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Allgemeiner Anzeiger : 18.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191301183
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19130118
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- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-18
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 18.01.1913
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Portugal. zu * Bei den Kämpfen in Südmarokko und 96 Verwundete. »n da e v über war, kü Et L: sa D a! er se Kas Wisser Hersch «n dk her d E' Ich ve L' bi> meine, wir sind es unbedingt dem Namen, dea wir tragen, schuldig, io viel als möglich dazu beizmragen, daß die Leute zu ihrem Gelde ge- langen, das sie Papa anvertraut hatten." v Kurt aber rief wütend dazwischen: wovon soll denn Mama fortan leben?" Und ruhig antwortete die Schwester: „Ja, sind wir denn nicht da? Wir sind doch juns und gesund, wir werden eben fortan für MM« arbeiten." «echmnl Knebel verwies, da brach all den Wartenden die Ge duld und sie drohten mit Polizei und Gericht; einige ganz Wütende versuchten sogar die Kaffe zu stürmen. Nm mit größter Ruhe und Kalt blütigkeit der Angestellten gelang es endlich, auch jetzt wieder den Andrang abzuwehren. Kaum aber hatten die letzten Männer das Lokal verlassen, da gab die Herrin des Hauses den Auftrag, das Geschäft zu schließen. Dumpf und dröhnend rollten die Tür- und Fensterjalousien herunter und allen Angehörigen des Hauses war es, als klängen die letzten Erdschollen auf ein neugeschauseltes Grab. Noch in derselben Stunde wurde der Kon kurs an gemeldet. Und dann kam das Gericht und legte die Siegel vor alle Geschäftsräume. Der Glanz und das Ansehen des alten Hauses R. L. Braun war verblichen und ausgelöscht. Nun aber brach in der Stadt der Sturm los. Ein Tumult und Aufruhr, wie er in dem sonst so friedlichen Ort noch nie dagewesen war, tobte nun mit elementarer Gewalt los. Hunderte von Menschen, die um ihr sauer erworbenes Hab und Gut gekommen waren, stürmten nun auf das sestverschlosfene Haus ein, Lombardierten es mit Steinen und Unrat und Mund, Sternick kompli« schnürte aümähl Mals ü Mlle, Mari« Demzard kandidiert für den Präsidentenstuhl der französischen Republik. Die französischen Frauenrechtlerinnen haben ihre Führerin Marie Demzard als Kandidatin ausgestellt. Fräulein Demzard hat sich als Kämpferin für die politische!' Rechte der Frauen sehr hervorgetan und hat auch schon bei den letzten Abgsordnetenwahlen im Somme-Departement und bei den Gemeinde wahlen in Amiens kandidiert, ohne indessen Erfolge zu erzielen. Urnen für die Reichstagswahlen etnzuführen und das Ministerium des Herrn v. Dallwitz soll diese Absicht hintertrieben haben. StaaM sekretär Delbrück protestierte leidenschaftlich gegen den Vertrauensbruch, der hier begangen sei und lehnte es ab. darauf einzugehen, eine Erklärung, die die Linke mit großer Unruhr aufnahm. Nach einigen weiteren Auseinander setzungen vertagte sich das Haus. sehen, weder auf der Straße noch an den Fenstern der Wohnung. Kurt, der sofort seinen Abschied beim Regi ment eingereickt hatte, bestand anfangs darauf, daß man so schnell als Möglich den Ort ver lassen sollte. Lucie setzte es durch, daß man tapfer aushalte, bis alles entschieden und ge regelt sein würde. So blieb man also im Ort Md führte weiter ein Leben, das Einsiedlern