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Aus Gtadt und «and. Merkblatt fiic den 22. Februar. Sonncnausgang 7"' lj Moiibausgang 4- Sonnenilntcrgang 17-' ü Alondusttergang 10°^ 1788: Der Philosoph Arlur Schopenhauer geb. * Sonnig oder neblig, trollen, nMs Frost. Tas Wetter der nächsten Woche. Der ausgesprochen milde Charakter dieses Winters brachte sich in der vergangenen Woche wieder dadurch zum Ausdruck, das? trotz ruhigem, vielfach heiterem Hochdruckwetter nur nachts leichter bis mastiger Frost herrschte, am Tage die Temperatu ren jedoch durchweg, zeitweilig sogar erheblich, den Gefrier Punkt überschritten. Trotzdem wäre cs voreilig, wollte man den Winter schon so gut als wie überwunden anschcn. Die Verhältnisse erinnern stark an den milden Minter 1!>21/25, in dem erst z» Pcginn des letzten Fcbruardrittcls kaltes Hochdruck weiter mit Ostwinden zur Ausbildung kam, das dann 3 Wochen lang Bestand hatte und »eben Schnccsätlcn die niedrigsten Tem pcraturc» des ganzen Winters brachte. Cs ist sehr wohl mög lich, dast auch diesmal die ans kontinentalem Hochdruckwetter beruhende Herrschaft der Ostwinde noch längere Zeit dauert »ud den Wittcrungscharaktcr bis weit in den März hinein winterlich erhält. Selbst strenge Kälte kann sich, wie während der Vorwoche in Oberbayern, noch entwickel», sobald gröftcrc Schneefälle im Osten nnd Südostcn Anlast zu starker nächt licher Ausstrahlung geben. Erst Donnerstag ist in ganz Polen wieder Schnee gcsallcn: unter Umständen kann auch der Trans Port relativ warmer Mittclmccrlust nach Norde» im südöst liche» und südlichen Mitteleuropa demnächst zu anhaltende» Niederschläge» i» Form vo» Sch»cc führe». Zunächst wird das teils heitere, teils neblige Weller mit nächtliche» Frösten, wie cs während dieser Woche geherrscht hat, »nd wie wir schon vor 8 Tagen angckündigt hatten, fortdauer». * — Die trvckciic Witterung des gegenwärtigen Winters hatte zur Folge, dast auch der W a s s c r st a » d der Elbe in den letzten Wochen immer weiter zurückging und damit nicht viel weiter über die Höhe dcs vergangenen Sommers hinaus kam. Der Schiffahrt erwuchsen daraus immer mehr Schwierig leiten, und das ist um so bedauerlicher, als die Witterung dem Schiffsverkehr sehr günstig ist. In den letzte» Tage» ko»«tc» auf der Elbe zahlreiche Tantschissc auf ihrer Bergfahrt bcob achtet werde». Es haiidclt sich »m Tapolin-Kähne der Tcutsch- Amcrikailischc» Pctrolcnm-Gescllschast, die die Fttistberlavc- stcllcn dcs Biniiciilaiidcs versorge», indem sic dcn Wasserweg dcr Elbe benutzen. Obgleich sic einen geringeren Tiefgang als die Scclcichtcr haben, können sic doch zum Teil ebenso grostc Mengen wie jene ausnchmcn, woraus sich erklärt, dast sich die Versorgung durch sic billiger stellt als z. B. mit Kesselwagen. — Dcr dcntschc Skimcistcr 1!M beim Sprung. So hcistt die TUclscUc unserer morgigen illustrierte» Wochc»beilagc. Aber auch sonst finden Sic in ihr Bilder vom Wintersport. Von dcr 5. Berliner „Grünen Woche" bringt sic noch cintgc nette Bilder