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Sächsische Elbzeitung : 25.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193004258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19300425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19300425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-25
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 25.04.1930
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SM WbWs Wochencii-betkiichtmlgeii Ein erfreulicher Reinsall — Allerhand Scnsalionen — Rich tiges und falsches Sparen. — Reues Ansehen. Lernl rechnen! Ich möchte zu gerne einmal wissen, ob die amtlichen Wcttermacher samt und sonders verheiratet sind! Wenn ich zum Beispiel daran denke, was daraus entstehen würde, wenn ich mir einmal erlaubte, meine teure Hälfte in der gleichen Weise zu verkohlen, wie dies die Wctteransager mit ims allen vor den Oslertugen gemacht haben, dann könnten nm Johannistag meine lieben Freunde mein Grab mit Sommerblumen schmücken. Also so etwas von Dancben- hauen war lange nicht dal Aber wir dürfen uns darüber in gar nicht so beschweren, denn das Schnippchen, das die Ostcrsonne den Rittern der Glasröhre am Holzbrett geschla gen hat, das war ja für uns das schönste Ostcrgcschenk, das nur uns wünschen konnten. Nach bald zehn Tagen endlosen Regens konnte der Regenschirm gerade an den Festtagen in Urlaub geschickt werden, eine bessere Ostcrüberraschung konnte uns gar nicht bereitet werden. Der „holde, belebende Blick" der Ostcrsonne brachte denn auch das übliche Osterbild mit den „gepichten Menschen" zustande und verhalf vor allem den Gartenlokalen ausserhalb der Stadt zu dem im Wirtschaftsprogramm dieser Unternehmungen nun einmal vorgesehenen Massenbetricb. Verschiedentlich gab es auch schon diverse Sensationen. In Che m n i ft war es am ersten Ostertag eine Kuh, die den Stall im Schlachthof mit der goldenen Freiheit ver tauschte uud nach einem Spaziergang durch die verschiedenen Straften, wobei sic sich mit einem Manne in einem von ihr kicgrcich bestandenen Boxkampf cinlicft, unten am Schloft- teich landete, von wo aus sic wieder in ihr so schnöde verlas senes Quartier zurückgeführt wurde. Wer weift, in wieviel Küchen und Würsten das Tier heute seiner Endbcstimmung entgcgcnsicht! Im lieben Dresden hätte beinahe eine ganze Strafte im Finstern dagclcgcn. weil irgend eine ir gendwo in irgendeiner Montage beschäftigte Hand frei weg 7l> Meter Lciiungsdraht gestohlen hatte. Da hat man wieder einmal einen sichtbaren Beweis dafür, wie finster das bisz- chcn Leben vor einem liegt, wenn der nötige — Draht ehlt! Mas heutzutage alles gestohlen wird, das geht wirklich 'uf keine Kuhhaut. Oder haben Sie schon einmal eine Kuh nit einer Gartcntüre gesehen? Wenn ja, dann benachrich tigen Sic, bitte, jenen Gartcnbcsifter in Leipzig, dem in diesen Tagen die Türe zu seinem Gcmüscpnradics gestohlen worden ist. An und für sich ist das Mausen einer solchen Tür ja weit einfacher als das Herstellen einer derartigen Eingangspforte in den umzäunten Landbcsift, aber so nn- cigcnnüftig sind nun einmal die lieben Mitmenschen nach nicht, daft sie solche Arbeit für andere verrichten. Legten Eudes ist der Verlust einer Gartcntüre noch nicht so schlimm als der einer ganzen Scheune. Eine solche ist zwar noch nicht (bitte die Betonung auf das n o ch zu legen) gestohlen wor den, aber in Crimmitschau wurde in diesen Tagen eine gefüllte Scheune 22 Meter zur