glich, von allen ge mieden und geschmäht. Als der Konkursverwalter den Effekten bestand aufnahm und Papiere über das Privatvermögen der Herrin des Hauses fand, begab er sich zu den Angehörigen und teilte ihnen mit, daß diese Suinme nicht mit in die Konkursmasse zu gehen brauche. Frau Luise, die noch immer unter der gräß lichen Erregung der letztvergaugenen Tage litt, hörte stumm, fast apathisch zu und nickte nur dazu. Lucie indessen trat zur Mutter hin und suchte sie energisch zu überreden, daß sie auf ihr Vermögen Verzicht leiste zugunsten all der armen Leute, die durch des Vaters ehrlichen Namen sich hatten täuschen lassen. Kurt, als er dies hörte, wurde wütend. Ganz offen erklärte er, daß er diesen Stolz für durchaus unangebracht halte, daß die un- schulvige Mama doch nicht unter Papas Irrtum leiden dürfe und daß man der alten Frau doch nicht den letzten Notgroschen nehmen könne. Doch Lucie blieb fest. Ruhig sprach sie weiter: „Natürlich, zwingen kann Mama nie mand, das Geld herauszugeben. Aber ich bisher immer vergeblich — daß nun endlich dem Lande Ruhe und Ordnung wiedergegeben werden. stießen wilde Verwünschungen aus gegen den verbrecherischen Inhaber und alle seine Ange hörigen. Je näher man dem Abend kam, desto drohender wurde die Haltung der Wütenden, so daß Polizei und Militär einlchreiten mußte, um Leben und Besitz der gefährdeten Ange hörigen in Schutz zu nehmen. Erst als die Dunkelheit hereinbrach und man das Nutzlose seines Treibens einsah, ging die Menge mit tobenden Beschimpfungen auseinander. Der Tag des Schreckens war zu Ende. Frau Luise Braun lag matt nnd schlaff in ihrem Zimmer. Es war der grauenvollste Tag ihres Lebens gewesen! Alles hatte sie mit an hören müssen, all die bösen Worte, all die wütenden Verwünschungen. Und jeder Laut war ihr wie ein spitzer Pfeil ins Herz gegangen. Sie, die man mit ausaemchter Höflichkeit bisher behandelt hatte, mußte sich nun alle diese Schmähungen gefallen lassen; das war zu viel für sie, und halbtot war sie umgesunken. Nicht Viet besser erging es Kurt. Aber er wich nicht von der Seite seiner Mutter und war um sie bemüht, ihr den Lärm der Straße sern- zuhalten. Nur Lucie war standhaft. Sie ertrug alles mit eiserner Geduld. Und sie war es denn auch gewesen, die dem alten Schmidt — mit Wissen der Mutter — von dem letzten Brief des Vaters Mitteilung gemacht und io die An meldung des Konlm.es beschleunigt hatte. Jetzt war das Schicksal der Familie be siegelt. Niemand kam mehr zu den Unglück lichen. Und diese selbst ließen sich vor niemand zeit in den Glashütten, au? die katholischen Philofophieprofessoren in Straßburg, auf die Kongoakte, aui die bayrische Staatszeitung and auf die Greueltaten im Balkankrieg — wie »an sieht, recht verschieden geartete Dinge. In der fortgesetzten Etatsberatung erhielt als erster das Wort der Zentrumsabgeordnete Mayer- Kaufbeuren, der sich namentlich gegen den Redner der äußersten Linken wandte, der tags zuvor scharfe Angriffe gegen das Zentrum gerichtet hatte. Der nationalliberalr Abgeordnete Kölsch sprach dann nament lich über den Fall Wetterlö, während der Konservative Graf Westarp in erster Linie eine Resolution begründete, die die Konservativen zum Etat eingebracht haben und in der ein gesetzliches Verbot des Streikposten stehens gefordert wird. Abg. Müller-Mei ningen, der fortschrittliche Redner, konzentrierte seine