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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für -ie Grtsbehöröe und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger lür Sie Ortichaftea Bretnig, GrstzrStzrÄork, Hausivalde, .Hrankentbal and Umgegend Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend tonnkmentdprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebeuen .Illustrierten Unterhaltungsblatte»- v rteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Voten in« Hau» I Mark 2 > Pfennige, durch dir Post t Mark exkl. Bestellgeld. Amsermte, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf ten All« gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung»bottn jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt «ach Urbrretnkunft. Inserat« bitten wir für die MittwoL-Rnmn tr bis Di«»tag vormittag i/,Ii Mr, für di« Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag >»11 Uhr «inrus-ndea. -ckrifileitung, Druck unb Verlag von N. Schurig, Bretnig. Rk. S. Mittwoch, de» 8. Januar M3. 23. Zayr-a«» Bekanntmachung, die Anmeldung zur NekrntierungsstammroSe detreffend. Alle in Bretnig aufhältlichen militärpflichtigen Personen, welche entweder 2) im Jahre 1893 geboren, oder b) bereits in früheren Jahren zur Stammrolle angemeldet oder zurückgestellt worden sind, c) Rekruten, die bis zum 1. Februar 1913 noch keinen Gestellungsbefehl erhalten haben und einen Urlaubspaß besitzen, »erden hiermit aufgefordert, zur Eintragung in die Stammrolle sich beim Unterzeichneten in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1913 vertliche» und SLchftkche» Bretnig. Vom 5.-7. Januar sand im Gasthof zum deutschen Hause eine Geflügel- Ausstellung de» Geflügelzüchter-Verein» für Bretnig und Umgegend statt. Dieselbe war durchweg mit schönen Tieren beschickt. Der Besuch der Ausstellung befriedigte namentlich am ersten Tage, während er an den ädrigen Tagen etwa« zu wünsche« übrig ließ. Mit einer Verlosung am Dienstag wurde die Aus stellung geschloffen. Bretnig. Frau Auguste Pauline Zschiedrich ged. Schieritz in Hau»walde ist al« stellvertretende Leichenfrau für den Oct Bretnig durch die Königliche Amtshauplmann- schaft Kamenz verpflichtet worden. — XI. Veteranenreise nach Frankreich zum Besuch der Schlachtfelder vom Feldzug 1870/71. Die 11. Beteranenreise nach Parir-Ocleans- Sedan-Metz zum Besuche der Schlachtfelder vom Feldzuge 1870/71 findet vom 16. bi« 29. Mat d. I. statt und find Kameraden unv Kampfgenoffen zur Beteiligung an derselben herzlichst eingeladen. Besucht werden außer eine« 6 tägigen Aufenthalt in Paris und Um gebung folgende Schlachtfelder und Städte: Artenay, Poupry, Lumeau, Loigvy, Ehateau- Goury, Beauvillier«, Beaugency, Craoant, Beaumont, Villechaumont, Ormes, Coulmiers, Bloi«, Tour«, Le Man», Balan, Bazeills«- Daigny, Jlly, Floing, Donchery, Bellevue, MarS-la-Tour, Vionville, Flavigny, Rezonville, Gravelott», St. Hubert, Point du Jour, Verneville, St. Privat la Montagne, Aman- «eiler. Auch der jüngeren Generation ist es gestattet, an der Reiss teilzunehmen. Alles Nähere, sowie ein genauer Prospekt für die Neiss ist gegen Einsendung einer 10 Pfg.