Seite gerückt. Man hat dort das ganze Gebäude mit 100 Zentnern Futtermittel und einer eingebauten Dreschmaschine auf Nollen gefegt und dann beiseite geschoben als handle cs sich lediglich um einen Kleiderschrank! Die ganze Arbeit hat neun Stunden ge dauert. Die Aussichten für Besigcr von „beweglichen" Sa chen werden immer trostloser, da werden in Zukunft nicht mehr die Kartoffeln sackweise, sondern gleich mit der Scheune gestohlen werden können. Doch sparen wir uns die Befürch tungen auf, bis es soweit ist. Mit dem Sparen ist es auch eine eigene Sache. Nicht jeder Nat und Beschluft in dieser Angelegenheit ist so gut wie der vor Ostern vom Stadtvcrordncten-Kollegium in Z w i ck- a u gefaßte Beschluß, die Redezeit der Herren Stadtväter in diesem Kreise auf 30 Minuten zu beschränken. Wohl ge merkt, nur im .Kollegium sollen die Herren nur 30 Minuten zu jeder Sache sprechen — zu Hause dürfen sic das mitunter gar nicht einmal, aber am Stammtisch können sie sich aus toben! Das Rezept möchte man am liebsten auch unserem hohen Reichstag empfehlen, schon aus dem Grunde, weil die dort gehaltenen Reden ja alle von amtswegcn gedruckt werden. Selbst auf die Gefahr hiu, daß dadurch die für diese Zwecke liefernde Papierfabrik Betricbseinschränkungcn vornehmen müßte, würden wir einen solchen Beschluß aus Sparsamkcitsrllcksichten doch empfehlen. Mit dem Sparen eng verwandt ist das Suchen nach neuen Einnahmcguellen. Darüber können ja die Finanz Minister der deutschen Staaten und die Finanzdezcrncntei der Gemeinden ein Liedlein singen. In Dresden hatte e der hohe Nat wieder einmal auf die — Hunde abgesehen Ausgerechnet die armen Tiere sollten mithelfen, den Etat in. Gleichgewicht zu bringen. Das können die armen Tiere nm nicht durch Bellen oder Beißen erreichen, sondern nur durck die Steuern, die ihre Bcsig r für sie bezahlen. Im allge meinen ist das Stcucrzahlen sni andere ja nicht erlaubt, hie-, ist cs direkte VorscbrisU es -ben kein-- Regel ohne Aus nähme! Wie sich die Steucrmacher den Laden aber richtig besahen, wurde ihnen plausibel, daß sie die Rechnung wieder einmal ohne Rücksicht auf den Erfolg gemacht hatten. Durch die erhöhte Steuer wurden immer mehr Hunde abgeschafft und das Ende vom Liede mar ein erhöhter — Fehlbetrag.. Ob das mit den neuen Steuern, die der Reichstag dem deutschen Volke auf den Tisch des Hauses gelegt hat, auch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Das eine steht heute schon fest, daß durch diese Steuern der Haushalt jedes Einzelnen belastet wird. Man hat das „oben" auch schon eingeschen und propagiert nun mit besonderem Flciße den Gedanken der Pfennigrechnung. Bisher war cs ja so, daß der Pfennig leider keine große Nummer mehr hatte, es wurde alles auf glatte Fünfer oder Groschen abgerundet. Man hat ausge rechnet, daß durch diese Abrundung die Lebenskosten einer Berliner Arbeiterfamilie um 4—5 NM monatlich verteuert wird. Das soll nun anders werden, es soll wieder alles nach Pfennigen genau bezahlt werden. Allein bei der Neichsbank lagern rund 100 Millionen Zweipfcnnigstücke, die jetzt in Umlauf gesetzt werden sollen. Dazu kommen noch 50 Millio nen blanke Einpfennigstücke, die in diesen Tagen den Weg von den deutschen Münzstätten in die Oeffentlichkeit antre ten, um den Kleingeldmangel zu beheben. Es ist mit Freu den zu begrüßen, daß dadurch der Pfennig wieder an An sehen und Beachtung gewinnt, denn auch heute noch gilt das Wort unserer Väter, das