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GüthsistyeS. Nationalsozialisten gegen Schieck Dresden. 15. Mai. Der Landtag nahm gestern unter großem Andrang die Besprechung der R e g i e r u n g s er- rl ä r u n g vor, die mit der Beratung der Auflösung s- an träge der Sozialdemokraten und Kommunisten ver bunden wurde. Zunächst erklärte Abg. Edel (Soz.), daß die Sozialde- ' mokraten nicht für eine befristete, sondern sür die sofortige, Auflösung des Landtages einträten. Der Kommunist R e n- ner forderte, sofort in die Schlußbcratung der Auflösunas- anträge einzutreten, doch erklärte Präsident Weckel, daß die Abstimmung über den Geschäftsordnungsantrag erst nach der Aussprache stattfinden solle. Man konnte dann in die Besprechung der Regierungserklärung Eintreten, zu der Abg. Böchcl (Soz.) als erster das Wort »rgrisf. Er verurteilte die Nichtbcseßung des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums und betonte, daß der Landtag kein derartiges Berlangcn gestellt habe. Dann sprach er sich gegen die Mietserhöhung aus und erklärte hierauf weiter, daß die Negierung zwar gesagt habe, cs seien sür den Etat keine Reserven vorhanden. Trotzdem stelle es sich heute heraus, daß die U e b e r w e i s u n g e n des Reiches um 13,5 Millio nen Häher seien. Es sei eine Täuschung, wenn versucht werde, ohne eine Mehrheit zu regieren. Wenn der Bürgerblock re gieren wolle, müsse die Koalition von Dehne bis Killingcr reichen. Da weder links nach rechts eine Negierung möglich sei, hätte man die Gegensäße zwischen Rechts und Links ab- wägen sollen. Allerdings seien auch in der Sozialdemo kratie die Meinungen über die Möglichkeit einer Koalition geteilt. Jetzt müsse an das Volk appelliert werden. Ein Bc- amtcnkabinett, das unpolitisch sei, sei eine Farce und bedeute die Aufgabe des parlamentarischen Systems überhaupt. Hierauf gab Präsident Weckel bekannt, daß die Deutsche Bolkspartei der Schlußbcratung der Auflösungsanträge wi derspreche. Dr. Bünger (DVP) gab eine Erklärung der Rcgiernngsparlcien ab, in der die Regierungserklärung Schiecks begrüßt und die unantastbare Sachlichkeit sowie der ernste Wille zur Ucbcr- windung der wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten hcrvorgchobcn wird. Sie seien bereit, die neue Regierung tatkräftigst zu unterstüßen. Die vornehmste Ausgabe sei die Verabschiedung des Haushaltsplanes, weil dadurch Aufträge erteilt und der Erwerbslosigkeit entacgcn- gewirkt werden könne. Weil die große Mehrheit der Bevöl kerung praktische Arbeit verlange und keine Beunruhigung durch Landtagswahlen wünsche, würden die Regierungspar teien die Auflösungsanträge ablehncn. Mit Hinweis auf die Verminderung der Zahl der Ministerien betont die Erklä rung, es sei abzuwarten, ob die sachlichen Beziehungen zwi schen Wirtschaft und Finanzen auf der einen und zwischen innerer Verwaltung, Wohlfahrt und Arbeit auf der anderen Seite bei gemeinsamer Verwaltung durch einen Minister zu einer Erleichterung der Verwaltung führen würden. Dieser Versuch könne es aber unmöglich rechtfertigen, hieraus einen wirklichen Grund für Neuwahlen hcrzuleitcn. Das Haus kam in lebhafte Bewegung, als der National sozialist von Killingcr das Wort ergriff, der mit dem Ausruf: Nette sich wer'kann! empfangen wurde. Der Redner führte aus, daß das Kabinett Schieck durch ein Diktat der Demokraten zustande gekommen sei. Dem wollten sich die Nationalsozialisten nicht unterwerfen. Da Herr Schieck das Arbeitsministerium nicht mit einem Beamten beseht habe, lehne er