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Allgemeiner Anzeiger : 26.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191302267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19130226
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19130226
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-26
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 26.02.1913
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frieclen uncl Humanität. Poincarös erste Botschaft. — Delcass« Bot schafter am Zarenhofe. Ministerpräsident Briand hat in der franzö sischen Kammer die Antrittsbotschaft des neuen Präsidenten Poincarö verlesen, die gewaltigen Eindruck machte. In ihrem ersten Teile be schäftigt sich die Kundgebung mit der inneren Politik, sie stellt fest, daß die Regierung in Stunden der Knse Führerin und Beraterin der öffentlichen Meinung sei und daß es ihre vor nehmste Aufgabe sein müsse, auf sozialem Ge biete das unendliche Gebiet von Hoffnungen und Wünschen und Verbesserungen, das Frank reich vor sich offen sieht, schleunigst zu er- ' schließen. >7... Die Botschaft erinnert in diesem Teile leb haft an das Programm, das Herr Clemenceau " als Ministerpräsident einst in der Kammer ver kündete und das damals der höchsten Ehre, des öffentlichen Maueranschlags im ganzen Lande, für würdig befunden wurde. Hoffentlich hat der neue Präsident mehr Erfolg als der damalige Ministerpräsident, dem alle Träume unter dem rauhen Hauch der Wirklichkeit zer rannen. Mit besonderer Sorgfalt und Liebe be handelt Herr Poincarö aber das Gebiet der auswärtigen Politik. Um fortschreitend, sagte er, die Aufgabe zu erfüllen, die ihr zu erfüllen bleibt, habe die Republik die Pflicht, mit Festigkeit die innere Ordnung aufrechtzuerhalten und eifersüchtig über das Gleichgewicht des Budgets und die Unabhängigkeit der finanziellen Macht zu wachen. Endlich müsse die Republik, soweit es von ihr abhänge, alles tun, um Frankreich mit der allgemeinen Achtung vor seiner nationalen Würde die Wohltaten des äußeren Friedens zu sichern. Der Friede werde nicht durch den Willen einer einzigen Macht dekretiert. Daß ein Volk in wirksamer Weise friedfertig sei, sei nur mög lich unter der Voraussetzung, daß es stets kriegsbereit sei. „Wenden wir der Armee und Marine deshalb unsre Wachsamkeit zu und schrecken wir vor keinem Opfer und keiner An strengung zurück, um sie zu sichern und zu stärken. In ihrer füllen Arbeit sind sie die nützlichsten Hilfsmittel unsrer Diplomatie. Unsre Worte „Frieden und Humanität" werden um so mehr Aussicht haben, gehört zu werden, je besser man uns bewaffnet und je mehr man uns entschlossen Weitz. Seit einigen Monaten arbeiten wir mit ganz Europa daran, die Ge fahren der furchtbaren Krisis zu beschwören. Stark durch das Vertrauen deS Parlaments und des Landes, sicher der Treue der Ver bündeten und Freunde, wird die Negierung be harrlich eine Politik der Offenheit, Weisheit und Festigkeit verfolgen. Dieser Politik zu dienen und dabei die Einigkeit in Zukunft aufrechtzu erhalten, werde ich ohne Schwäche meine ganze ^Energie aufbieten/ " Eine Botschaft, die zugleich friedfertig und kriegerisch klingt, und die man in ihrer Be deutung nur richtig würdigen kann, wenn man sie gemeinsam mit einem andern Vorgang be trachtet, der zugleich mit ihr bekannt wurde: die Ernennung Delcassös zum Botschafter am "Zarenhofe. Wir wissen in Deutschland sehr wohl, daß französische Botschafter in Petersburg keine deutschfreundliche, keine uns wohlwollende Politik treiben werden, ihr Name sei welcher er wolle. Der Name Delcassö ist