Angriffe, wie immer, im wesentlichen auf das Zentrum. Er sprach von der Gewerkschafts- Enzyklika, von den Wahlurnen, dem Reichsverein^- gesetz und anderm. Eine kurze Rede des Polen Morawski und eine lange des Sozialdemo kraten Quarck bildeten den Schluß. Zwischen fälle ereigneten sich nicht. Nur Graf Westarp hatte einen Zusammenstoß mit dem Präsidium, als er dem Präsidenten zum Vorwurf machte, daß er ein scharfes Wort des sozialdemokrati schen Redners gegen die Konservativen nicht gerügt habe. Valkanstaaten. * Nach den neuesten Meldungen aus Bukarest smd die r u m ä n i s ch - b u l g a r i s ch e n B e r - Handlungen über eine Abtretung bulgari schen Gebiets an Rumänien nach erfolgtem Friedensschluß nahezu beendet. Es ist zwischen den beiden Nachbarländern eine vollkommene Einigung erzielt worden. "Die gegen die wehrlose türkische Bevölke rung begangenen Greuel der Balkan - staaten, gegen die sich vergeblich die euro päische Presse gewandt hat, werden von dem diplomatischen Vertreter einer Großmacht in einem Schreiben aus dem Orient geschildert, das haarsträubende Einzelheiten enthält. Der Brief sagt wörtlich: „Hier will leider immer noch keine Ruhe einkehren. Im Innern dauern die Massakers unter den unschuldigen Türken fort. Man schätzt die Zahl der bisher Massa krierten auf 240 600, und ich halte die Zahl für nicht zu hoch gegriffen. Wenn doch einmal Europa eingreifen wollte, wie es sonst immer tat, wenn mal ein bulgarischer oder griechischer Biehdieb verprügelt wurde." Amerika. *Der künftige Präsident der Der. Staaten, Woodrow Wilson, erklärte, das amerikanische Geschäftsleben müsse von allen monopolistischen Zügen freigemacht werden. Ein K Im Strom äer Melt. 4 j Erzählung von Paul Bliß. (Fortsetzung.) Gegen Mittag aber, als das Gerücht pveit heuh sogm Kit r stank Tag, druck er d Rau »m selbs von den der Es in Z bei hän Fro daß sich uni Ry vor Au Au «1 Li bukopa gegen äie Hüfkei. Es zeigt sich immer mehr, daß die Diplo matie in London den einzigen Weg zum Frieden darin sieht, aui die Türkei einen Druck auszuüben, indem ihr der „dringende Wunsch" ausgesprochen wird, Adrianopel aufzugeben und -die Frage der ägäischen Jnieln getrost durch die Großmächte regeln zu lassen. Es dars ruhig gesagt werden, daß diese An, den Frieden her- beizusühreu, nirgends (wenigstens nicht in Deutschland) Anerkennung findet. In der Presse zeigt sich täglich wachsendes Erstaunen. So schreiben die ,Hamb. Nachr/: „Der falsche Weg, den die Großmächte mit ihrem ein seitig gegen die Türkei gerichteten diplomatischen Druck einzuschlagen scheinen, ist um so bedenk licher für die Erhaltung des europäischen Friedens, als dadurch die Äalkanoerbündeten in ihrem Siegesdünkel und in ihren überspannten Forderungen nur noch mehr bestärkt werden. Wir gönnen den Balkanstaaren einen vollwerti gen Siegespreis aufrichtig, aber man wird zu geben müssen, daß das, was die Türkei zuletzt geboten hat, durchaus genügt, um berechtigte Wünsche zu befriedigen. Sie will nur so viel Land auf europäischem Boden behalten, als un bedingt notwendig ist, um die Verteidigung Konstantinopels und der Meerengen sicherzu stellen. Es liegt keine Folgerichtigkeit in dem Verhalten der Großmächte darin, daß sie zwar aus Eifersuchtsgründen darüber eins sind, daß Ler Türkei auch fernerhin Konstantinopel und Lie Meerengen verbleiben müssen, ihr aber anderseits die Möglichkeit