- Mark« ,u beziehen durch die Zentralstelle für Veteranenreisen nach Frankreich, München, Dachauerstraße 11. — Da« Erholungsheim de« Sächsischen Mili- tärverein«bunde« in Lauter wurde im ver gangenen Jahre von 180 Angehörigen in 2958 Tagen besucht. Da« Heim enthält außer den Wirtschaftsräumen 25 Fremdenzimmer für 43 Kameraden und einen Speisesaal für 60 Per sonen. HauSwalde. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat Dezember 1912 in 75 Poste« 7292 Mk. 8 Pf. eingezahlt und in 34 Posten 6848 Mk. 84 Pf. zurückgezahlt. Zm Jahr 1912 fanden 905 Einzahlungen mit einem Betrage von 113 658 Mk. 14 Pf. statt. Dagegen erfolgten 289 Rückzahlungen mit 70846 Mk. s» wurden 78 neue Bücher ausgestellt und 29 Bücher abgetan. Da« gegen münoelmäßige Sicherheit anrgeliehene Ver mögen betrug am Schluffe de» Jahre« 1912 589225 Mk. an Hypotheken, 2000 Mk. an Pfanvdarlehnen und 100321 Mk. 30 Pf. an Wertp-Pieren nach dem Kurswerte in Summo «91546 Mk. 30 Pf. Pulsnitz. (Sus de« amtlichen Bekannt machungen.) Aus Blatt 312 de» hiesigen Handelsregister« ist am 4. Januar >. Z. die Firma Max Zschörper in Bretnig und al» Inhaber Herr Kaufmann Rax Heinrich Zschörper daselbst eingetragen worden. A"' gegebener Geschäftszweig: Lein» und Baum- wollwaren-Wsber-i und Färberei, sowie SchÜrzenkonfektion. Pulsnitz. (Vom Amtsgericht.) Der Lanogerichtscat beim Königlichen Landgericht Bautzen Herr Dr. Paul Felix Menzel ist vom I. Februar 1913 an zum Vorstande de» hie sigen Königlichen Amtsgericht» mit dem Titel und Rang« eine» Lmt«gericht«cat» ernannt worden. Bautzen. (Streik.) Die Gehilfen des Töpfergewerdes von Bautzen und Umgebung sind in eine Lohabewegung eingetreten und haben bie Arbeit niedergelegt. — Aus de« Gemetnoerate in Arnsdorf. Der 1. Äemeindeälteste August Bergmann konnte am Jahceischluß auf eins 40 jährige Tätigkeit al» Aemeinderatsmitglied un» darunter 33 Jahre al« Gemeindeäitester, 32 Jahre als Standesbeamter und 23 Jahre al» GerichtS- schöppe zurückolicken. Von der lleverreichung eines dem um dis Gemeinde verdienstvollen Mann gewidmeten Ehrengeschenke» mußte der Gemeindecat adsehen, da der also Geehrte krank darniederliegt. Er hat mit Schluß des Jahres sein Amr als 1. Gemeinseältestec nieüer- gelegt. An seins Stelle wurde Herr Emil Häntzschel, an dessen Stelle al« 2. Gemeinde- ältester Herr Gustav König und al» dritter Herr Hermann Irrgang neuzewählt. Dresden. Die Verhaftung de» Dres dner Rscht«anwalte» Fritz Bschorner, der leit dem 2. Oktober nach Vecüounz größerer Unter schlagungen aus Dresden geflohen war, er folgte am 2. d. M. in Prag. Bschorner wurde dort von zwei Geheimpolizisten auf Grund de« Sleckoriefes erkannt und festgenommen. Die genaue Höhe der Unterschlagung hat sich noch nicht seststellen lassen. Es dürlte sich aber etwa um 60000 Mk. handeln, worunter sich auch 20000 Mk. Mündelgelder befinden sollen. Meißen, 3. Jan. Am Reujahrstage nachmittag» wurden von 2 Männern einige Wilderer beobachtet, die auf Steglitzer Flur dem Weiswerk rechl«widrig oblagen. Durch einen mitgeführten Hund gelang e» den Män nern, einen der Wilderer zu stellen und nach hartem Kampfe, bet dem da« Desching de» Wilddiebs» au«einanderfiel, festzunehmsn. In dem Festgenommenen wurde der Sleintzcuchs- ardetter Kuhnt au» Klosterhäusec erkannt, der vor I ihren schon wegen Wildern» mit einem Jahre Gefängnis vorbestraft ist. Rach seiner vorläufigen Unterbringung in der OciSzelle von Ksildusch wurde