ihren Aufstieg in der Vorkriegszeit nicht unwesentlich mitgefärdcrt hat: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!" Dresden. Unfälle. Morgens früh wurde in der Großenhainer Straße ein Autobesitzer in seiner Garage durch Auspuffgase vergiftet aufgefunden. Wiederbelebungs versuche blieben ohne Erfolg. — In der Wilsdruffer Straße wurde eine Dame van einem Auto umgefahren und so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Spiel und Sport. Großer Fuschnllbctricb herrscht nm Sonntag. Hertha BSC. und Tennis-Borussia liefern das erste Entscheidungsspiel um die Berliner Meisterschaft, zwischen Schalke Ul und V s L. Benrath wird die West deutsche Meisterschaft cntschicdcn, B s B. und Wacker Leip zig kämpfen nm de» Mitteldeutschen Pokal. Uni den mitlcldcnlschcn Vcrbnndstitcl werden sich dann acht Tage später, wieder in Leipzig, der Dresdner DSC. und der P fB. Leipzig begegnen. Man niuft die Ansehung dieses Trcssenö als eine Rücksichts losigkcit gegen Dresden befrachten, wie sie wohl selten in der Geschichte eines Pcrbandcs zn verzeichnen ist. Ain I. Mai be geht der Gan Ostsachscn im Dresdner Gcwcrbchaus mit einer großen Festlichkeit sein Aljähriges Bestehen. Der Führer des Pcrbandcs, Hädicke Halle, wird zn seinen ostsächsischen Mit gliedern sprechen, aber die sportlichen Repräsentanten des DSC. weilen in Leipzig. Muß schon die Ansehung ans den 1. Mai als unverständlich bezeichnet werden, so natürlich noch mehr die Wahl Leipzigs als Anstragnngsorl. Alle entscheidenden Trcf scn im Fuß- und Handball hat Leipzig bis ans zwei Spiele gehabt. 8p. Schmelings Abreise nach Amerika geht am Freitag von statten. Der Wcltmcistcrschastsanwärtcr bezieht drüben sofort sein Trainingscamp, nm sich sür das Tressen am 12. Juni mit Sharkep gcwisscnhast vorznbcreUcn. 8p. Eine Weltmeisterschaft im Dauerschwimmen soll im Oktober d. I. in Kalifornien im Privalbad eines amerika nischen Millionärs ausgctragen werden. Der Husumer Mcistcr- ichwimmcr Otto Kemmerich ist Teilnehmer an dieser Meister schäft und bereitet sich im Som»"-" 5* >» Nord- und Ostsec- bädcrn ans diesen Kampf vor. Hirschfeld, unser Wcltrekordmann im Kugelstoßen, wird diesmal höchstwahrscheinlich au de» englische» Leichtathletik Meisterschaften Icilnchm cn Der Allcnßcincr ist wieder zii einem SvorUchrgang nach Wünsdvrs kommandiert worden nnd Hal msvlgcdcsse» Zett, auch ans Sportfesten in Griechen land und in Norwegen zu starten. Deutschland führt im Navis-Luh-Kamps. Die Schlacht um die Tcnniswcltmcistcrschast. Das D a v i p o k a l s p i c l D c ntschlan d—Eng- land, das I» Loudon begann, hatte einen ganz unge wöhnlichen Start insofern, als Landmann in aller bester Form gegen den Engländer Austin antrat nnd ihn zur Überraschung der überfüllten Tribünen in fünf Sähen schlug. Leider war Austin ebenso wie im Vor jahre in Berlin gegen Prcn n im fünften Sah mit seinen Kräften derart fertig, daß er beim Stande v-sn <1 :3 gegen Landmann abermals einen Obcrschcukclkrampf erlitt, der ihn fast nur noch zum Statisten machte. Das zweite Spiel Prcnn gegen Lee wurde beim Stande 6:4, 7:9, 6:3 für P renn wegen eintrctcndcr ' "'eil abgebrochen. Damit hat der erste Tag mit einem für Deutschland sehr günstigen Ergebnis geschlossen. Das Orchester der Säuglinge. Musikalische Wunderkinder sind den Amerikanern be- reits eine Sensation von gestern. Amerika besitzt Henle ein ganzes Orchester musizierender Babies und hat sich damit auch auf