die ganze Negierung ab. Eine unpolitische Negie rung sei ein dummes Schlagwort, denn Beamte, die unpoli tisch seien, seien Troddel.... Der Rest des Satzes war in dem Lärm nicht mehr zu hören. Nach Killingcr sprach sein Parteifreund K u n z, der die Regierung Schieck aus den gleichen Gründen ablehnte. Wei ter bezeichnete er Ministerialrat Lr. Maier und Ministerial direktor Dr. Kittel als Exponenten einer korrupten Zeit. Diese Angriffe wies Innenminister R i ch t c r in schar fer Weise zurück. Ministerpräsident Schieck erwiderte ans die national sozialistischen Erklärungen, daß die Behauptung, die Wün sche der Nationalsozialisten seien bei der Regierungsbildung übergangen worden, nicht den Tatsachen entspreche. Nachdem Abg. Kindermann (Komm.) die übrigen Parteien in schärfster Weise angegriffen hatte, stimmte das Haus über die nächste Sitzung ab. Gegen die Stimmen der Kommunisten und Nationalsozialisten wurde beschlossen, am kommenden Dienstag, den 20. Mai, die zweite Bera tung der A u f l ö s u n g s a n t r ä g e durchzuführcn. Die Abstimmung wird jedenfalls die Auflösung de« Landtages bringen. Sächsische«- Gewerbekammertag. Am 7. Mai fand in Dresden der zweite dies jährige Sächsische G c w e r b c k a m »i c r t a g statt, Aach eingehender Beratung wurden die von der Simdici-Kon- scren; vorbereiteten Entwürfe zu Vorschriften für die öffent liche Bestellung und Vereidigung von Sach verständigen durch die G c w c r b c k a m m e r n und zu einer Gcschästsanweisung sür die Tätigkeit dieser Sachver ständigen angenommen und den einzelnen Kammern zum Erlas; empfohlen. Ans den Kreisen des seßhaften Handels lagen Klagen dar über vor, daß vollbeschäftigte Arbeitnehmer nachmittags nach Bctricbsschluß oder Schichtarbeiter während der Frcischichtcii zn jeder Tageszeit den Hausierhandel, teilweise auf den Namen der Ehefrau und mit deren Hilfe, ansübcn. Bei der schwierigen Wirtschaftslage des seßhaften Kleinhandels und des legalen Wandcrhandcls hielten die Ge- werbckammern eine dem Verbot nahckonnncndc Maßnahme sür angebracht. Sic stellten den Antrag, 8 57 a GO. dahin zu er gänzen, daß der Wandcrgewcrbcschein zu versagen ist, wenn der Nachsuchendc als Arbeitnehmer volle Beschäftigung hat, oder wenn es sich um die Ehesrau eines vollbeschäftigten Ar beitnehmers handelt. In der Frage der Ausbildung der Gewerbe lehrer hatte das Wirtschastsministcrium den Gcwerbekam- mcrn einen Bescheid zugchen lassen, in dem cs sich grundsätzlich für die akademische Ausbildung der Gewerbelehrer ausspricht und daraus hinweist, daß ein junger Handwerker, der die Mei sterprüfung und die Aufnahmeprüfung an der Gewerblchrcr- bildungsanstalt inChemnitz bestanden hat, zu dem vier Semester umfassenden Stndium zngelassen wird. Tie Aufnahmeprüfung setzt eine der Oberscknndarcise entsprechende Vorbildung vor- Ak «MM ÄM-Me»W » W KWW Dresdens neues Wunder: traßc der hundert SUch Nr Bl Best Meter hohen Bctonblock abschlicßen. 30 noch Litt liefe: Zust mati Lut vas Sia' au; c von Sie Hom zeug Ira Ma gisch Lese crklc sein dcul muß bchö ßchef Mich der dcnw durä gewi wuri nutzt Zwe MH gebe: wirß stallt stiim sich NMj bedi: und das vor stani fällt hall gegen stiert Fran die 2 berei der schaf einig ginn jener stehe üierf sranf reu s scher auch schiff eine seit < der i Dl du Fer; Erst Lczi abht vert Lleberfchwemmungen in der Schweiz. Basel. In den Kantonen Basel-Land und Bern haben die starten Rcgcnsällc der letzten Tage Ucbcrschwcm mungcn verursacht. Der Dibach ist über die Ufer getreten und