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Lokal-Anzeiger sür die Ortschaften Bretnig, Großröhrsvorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend die 4 gespalten« «orpnezeile l» Psg . sowie ^-^oiinngen aus den All- Rada« »ach «ebereinkanfl. Nr. 4 23. Jahrgaug Sonnabend, den 11. Januar 1913 einer der geladenen Gäste die allgemeine Fest» stimmung dazu benutzt hat, um die Wertgegen stände mitzehe« zu lasse«. Görlitz, 8. Januar. An einer Warze verstorben. Professor Hermann Weist am Görlitzer Reformrealgymnafium verletzte sich beim Selbstrafieren durch Schneide« in eine kleine Warze am Halse. Schon 48 Stunde» nach dieser geringfügigen Verletzung verstarb Professor Weist unter furchtbaren Schmerze« an Blutvergiftung. VertUche« und «Lchstscher vretntg. In den Tagen vom 17. bi» 19. Mai d. I. hält der Lausitzer Radfahrer» bund sein Bundeesest in unserem Orte ab. Der hiesige Verein, der zur Ausführung der nötigen Vorarbeiten sich erboten hat, dürste mit denselben in aller Bälde beginnen. Bretnig. Am Mittwoch hatte sich der in der Bezirksanstalt Jesau untergebrachle Arbeiter Hermann Haufe, wohnhaft zuletzt in Bretniz, heimlich von derselben entfernt. Abend« war er in Großröhrsdorf gesehen worden. Am Donnerstag ist er wieder in die Anstalt zurückgekehrt. — Zeugengebühre« müssen an Gerichtastelle genau angegeben werden, falsche Angaben können recht üble Folgen nach sich ziehen, wir da« ein vor der Berliner Strafkammer ver handelter Fall bewies. Ein Maurer, der eine Vorladung al« Zeuge erhalten hatte, forderte 4 Mk. al« Gebühren unter Berufung auf seine Tätigkeit al« Maurerpolier. Tatsächlich aber war er arbeitslos, wa« später bekannt wurde und ihm eine Anklage wegen Betrug« ein brachte, die in Anbetracht mehrerer Vorstrafen mit einer Gefängnisstrafe von 6 Monaten, sowie 3 Jahren Ehrenverlust endete. Pulsnitz. Ein schwerer Unglücksfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich am Mitt woch Vormittag in der Färberei der Firma Schurig-Raupach, hier. Der Färdereiarbeiter Marlin Petzold au« Pulsnitz M. S., gebürtig au« Bretnig, «ar, wahrscheinlich infolge eines plötzlichen Unwohlsein», in einen Bottich mit fast kochendem Wasser gestürzt. Trotz schnellster Hilfe waren die Verletzungen aber so schwer, daß der Bedauernswerte gegen Abend im Krankenhause, wohin er von der Sanitäts kolonne gebracht worden war, verschieden ist. Der Verunglückte hinterläßt Frau und vier Kinder. Arnsdorf. Ein gute« Zeichen für die Gesundheit«verhältniffe hierseldst verdient er wähnt zu werden, daß im Jahre 1912 bei einer Einwohnerzahl von 2200 nur 14 Eterbesälle zu verzeichnen waren, da« find nur rund 6 auf 1OOO Personen. Großharthau, 8. Januar. Heute Nacht wurde bet Herrn Spediteur Klahre, hier, eingebrochen. Di- Täter stiegen durch Eindrücken der Fensterscheiben im Erdgeschoß ein und erbrachen einen Schreibtisch, au» dem sie eine goldene und eine silberne Uhr und für 80 Mk. Sachen entwendeten, dagegen lieben sie 1200 Mk. Papiergeld, da« in einem Kuvert eingeschlagen vanebenlag, liegen. Von den Dieben sehlt noch jede Spur. Bischof«werdo. (Findigkeit einer Hunde«.) In einem hiesigen Geschäft« blie ein Muff liegen. Der Geschäftsinhaber li.