Volltext Seite (XML)
Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. u r ä.okal-Anzeiger mr Sie Ortschaften Bretnig, GcchröhrGorf, Hauswaide, Krankentdal und Umgegend Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend i onnementrprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung-blattes" »vrleljayrltch ab Schalter l Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark L» Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korputzeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsbote» jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dtrn-tag vormittag r/,II Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag i/.II Uhr einzusenden. Sckristleitung, Druck und Verlag von N. Zöchurig, Bretnig. Mittwoch, des 22. Januar 1913. 23. Zayrgasu. Nit» »» — -ter sü OertlicheS und «LchftkcheS Bretnig. GemeinderatSdericht vom 16 d. M. Nach Eröffnung der Sitzung wie der Herr Gemeindevorstand unter Hinweis auf die Landgemeindeordnung die neugewähl- kaitrt GemeinveratSmitglieder in ihr Amt ein und verpflichtet« sie durch Handschlag. Es uin die« Vie Herren Einst Gebler, Paul Seifert, Adolf Philipp und Adolf Zschiedrich. ^'"^Hierauf schritt man zur Beratung der einzei- lurodo^n Punkte der Tagesordnung. I. werden ^^.die einzelnen Ausschüsse bestimmt; sie setzen ' sich in folgender Weise zusammen: l xro^s» Finanzausschuß: itstl-. ^ul G-bler, Adolf Philipp, Ernst Gebler und Paul Seifert. Sparkasse nausschub: Paul Sebler, Paul Seifert, Hermann Gebler Md Alwin Philipp; aus ver freien Äe- neinde: Max Gebler, Hermann Boden, Gust. Ringel und Gustav Jülke. Bau- und Wegebauausschuß: )tto Richter, Hermann Gebler, Hermann Schöne snd Adolf Kunath. Einquartierung»au«schuß: Arthur Gebler, Bernhard Petzold und Alwin Philipp. Beleuchtungsausschuß: Georg Gebler, Hermann Schöne und August Schöne. Wohlfahrtsausschuß: Adolf Kunath, Arthur «edler, Adolf Zschied rich; au» der freien Gemeinde: Bruno Leunert, Max Rees« und Max Schmale. ArmenauSschuß: Adolf Zschiedrich, Bernhard Petzold, Georg Gebler und August Schöne. Feuerlöschaasschuß: Arthur Gebler, Otto Richter und Hermann Schöne. OrtSsteuereinschätzungSauSs chuß: Hermann Gebler, Ernst Gebler, August Schöne, Adolf ^Zschiedrich, al« deren Stell vertreter: Paul Seifert, Arthur Gebler und Otto Richter. 2 Als Vertrauensmann für die Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft wird Herr Adolf Kunath und al« dessen Stellver treter Herr Bernhard Petzold gewählt. 3. Ein Gesuch de« Hebammenvereins für Kamenz u. simgezend, die Erhöhung der Umgehungsg:- Mr betreffend, wird abgelehnt. 4. Ehe ein «aLtrag »um Ort«gesetz geschaffen wird, die Leitung der unansäffigen Vertreter in 2 Klas- «en vor,»nehmen, wird «in Ausschuß von 4 »«wählt, der Klärung über diese An- r-»° «-»"»mtaung°d"r ««I. ren Bedingungen, d,ß «z-, d., )enen baulichen Veränderungen getrr' en wer- '"«'7 7'7"H--- «L» l: :ett. Zur ÄuSarbntung der Geschäftsordnung veroen die Herren Georg G-bl«r, Adolf Bicki-d" :ichund Otto Richter bestimmt, 's. ^n ÄMrag Kunaths, den Bedarf nach ^er Grund- ieuer und der Anlagen ,u erheben, wird nit 13 gegen 2 Stimmen angenommen und oll in Zukunft, die Genehmigung der Behörde wrausgesetzt, der Bedirf demnach ausgebracht verden. Bretnig. Am letzten Sonnabend sand sierselbst die