hat besonders in den Orten Rothen fluh und Orme , lingcn argen Schaden angcrichtet. Die Fluten ergossen sich I in Rothcufluh durch die Straße» und rissen alles mit sich fori, rvas nicht niet- und nagelfest war. In den beiden Orten nach len die Sturmglocken geläutet werden. Infolge der Uebcrschwemmung der S i m m c ist der Balm dämm unterhalb von Zwcisimmcn überspült, so daß zwi scheu den Stationen Zwcisimmcn und Weißbach der Eisen bahuvcrkchr unterbrochen ist. Weiß zieht an und setzt mit dem 2. Zuge matt. Anfragen und Lösungen an die Schriftlcitung erbeten. Lösungsbcsprcchung Probt, 211 von M. Schneider. I. Ockl. 2. Oci3, OI3, Uck3, 8c3, 8clb: matt. Konnte» bei dem Turnier der Vereine Sebnitz, Bad Schau dau gegen Schönpriescn, Bodenbach und Rosawitz erstere einen hohen Sieg verzeichnen, so mußten sie diesmal bei dem Rück Wettkampf in Bodenbach eine ebensolche Niederlage einslecken. Die deutsch-böhmische Mannschaft gewann mit zn Von den Vertretern unseres Vereins konnte mir Geh gewinnen und R. Richter remisieren, von den Sebnitzern gewannen Winter und Willkomm. Spielgelegcnheit jeden Mittwoch und Sonnabend im Cast Werner am Markt. aus, die der junge Handwerker sich nötigenfalls durch Privat- studicn aucigucu soll. Mau kann aunchmcu, daß bei diesem Aufwand an Zeit und Geld cs jungen Handwerkern bei aller Tüchtigkeit und aller Eignung und Neigung zur sachlichen Un tcrrichtung des handwerklichen Nachwuchses nicht mehr mög lich sein wird, sich der Gewcrbclchrcrlanfbahn zuzuwcndcn. Das würde sür das Handwerk einen erheblichen Verlust bc deuten; denn das Handwerk legt mit Recht großen Wert dar ans, daß der Fachunterricht in der Hand des ans dem Hand werke hcrvorgcgangcncn, der Praxis nahestehenden Fachman nes liegt. Bei diesen Erwägungen beschloß der Gcwcrbc- kammcrlag, das Wirlschaslsministcrium zu ersuchen, die Be dingungen sür den Eintritt eines jungen Handwerkers in die Gcwcrbclausbahn zn mildern und die Dauer des Studien- gaugcs zu verkürze». Tic a»da»cr»dc» Beschwerde» des Klci»ha»dcls darüber, daß viele Ortspolizcibchördc» bei Ah»d»»g harmloser Uebcr- trcUl»gc» nicht das rechte Strafmaß keimen und überhaupt zu schnell, zu viel uud zu hoch strafen, veranlaßten den Gcwcrbc- kammcrtag in Nachgchung einer Anregung des Landcsaus- schusscs des Kleinhandels, zu beschließen, sich sür eine Ein schränkung der P o l i z c i st r a s c n einzusctzcn. der zu seinem Vorteil der Landwirtschaft übereignet worden ist Ein Mustergut hinter Vichkoppeln ist schon betriebsfähig. Aus ciumal pscist's und rassclt's und gualml's. Til Ausstellungs-Kleinbahn kolossal hvgicnisch! nimmt die vorwitzigen Besucher auf uud befördert sic im M Kilometer Tempo nach dem Kugelhausplatz. „50 l'8", schwärm: der Ingenieur, vergisst aber zu verraten, wieviel 1'8 er allein sür die Bedienung der Pfeife beuöligt. Aber die Bahn wird ihre Freunde finden. Die Well von heute braucht Tempo, Fazz Leise siuki der Abend über das Tohuwabohu des brodelnden Ausstcllungsgcländcs. Die Arbcilcrschichlcn wechseln. Von der Hcrkulesallcc her erklingt ein wundcrlicblichcs Geläute. Er sind die Porzcllauglockcn des Pavillons des „Dresdner An zcigcrs". Aus ciumal regen sich die Wasser in den sich die ganze Allee hin ziehenden Becken. Fouläncn zischen empor, die in allen Regenbogenfarben schillern. Wir schauen zum ersten Male Bildung eines Stausees infolge Felssturzes iu Gefahr. Mi litär ist zur Hilfeleistung ausgebotcn. Der Wasscrstand am Obcrrhcin ist der höchste seil Beginn des Jahres. Ter Rhein und alle