von unseren vierbeinigen treuen Hausgcfährtcn. Zu dcn Stätten, an denen Gustav Freytags Noma» „Soll und Haben" spielt, führen uns einige weitere Bilder. Wie die Technik über die Natur Irimnphicrt, das zeige» n»ö die Bilder vo» de» drei Bergbahnen. Weitere Bilder ans der Tagcs- gcschichtc und die Kurzweilcckc vervollständigen dcn Inhalt. — (hegen das Verbot dcr Verwendung von Kunstblumen alö Grabschinuck. Tic Industrie- »ud Haiidelskamnicr Drcsdcu bat crucut das Wirtschaftsministerin:» »nd dc» Dcntschcn In dnstric- imd Handclstag, daraus hinzuwirkc», dast das von dcr Stadt F rauk s » r t a. M. crlasscuc V crbot dcr Vcrwcn duug von Kunstblumen als Grabschmnck aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen zurückgezogen werde. Sie wies »ach, dast die behördliche ll»tcrbi»d»ng des Absatzes künstlicher Bl» men siir Fricdhossschnnict die Grundlage» dcr dcutschc» Knnst- bl»mc»i»d»stric ans das schwerste erschütterte». Nathmnnnsdorf. B i b c l st u n d c. Montag dc» 21. Fc br«ar abcuds ^-8. Uhr findet in N a t h m a ii n s d o r s bei Gc schwistcr Herschel die F c b r u a r b i b c l st » » d e statt. Es wird sortgcsahrcn werde» i» dcr Bcsprcch»»g a»scrwähltcr Stücke aus dc:« Propheten Iesaias. Die Gemeinde zu Nath maunsdors ist zu dieser Bibelsttmdc herzlichst ciugcladcu. Nlöchtc Gott diese:: schlichten Gottesdienst segnen. Gohrisch. N n s a l l. Ten: aus dcr Schissswcrst ii: K ö uigstciu bcschästigtcn Schlosscr Fricdrich Schneider fiel a:n Donncrslagnachmittag ei» Stück Eisen ans dc» Fust. Ta- bci diirstc ein Knochen gcbrochc» sei». Dcr Vcrlctztc »nisttc uiittcls Lamaritcrkrankcnwagen »ach seiner Bchausuug gebracht werde». Küttigstcin. E h r:: » g c ». Für lättgcr als 28jährige Tä tigkcit bei dcr Firma Sächs. Böhm. Dampsschifsahrt A.-G. vcr lieh die I»dustric- und Handclökammcr Dresden dcn Maschi nisten Anton Olgmann, Joses Weckend, dcn: 1. Stcucr- nianu Otto Ncichcrl und dcn: Statiousvorstand Georg Schober das tragbare Ehrenzeichen in Bronze. Noscnthnl. Unfall. Schwer verunglückt ist die 71- jährigc Christiane Hnhn, indem sic in einer schwachsinni gen Anwandlung ans dcn: Fcnstcr ihrer in: 1. Stock gelegenen Wohnung aus das angrenzende Dach eines Stalles kletterte und von dcn: etwa 8 Mctcr hohcn Dach hcrmttcrsicl. Ncbst einigen Nippcbrüchcn und inneren Vcrlctznngcn erlitt sie auch eine leichte Gchirucrschüttcrnng. Dresden. Brand in einer Drogerie. Durch Ent znndung von Dämpfen bei»: Kochen von Spiritus entstand Donncrstaguachmittag im Dcstillattonsraum einer Drogerie aus dcr Augsburger Strastc cin Braud, dcr eine Mcugc Chemikalicn »nd wachsarttgc Gegenstände vcrnichlctc »nd auch erhebliche» Gbä»dcschadc» »»richtet. Bein: lösche» dcs Bra» dcs erlitt ei» Fcucrwchrma»» Schnittwimdc» a» dcr rechten Hand. Bautzen. V c r k e h r s i> » f a l l. Auf der Staats- strastc Bautzen—Kainenz, in dcr Nähe dcr Ortes Prisch- witz, stiesten zwei Motorräder mit voller Wucht zusammen. Die Fahrer stürzten nnd erlitte» B^che bzw. schwere innere Verletzungen. Man mußte