schmälern wollen, diesen Besitz ausreichend zu verteidigen. Beide Gesichtspunkte lassen sich vernünftigerweise gar nicht trennen." Die .Leipz. Neuesten Nachrichten' meinen: „Wenn sich alles erfüllt, was man in Belgrad träumt, dann würde der neue Staat Albanien nur einem elenden Rumpfe gleichen, dem man Arme und Beine und zuletzt auch den Kopf abgehackt hat. Genau so wie die europäische Türkei, wenn sich hinter den Festungsmauern von Adrianopel die bulgarische Soldateska niederläßt und dieses letzte gewaltige Bollwerk des türkischen Reiches zu einer steten Be drohung der Hauptstadt wird. Und doch sollen gerade hier die Mächte einig sein und gemein sam die Türken zum Verzicht drängen. Auch Deutschland. Was uns dazu treibt, uns, die alten Freunde der Türkei, die doch auch in Zukunft mit der Besiegten rechnen wollen, das wissen freilich die Götter." Sehr eingehend beschäftigt sich die ,Braunschw. Landesztg.' mit der Haltung des Dreibundes auf der Diplomatenkonferenz in London und über die Stellungnahme gegen die Türkei: „Mag auch ein furchtbares Bölkerringen anheben, wenn es von neuem zum Kampfe kommt — nach allem, was man jetzt von der Verfassung der türkischen Heeresmacht und dem verwahr loste« Zustande der Verwaltung und der ge samten militärisch-technischen Hilfsmittel weiß, der nicht in ein paar Wochen vollständig be seitigt worden fein kann, wird man kaum hoffen dürfen, daß der Sieg sich an die türkischen Fahnen heften werde. Die Gefahr einer voll ständigen Vernichtung der türkischen Herrschaft m Europa ist also immerhin sehr ernst, und es könnte dann auch ihr Bestand in Asien in Frage gestellt werden. Das ist es, was die europäischen Mächte verhüten wollen, und darum sind sie bemüht, die Wiederaufnahme des Krieges zu hintertreiben. Denn käme wirklich diese Kata strophe über die Türkenherrschaft, würde die Besitzfrage von Konstantinopel und der Darda- - nellen aufgerollt, so würde auch die Möglichkeit eines Weltkrieges in nächste Nähe gerückt werden. Darum sind die Großmächte einig, obschon sie im tiefsten Innern ihrer politischen Anschauungen in zwei völlig getrennte Lager gespalten sind. Denn bei Lichte betrachtet, muß die Erhaltung der Türkenherrjchast in Europa als eine drin gende Staatsnotwendigkeit zunächst für Österreich und dann auch für Deutschland gelten, damit der Ausdehnungsgier des Slawentums, der Serben und Bulgaren, ein Riegel vorgeschoben ser und der Machtkampf zwischen dem Slawen tum und den germanischen Stämmen, der immer näher in Sicht lritt, noch möglichst lange hinauS- Polinscke t<uncisck2Li. Deutschland "Kaiser Wilhelm wird demnächst dem Truppenübungsplätze des 41. Armeekorps Ohrdruf in Thüringen einen Besuch abstatten. Die Einrichtungen des gewaltigen Übungs platzes sind fertiggestellt, so daß in diesem Jahre die Truppen dort größere Übungen abhalten können. * In verhältnismäßig kurzer Zeit sind im Reichstage 40 kleine Anfragen einge bracht worden. Von den 40 bisher gestellten Anfragen hatten sechs allgemeines Interesse. In Kreisen der Abgeordneten wird die bisher geübte Fragenstellung zum Teil als recht über flüssig betrachtet. Auch regierungsseitig macht man kein Hehl daraus, daß man sich die Ein richtung der kleinen Anttagen in ihrer Praxis, anders gedacht habe, etwa nach dem Muster des englischen Parlaments, in dem nur bei wichtigen Veranlassungen solche Fragen gestellt