Ersatzmänner-Wahl zum Ge- Neinderat statt. Gewählt wnrden: Aus der >. Klaffe der Ansässigen: Herr Gustav Boden, Herr Otto Petzold und Herr Paul Hennig; au» der 2. Klaff; der Ansässigen: Herr Paul Schmidt und Herr Georg Hanfe; aus der Klaffe der Unansässigen: Herr Hugo Gebauer. Bretnig. Wie wir schon mitgeteilt haben, hält der Lausitzer Radfahcervun» sein Bun des fest am 18. Mai diese» Jahres in unserem Orte ab. Der hiesige Rad- fahrsrverein beschäftigte sich schon in seiner letzten Versammlung am Freitag mit der Fest- Lngelegenhelt und faßte in dieser Beziehung folgende Beschlüsse: Sonnabend den 17. Mai findet im Gasthof zur Klinke Kommer« statt; Sonntag den 18. Mai: Vormittag Bundes versammlung im Gasthause zur Rose, nach- mitrag Empfang am Gasthofe zum Deutschen Haust, anschließend Preiskorso, abends Saal, festlichkeit im Gasthofe zum Sckützenhause; Montag den 19. Mai: VereinSball im Gast hofe zur goldenen Sonne. Hunderte von Radlern werden zu diesem Feste erwartet, von denen voraussichtlich schon am Sonnabend eine größere Anzahl eintreffen und zu ver- quartieren sein wird. Die Gastfreundschaft Bretnigs ist hinlänglich bekannt, und so hofft denn auch der hiesige Radsahrerveretn, daß seine Bitte um Gewährung von Freiqaar- tierev anläßlich dieses großen Feste« bet der hiesigen Bewohnerschaft gern Gehör finden wird. — Staatliche Motorwagenlinie BischosS- wcrda-Großröhrsdors-Radeberg. Im Königl. Finanzministerium wird die Einrichtung staat licher Motarwagenlinien eifrig bearbeitet. Un. ter denjenigen Linien, welche an erster Stelle stehen, ist die Verbindung de» Nöderlal« mit Bischofswerda und Radeberg. Der Betrieb wird für Personen- und Slückgutverkehr ein gerichtet und wird an die Privatlinie köntgtz- brück-Pulsnitz-Ohorn in Bretnig Anschluß finden. Nach den angestellten Rentabilitäts- Berechnungen über die zur Errichtung kom menden Linien wird rm Königlichen Finanz ministerium nicht damit gerechnet, daß außer den eigentlichen Betriebskosten auch die Ab- schreibungsdeträge volle Deckung finden werden. Infolgedessen dürfte von de« Beteiligten außer oer Beschaffung von Wagenhallen auch eine Gewährleistung für etwaige Fehlbeträge bi» zur Höhe der Abschreibungen verlrngt werden. — Die deutschen Turner wollen am 18. Oktober anläßlich der Weihe des Völkerschlacht- Denkmals bei Leipzig aus den entfernteste» Stellin de« Deutschen Reiches 6 Stafetten- läuse veranstalten, und zwar kernförmig von folgenden Hauptorten au»: Wesel, Kiel, Stral sund, Breslau, Kelheim und Straßburg. Der Weg eines jeden Läufers bis zum nächsten Posten beträgt nur 200 Meter. Die letzt« Strecke vor dem Denkmal übernimmt ein Läu fer de« Auegangslandes, der den von dorther von Stafette zu Stafette weitergegebenen Elchen zweig an dem Denkmale überreichen wird. An diesen Eilbotenläusen werden sich 17000 Tur ner des Deutsche» Reicher beteiligen. Großröhrsdorj. Dem Wnkler'schsn Ehepaare hierselbst, wohnhaft Nr. 120, war er am Sonnabend vergönnt, da« Fest der Goldenen Hochzeit zu feiern. Leider mischte sich in die Festesfreude tiefe Trauer, indem den hochbetagten Leuten der plötzliche Tod ihrer in Dresden verheirateten 32 Jahre alten Tochter mitgeteilt wurde. Kamenz. Da« Königliche Meldeamt hier ersucht uns, bekanntzugeben, daß die Mann schaften des Beurlaubtenstande» die