sie, nachdem sie schon längere Zeit bewußtlos gelegen hatten, den: Krankenhaus zuführen. Ein Mitfahrer kam mit dem Schrecken davon. Bautzen. Zur Stillegung der Bautzener Tuchfabrik. Zur Stillcguug der Bautzener Tuchfabrik wird jetzt amtlich erklärt, daß dcr Stadtrat, um die finan ziellen und die allgemeine:: wirtschaftlichen Folgen dieser Maßnahme abzuweuden, sich zu einer finanziellen Bei hilfe an das Werk bereit gesunden hatte, die im ersten halben Jahr 20 000 Mark Aufwand erfordert haben wurde. Die Stadtverordneten lehnten cin solches Ab kommen jedoch mit den Stimmen dcr Sozialdemokraten, der Kommunisten nnd von fünf Bürgerlichen ab. Tic Stillegung dcs Betriebes wird nunmehr planmäßig vor sich gehen. Bautzen. Wahl zum Bezirkstag. Bei der Wahl zum Bezirkstag dcs Bezirtsverbaudes dcr Amts- hauptmannschast Bautzcu wurden gewählt 27 bürgerliche und 13 sozialdemokratische Abgeordnete. Die Kommu nisten und dcr Lausitzer Bauerubnud erhielten keinen Sitz. Die Zusammensetzung dcs Bezirkstages war bisher 24 Bürgerliche und 15 Sozialdemokraten sowie cin Ver treter des Lausitzer Bauernbundes. Glauchau. Eine Scheune » i c d e r g c b r a i» n t. Jin benachbarte» St. Egidicn brannte eine Scheune des Gutsbesitzers Richard Gehrt völlig nieder. Erntevorrätc und landwirtschaftliche Maschinen sind mitverbrnnnt. Die Brandursachc ist noch unbekannt. Klingenthal. Rechtsverbindlicher F u s i o n s- vertrag. In dcr Gcncralvcrsammlung dcr Rauner- Schdcl-Böhm A.-G. erfolgte die einstimmige Genchmi- gnng dcs Fusionsvcrtragcs mit dcr Firma Johann Schunk, Harmonikafabrik in Brunndövra. Damit ist diese Fusion rechtsverbindlich abgeschlossen, nnd zwar rückwirkend von: 1. Jani'ar 1030 ab. Chemnitz. Eiserne Hochzeit. Der Werkmeister i. R. Hermann Streubel und seine Ehefrau Emilie geb. Hahu konnte:: das Fest dcr Eiscrncn Hochzeit (65 Jahre verheiratet) begehen. Ter Jubelbräutigam steht im 00., die Jubelbraut im 8l). Lebensjahre. Beide erfreuen sich bester Gesundheit nnd geistiger Frische. Von dcn elf Kindern des Ehepaares sind noch zehn an: Leben, Zwickan. Kritik an B e z i r k s a n s g a b c n. Die bürgerlichen Gemeindcvcrtrctcr der Amtshanptmannschaft Zwickau tagten in Wilkau, um zm» Ergebnis dcr Be- zirkstagswahlcu Stellung zu nehmen. Dabei kam Kammerrat Kleinhempel-Wilkau ans die Ausgaben dts Bezirks zu sprechen und betonte, daß am Wohlfahrtse'tat Einsparungen nicht gemacht werden konnten. Dagegen müsse eine Herabminderung der Verwaltungs- und Reise kosten hcrbeigcführt werden. Letztere betragen nach An gaben von Stadtverordnetcnvorsteher Trommer-Planitz allein 23 650 Mark, für Pcrsoncnwagcnanfwand aus schließlich des Gehalts dcs Führers allein 13 550 Mark. Die Frage, ob der Kraftwagen nicht ganz zn entbehren sei, müsse daher erwogen werden. Das Kapitel „Sonstiger Aufwand" belaufe fick' ausschließlich Gehäl'cr auf die un geheure Summe von U 000 Mark. Schwarzenberg (Erzgeb.) Von: Bezirksatts- schuß S ch w a r z e » b c r g. Die letzte Bezirksausschuß- itzung utttcr den: Vorsitz dcs