werden. "Ein neues Mitgliederverzeich nis ist im Reichstage ausgegeben worden. Die Parteien zeigen danach folgende Stärke: Sozialdemokraten HO, Zentrum 90, National liberale 46, Konservative 44, Fortschrittliche Volkspartei 42, Polen 18, Reichspartei 14, Elsaß- Loihringer 9, Wirtschaftliche Bereinigung 8, Deutsch-Hannoveraner 5, Deutsche Reformpartei 3 Mitglieder, fraktionslos sind 8 Mitglieder. — Im Jahre 1912 haben zwölf Ersatzwahlen statt gefunden. * Als Termin für die Neuwahlen zum preußischenAbgeordnetenhauseist der 14. Mai m Aussicht genommen. "Der Landtag von Eliaß-Loth- ringen ist am Dienstag eröffnet worden und hat sofort mit der Budgetberatung begonnen. "Der ost afrikanische Gouverne ments rat, dessen Mitgliederzahl kürzlich von fünf auf zwanzig außeramtliche Mitglieder verstärkt wuroe, soll demnächst zu einer drei tägigen Sitzung nach Daressalam einverufen werden. Es handelt sich in erster Linie um den Weiterbau der Nordbahn von Moschi nach Aruscha, sowie um eine neue Arbeiter- unü A n w erü eo r d n u n g. Geschäftsbetrieb könne io groß werden, wie er ' Woll?, vorausgesetzt, daß es in scharfem Well' Der. bewerbskampf geschehe. Die wirtlich ehrlichen täter bei Leute seien jetzt in Amerika im Nachteil, weil hat jetzt das Volk den Geschästsmethoden ganz all- der ungli gemein mißtraue. Über das amerikanische beweise, Kredit- und Bankwesen sagte Wilson: „Unsers verhaftet! Banksystem ist das Urteil bereits gesprochen- verübt h Die Banken sollten den Kredit allen zu gleichen gewürgl Da schwieg Kurt verlege» und sah gant eigentümlich von einem zum andern; er ver- staud nicht recht, was bannt eigentlich gemeint " fei. Aber Lucie ließ nicht nach, bis sie eS durchgesetzt hatte, daß die Blutter ihr Geld mir in die Masse gehen ließ. — Mochte man über den Papa sagen, was man wollte, jedenfalls sollte man ihnen dreien nicht nachreden, daß sie sich auf Kosten der armen Gläubiger be« die Grenzen der Stadt hinausgegangen drÄlgte ein neuer Ansturm ins Bankhaus, und als auch jetzt der alte Prokurist immer nur wieder tröstend auf die Rückkehr des Cbess geschoben bleibe. Aus dieser Erwägung heraus müßten auch die Dreibundmächte sich sü^die Erhaltung Adrianopels unter türkischer Merr- schafi einsetzeu. Denn was dieser Wafsenplatz im Falle einer europäischen Krise und dem ge meinsamen Vorgehen von Österreichern, Türken, Rumänen und Albaniern gegen die vereinten Slawen und Russen strategisch wert sein würde, hat der gegenwärtige Meg gezeigt. Er bildet gewissermaßen das Vorwerk der tückischen Ope rationen, den Schlüssel zur Machtstellung der Türkei in Europa. Aber leider werden die Dreibundmächte (gegenüber dem Dreiverband) nichr die Kraft besitzen, die Auslieferung dieses Schlüssels an die Slawen zu verhindern, wenn sie auch, wie man anzunehmen allen Grund hat, sich keineswegs über die bösen Folgen dieies Zugeständnisses an die Verbündeten im unklaren sind. Denn die Westmächte mit Ein schluß von Rußland stehen auf feiten der Bul garen, und vor allem dürfte Englands intri gante und hinterhältige Politik, die den russisch österreichischen Interessengegensatz bestärkt, in dieser Hinsicht ganz besonders eifrig wirk sam sein." So und ähnlich klingt es in der gesamten deutschen Presse (mit wenigen Ausnahmen) wider. Die öffentliche Meinung steht mit den amtlich vertretenen Anschauungen in ihrer erheb lichen Mehrheit im