diesem Spezialgebiet den Vorrang ge- sichert. Das kalifornische Städtchen, in dem das Kinder- orchcstcr das Licht der Welt erblickte, heißt Eurcka, und die Männer, die den genannten Ort zn Ehren brachten, sind zwei Brüder Thompson, die mit Unterstützung des Geigers und Violinlehrers Moldrem vor einem Jahr den Plan faßten, ein aus Knirpsen beiderlei Geschlechts be stehendes Gcigenorchcstcr zu begründen. Jetzt hat das Ensemble von 19 Geigern, deren Alter zwischen drei und sechs Jahren schwankt, Enrcka zu großem Nuhn, verhalfen. Eine Filmgesellschaft hat bereits eine eigene Expedition nach Eurcka entsandt, um einen Tonfilm anfznnehmcn, der aller Voraussicht nach seinen Siegcszug durch Ame rika antrctcn dürfte. Die Begeisterung, welche die Aufführungen wecken, hat bereits den Erfolg gehabt, daß zahlreiche Städte der Vereinigten Staaten den Gedanken erwägen, ähnliche Vereinigungen zu gründen, und die Eltern wachsende Neigung bekunden, ihre Babys ein Streichinstrument lernen zu lassen. Die beiden Thompsons wagten das Risiko, eine Anzahl Halbviolincn anzuschaffen. Sic vcr- hehlten sich auch nicht, daß diese Kindcrviolinen von bester Qualität und aus tadellosem Material hergestcllt sei» mußten, und hielten cs daher für angezcigt, sich solche Instrumente aus Europa zn verschaffen. Als diese znr Stelle waren, begann man mit dem Unterricht. Nicht ein einziges der 19 Kinder war beim Beginn des Unterrichts imstande, Buchstaben oder Noten zu lesen. Die größte Schwierigkeit des Unterrichts bestand darin, den Babys die Kenntnis der ersten sieben Buchstaben des Alphabets bcizubringen und sie dadurch instand zu setzen, die Noten der Tonleiter unterscheiden zu können. Weiterhin kam es darauf an, sie zu befähigen, von eins bis vier zu zähle», damit sie den Taktzeichen ihrer Lehrers folgen konnten. Auf Grundlage dieser elementaren Kenntnisse konnte dann mit dem Notenlcsen selbst begonnen werden. Musik- kritiker, die das Vabyorchester sahen nnd spielen hörten, sind über die Exaktheit des Zusammenspiels des Lobes voll. Natürlich handelt es sich dabei um Kritiker amerika- nischer Art. Trotzdem werden sich vielleicht auch in Europa bald Leute finden, die dem auf manchen anderen Gebieten bewunderten und nachgeäfsten amerikanischem Beispiel auch hier folgen werden. Wenn der Ofen raucht... Der bekannte englische Minister Disraeli, der u. a. durch seine Teilnahme an dem von Bismarck geleiteten Berliner Kongreß in Deutschland bekannt wurde, bemerkte eines Tages zu seiner Ueberraschung einen seiner Pächter, der im Straßen graben sitzend sein Mittagsmahl zu sich »ahm. Nun lag das Wohnhaus des Biederen ganz in der Nähe. Der Minister fragte ihn daher: „Aber ich bitte Sie, warum essen Sie nicht daheim?" Der Gefragte kratzte sich verlegen hinter den Ohren: '„Mylord, unser Ofen raucht in letzter Zeit sehr stark und .. Der Minister ließ den Mann nicht ausrcdcn. „Aber warum haben Sie das nicht schon eher gesagt?" Sprach's und wandte sich beschwingten Schrittes dem Wohnhause des Pächters zu, ösfncte die Tür und — da sauste ihm auch schon ein Koch löffel unsaiift an den Kopf. „Scher Dich zum Teufel, Du alter LiimP!" keifte eine Frammstimme aus dem Hintergründe. Schnell warf der also unfreundlich Empfangene die Tur wie der zu und wandte sich dann an den schreckensbleich neben ihm stehenden Pächter: „Trösten Sie sich, Verehrter, bei mir zu Hause raucht der Ofen auch zuweilen." Aus Stadt und «anv Merkblatt sür