aber ein Programm, dessen Hauptinhalt der unversöhn liche Kampf gegen Deutschland ist. Als Delcassö, damals Minister des Nutzeren, den Präsidenten Loubet 1902 nach Petersburg begleitete, wußte alle Welt, daß in der Haupt stadt des Zarenreiches Minen gegen Deutschland gelegt werden sollten und nur unsre korrekte, Haltung während des Krieges in der Mandschurei und während der russischen Revolution hat den Petersburger Hof überzeugen könnne, daß in der Wilhelmstraße zu Berlin keine Diplomaten fitzen, die abenteuernd im Trüben fischen wollen. Die Zellen haben sich gewandelt. Die Auf rollung des BalkanproblemS, die den russisch- . österreichischen Gegensatz in aller Schärfe sicht bar macht, hat das — zeitweise recht lockere — ^nd zwischen Rußland und Frankreich fester geknüpft denn je und jetzt zu der Ernennung Delcassös geführt. Der neue Botschafter ist ein Meister des Wortes und ein Meister der Intrige. Wenn er jetzt nach Petersburg geht, um die Balkan staaten für das russisch-französische Bündnis zu gewinnen — das ist die Bedeutung seiner Mission — so werden die Diplomaten des Drei bundes wachsam sein müssen, daß ihnen Herr Delcassö nicht alle Trümpfe aus der Hand spielt. Man braucht indessen die Gefahr nicht zu überschätzen, und es war kein Anlaß, daß in Frankfurt a. M., Berlin und andern Plätzen die Börsengeschäfte „flau" waren; aber daß diese Ernennung in Verbindung mit den Rüstungen in Höhe von 580 Millionen und dem Kriegsgeschrei in der Presse das Miß trauen in Deutschland verstärken müssen, ist klar. Und auch Herrn Poincarös Regierungs-Motto: „Frieden und Humanität!" kann angesichts der Begleitumstände die allgemeine Nervosität nicht mildern. Vsstmann. Politische Kunälckau. Deutschland. * Halbamtlich wird mitgeteilt, daß der Herzog und die Herzogin von Cumber land im Laufe des Monats März dem Kaiserpaar einen Besuch in Potsdam abstatten werden. Zugleich wird das Gerücht bestätigt, daß die Kaiserin mit der Prinzessin Vittoria Luise in den ersten Tagen des März zu einem Besuch bei dem Herzog und der Herzogin von Cumberland in Gmunden eintreffen werden. Wahrscheinlich wird sich das Herzogs paar der Kaiserin' und der Prinzessin bei der Rückreise nach Potsdam anschließen, wo dann das erste Zusammentreffen Kaiser Wilhelms mit dem Herzog von Cumberland durch Vermittlung der Kaiserin erfolgen wird. In Gmunden werden für einen glanzvollen Empfang der Kaiserin bereits alle Vorbereitungen getroffen. *Die mit der Vorberatung des Gesetzent wurfes über den Verkehr mit Leuchtöl betraute Reichstagskommission verhandelte zu letzt in der Hauptsache über die Art und Weise der Beteiligung der Detail listen an der Geschäftsführung. Man war sich darüber einig, daß diese im Aufsichtsrate vertreten sein sollen, und beschloß vorläufig, ihnen mindestens ein Fünftel der Inhaberaktien zu reservieren. Bis zur dritten Lesung soll geprüft werden, ob noch weitergehende Wünsche erfüllt werden können. *Die Meldung, daß sich der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten in der Budget kommission des Abgeordnetenhauses für eine Aufhebung der Fahrkarten st euer ausgesprochen habe, ist nach einer amtlichen Erklärung unzutreffend. Der Minister Kat — wie schon mehrmals — lediglich erklärt, oaß er eine Abänderung der heutigen Fahrkartensteuer für erwünscht halte, weil durch deren verfehlten Aufbau Abwanderungen von Reisenden in nie drigere Klaffen — namentlich aus der I. in die II. Klasse — hervorgerufen worden seien, die nur durch eine mehr gleichmäßige Verteilung der Steuer auf die drei oberen Klassen wieder rückgängig