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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Kretnig- rokal-Anzeiger kür die Ortschaften Oretmg, SrgtzrLdrÄgri, Hauswalde. Frankenthal und Umgegend Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Eonnabend lonnementsprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungtblattes" 'rieljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung i urch Boten in» Hau« 1 Mark " Pfennige, durch dir Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpurzeile 10 Pfg., sowie Bestellungen aus de« All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition »uch unsere sämtliche Ztitung«boten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren w'r Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Disn«tag vormittag r/,1i Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag Uhr einzusenden. Lckriflleitung, Vruck und Verlag von N. Lchurig, Drelnig. »ir. 15. Mittwoch, den 19. Februar 1913. 23. Zahrgau». * OertliMeS und Sächsisches rrtntg. Sonnabend und Sonn- U L den 12. und 13. April d. I. feiert der k iA Homöopathische Verein im Gasthof zum i Dj, ^kn Hause sein 25jährigeS Stiftungsfest, i Vorarbeiten hierzu sind im Gange. y,, ko hx z h « d o r f. (Teures FeuerungS- * ich "ial.) Am letzten Montag abend wurden Dsen des hiesigen Elektrizitätswerkes tz."0v Rabattdücher des Radatt-Spar-Vereins u'Ertal verbrannt. Der Wert der Bücher 50 000 Mark. Kaum 15 Minuten ».?n zur vollständigen Vernichtung dieser I Zahl Rabattbücher notwendig. si ° b r ö h r s d o r f. (Autoomnibus — Uh,^"psiasterung.) In der am Mittwoch t r°,.n^d^hr»dorf stattgefundenen Gemeinde- I iek»« Herr Gemeindevorstand Rentzsch Mim. die Errichtung der Motorwagen- I>°e k» 7,°??b-rg - Großröhrsdorf - Bischof», in Angriff genommen werden »daß «l, wurde bekannt gegeben, I de» Ort ^Eerung -er Staatsstraße durch I Diekelk» ?°„'"„Staat übernommen worden ist. >°ü streckenweise erfolgen, beginnend Lum Sußtagr! Die wahre Buße will innerlich ausgefaßt mn, nicht roh und äußerlich. Buße heißt dicht Knien vor dem Priester, sondern Be- hübni« der Gesinnung über unsere zahlreichen Verfehlungen. Innerlich im Herzensgründe oll Buße getan werden, dort soll nach Er- 'iuecung gesucht werde«, da soll ein Um- >enken unk tiefe» Besinnen stattsinden. Mit iloßen Formeln und Redensarten ist gar licht« getan. Doch muß man sich hüten, nun die Buße » innerlich »-machen zu wollen, daß man lußerlich gar nicht« davon merkt. So machen » heute leider gar viele Christen. Sie hallen büß- und Vellage, singen Büßlieder, lesm Bußgebete und gewinnen dadurch eine allge- »eine Bußsttmmung, aber den Uedergang von 'ieser Stimmung zur äußeren Tal finden sie >iel zu selten. E« will ihnen nicht in den binn, daß Buße nicht ohne Opfer geht, ohne >en Entschluß der Tötung des Fleisches, ^ie wollen alle» bequem haben, auch oie baße. Die Meuschen soffen sich so zärtlich »i, wie man kranke Kinoer hebt, sie wollen dtt sich kein ernste« Wort reden, wollen auch sicht gern von anderen hören, daß sie Sünder ^l>. E« herrscht in dieser Beziehung unter >h» eine große Erschlaffung, ein Nachgebsn >dd ein Mitleid, da« zu nicht» nütze ist. Doch wolle« wir heute nicht daran denken, andere Leute Buße zu tun haben, sondern sollen an uns selbst denken. Jeder Mensch M Ursache, sich selbst anzuklagen, keine Lehre