Kriegsbe- orderung oder Paßnotiz in der Zeit vom 1. bi» 15. März 1913, uns zwar in Kamenz durch da« Meldeamt, in Königsbrück durch da» Garnisonkommando, in den übiizen Städten, Dörfern usw. durch die betreffenden Oct«behörden (Stadtrat, Temeindevorstand) zugestellt erhalten. Etwaige noch nicht zur dienstlichen Kenntnis gebrachte Wohnungr- veränderungen sind dem Meldeamt Kamenz srfort zu melden. Die Mannschaften de» Be urlaubtenstande» haben in ver Zeit vom 1. bi« 15. März 1913 — fall« sie nicht selbst zu Hause sein können — eine andere Person de«Hau»stanoe» oder venHauSwirt mitEmpfang- nahms ver KriegSbeorderung oder der Paß« notlz zu beauftragen. Eine Quittung ve« Empfängers ist nicht erforderlich. Jeder Mann, ver bis zum 15. März 1913 keine Kriegsde- orierung oder Paßnotiz erhalten hat, hat dies dem Meldeamt Kamenz umgehend schrift lich ober münslich zu melden. Die vom 1. April 1913 ab nicht mehr gültigen alten Kriegs- beordecungen ober Paßnotizen sind an diesem Tage zu vernichten. Oberneukirch. (1000 Mark von Schweinen zerfressen.) Der Geselle eine» hiesigen Fleischermeisters hatte den Auftrag erhalten, in Peititz bei Bautzen Schweine zu holen. Während de» Wiegens und Ausladen» der Schweine legte ver Geselle sein Notizbuch mit Brieftasche, in der sich 1000 Mark in Papiergeld befanden, auf eine Kiste in die Nähe de» Stalles, in welchem sich noch 18 Schweine befanden. Als er die Brieftasche wieder wegnehmen wollte, hatten zum nicht geringen Schrecken die Schweine da» Notiz buch, Brieftasche und Geld zerfressen und zum Teil verzehrt. Van dem Gelds konnten mit Mühe noch drei Hundertmarkscheine zusam mengesucht und zusammcngelegt werden, die von der Landständischen Bank zu Bautzen so fort ersetzt wurden. Ob von den übrigen 700 Mack noch etwas ersetzt werben wird, ist noch unbestimmt, da die Entscheidung von Berlin noch nicht eingegangen ist. Bautzen. (Kein ausländlsches Fleisch mehr.) Der Stavtrat beschloß, von dem Be züge ausländischen Fleisches bis auf weitere« abzusehen. Der Beschluß gründet sich auf ein Schreiben der Bautzner Fleischerinnung, wonach e» ihre Mitglieder ablehnen, den Ver kauf des dänischen Fleisches weiter zu über nehmen, da es kein wirksames Mittel zur Her beiführung billigerer Fleischpreise sei, und weil die Vergütung von 8 Prozent zu gering sei im Verhältnis zu den Betriebskosten. Dresden. (Verhaftung einer Juwelen- und Schmucksachendiebin.) Wie kürzlich ge- melvet, war in der Nacht zum Hohneujahr in der Villa de» Konsul» und Pianofortefabrikan- ten Rönisch in der Jägerstraße ein großer Juwelen- und Schmucksachendiebstahl verübt worden. Al» Täterin kam die 25 Jahre alte au« Hahenmauth i. B. gebürtige Anna Choo« towa in Betracht, die sich am 1. Dezember bei genannter Herrschaft al» Köchin vermietet hatte. Einer au» Prag kommenden Nachricht zufolge gelang e« der dortigen Polizei, die Di-din zu ermitteln und sestzunehmen. Sämtliche ge stohlenen Sachen wurden bei ihr aufgesunden. Dresden. (Selbstmord.) Im hiesigen Festungsgefängnis hat sich in der Nacht vom 18. d. der Poften stehende Soldat Steyer von der 6. Kompagnie des 177. Jnfantene-Regi- ments mit seinem Dienstgswehr erschossen. Ec war von seinem Vorgesetzten schlafend anxe- troffen worden. Dresden, 18. Jan. Da« Landgericht verurteilte