Kuhnt noch am selben Äsend in« hiesige LmtSgerichtSgefängni» ein- geliefert. — Der Rat in Freiberg hat beschlossen, den weiteren Bezug billigen Fletsche» einzu- st-Len, va die gemachten Erfahrungen zu wei terem Bezugs nicht ermutigen. Trotz der weit- persönlich anzumelden, oder durch ihre Eltern, Vormünder, Lehr- oder Brotherren anmelden zu lassen, wobei die nicht in Bretnig geborenen Militärpflichtigen ihre Geburtsscheine, Zurückgestellte ihre Losung»- oder Gestellungsscheine abzugeben haben. Dafern ein Militärpflichtiger nach erfolgter Anmeldung zur Stammrolle seinen dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz wechselt und nach einem anderen Musterung»- oder Au»htbung»bezirk verzieht, so hat er die» wegen Berichtigung der Stammrolle rechtzeitig zu melden, sowie bei der Stammrollenbehörde des neuen Wohnsitzes. Wer diese vorgeschriebenen Meldungen unterläßt, wird mit Geldstrafe bi» zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Bretnig, am 2. Januar 1913. Petzold, Gemeindevorstand. gehenosten Bekanntmachung und trotzvem da» bezogene Fleisch 15 bi« 20 Pfennige pro Pfund billiger war al« dortige», hatten die Fleischer, bi« den Verkauf übernommen hatten, Mühe, ganze 10 Zentner abzusetzen. Von der ärme ren Bevölkerung wurde da« Fleisch so gut wie nicht verlangt. Die Hauptabnehmer waren der besser situierte Mittelstand. Plauen i. V. Am Sonnabend nach- m>tl«»,g ist hier der 15 Jahre alte Kaufmanns- lehrling Kurt Gade durch Beilhiebe ermordet worden. Al» Mörder wurde ein anderer 16- jähriger Lehrling namens Petzold festgenom men und der Tat überführt. Gade war am Sonnabend vormittag an» dem Geschäft weg- geschickt worden, um eine Summe von 650 Kark von der Post abzuholen. Da» Geld yat er in Empfang genommen, ist aber von seinem Gange nicht zurückgekehrt. Sr muß in den Keller de» Hause» Schillerstraße 26 gelockt und nach heftiger Gegenwehr erschla gen und in eine Kists geworfen worden sein. Unter dem dringenden Verdachte, den Raub mord ausgeführt zu Haven, wurde ein 16- jähriger Lshrkollege de» Toten namen» Wal ter Petzold festgenom«sn, der sich durch ver schiedene Umstände verdächtig gemacht hatte. Ec hat bisher noch kein Geständnis abgelegt, ooch wurde ein Teil oes Geldes bei ihm vor- gsfundsn; auch zeigt er frische Kcatzwunden, bis augenscheinlich oom Kampfe mit dem Er mordeten herrühcen. Der jugendliche Mörder, über dessen Schuld kaum noch irgendwelcher Zweifel herrschen kann, ist der älteste Sohn rechtlicher Eltern, die außer ihm noch drei Kinder haben. Ec soll Unterschlagungen im Geschäft seinsS Brotherrn begangen haben, ore er nun durch seinen Raub decken wollte. Die Kellerabteilung, wo der Tote gefunden würbe, gehört den Eltern Petzolds, die mit >m Hause wohnen, ebenso da» Beil, mit dem sie Bluttat offenbar ausgsführt worden ist. Der Vatsr ist Feusrmann in einer hiesigen Fabrik. Nach den Blutspursn zu urteilen, ist der Mord im Borrauin zum Keller ausge- lührt und die Leiche dann nach dem Gelaß geschlei't worden, wo sie der kleinere Bruder se» Mörders fand. Der erste Schlag muß sofort löslich gewirkt haben, denn man hat un Hause weder Hilferufe «och sonst etwa» gehört. Lel» nig, 3. Jan. In dem benachbar ten Gsrsdocf hat da» neue Jahr mit einer furchtbaren Liebe«tragöd» begonnen. Der 26 Jahre alte