Christentum» entspricht so -er allgemeinen Erfahrung al» die Lehre von der allgemeinen Sündhaftigkeit. Nur diese Lehre erklärt die Mauer traurigster Zustände vollkommen. Mse allgemeine Sündhaftigkeit würde ge- ^"Ser sein, wenn sich unsere Seel- mehr an Alt hielte, an den wahren und gerechten Ast, die Quelle aller Kraft und Weltüber- 'Adung. Gott ergreifen und begreifen ist "^ Anfang zur Umkehr. l Ohne diese Umkehr kommt das Himmelreich »ns. Darum: Hin zu Gott! Das I unser Entschluß sein. Wir wollen jeder sich sprechen, wie jener verlorne Sohn, Id-m Jesus erzählt: Ich will mich aus- I scheit und zu meinem Vater gehen! — Amen. — im Jahre 1914. Sache der Gemeind? würbe nun die Herstellung erhöhter Fußsteg« sein, die durch Einführung de« Motocwagenvsrkehc« zur Notwendigkeit wird. Somit wird der Ge meinde immerhin «in Kostenaufwand von ca. 30000 Mark entstehen, oer aber, da er sich auf mehrere Jahre verteilt, nicht allzu -rückend wirken wirs. Bischheim. (Tpcitzen-Unfall) Al« am Sonnabend abend die hiesige Spritze zum Brande nach Hätlich auSrückte, erlitt fie un terweg« einen Unfall, der glücklicherweise noch glimpflich adlies, leicht aber recht ernst- Folgen haben konnte. In der Nähe der König Albert-Eiche wurde infolge eine» HinderniffeS die in schnellster Gangart befindliche Spritze umgekippt unk die darauf befindliche 6 Köpfe Karks Mannschaft auf die Straße geschleudert. Bei dem Vorfall ging ein Vorderrad entzwei; zum Glück zerbrach auch die Deichsel, fooaß die umgekippts Spritze von den Pferden nicht fortgeschleift werden konnte. Letztere rasten weiter, wöbet da» ein« noch in einen Straßen graben stürzte, aber ohne Verletzungen davon kam. Van den Mannschaften haben mehrere Hautabschürfungen, einer -ine Fleischoerletzung am Beine erlitten. Käme n z. I« nahen HäSlich wurde am Sonnabend abend gegen ^10 Uhr oa» einstöckige Wohnhaus de» Steinarbeitrr« Alwin Guhr durch Feuer vollständig vernichtet. Da bei fand die 12 jährige Tochter Frieda de» Kolamilosen den Tod in den Flammen, während die Eheftau Guhr'« schwere Brand wunden am Kopf und Arm davoutrug, sodaß sie heute in dar hiefige Barmherzigkeit»stift üoerführt werden mußte. Sämtliches Mobiliar sowie zwei Ziegen sind verbrannt. Der Kalamitose hat nicht versichert. Als mutmaß licher Brandstifter wurde von der Land- gendarmerie ein dortiger Einwohner festge nommen und dem Kgl. Amtsgericht Kamenz zugeführt. — Am Brandplatze waren die Spritzen de» Rittergutes Bischheim, der Ge meinde Reichenbach, der Feuerwehr Gersdorf und -er Feuerwehr Niedersteina erschienen. Ein tragischer Geschick wollte es, daß die letztgenannte Spritze von dem Bruder des verbrannten MädcheuS gefahren wurde, der in Niedersteina als Knecht bedienstet ist. Bautzen, 17. Februar. Brandstifter treibe» in ds>. hiesigen Umgegend wieder ein mal ihr schändliche» Handwerk. In der Nacht zum Sonntag hat es in nicht weniger als 4 nahen Dörfern Schadenfeuer gegeben, und zwar in Obergurig, Neubodlitz, Kleinföcstchen und Salz-nforst. Gefüllte Scheunen sind den Flammen zum Opfer gefallen. Bautzen, 15. Februar. Vom Schwur gericht Bautzen wurde der 36 Jahre «lte Zimmermann Loui» Raupisch au» Lenz -ei Großenhain wegen Totschlags zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtsoerlust verurteilt. Raupisch hatte den 51 Jahre alten G-schirrführer Lochmann aus Straßgräbchen nach emem