Amtühattptmatttts Dr. von Schwartz hatte sich n. a. mit dcr Bürgcrmcisterwahl von Schönhcidcrhammcr zn befassen. Tic Gcmcindcvcrord- netcn hatten die Umwandlung der bisher nichtbcrufs- mäßigcn Stelle dcs Bürgermcistcrs in eine berufsmäßige beschlossen nnd die Wahl eines auswärtigen Bewerbers oorgcnommcn trotz dcr cntgegcnstchcudcn aufsichtsbehörd- lichen Anordnung. Die Umwandlung in eine berufs mäßige Stelle wurde jedoch nicht genehmigt nnd die Person dcs Gewählte» beanstandet. Dcs weiteren kam zur Sprache, daß eine Gemeinde, obwohl sic selbst mit Fehlbeträgen arbeitet, erhebliche Unterstützungen an Er werbslose beschlossen und davon einen Teil, trotz An weisung dcr Amtshanpttnannschast auf Nichtauszahlung, auch ansgczahlt hat. Es wird deshalb gegen dcn Bürger meister cin Ticnststrafvcrsahren cingelcitct. Reichenbach. Beim Rangieren tödlich vcrnn g l ü ck 1. Ans dcn: hiesige» obere» Bahnhosc vermiglücktc bei«: Rangieren ei» 13 Jahre alter Obcrwcichc»wärtcr vo» hier. Anschcii:c»d ist dcr Verunglückte infolge dcr Glätte gefallen m:d ans das Gleis zu liegen gekommen. Tic Räder dcs Güter wagens sind dcn: Verunglückten über dcn Leib gefahren, was den sofortigen Tod hcrbctsührtc. Mccranc. Wilder Streik. Ein Streck ist tm Betriebe dcr Firma Richard Matthes, Plüschwcbcrci, G. in. b. H. in Mccranc, ausgebrocl-cn. Wie hierzu der Mcerancr Tcxtilarbcitcrvcrband mittcilt, handelt cs sich um cineu wilden Streik, dcr von dcn Mcerancr Kommu nisten angczüttclt worden ist, die hier in dcn letzten WoclM eine lebhafte Tätigkeit entfaltet haben. ourc» »caucs »eisrev in (13. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Der nächste Tag kam George verzichtete am Morgen auf einen Gang mit Bökkel, weil er überzeugt war, dasz beide heute noch genügend Gelegenheit zu verschiedenen greifbaren Auseinander^ «ctzungen habe» würden George fuhr »ach dem Polizeipräsidium Er fand es m Aufregung, ja, die ganze Eit:; war auß geregt Die Herren Verbrecher hatten von ihren: Vorhabei nicht geschwiegen, die Morgcnzeituugen berichteten es sogar Papers, der alte Invalide, machte ein ängstliches Gesicht Aber George lachte ihn aus - „Sorgen Sie sich nicht, Papers. Ein dummer, häßliche: Scherz Vielleicht gelingt es uns. cin paar schwere Iungen- zu erwische:: " Das gelang George allerdings Er gab keine Maßregeln, sondern ließ den Leichenzug ar "as Präsidium berankommen ob?r al-; der Zug gerade au Polizeipräsidium vorbeizog, packte er zu mit seiner Gard« von dreißig zuverlässigen Polizisten. Das kam so plötzlich und unerwartet, daß etwa achtzig Personen verhaftet werden konnten. Davon kam nun allerdings ein gutes halbes Dutzend aus Bökkels Kommando, der mit dem Zuge marschiert war und sich seine Opfer rechtzeitig herausgesucht hatte. Die Verhafteten wurden in die Polizeigefängnisse ge bracht. Bereits eine Stunde nach dem jäh abgebrochenen Scherz ließ sich George die Galgenvögel vorführen. Fünfundsiebzig Mann entließ er sofort wieder; denn e: wußte ihnen, außer der Beteiligung an dem Scherz, nicht: nachzuweisen Aber fünf Mann waren ein guter Fang. Im Polizeipräsidium stieg langsam der Respekt vor den neuen Präsidenten. Sogar der Vizepräsident Dr. Allendai kam zu der Einsicht, daß in George nicht der Ungeschicktes^ das Amt erhalten habe und war einigermaßen versöhnt. Der erste Monat der Amtsperiode des neuen Polizei präsidenten mar am 17 Oktober um Robert George fühlte sich absolut unzufrieden; denn ei hatte recht behalten: Seine Ernennung zum Polizeipräs» dcnten war tatsächlich eine Kaltstellung Wohl hatte er da: Polizeipräsidium ziemlich von den unzuverlässigen Kräfte: gesäubert. Aber saß er fest? Es gab noch zu viel räudig, Schafe, und er hatte nicht die Möglichkeit, sic auszuschalten denn er war als Polizeipräsident an seinen Platz gefesselt Jede Razzia ging daneben, er konnte es anstelle», wü er wollte. Die Verbrecherwelt war stets benachrichtigt Die Aufklärung der verschiedensten Verbrechen scheitert- an der passiven Resistenz untergeordneter Organe, und vo. Tag zu Tag häuften sich die Verbrechen Immer neue Ein brüche, Raubüberfälle, ja sogar Morde kamen vor. Die Verbrechertätigkeit war nie schlimmer als zu diese: Zeit. Schon begannen die Zeitungen auf diesen Umstand hinzu weisen. Und einen Monat nach Georges Tätigkeit wurde, Stimmen laut, die sagten, daß cs mcht das Rechte geweser sei, einem so jungen und unerfahrenen Manne wie Rober George das wichtige Amt anzuvertrauen. Am 18. Oktober früh empfing der Präsident abermab seine Beamten zum Rapport. Neue Kriminalfälle wurde, gemeldet. Unter anderem wurde auch gemeldet, daß man dci Sekretär des Millionärs Dan Hooge, der ein großer Leder spekulant war, in Schutzhaft genommen habe, da versuch morden war, ihn zu lynchen „Wissen Sic den Grund, Inspektor?" fragte George. „Ich besitze das Protokoll über die Verhörung nicht. Io weiß nur, daß er die Tochter Dan Hooges etwas unscmf behandelt haben soll." „Das heißt, geprügelt." „Wahrscheinlich " George lachte in sich hinein „Das ist allerhand, Inspektor Da gehört in unserem gottgesegneten Weiberstaate aller Hand dazu. Den Mann möchte ich sprechen. Schicken Si- ihn mir mal her." „Jawohl, Herr Präsident." „Wie ist es mit den Erörterungen im Falle van Aken' Ist die Spur, die nach Philadelphia führte, weiter verfolg worden?" „Noch nicht, Mr. George." „Noch nicht!" entgegnele George trocken, während es i, ihm wütend rumorte. „Noch nicht? Das ist ja reizend! Na da hat es auch keinen Zweck mehr, dann machen Sie Feue: mit den Akten. Inspektor, das ist eine bodenlose Schweinerei und ich sage Ihnen, auch Ihnen allen meine Herren: Ick merke, daß ich mit Ihnen nicht weiterkomme. Ich werd: die Konsequenzen ziehen und jeden, der wie Sie passiv, Resistenz gegen mim übt - ganz gleich aus welci)em Grund- — als einen Spießgesellen der Verbrechergilden Chicago: unsehen und dementsprechend mit ihm verfahren. Ww denken sie denn, meine Herren! Glauben sie, ich bin z, meinem Vergnügen Polizeipräsident und bilde mir etwa: darauf ein, daß ich die Eyre habe, immer mit einem Fuß n der