gemacht werden könnten. England. *Jm englischen Hafen Portsmouth ist ein Deutscher verhaftet worden, der sich um fangreicher Spionage schuldig gemacht haben soll. Blättermeldungen zufolge soll er im Auf trage der deutschen Regierung (?) geheime Urkunden über Schiffssignale, Bemannung und Armierung an sich zu bringen versucht haben und sich mit Hilfe zweier englischer Matrosen in den Besitz wichtiger Geschützteile gesetzt haben. — Das klingt alles sehr gefährlich, dürfte aber wohl wie die meisten Spionageaffären in Ports mouth sehr harmlos verlaufen. Battaastaaten. *Nach mehrfach mißglückten Versuchen ist es nunmehr den Türken doch gelungen, auf der Halbinsel Gallipoli Truppen zu landen. Damit ist ihre Stellung bei Bulair außer ordentlich verstärkt, zumal sich die Gerüchte nicht bestätigt haben, daß die Bulgaren bereits zwej Befestigungen genommen haben. Es heißt, d?fdie Türken nunmehr zum Anariff über- gezm wollen, wie vor einigen Tagen bei Tschataldscha. * Den neuesten Meldungen zufolge haben Rumänien und Bulgarien die Ver mittlung der Großmächte ange nommen. Alle Mächte handeln in voll ständigem Einverständnis und in dem Wunsche, eine Lösung des rumänisch-bulgarischen Streit falles herbeizuführen, man weiß nur noch nicht, ob man einzelne Mächte beauftragen wird, im Namen aller zu handeln. Das ist augenblicklich der heikle Punkt der Verhandlungen. Hoffent lich scheitert daran nicht wieder die ganze Ver mittlung. Amerika. ' * In Mexiko ist augenblicklich Ruhe ein getreten, nachdem Präsident Madero, des aussichtslosen Kampfes müde, zurückgetreten ist. Er wird gefangen gehalten. Sein Gegner Diaz hat vorläufig auf die Präsidentschaft verzichtet, so daß der Platz für einen dritten, Huerta, frei war. Ob er dem Lande end lich dis Ruhe verschaffen wird, deren es un bedingt bedarf, muß man abwarten. Das wird im wesentlichen davon abhängen, wie Freund und Feind sich zu dem neuen Präsidenten stellen werden, der demnächst gewählt wird. Deutscher Reichstag. Orig.-Bericht.) Berlin, 22. Februar. Infolge der Ankündigung, daß am Donners tag die Abstimmung über die Ostmarkenzulage stattfinden solle, bot der Reichstag an diesem Tage ein bewegtes Bild. Die Volksvertreter nahezu vollzählig, die Tribünen überfüllt; nur am Bundesratstische sitzt einsam Herr Krätke, der Staatssekretär des Reichspostamtes. Der mit großer Spannung erwarteten Abstimmung geht die dritte Lesung der Variier Übereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums sowie die zweier andrer kleiner Entwürfe voraus. Dann verstummt das Surren im Saale. Der weit gehendste Antrag ist der der Nationalliberalen, der die Zulagen für die Beamten in allen ge mischtsprachigen Gebietsteilen gewähren will. Der Antrag fällt in namentlicher Abstimmung mit 213 Stimmen gegen 142 bei einer Enthaltung. Der konservative Antrag verlangt die Zulagen für die Provinzen Posen und Westpreußen, sowie für Elsaß-Lothringen. Auch dieser Antrag wird mit 209 Stimmen gegen 148 bei zwei Ent haltungen abgelehnt. Nunmehr ist nur noch über den fortschrittlichen Antrag auf Wieder herstellung der Regierungsvorlage namentlich abzustimmen. Auch er wird mit 211 Stimmen gegen 141 bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Damit ist die Ostmarlenzulage endgültig ge fallen. Die Spannung ist vorüber, Saal und Tribünen werden sichtlich leerer, es wird weiter über den Postetat debattiert. Nach längerer Erörterung der Wünsche der Postbeamten wandte sich die Aussprache den Interessen der Telegraphenarbeiter zu. Auch hier wurden allerhand Forderungen vorgetragen und Anträge gestellt, so