ß seinen Polizeihund Witterung an diesem Gegen stand nehmen, worauf der Hund die Spur so fort aufnahm und in einem Hause der Dr. Kirchennachnchtrn von Großröhrtdorf. Geburten: Helene Käthe, T. d. Schneider meister» Franz Josef Pfeiffer Nr. 256 n. Aufgebote: Georg Curt Jung-Heduschke, Hilssseuermann m Arnsdorf und Pauline Olga Lahre Nr. 36S. Sterbefälle: Pauline Wilhelmine Schlotter geb. Hartmann Nr. 42, 68 I. 8 M. 4 T. alt. — Eduard Moritz Hause, Tage- arbeiter Nr. 216, 74 I. 5 M. 7 T- alt. — Johanne Eleonore Nitsche geb. Liebig, Nr. 317, 85 I 8 M. 15 T. alt. — Pauline Selma Schütze geb. Philipp, Nr. 571, 60 I. 6 M. 17 T. alt. — Amalie Auguste Groß mann xeb. Nüfche, Nr. 83, 72 I. 7. M. 6 T. alt. — Gustav Emil Guhr, Uusallrenlner N. 227 e, 39 I. 5 M. 13 T. all. — Martha Dora, T. d. Fab ikaroetter« Ollo Hugo Schäfer, Nr. 1.34 k, 5 M. 9 T. oll. Lange-Straße die Eigentümerin de« Muffes ermittelte, die erfreut war, die Wärmerolle wieder zu haben. Sohland. (Liebe-tragödie.) Weil seine Ellern gegsn eine Verbindung der Beiden waren, sprang der Sohn de« Schmieoemeister« Schmidt in Sohland mit seiner Geliebten, dem Dienstmädchen Richter, in die Spree. Während da« Mädchen ertrank, wurde Schmidt noch lebend au« vem Wasser gezogen. Bald darauf hat sich aber der junge Mann in der Scheune seine» Vater« erhängt. Zittau. Abermals auf unbestimmte Zeit vertagt wurde der Prozeß gegen den Raubmörder Trenkler au« Kleinschönau. Der Prozeß sollte am Mittwoch vor dem Schwur gericht de» Landgericht« 1 in Berlin abermals beginnen. Trenkler« Zustand ist aber offen bar sehr bedenklich, denn in letzter Stunde verschlimmerte sich seine Krankheit wieder derartig, daß die Gerichtsärzte eine Veryand- lungssähi/keit für sehr zweifelhaft hielten. Aus diesem Grunde kam e« zu dem eingangs angeführten Gerichtsbeschluß. — Die Autofahrt de« Einbrecher«. Einen recht guten Fang machte am Dienstagmorgen die Bodenbacher Polizei. In der Bahnhof- Restauration hatte sich am Dienstag früh gegen 6 Uhr ein junger Mensch dadurch bemerkbar gemacht, daß er in den Kleidertaschen Geld untergebrackt hatte, und damit sehr wichtig tat. Das fiel einem Wachmanne auf und er unterzog den jungen Menschen einem Verhöre. Der Fremde legitim'ecte sich al« der 18 Jahre alte Heinrich Baudisch, Milchkutscher aus C?rna bei Hohenelbe, und gestand schließlich, daß er am Abende des 6. Januar gegen 9 Uhr in da» Milchgeschäft de» Otto Müller in Kötzschenbroda etngebrochen sei und eine Kassette mit 500 bis 600 Mk. gestohlen habe. Ec sei dann in einem Aulo von Kötzschen- vroda nach Pirna gefahren, hielt sich hier kurze Zeit auf und fuhr dann mit dem Auto nach Bodenbach weiter, wo er am Morgen des 7. Januar gegen 5 Uhr mit dem Auto ein traf. Dem Chauffeur zahlte er für die Fahrt 60 Mark. Im Wartesale des Bodenbacher! Bahnhofe» ereilte ihn dann sein Schicksal. In seinem Besitze wurden «och 300 Mk. und 50 Kronen vorgefunven. Der Dieb wurde dem Bezirksgerichte übergeben. Cunnersdorf (Erzgeb.). (Lebendig verbrannt.) Am Montag begoß sich hier die Hausbesttzersehesrau D. mit Petroleum und zündete sich an. Man sand sie entsetzlich ver kohlt uno schrecklich entstellt im Keller, den sie oor Beg-Hang der Tat abgeschloffen hatte. Schwermut ist die Ursache zur Tat. — Für Lebeosrettung. In den 90er Jahren »erließ der vamal» 20jährige Sohn Karl ve» in P l a u e bei Flöha wohnhaften Lokomotiv führers Findeisen da» Elternhaus, um in fremde» Landen sein Glück zu versuchen. Sein Schicksal führte ihn zur See und auf den Schiffen der Handelsmarive