anderen Welt zu stehen? Ich würde auf den ganze, Krempel pfeifen. Aber ich habe mich breitschlagen lassen uni den Posten übernommen, ich habe dem ermordeten Mr. Mil lans das Versprechen gegeben, und ein Wort ist ein Wort.' Herausfordernd schob sich Inspektor Tancre vor. »Herr Präsident," sagte er schneidig, „wir lassen uns nicht wn Ihnen d:e Ehre abschneiden!" „Von mir? Daß ich nicht lache! Das besorgen Sie so glänzend, daß es kein anderer ndtia bat, zu tun. Aber ick warne Sie, Herr Inspektor. Ein Beamter der Polizei, der cdcn Abend besoffen ist, der ist nicht qualifiziert, und ich ,abe cin Recht dazu, ihn zu jederzeit zu entlassen." Nun wurde Tancre ganz klein. Dieser Teufel vvn George wußte auch alles. Robert George ließ sich dcn in Schutzhast genommenen Robert Henry Grave oorführen. Es war ein junger Mann von oielleichl achlundzmanzig Jahren, mit freundlichen, gutmütigen Gesichtszügen. Und der Mann sollte eine Millionärstochter durchgeprügelt haben. „Mister Grave," sagte George gutmütig, „was haben Sie Senn angcstellt?" „Nichts besonderes! Ich habe Mady Hooge bewiesen, daß such sie Prügel beziehen kann. Sie ist es nämlich gewöhnt, ihren Goldjungen mit der Reitpeitsche und manchmal auch mit dem Schläger zu traktieren. Und als ich gestern wieder !ah, wie sie den kleinen Burschen mit der Reitpeitsche be arbeitete, da konnte ich mich nicht zurückhalten Ich trat da zwischen, und sie wollte mich schlagen. Das läßt sich kein Mann bieten. Ich habe ihr die Reitpcitscl)e aus der Hand gerissen und ... cs klingt ja miserabel . . habe sie tatsäch lich verprügelt." George mußte innerlich lachen. Die Situation war nicht alltäglich. „Sie sind Sekretär bei Mister Hooge?" Grave lächelte „Ich glaube, Herr Präsident, ich bin es gewesen. Ich habe meine Entlassung zwar noch nicht be kommen, aber ich nehme an, daß man künftighin auf meine Dienste verzichten wird." „Das befürchte ich auch. Was lverden Sie aber an sangen?" „Ich gehe nach Detroit, wo mein Vetter eine große Auto mobilhandlung hat Bei ihm kann ich leicht unterkommen, und dann habe ich auch eine kleine Reserve von einigen lausend Dollars " " „Alle Achtung Hat Mr. Hooge so nobel bezahlt?" „Mr. Hooge ist ein Geizkragen. Das Gehalt war gleich null. Aber bei innen Spekulationen bin ich immer etwas mit eingestiegen. Mr. Hooge ist ein gerissener Fuchs Auf diese Weise habe ich verdient. Es erbt nicht jeder ein paar Millionen, Herr Präsident" Die muntere, lustige Art Graves gefiel George ganz aus- gezeichnet Er war belustigt Der junge Mann paßte in di« amerikanischen Verhältnisse Nun aber hatte ihm sein impul sives Wesen einmal geschadet Denn das war natürlich, daß die Frauenvereine in Gesamt- heit sich der Sache annehmen würden. „Also nach Detroit wollen Sie? Nun, wenn Sie mir Ihre Adresse zurücklassen, dann kann die über Sie verhängte Schutzhaft aufgehoben werden. Schließlich ist Ihr Delikt ja kein strafrechtlichxs, es sei denn, daß Sie sich eine schwere Körperverletzung zuschulden kommen ließen." . - (Fortsetzung folgt.)