den Schriftsteller Arno Johannes Hoffmenn, der sich in das hiesige Landgerichts ¬ gebäude eingeschlichen und abend» au« einer Gericht»schreiderei einen Urtelltentwurf in einem ihn betr. Eheprozeffe beiseitegeschafft hat, zu 1 Monat Gefängnis. — Schwer geprüft vom Schicksal wird die Familie de« Gut«besitzer« Oskar Welsch in Altzschillrn. Vor einem Vierteljahr wurde der 14 Jahre alte Sohn von einem Pferd ge schlagen und am Unterkiefer schwer verletzt, bald darauf stürzte Herr Welsch auf dem Stall gange de» Pferdestalle» und brach ein Bein, und als am Freitag Frau Welsch nach dem Stalle ging, um da« Vieh zu füttern, glitt sie ebenfalls aus uno zog sich einen Kiieschei- benbruch zu. — In Langenreinsdorf bei Erimmitschau hat die GutSbefitzerSehesrau Pinther ihr 4 Jahre alte» Söhnchen in ein Zimmer gelockt, während die übrigen Angehörigen anderweit beschäftigt waren. Dort Hal die Frau da« Kind an einem Kleiderhaken aufgrknüpft. Darauf ging sie auf den Hausboden und er hängt« sich selbst. Augenscheinlich hat di« Frau, die außerdem noch 3 erwachsene Kinder h«t, die Tat in geistiger Umnachtung verübt. Frau Pinther stand in den 40er Jahren. Der kleine Jange hatte, al» man ihn im Kleiderschranke auffand, noch ein Stück Pfef ferkuchen in der Hand. Oelsnitz i. V., 20. Jan. Aus der Be zirks- und Versorgungsanstalt VoigtSberg sind 3 Sträflinge, und zwar der 18jährige Gele- genheit»arbeiter Thos, der 34jährige Gelegen- helt-arbelter Hermann Redlich uno der 38 Jahre alte Maurer Franz Vogel entwichen, in dem sie sich mittels eines Seiles aus dem Schlassaale herabließen. Man vermutet, vaß sich oie Flüchtigen nach Bayern gewanvt haben. Leipzig. „Wa« alles verloren wird" steuert jetzt das Leipziger Fundbureau de» Polizeiamte» interessante Daten bei. Im vorigen Jahre wurden im Bureau insgesamt 7536 Funvgegenstände eingeliefert, von denen 4529 herrenlos bleiben mußten. Die einge- lieferten Gegenstände haben einen Wert von über 65 900 Mark, in welcher Summe die eingelieferten Barbeträge in Höhe von 17826 Mk. 43 Pf. enthalten sind. Außerdem wur den abgegeben 62 Sparkassenbücher mit einer Äesamteinlage von 15421 Mk. 23 Pf. Au» der Zahl der Fundgegenstände sind Geldbe träge von 100 Mk., 140 Mk., 150 Mk., 260 Mk., 300 Mk., 600 Mk. und 4179 Mk. her- oorzuheben; ferner 32 Herren- und 232 Damenuhren, viele, zum Teil recht wertvoll« Schmucksachen, 1 ungefaßter Brillant, 61 Operngläser, 227 Herren- und Damenringe, 141 Pfandscheine, 185 Klemmer, 115 Brillen, 508 Schirme, 120 Spazierstöcke, 4504 Hand taschen, 164 Wagen, 64 Fahrräder, 1 Motor zweirad, 1 künstlichaS Bein, 4 Rindshäute 1 lebende» Pferd, 2 lebende Schafe, 2 halb auSLeschlachteie Schweine, 1 halber Schweins bauch, 1 Seite Speck, 7 Rebhühner, 1 Kiste Würfelzucker und mehrere künstliche Gebiß- teile. Trotz der großen und recht auswahl reichen Menge der gefundenen Sachen wurden dem Bur-,au 7383 Gegenstände als verloren gemeldet. Leipzig. Es geht das Gerücht, daß der russische Kaiser am 18. Oktober 1913 in Leipzig eintreffen und an der Einweihung de» Voile: schlachtdenkmals tsilnkhmen wuo. Diese Nachricht ist insofern wichtig, als man in den maßgebenden Kreisen eure solche Teilnahme )es russischen Kaisers wünscht und auch schon versucht hat, den Besuch des Kaisers la Leip zig zu erreichen.