daß der Sozialdemokrat Noske dem Gedanken Ausdruck gab, man solle doch nicht alles immer gleich zum Gegenstand von Anträgen machen. Staatssekretär Krätke er widerte auf die verschiedenen Reden, daß die Regierung bestrebt sei, nach Möglichkeit auch den Wünschen der Arbeiter Rechnung zu tragen, aber Beamtenstellung könne man ihnen nicht gewähren. Dann wurde der Nest des Postetats debattelos angenommen und ebenso der ganze Etat der Reichsdruckerei. Beim folgenden Etat des Reichseisenbahnamtes setzte wieder eine allge meine Erörterung ein, in der der Sozialdemo krat Hasenzahl besonders für die Verein heitlichung der Eisenbahnen im Reiche sprach. Am Freitag stellte sich dem Reichstage der neue Staatssekretär des Äußeren v. Jagow vor. Veranlassung dazu bot die kurze Anfrage des Abg. Frhrn. v. Richthofen (nat.-lib.), „welche Maßnahmen zum Schutze der Deutschen in Mexiko seitens des Reichskanzlers getroffen worden seien." Man wußte vorher, daß der K Im Strom äer RIelt. 15) Erzählung von Paul Blitz- Frau Luise wollte zuerst dagegen protestieren, al? sie aber sah, daß die Tochter diesmal ihren Willen durchzusetzen verstand, gab sie schließlich schweigend nach. Bald darauf war Kurt natürlich wieder ein mal in ganz scheußlicher Verlegenheit und kam bittend und schmeichelnd zur lieben Mama. Di-Smal aber täuschte er sich. Die alte Dame bedauerte weinend, sie könne nichts mehr tun, das Buch würde jetzt von Lucie verwahrt. So fort lief er zur Schwester. Die war ihm ja zu Dank verpflichtet, darum sollte sie schon Herausrücken. Doch Lucie wies ihn kühl und bestimmt ab, indem sie erklärte: „Das Geld bleibt für Mama liegen Md wird nicht mehr angerührt. Ein Notgroschen muß für alle Fälle da sein." „Aber ich brauche das Geld notwendig, ich bin in peinlichster Klemme!" bat er. „Bedaure sehr. Ich geb' dir nichts. Richte du dich nur mit dem ein, was du bekommst. Als Taschengeld sollte es doch wirklich reichen. Denn hier bei uns brauchst du davon doch nichts abzugeben." Da wurde er zomig. — „Um deine Rat schläge habe ich dich nicht gebeten." „Ich gab sie auch ungebeten," entgegnete sie ruhig. „Mo, bekomme ich Geld oder nicht?" „Von mir nicht einen Pfennig." Wütend starrte er sie an, dann fuhr er los: „So also dankst du mir, daß ich dich aus dem Schmutz damals herausgezogen habe? Wenn ich nicht gewesen wäre, wer weiß, was du dann geworden wärst!" Die Glut stieg ihr ins Gesicht. — „Nm mich sorge dich mir gar nicht," antwortete sie bebend Md sah ihn mit stolzen Blicken an, „über kurz oder lang wären mir die Augen doch aufgegangen. Ich kann mich wohl irren, aber nie würde ich vergessen, was ich mir und unserm Namen schuldig bin. Das merk' dir gefälligst!" Nun legte er sich aufs Bitten. „Sei doch nicht so hart, Schwester, gib mir doch das Geld, ein einziges Mal Mr noch! Lumpige dreihundert Meter nur!" „Nicht einen Pfennig!" „Ich bitte dich, Lucie! Auf Wort, dies eine Mal nur noch!" „Nein!" — Hart und kalt klang eS. Da riß ihm die Geduld. „Nun gut, so werde ich der Mama erzählen, wie du dich hemmgetrieben hast!" flüsterte er mit heiserer, haßerfüllter Stimme. Voll unsäglicher Verachtung blickte sie ihn an. „Das sieht dir ähnlich! O, du erbärm licher Kerl! — Gut! Wenn dir die Ruhe und Gesundheit deiner Mutter so gleichgültig ist, dann geh' hin und bringe dein Geheimnis an. Bitte, bitte, ich halte dich durchaus nicht, ich werde mich schon rechtfertigen vor Mama. Aber wenn du glaubst, auf diese Art Geld von mir zu erpressen, dann hast du dich sehr ge täuscht. Nun erst recht nicht! Nicht einen Pfennig!" Bleich vor Arger und Wut, mit