Streite erstochen. — Da« langjährige sozialdemokratische Äe- meinderatSmitglted Herr Wilhelm Lucke in Neugersdorf ist von oer Amtshauptmannschast bis auf weitere» von der Tätigkeit eine» Ge- meinderatsmitgliede» suspendiert worden, weil von der Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen Urkundenfälschung gegen ihn eingelei tet worden ist. Die Vorgeschichte hierzu grün det sich auf ein Wahl-Jnserat in der „Dorf- Zeitung" beim letzten Gemeinderattwahlkampf. In diesem Inserat wurde von dem ausschei- venden G-meinoerat-mitglied Zachmann, da» die 2. Klaffe der Ansäfftgen oertrat und eine Wiederwahl nicht mehr annehmen wollte, aus gefordert, für den von der sozialdemokratischen Partei ausgestellten Kandidaten zu stimmen. Herr Zachmann hatte aber da« Inserat weder veranlaßt noch aufgegeben. Er war mit dem Inhalt auch keineswegs einverstanden. Lucke soll nun derjenige sein, der da» Inserat ver faßt und in die Zeitung lanciert hat. Radeberg, 17. Febr. Der Gutsbe sitzer Wilhelm Pietzsch au» Friederrdorf bei Laus» wurde auf v-r Königibrücker Straße, am Boden liegend sterbend aufgsfunden. Offenbar ist Pietzsch, der oft an Krämpfen litt, unterwegs von einem Unfall« betroffen Lorden, oer seinen Tod zur Folge hatte. Dresden, 17. Febr. Die Verhaftung einer ganzen Einbrecherbande ist der Dresdner Kriminalpolizei in Trachau gelungen. Am Donnerstag voriger Wachs wurde in der Nähe der Gasanstalt in Vorstadt Trachau beobachtet, wie mehrere unbekannte Männer sich auf einem abseits gelegenen Felde in verdächtiger Weise zu schaffen machten. Bei Nachforschungen an ker Stelle fand man eine Brechstange, Sperr- Haken und andere verdächtige Werkzeuge. Die Gegenstände wurden der Kriminalpolizei in Trachau übergeben, die fie ihrerseits wieder an Ort und Stelle bringen ließ, aber für eine Bewachung Tag und Nacht sorgte. In der Nacht zum Sonntag kehrten die Spitzbuben zurück, um nach ihren Werkzeugen zu suchen, mit deren Hilfe sie dann an irgendeiner geeigneten Stelle einen Einbruch ausführen wollten. Ais sich sie Verbrecher entdeckt sahen, ergriffen fie die Flucht. Es gelang nach einer tollen Jagd sie dingfest zu machen. Es sind langgesuchte schwere Einbrecher, mit derenFrst- nahme oer Polizei ein guter Fang geglückt ist. — Große» Aufsehen erregt in Dresdner Finanzkreisen da» Verschwinden des Direktor» Rudolf Sulzberger der Vereinigten Fabriken photographischer Papiere, der Dresdner ÄiumtniumpapierfadcikA.-G. and derProlalbin- I werke A.-G. in Dresden und Wien, der von einer angeblichen Amsrikareise mckt mehr zu rückgekommen ist. Den „Dresdner Nachrichten" zufolge liegt Vermözensverfall vor. Ob die genannten Gesellschaften geschädigt sind, ist bisher noch nicht bekannt, da sie jede Aus kunft verweigern. W.e verlautet, wollte Sulz berger in America eine Fusion mit der Kodak- gesellschaft herbeisühren, doch ist diese» Projekt gescheitert. — SchuksalStücke. Einen ärgerlichen Lotterie gewinn machte ein Geschäftsmann in Meißen während der in voriger Woche erfolgten Zieh ung der 3. Klaffe der König!. Sächs. Landes lotterie. Wie es seitens mancher Lotterie- spieler recht häufig geschieht, dachte auch in diesem Falle der betreffende Spieler erst an die Erneuerung seines Lose», al» die gezogenen Nummern bereit» in den Blättern bekannt ge macht worden waren, unter denen sich seine Nummer mit einem Gewinn