Widerspruch. Es kann gar nicht oft genug darauf hingewiesen werden, daß > auch die geschlagene Türkei ein wirtschaftliches Vermittlungsglied zwischen dem Abendland und dem nahen und fernen Orient bleiben wird. Und der Dreibund wird zu spät einsehen, daß der Londoner Friede um den gezahlten Preis zu teuer war, ganz abgesehen davon, daß er sicher auch ohne Adrianopel zu haben ist. Auch die Mächte des Dreiverbandes werden sich hüten, den Bogen zu überspannen. reichert hätten! Von dem Tage an waren sie arme Leute und nur auf den Verdienst ihrer Hände an gewiesen. _ Wie befreit atmete Lucie auf. Nun erst konnte ein neues, ein froheres Leben beginne«- O, sie war so hoffnungsstark, daß sie spiele^ alles das ertrug. Nur einmal erbebte sie bis ins innerste Mark hinein. Das war, als Kurt ihr die Zeitung zureichte und sie aus eine Notiz verwies. ., Sie ahnte fast, was sie da lesen wurde. Und richtig, es war eine militärische Mitteilung. Der junge Graf Schmirtwitz hatte sich sur eia Jahr beurlauben lassen, um an einer Forschungs reise nach Indien teilzunehmen. gliedern. — Das Haus trat dann in die Be« - raiung des Etats ein, und zwar begann «an wie immer mit der großen sozialpolitischen Menn Debatte, die alljährlich beim Reichsami des Innern anzuheben und gemeinhin zehn bis M vierzehn Tage zu dauern pflegt. Der Sozial- A«hre demokrat Fischer hielt eine längere Rede, an Man deren Schluß Enthüllungen über einen Schrift- C wechsel zwischen dem Reichsamt des Inner« mi und dem preußischen Ministerium des Innern wächst brachte. Danach wll das Reichsami des Innern Regelt die Absicht gehabt haben, amtliche Wab!« z *«two den sc Der Verlust, den die beiden Truppenabtei' lungen in den letzten Kämpfen mit den Marok kanern erlitten haben, beträgt insgesamt 23 To« ' Oeurseker Keicksrag. (Orig.-Bericht.) Berlin, 15. Januar. Am 13. d. Ms. stand der Gesetzentwurf Ah de über das Strafverfahren gegen Jugendliche hj zur Debatte, den alle Parteien gleichmäßig n begrüßen, nur daß der einen gewisse Neue- " ' rungeu zu weit, der andern nicht wett genug i. . gehen. Nach längerer Debatte, in denen die abweichenden Standpunkte leilweiie reck» temperamentvoll vertreten wurden, ging die Vorlage an eine Kommission von 28 M- England. * Die Botichafierkonferenz in London hat einstimmig beschlossen, in der gemeinsamen Note der Türkei die Preis gabe von Adrianopel im Interesse des Friedells zu empfehlen. — In diesen Tagen lvird also die Entscheidung über Krieg oder Frieden fallen. Mittel, um eine Ermäßigung der Preise i " Bei den K ä mp f e n in S ü d m a r o lto f«r Lebensmittel herbeizuführen. Das Pro- haben die Franzosen erhebliche Verluste erlitten- gramm der Regierung hat m der Kammer einen Die Kolonnen sind nach Mogador zurückgekM guten Eindruck gemacht und man hofft — wre - - - - - - - - - » Am Dienstag beschäftigte sich der Reichs- < tag zunächst mit einer ganzen Reihe kurzer An« fragen. Sie bezogen sich auf die bevorstehende Er- Neuerung des Subventionsvertrags des Reiches mit dem Norddeutschen Lloyd, auf die Arbeits« "In Hem Programm des neuen Kabinetts ^Bedingungen zur Verfügung stellen. Da^ wieder l Costa steht an erster Stelle das Versprechen ! muß die Regierung in geeigneter Weise sorgen, «aütz lo der Anwendung aller gesetzlich zulässigen i «Afrika. „ ?re 3 "" - - - - - . ' — - ' und
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