hat er so manchen fremden Erdteil kennen gelernt. Spärlich waren die Nachrichten, die er während der verstossenen Zeit nach seinem Hermatorte sandte. Um so ersreuenver war sür den betagten Vater, der inzwischen pensioniert worden ist, die briefliche Mitteilung, die er von seinem Sohne dieser Tage erhielt. Er teilte mit, daß er vom italienischen König die goldene Leben«- rettung-medaillr 1. Klaffe verliehen erhalten habe. Findeisen befand sich vor 2 Jahren, al« die furchtbare Erdbebenkatastrophe Italien hrimsuchte, aus einem Schiffe, da» vor Messrna knkerte. Da» Schiff ging wie so »iele zu grunde; Findeisen aber rettete sich und auch gleichzeitig noch 19 andere Personen. Für diese mutvolle Tat ist ihm jetzt nun die oben genannte ehrenvolle Auszeichnung zuteil ge worden. Findeisen befindet sich zurzeit auf dem englischen Dampfer „Belfast". Plauen i. V., 8. Jan. Der 16jShrige Raubmörder Hermann Petzoldt hat dem Unter suchungsrichter gegenüber ein Geständnis abge legt, daß er seinen Lehrkollegen Gade deshalb ermordet und beraubt hat, um Unterschlagungen in Höhe von 20 Mk. zu decken, die er als Kassierer de» Katholischen JünglingSoerein« begangen hat. Der Bube zeigte keine Reue üb-r seine Tat und hat die erste Nacht im Gefängnis fest und ruhig geschlafen. Erst als er zur Sektion seine« Opfers geführt wurde, fing er an zu heulen. Er ist festgestellt wor den, daß er schon früher im Geschäft seines Lchrhrrrn wiederholt kleine Unredlichkeiten be gangen hat und ein sehr durchtriebener Schlingel war. Ec soll durch Schundleklüre, Jndianer- geschichten und dergl. auf die Bahn des Ver brechen» getrieben worden sein. Sein Opfer hat er dadurch in den Keller gelockt, daß er sagte, er habe dort einen schönen Jndianer- schild stehen, den er ihm zeigen wollte. Leipzig, 7. Januar. Das Reichsge richt verwarf die Revision des LandgsrichtS- rat» Dr. jur. Walter Snell, der vom Land gericht Dresden am 18. September 1912 wegen vollendeten und versuchten Betrüge« in einer Reihe von Fällen zu 1V, Jahren Ge fängnis und 3 Jahren AmlSunfähigkeit ver urteilt worden war. Leipzig, 7. Januar. Unangenehme Gäste. Bei einer Festlichkeit verschwand in der Wohnung eine« angesehenen Leipziger Kaufmann« auf unerklärliche Weise eine wert volle goldene Damenuhr an einer mattgoldensn Uhrschnalle. Der Inhaber dec Wohnung ver mutete zunächst, daß es sich um einen schlechten Scherz handele, den ihm ,in«r der Festteil nehmer gespielt habe. Da aber später festge stellt werden konnte, daß die abhanden ge- kommens» Sachen oersetzt worden stnv, so sieht der „Scherz" doch nicht so harmlos aus. Es liegt vielmehr die Vermutung nahe, daß Bekanntmachung. Gemäß des Statuts 88 4 und 7 Abs. 2 über die Zusammensetzung des Gemeindrrate« macht sich die Wahl von s) 3 Ersatzmännern aus der 1. Klasse der axsäffigen, b) 2 Ersatzmänner» aus der 2. Klasse der ansässigen und c) 1 Ersatzmann aus der Klasse der unansässige« Gemeindeglieder für die Jahre 1913 und 1914 nötig. Die Wahl selbst ist für alle Klassen auf Sonnabend, den 18. Januar 1913 von nachmittags 5 bis 8 Uhr anberaumt worden. Es werden hiermit alle ansässigen und unansässigen stimmberechtigten Gemeindemitglieder geladen, sich zur Vornahme der Wahl am genannten Tage im Wahllokal Gasthof zum A«Ker 1 Treppe für die Ansässigen 1. Klasse im kleinen, für die Ansässigen 2. Klasse im großen Ge