den 26. April. Sonnenaufguag I" Mondausgang t" Sonnenuntergang 19" tl Moiidunlergany 16* 1925: Mahl HinvcMmrgS zum Reichspräsidenten cs Endgültig Frühling. In Utcwpork mW an der ganze» Ostküste Amerika-? schnei und sricrl cs, und die Wcttcrkimdigc» habe» bereits scsi gestellt, daß ei» solches „FrühlingSwcttcr" z» dieser weit »ei geschrittene» Frühlingszeit in Amerika seit Mcnschcngedcnkc: nicht dagcwesen sei. Bei ims aber herrscht seit Ostern wickln heiteres mid warmes Wetter, imd unsere Wettcrkimdigen, di ja schließlich mich etwas z» sagen haben, versichern, daß tuest FrühlingswcUer bis ans weiteres als „beständig" z» bezeichne: sei, das heißt, daß man auch sür die nächsten Tage uu gimstigcm Wetter rechnen dürfe. Wenn »nö mm nicht gan plötzlich und den Wcttcrknndigcn zum Trotze eine der be rühmten amerikanischen „Wellen" — diesmal wäre cs di Kältcwclle — überfällt, würden wir jetzt also sagen können daß der Frühling „endgültig" sei. Wir haben ihn in diesen Jahre schon mchrcmal ankündigcn können, zuerst, als e ordnungsmäßig im Kalender stand, dann, als unerwartet cn paar sonnige Tage hcrcinbrachen, und noch bei verschiedene: anderen Gelegenheiten, aber etwas, das von Dauer gewest: wäre, ist nicht hcrcmSgekom»>en, denn cs folgten immer wicdc leichte Rückfälle i» „wintcrlichcrc" Temperaturen. Nun ade sicht cs so aus, als ob »ns nichts Schlimmes mehr passiere: könnte. Gcmz Mitteleuropa ist augenblicklich in derselben gliiel liehen Lage wie wir, so daß nns also von dort aus keine bst fahren drohen dürsten. Zn fürchten wären höchstens Rußland JSlaiid uud die andern schwierige» Gegenden, in denen unst Wetter „gemixt" wird. Aber schließlich hallen wir ja bei End April und der Mai steht vor der Tür so daß die MöM keilen phänomenaler Wetterstürze immer geringer werde:: Kalt — ja, das kann cs auch im Mai »och sei», ist cs sM schr ost »och, aber im große» und ganzen dürfen wird docl wohl behaupten, daß wir »immchr wirklich mitten in Frühling stehen nnd daß wir — wir müsse» das schon cn bißchen verklausulieren — gute Gründe haben, zu glaub» daß dieser Frühling ein Dcswillvum stt' — Dcr cvnngclischc F-rnncnvcrcin veranstaltet sür seine Ai glicdcr einen K r a n l cn p s l c g e k u r s » s, dcr sich m llebnngcn am Krankenbett, wie llmbctten, Umziehen des »im kcn, Umschläge, Einrichlcn des Krankenzimmers, Krankcnc nährung und Achnlichcs beziehen wird. Der Unterricht in: saßt 8 Abende zn je 2 Stunden und wird von Frau Forstmeisti Püschel erteilt. Er beginnt Montag de» 28. April abend 8 Uhr in den Räumen des Kindergartens. Zur Deckung dc Unkosten sind für den Abend 30 Pf., also insgesamt 2,40 Ml im voraus zu zahle». Nichluiilglicder des Frauciwcrcins le: »cn mich an dem Kursus tcilnchmc». — Aus dem Kvusularwcscn. Ralph C. Busser ist zn: Konsul dcr Vereinigten Staaten von Nordamerika crnami und von dcr sächsischen Regierung in dieser Eigenschaft vor läufig anerkannt und zugclasscn worden. — Dcr Arbcitümarkt in Sachsen. Trotz dcr vorgeschrittene Jahreszeit sicht das Bild des sächsischen ArbcUsmarktcs ne schr u n g ü n st i g aus. Zwar brachte» die Außc»bcr»sc, in: besondere Landwirtschaft und Baugewerbe, weitere Emlasiun doch kamen aus der anderen Seile aus den Konjunkturgruppc so starke Zugänge, daß in einigen Arbcftöamtsbczirkcn mid A rufsgruppcn sogar wieder eine Steigerung dcr Arbcilsuchc: dcnzahlcn cintral. Einen nicht zu unterschätzenden uachtciligc Einsluß üblen verschiedentlich