seine Nebenflüsse aus der Schweiz und aus dem siid liehen Schwarzwald sind fortgesetzt im Steigen begriffen. Dresden. Die Presse wurde verurteilt, die kurz vor ihrer Eröffnung stehende Internationale Hugicnc Aus- st c l l u n g zu besichtige». Das ist eigentlich genau so unge hörig, als wenn man eine Ballcttcnsc unmittelbar vor ihrem Austritt im Ankleideraum besuchen wollte. Atan könnte in bei den Fällen die intimsten Dinge scheu und darüber plaudern, wenn der Prcsscmann nicht die personifizierte Diskretion wäre und nicht immer die bittenden Augen — die Hygienc-Ausstcl- lung hat zwar nur eins — sähe: Schau nicht hierher! Uud cs geht wirklich auch so, uud man sicht immer noch des Schönen und Erhabenen genug — bei der Hvgicuc-Ausstcllung. Wir betraten ihren geheiligten Boden vom Hinterpförtchen an der Bürgcrwicsc aus. Fünf Arbeiter warfen sich dort Rasenstücke zn, um eine Grüuslächc zu schassen. Dann ging's durch Regcupfützcn, über Bretter uud Balken nach der Sonder schau „Das Krankenhaus". Also bei der persönlichen Hvgicnc siug's an. Zwischen schwelenden Abranmscuern, kreischenden Sägen, sauchendcu Maschinen und Hammcrmnsik empfing man die nöligen Ausschlüsse darüber, was aus dem Ehaos erstehen solle. Aber Diskretion — richtig! In den kommenden fünf Tagen uud Nächten werden unerhörte Wnndcr geschehen, und am Sonnabend wird sich auch das „Krankenhaus" im bräut lichen Schmnckc präsentieren. Tie Gumuastikhalle „Für den berufstätigen Menschen", als Taucrbau errichtet, sicht schon besser aus. Sic wird au zwei Seiten umrahmt vou der Halle „Leibesübungen". Acnßcrlich klein, aber bedeutungsvoll ist die nächste Halle „Gesundes See lenlcbcn" mit ihren Gruppen „Sclische Hvgicnc" und „Der »er vösc Mcnsch". Sic crörtcru aktnclle Thcmen und wcrdcn gro ßcn Znlans habcn. Es össncl fielt gleich dcr Park der Sekunda gcnttur znm Lingncrpark, dessen Abschluß dcr Mouumcu talbau des D c u l s ch c u Hvgicnc- M u s e u in s bil- dcl. Hicr, wo Dr Sciring uud sciuc Getreuem schon längere Zeit walten, herrscht bereits die Himmclstochlcr Ordnung. Jenseits dcr großen Allee liegen die Hallen dcr Allgemcincn Körpcrpslcgc, Kind, Frau, sowie die alkoholfreie Gaststätte. In dem Ausstclluugögcläudc der IHA., das ein Areal vou 100 000 O.'uadralmclcru umfasst, besiudet sich der Platz der Nationen. Tic Vereinigten Staaten hatten dort schon viel ausgebant, in dcr Halic dcr Sowjetunion dagegen sah es noch wüst und traurig aus; andere Nationen waren gar nur durch ihren Nmncn vertreten. Nach llebcrschrettcn dcr Ucbcrbrücknng dcr Lcnnestraße gelangte man in das alle Ausstellungögcländc mit den Gruppen Lebensmittel und Lebensmittelindustrie, Schädliugsbckämpsuug und Desinfektion, Klima, Hvgienc dcr Klcidung, Wohnung und Siedlung. Nach Passieren wcilcrcr Hallen landete man endlich im ehemaligen Vergnügungspark, Brunnen. Das ist wie ein Märchen aus Tauscuduudcmcr Nacht. Immer uud immer wieder wechseln die Gestatten -cr sprudelnden Wassers, wechseln die Farbcnspiclc iu immer ucucn Reizen, lind die allen Linden, die ihre Zweige über die Astis scr breiten, wetteifern mit den farbigen Brunnen uud klci-cn sich abwechselnd in zarlcs Rosa, bescheidenes Violett, glühev-cs Rot oder in die Farbe dcr Eifersucht. Wie viele Tausende wer den iu den nächsten Monaten in dieser Märchcnallcc Waiidew nnd rasten nach den ermüdenden Eindrücken dcr Wcltschmi! Wic wäre cs, wenn dcr Staat dicsc Brunnen nach Ausstclttmgr schluß übernähme;' 20 Pfennig Eintritt. Das Geschäft klappx Dcr Staatshaushalt balanciert. Die