sellschaftszimmer und für die Unansässigcn parterre im-Hinteren Gastzimmer einzufinden, mit der Verwarnung, daß die bis 8 Uhr nachmittag- noch nicht Erschienenen nicht weiter zur Teilnahme an der Wahl zugelassen werden. Auf dem in dem Termin persönlich abzugcbendcn Stimmzettel haben die Wähler die Namen von den wählbaren Gemeindemitgliedern so genau und dergestalt anzugeben, baß über deren Per son kein Zweifel übrig bleibt. Nach den Bestimmungen der revidierten Landgemeinde-Ordnung vom 24. April 1873 und dem Abänderungsgesctz vom 24. April 1806 sowie vom 4. Juli 1912 sind im Allgemeinen stimmberechtigt alle Gemeindeglieder, welche vie sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, daS 25. Lebensjahr erfüllt haben und im Gemeindebezirk ansässig find, oder daselbst seit wenigstens 2 Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Unansässigen Frauenspersonen sowie juristischen Per sonen steht ein Stimmrecht nicht zu. Wählbar ist jedes stimmberechtigte Gemeindemitglied, welches im Gemeindebezir! seinen wesent lichen Wohnsitz hat. Die Fälle der dauernden oder vorübergehenden Ausschließung vom Stimmrecht find in § 35, die Gründe der Ablehnung der Wahl in K 38 der revidierten Landgemeinde-Ordnung be zeichnet. Einwendungen gegen das Wahlverfahren sind nach der in § 51 der revidierten Landge meinde-Ordnung festgesetzten Frist und zwar bi» mit dem 1 Februar 1913, Nachmittags 6 Uhr bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz anzubringen. Bretnig, am IO. Januar isj3. Petzold, Gemrindevorftand. Kirchennachrichten von Bretnig. 1. Sonntag nach Epiphan.: 9 Uhr: Predigt» gotte-dienst, Text: Luka- 2, 41—52. Thema: Da« Bedeutsame an Jesu ersinn Tempelgang: er suchte und fand den Vater. Ertrag der Kollekte für die Hsidenmiffion: 66,03 Mk. Ertrag der Sylvesterkollekte für den Landeskirchenfond«: 7,50 Mk. Getauft: Herta Erna, Tochter d. Hau«- bes. u. Zigarrensabrikanten Emil Paul Schmidt; Wilhelm Karl, Sohn v. HauSbes. u. Tage- arbetters Paul Theodor Bähnert; Paul Erich, Sohn d. Steinmetzen Max Richard Wehner. Gestorben: Amalie Berlha Grundmann geb. Philipp, Ehefrau, 50 I. 22 T. all; Eduard Moritz Haufe, Tageardeiter, Ehemann, 74 I. 5 M. 7 T. all; Friedericke Charlotte Thoma», geb. Schrie, Garntreiberin, Witwe, 82 I. 29 T. alt; Rudolf Clemen« Kränkel, Pfarrer smsr., Witwer, 69 I. 6 M. 24 T. alt; Gustav Remhold Haufe, Privatus, Ehemann, 70 I. 11 M. 16 T. alt. ev.'lutd JÜNgilUgrvereiUr Sonntag adsnd« 8 Uhr: Hauplveisammtunz im Pfarrhause: RechnungsMegung, Biblistheksrevifion, Wah len. Anträge erbitte bi» einen Tag vorher an den Voisitzenden. Mittwoch, dm 15. Januar abcnd» 8 Uhr: Bibelstunde im Pfarrhause. Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörüe und den Gemeinderat zu Bretnig. Inserate bitten wir für di« Mittwoch-Nummer bi« Lirustag vormittag Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag »/«II Uhr «lnzus«nden. Sckriftleitung, »ruck und Verlag von N. Lchurip, Bretnig. bon^m.nÄ!^ i°^ Rial: Mittwoch und Sonnabend Inserate, die 4 gespalten« Korpurzeile 10 Pfg., sowie B-Nell»nge« au^ allwöchentlich beigegtbenen „Illustrierten Unt-rhaltuug.blatte«" gemebie» Anzeiger nehmen außer unserer Expedition such unser« sämtliche Seituns-bot« 20 Pf«nn?g? dmch di« P st Voten in« Hau« I Mark jedrrzeit gern entgegen. - «ei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähr«, »bl