von 20 000 Mk befand. Den nunmehr eiligst an die betreffende Lotteriekollektion abgesandten Losbetrag erhielt Ser „glückliche" Gewinner mit -inem Annahme oerweigerungsvermerk zurück, wa« natürlich auch eine Gewinnauszahlungs-Verweigerung im Gefolge hatte. Eine mündlich und per sönlich angebrachte Reklamation um Auszahlung des Gewinne» an den betreffenden Kollekteur, Martin Lewin in Leipzig, hatte wenigsten» den Erfolg, daß dieser ihm erst 100, dann aber 500 Mk. bot und auch au«zahlte. An sich wäre da» immerhin noch ein ganz an* nehmbarer Vergleich, wenn der Gewinner nicht 2 Mitspieler hätte, die ihren Lotbetrag geleistet und nun Anspruch aui ihren Gewinn erheben. Um diese zu befriedigen, muß der Gewinner nun auf die erhaltenen 500 Mark noch etwa 600 Mark au» seiner Tasche daraus» l-gsn und hat außerdem noch, weil einer der Mitspieler dereit« im Klageweg« sein Recht geltend gemacht hat, noch einen hübschen Be trag an Kosten zu tragen. Ein wirkliche» Glück bei allem Pech ist noch, daß die Nummer nicht mit einem noch größeren Gewinn gezogen worben ist. Iohanngeorgenst adt, 16. Februar. Die bekannte Pianofortefabrik Hoflieferant A. H. Grunert in Johanngeorgenstadt hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Firma ist ein Opfer de» Balkankciege» geworden. Sie hatte viel Absatz in den vom Krieg betroffenen Län dern, auch soll sts noch anderweit schwere Ver luste erlitten Haden. Durch den Zusammen bruch sind über 120 Arbeiter bedroht. — L «besdrama. In Salzburg ist ein junge» Paar, da» sich in einem dortigen Hotel al» Ehepaar Schmidt aus Berlin eingemietet hatte, erschossen auigesunben worden. E» handelt sich um den SO Jahre allen Max Georgi au» Niederplanitz und die Tochter eine» Leipziger angesehenen Privalmanne» namens Schmidt. Die Familie de» junge« Mädchen» hatte sich anfänglich einer Verbin dung des Paares widersetzt, soll aber später mtt der Heirat tinserstanden gewesen sein. Der Mann hat augenscheinlich das Mädchen zuerst und dann, sich selbst gelötet. Am Halse der Unglücklichen fanden sich Spuren, die auf einen Kamps hindeuten. Kirchennachnchten von B r e l n r g- Mittwoch de» 19. Februar: Bußtag: l/zd Uhr: Beichte und Abendmahl. 9 Uhr: PredigtMlesvienst, Text: Job. 14, 9. Kollekte für die Innere Mission. Nachm. 5 Uhr: AdendmohlSgottesdienst. Versuche» Lls! KomIssIIs Vie nickttettenäo Nsulcrömel rveüderiikmt unv Lrrtliok empkokleo rur n»u>- ullU LckUnkeitspHexe, gegen rrude, rote, rissixe, »utge- sprungene NanUel Onerreiedt gegen uoseNvnen reint, Mitesser sie. Tube Ü0 u. loott. XoMdeII»-8eiIe»0kN. Probetube 20 Pfg., Schnupfencreme 30 Pfg- Frostcreme 30 Pfg., Schweißcrsme 40 Pf. Zu haben in Bretnig bei ThesdB» Hnr«, Drog., in Großröhrsdorf bei Fr. Emil Kchmris, Germania-Drog. Dre-dner TÄlaHvietzmartt vom 17. Februar 1913. Zum Auftrieb kamen 4022 Schrachtttere und zwar 739 Rinder, 971 Schafe, 2045 Schweine und 2 97 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie foü t: Ochsen: Lebendgewicht 49—51, Schlachtge wicht 93—96; Kalben u.rd Kühe: Lebend gewicht 47—49, Schlachtgewicht 88—93; Bull-n: Lebendgewicht 48—50, Schlachtgewicht 88—93; mittlere Mast-und gute Saugkälber: Lebendgewicht 57—60, Schlachtgewicht 99 bl« 102;Schafe95—WOSchlachtgrwicht; Schweine Lebendgewicht62—63, Schlachtgewicht 82—83. Es find nur oie Preiss für bi- buten Vteh» sorten verzeichnet.