Knecht Löhner erschoß die einzig» 17jährige Tochter seine« Dienstherrn Reibe, ranz. LI« die Schüsse nicht löslich wirkten, knüpfte er seine Geliebte an einem Balken anf. Darauf erhängte er sich selbst, nachdem sc evenfall« auf sich mehrere vergebliche Schuff avgeseuerl hatte. Der Liter de«jungen Mä - Hen« fand vis deioen Lerchen selbst auf. A^» Malis oec Tat wirb angegeben, daß da« Lie besverhältnis nicht ohie Folgen geblieben ist. — Schwere Verbrecher. Bor einigen Tagen wurde in Heidersdorf bei Sayda ein vollftä» dig entkleideter Mann aufgefunden, der si- den ganzen Leib bi« zum Kopfe geschwärzt und sich al« ^Teufel" auigegedea hatte. Da man ihn für geiksrkcank hielt, brachte man de« Mann in die Beziik«anstalr Hilber«dorf. Ob wohl er sich auch hier geisteskrank gebärdet«, erkannte man doch bald, daß man e» mil einen» schweren Verbrecher zu tu» hatte. Der Maa« ist 22«al i« Inlands unv 13mal im Au«lande bestraft; er war auch schon wiederholt in der KorrektioasanstaltHohnstein untergebracht.Nach» dem der schwarze Mann ein umfassende« Ge- ständni» abgelegt, änderte er plötzlich sei» Be nehmen und gab ganz ruhige Antworten. Der Verhaftete ist ter steckbrieflich gesuchte Emil Kurt Winkler au» Oroeran. Leipzig, 3. Jan. 1S. Deutsches Turn fest in Leipzig 1913. Als Festplakat für da» 12. Deutsche Turnfest in Leipzig 1913 ist der Entwurf ausgewählt worden, den ein Münch ner Künstler «ingereicht Hst. 3 ander« Künst ler find mit der Ausführung des Festzeichen» betraut warben. Die Gauturnwarte de» säch- sichen und der anderen 17 Turnkreise sind t» diesem Jahre bereit« am 4. und 5. Januar zusammengetreten. Ulrich Steindorss hat da» Festspiel verfaßt, da« in der Aldertyalle de» Krystallpalaste» ausgesührt werden wird. Die Leipziger Turnvereine demühen sich rege um die Vorbereitungen für die Festabende. Be reit« im Januar wird die 1. Rammer der offizielle« Festzeitung erscheinen. In der Schule, sie nahe bei dem Festplatze steht, wird eine ^Turnausstellung" eingerichtet «erden, die aller lei Gegenstände, Geräts und Literatur enthal ten soll, welche mit decTurnerei zusammenhängen. Leipzig, 5. Jan. Geisteskrank« Stra» ß-ndahnwagensührer. Als am Freitagabend um 11 Uhr ein besetzter Straßenbahnwagen durch die Aeußere Hallesche Straße in.Leipzig- Möckern nach dem Depot fuhr, zog plötzlich der Wagenführer den Bremshedel an, der Wagen stand, der Mann schlug mit oem ab genommenen Hebel zum furchtbare« Entsetze« der zahlreichen Passagiere eine Wagenscheid« ein, sprang ab und zertrümmerte mit dem gleichen Instrument die Schaufensterscheibe eine» nahe ltegenven Laden«. Menschenauslauf l Der Schaff»« und ein zufällig anwesenser Schutzmann ko»nten den unerwartet todsüch- tig geworoene« Beamten, d-r al« sehr zuver lässig galt, überwältigen und, nachdem er so- iocl in «inen Zustand plötzlicher Gleichgülttg- ksit vsrfalls« »ar, in die Rat-wache in Schutz« hast bringen. Leipzig, 3. Jan. (Ein verfehlte» Leben.) In einer Herberge yat sich in der letzien Rächt ser 34jährige Eh-miksr und Reserveleutnant Schmal mil Zyankali vergiftet. In eine« yint«laff nen Briefs gab er al« Grund für i-n Belast noro ein veifchlles Leben an. Früher b^saß Schmiot ein große« Ladoralorium i» L ipzi g, später war er Angestellter einer chemi sch en Fabrik und zuletzt stellungslos.