zusammen- gepreßten Lippen, so stand er da und stierte sie an. Er sah ein, daß er machtlos, ganz machtlos war. Und er ärgerte sich, daß sein Jähzorn ihn so hingerissen, daß er sich selbst solche Blöße gegeben hatte. Endlich hatte er die Beherrschung soweit wiedergefunden, daß er ruhiger sprechen konnte. „Nun gut," sagte er kühl, „so wird mir eben ein andrer helfen." Knallend warf er die Tür inS Schloß und ging fort. Angstvoll kam die Mama herein. „Mein Gott, was hat es denn wieder zwischen euch gegeben ?!" „Er wollte Geld, wie gewöhnlich." „Hättest du ihm doch nur noch einmal ge geben I" „Nein, Mama, er muß sehen, daß er von hier nichts mehr zu erwarten hat, sonst wird er nie solid und ordentlich." „O Gott, der arme Junge, was soll er denn jetzt nur beginnen?" „Einschränken soll er sich, Mama." Sorgenvoll und leise weinend ging die alte Fmu hinaus. Von dem Tage an wich Kurt jedem Gespräch und möglichst auch jeder Begegnung mit der Schwester aus. Immer drückender lastete der Zwang des Geschästslebens auf ihm. Nun arbeitete er bald ein halbes Jahr im Bureau, und noch immer konnte er sich nicht an das Einerlei des Betriebes gewöhnen. Immer wieder kam die Lust des Soldaten in ihm zum Durchbruch. Wieviel anders stände er jetzt da, wenn er noch . Tod i holt angegeben worden wäre. Heer unä flone — Die Marineverwaltung steht gegenwärtig in Unterhandlug wegen Ankaufs des Ferien^ Heims Nordholz, das für die Zwecke de^ Marine-Luftschiffstation Cuxhaven Verwendung finden soll, dessen Flugplatz in nächster Nähe von Nordholz liegt und durch besondere Glei^ anlagen mit dem Bahnhof Nordholz Verbind düng erhält. des Königs Rock trüge. Zwar mußte er auch dort sich dem eisernen Gesetz der Diszivliv fügen, aber das tat er gem, denn er war do<h »lederne Awer 2 n Ter! «r Scho Mt 1t An K, Aich s wNann lasier Ar, d< An ss andr Süchte he Tritt ^rschlei ^utet, da Klemmer Drei ,?^en Arun Äugel Fran stder um »ont un! st dann vielleicht kann ich Ihnen helfen." „Nee, Sie können mir nicht helfen, wartete Kurt mißlaunig. „Wer weiß, vielleicht doch," klang es I zurück. „Wieviel brauchen Sie denn?" Hsv'iel HÄ"' K-Kbr st. 'n » Wests »Muß ' Heinun Atorben, im K — Die Reichsregierung ist ständig bestrebt, den im AuSlande lebenden Deutschen, die ihre Dienstpflicht abzuleisten haben, möglichste Er- 'A leichterungen zu gewähren, was hauptsächlich^ dadurch geschehen kann, daß Vertrauensärzte in fremden Ländern bestellt werden, die die Bänken der Rechten sehr herzlich klang. Man MH Re empfand offenbar Genugtuung darüber, daß Ao B. der neue Herr persönlich für seine Sache einge-.-M Alfre treten war. Damit war die Sensation des Tages vor« Miederli über. Nach einer förmlichen Massenflucht von Us Kat Abgeordneten wurde die zweite Beratung des Etats für das Reichseisenbahnamt sten. g fortgesetzt. Dabei wurden gegen den Präsidenten Hmähur des Reichssisenbahnamtes Wackerzapp mancherlei st sein L Angriffe gerichtet, aber sie kehrten sich zumeist tzsitz wm wohl weniger gegen ihn selbst als gegen den Mero W preußischen Eisenbahnminister. Gegenüber diesen Vorwürfen wurde von andrer Seite betont, Herr v. Breitenbach könne sich aus Experimente nicht einlassen, denn er ist nicht nur Eisenbahn-, sondern auch Staatsminister und muß darauf Rücksicht nehmen, daß die Bahnen für die Finanzen Preußens von deri^,, " allerhöchsten Bedeutung sind. Graf Kanitz er- wü/ klärte dabei u. a., die Konservativen wollten gewiß den Verkehr verbessern, aber die preußi- H A . schen Finanzen dürften nicht in Unordnung ge- knV? ; bracht werden. Die „Vereinheitlichung der Bahnen" sei ein