herrschenden deutschfeindlichen Genuin s für ungerechtfertigt. Der Redner erhielt IM M Ordnungsrufe. Einmal als er wegen'Lefitz Kadiner Vorgänge an der Person des KaWlowitz abfällige Kritik übte und dann, als er Aw Zaren beschuldigte, in Bulgarien VerbrE angestiftet zu haben. Krung Im übrigen sprach das Haus weiter "k beim die diplomatische Vertretung des Reiche? Ken ( Ausland, an der von allen Seiten Kritik Brei wurde. Im Gegensatz zu den vorigen D'/.S» hatte am Dienstag eine unerklärliche Nerv^M und Gereiztheit Platz gegriffen, die sich noch/Keru höhte, als es zu einer Auseinander^ «pät, zwischen dem Präsidenten Kämpf und "KihE
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