Bahn mag mciuclwcM aus Abbruch versilbert werden. Aber die Straße dcr hnn-m Brunncn »ins; Drcödcn crhaltcn blcibcn wic dcr Zwingcr vnd die Fraucnkirchc. Acrzttichc Vvrlrägc während dcr Inlcrnnlivnnlc» Hvgicnc Ausstellung. Die H v g i c n c - A k a d c m i c Dresden wird währen der Dauer der Inlcruaüoualcu Hvgicnc Ausstellung mtt wcii gehender llnlcrstützung des Acrztlichcn Bczirksvcrcms in -cr Großen Halle des Dcittschcn Hvgicnc-Muscums kurze Vor träge d u r ch A erztc halte» lasse». Diese Vorträge wcr de» vom l. Imst ab Dienstags und Donnerstags vormina,! von 11.15—12 Uhr, Mittwochs und Freitags nachmittag von 18—18.15 Uhr stattfindcn. Aufgabe dcr Vorträge soll cs scin, sür dic Ausstclluugsbcsuchcr das Gcschcuc uud Gelesene durch einige Anregungen aus ärztlichem Munde zn ergänzen. Tic Namen der Vortragenden uud dcr Vorlragslhcmcu wcrdcn jc wcils im Wochcnprogramm der Ausstellung bckanulgcgchcn wcrdcn. Dic Teilnahme an diese» Vorträge» ist kostc u l o s. vermischte Nachrichten. Sie Lage in Vienenburg verschlechtert sich. Schacht 3 endgültig verloren. Dic Lage in Vicncnbttrg verschlechtert sich. Es hat sich hcrauögcstcllt, daß jetzt nicht nur Wasser ans der Ecker, sondern auch aus dcr Olcr sich in den Schacht 2 ergießt. Das Wasser ist in diesem Schacht weiter im Steigen be griffen. Dcr neue Trichter ist dnrch weitere Erdstöße er heblich vergrößert worden und hat jetzt einen Durchmesser von etwa 100 Metern bei 100 Meter Tiefe. Den Boden des Trichters bildet ein nngchcnrer Strudel, dcr dauernd in Bewegung ist. Erbmassen uud Bäume, die in ihn hiu- cinstiirzen, verschwinden spurlos. Die Ncttungsarbcitcn werde« jedoch noch nicht behindert. Inzwischen ist im ganzen Umkreise das Grundwasscr stark gestiegen. Den Schacht 3 mußte man als verloren aufgebcn. In dem Krater an der Grauhofer Gütcrzugstrccke stürzten weitere Erdmassen ab, die den Krater immer mehr ver größern. Bis jetzt sind nach fachmännischem Urteil nicht weniger als 95 000 Kubikmeter Erdreich abgerutscht, das sind 12 700 Waggons. Man will jetzt den Schacht 3 bis zur vierten Sohle znschippcn und ihn später mit einem Wolkenbruch im Schwarzwald Waldkirch (Baden), 15. Mai. Im Simonswäldcrtal und dem anschließenden Elztal ^ng gestern nachmittag ein heftiger einstündiger Wolken bruch nieder, dem ein mehrstündiger Dauerregen folgte. Die Elz führt infolgedessen riesige Wassermengen, dic das etwa einen Kilometer breite Tal vollkommen unter Was ser gesetzt haben. Teilweise steht das Wasser über einen Me ter hoch. Die Felder und Wiesen sind vollkommen verwüstet. Zahlreiche Bäume sind entwurzelt. Viele Häuser haben Schaden erlitten. Kleine Gebäude sind eingestürzt. Die Elz- Tal-Bahn kann nur bis Waldkirch verkehren. Zwischen Dammrutschstellen wurde der Personenzug eingc- schlossen, der Freiburg um 4 Uhr 13 verlassen hat. Die Passagiere können nicht weiter befördert werden, da auf de» überschwemmten Landstraßen kein Berkehr möglich ist. Hochwasser droht. Basel. Tic Hochwassergefahr in dcr Schweiz nnd in Obcrbadeü steig; infolge der schwere» Regengüsse imincr mchr. Jin Kaitton G l a r n s ist der Ort Liiithal durch Südbayern unter Hochwassergefahr Berlin, 15. Mai. In Südbayern ist, wie de mBerliner Tageblatt telegraphiert wird, durch die ununterbrochenen Regenfälle dcr letzten Tage und die dadurch hervorgcrusene neue Schneeschmelzc im Ge birge Hochwassergefahr eingetreten. GiyaGeÄke bearbeitet vom Schachvcrein Bad Schandau Problem 216. Von W. A. Schink in a n n (Southern Trade Gazette. 1. PrIj Iw.