Schlagwort geworden. So ' weit ging der Präsident des Reichseisenbahnamts ft mAn Wackerzapp nicht, aber er hielt es für geboten, zur Vorsicht zu mahnen, man dürfe die außerhalb tz stehenden Staaten nicht zum Anschluß an be- stehende Gemeinschaften drängen, um nicht den Anschein zu erwecken, als werde ein Druck auf tz s> sie ausgeübt. Im übrigen sprach man über die Ruhe- und Dienstzeit des Personals, Mangel an Betriebsmitteln, Verkehrsstockungen, tzi^, , Tarife und über die Notwendigkeit, die Raucher- W* - abteile zu erhalten, im allgemeinen aber gab es nichts Neues, nichts, was nicht schon wieder dort wohnenden Deutschen auf die Ableistung , ihrer Militärpflicht hin zu untersuchen haben. ,->E In letzter Zett ist es gelungen, wiederum Arzte hierfür zu verpflichten. Zurzeit gibt es solche Vertrauensärzte in Italien, Pera, auf Sumatra,, Vertrauensärzte in Italien, Pera, aus Sumatra, A Ast in Nordamerika, Norwegen und Spanien. Die bAA Reichsregierung ist weiter bestrebt, auch in' stAein andern Ländern derartige Vertrauensärzte für st, A U die Wehrpflichtigen zu bestellen. neue Herr die Anfrage persönlich beantworten würde, und im vollbesetzten Hause herrschte daher erwartungsvolle Stille, als Herr von Jagow das Wort zur Beantwortung der Anstage ergriff. Anfangs ein wenig unsicher, sprach Herr v. Jagow mit ruhiger fester Stimme. Er versicherte, daß bei den Gefechten in Mexiko kein Reichsangehöriger verletzt worden sei und alle Deutschen durch Vermittlung des deutschen Gesandten in Sicherheit gebracht worden seien. Ein Kriegsschiff hatte Deutschland nicht in der Nähe, indessen hatten die Ver. Staaten die , ihren den Deutschen für etwaigen Bedarf zur tz§ Verfügung gestellt. Der Redner schloß: ' " „Sollten Reichsangehörige aus Anlaß der Un ruhen Schaden erleiden, so wird nach den Grundsätzen des Völkerrechts hierfür die mexi kanische Regierung ersatzpflichtig gemacht werden. Wir bewahren gegenüber den Ereignissen, die sich in letzter Zeit in Mexiko abgespielt haben, diejenige Zurückhaltung, die gegenüber den inneren Vorgängen fremder Staaten beobachtet werden muß. Das wird uns aber nicht ab- falten, für den Schutz unsrer Landsleute und ür die Wahrung unsrer Interessen, soweit er- orderlich, nachdrücklich einzutreten." Das Haus , pendete dem Redner Beifall, das von den mit Lust und Liebe bei der Sache, während el hier nur dem Druck gehorchte. Fürchterlich w<s . diese Qual. Täglich empfand er sie mehr. W, niemals würde er sich daran gewöhnen. Da? . tL A ward ihm immer mehr klar. A Dazu kam jetzt noch die Geldsorge. Er wat d durch Bücknitz mit einigen wohlhabenden junges! Leuten bekannt geworden, die ebenfalls hier al» Volontäre beschäftigt waren; man hatte einige nächtliche Exkursionen unternommen, daS ziemlich kostspielig gewesen, und nun war dee letzte blaue Schein, den Mamachen vor vierzehn ° Tagen ihm zugesteckt hatte, fast drausgegang^ Was NM? Woher nun Geld nehmen? , Gerade jetzt war ihm die Geldnot sehr PsA ' sAAA lich, denn er wollte die Bekanntschaft dE ? jungen Leute, die von Hause sehr gut dotiA j« wurden, nicht wieder verlieren; wenn er mit ihnen weiter verkehren wollte, mußte , , eben Geld haben, um standesgemäß auftrett » « zu können. Also war er in großer Sorge uv A lief mit einer niedergeschlagenen Miene umv^ ' tzA dy, Jensen, mit dem er täglich ein Stünde verplauderte, merkte sehr bald, was los was- - t 'e „Was fehlt Ihnen?" fragte er ihn eA Tages direkt. „Seien Sie nur ganz ehr»^ »HMe, Ihnen fehlt doch etwas! Sagen Sie's 1," an> lächelt Lies
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