die zahlreichen EMlasstmgc von ausgclernlcn Lehrlingen ans den Arbcftsmarkl säst aüc Bcrufsgruppcn aus, besonders dcullich trat dies in dcr M lall- und Holzindustrie und bei den kaufmännischen und icö »ischcn Angestellten in Erscheinung. Die Abnahme dcr Zahl dcr Haupwnterstützungscnipfiüigc in der Arbeitslosenversicherung von 252 373 am 31. März m: 212 701 am 15. April 1930 beruht nur auf dcr Entlastung dc Arbeitsmarktcs durch die Außenbcrufc und ist erheblich gem ger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wo die Zahl dc Haupwnlcrslützlcn in der Arbeitslosenversicherung bcrciis m 13,6 v. H. zurückgcgangcn war. Auch gegenüber dcr absinkci den Bewegung in der zweiten Märzhälslc d. I. Hal sich das N nahmelcmpo dcr Arbeitslosigkeit in der ersten Aprilhälsic tu daucrlichcrweisc verlangsamt. Eine Steigerung der Arbci: suchendenzahlcii verzeichnen vor allem die ArbcitsamiSbcsii! Auerbach, Bautzen, Burgstädt, Chemnitz, Crimmitschan, Töbcl: Freital, Glauchau, Leipzig, Plauen, Thalheim, Ziumi. ö ist sür sür einige dieser Arbcitsamtsbezirkc charakteristisch, de regelmäßig im Frühjahr ei» Abflauen des Beschäftigungsgrad:' verschiedener Zweige dcr Textilindustrie uud des Bekleidung- gcwerbes cinsctzt, dcr die saisoiimäßige Entlastung des Arbcü- marktes durch die Außenberuse mehr oder weniger stark hemm In diesem Jahre kommt zu diesem saisonmäßigcn Beschäm gungsrückgang noch eine konjimtturbcdinglc Verschlechte»«:! hinzu, die znin Teil aus ungünstige Zollvcrhältnissc m: stockende Ausfuhr zurückzustthrcn ist, zum Teil auf Raüomi lisicruiigsmaßnahmcn. Weitgrciscndc Rückwirkungen dcr m: günstigen Lage der Textilwirtschaft machten sich sür den Tech! Maschinenbau geltend, der in mehreren Arbcitsamtsbczirkcn p umsaiigreichen Entlassungen schreiten mußte. Die Bautätigkeit läßt nach wie vor stark zu wünsche» nbric Neubmltc» werde» »ur i» geringem Umfange in Angrisj gc nommcn, und cs handelt sich meistens nur um kleinere Um baute» und Reparalnrarbcite». Infolgedessen sind die Arbeit Verhältnisse für Bauarbeiter »leistens kurzfristig, u»d ciiic leb haste Fluktuation macht sich auf dem Arbcitsmarkte bcmcrlba: Königstein. Sturz durch ein B r ü cke n g c l ä ndc: Das 3jährige Kind eines hiesigen Einwohners stürzte am Ml woch vormittag gegen 10 Uhr auf dem Pfaffcnbcrg am Grund stück 11!) durch das Geländer der Brücke in den Potatschlc graben. Das Kind wurde von vorübergehenden Personen hcr ausgeholt nnd in die elterliche Wohnung gebracht. Es mußt sich in ärztliche Behandlung begeben. Pirna. Dcr Tod durch eigene Hand. Am Mill woch fand man hier einen 46 Jahre aftcii Arbeiter in scinc Wohnung erhängt aus. Er dürfte die Tat in einem Anftl von Schwermut begangen haben. — PirnaalsTagnngS o r t. — Am 13. Mai hält der Bund Sächsischer Heb ammcnvereine in Pirna seine diesjährige Haupt tagung ab. Dresden. 16 K o m m u >i i st c » f e st g e n o in m c n. Au Mittwochabend wurden in Dresden-Neustadt 16 jugendlich K o m »ui il i st e n, die nach einer kommunistischen Versamui lung in später Nachtstunde die Ruhe gestört und sich dcn Ä» ordnungcn der Polizei nicht gefügt hatten, wegen grobem »>1 fug scstgenomnie». Dresden. Bei dem Manne, der sich in Dresden-Planen m Mittwoch auf die Schienen geworfen hatte, handelt cs sich >" einen 23 Jahre alten Schreiber, der nach seiner Uebersuhnuil ins Krankenhaiis seiiien schweren Verletzungen erlegen il!
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