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Allgemeiner Anzeiger : 03.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190209036
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19020903
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-03
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 03.09.1902
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Politische Rundschau. Deutschland. * König Viktor Emanuel hat in Berlin sowohl seitens der kaiserlichen Familie wie der Bevölkerung einen warmherzigen Em pfang gefunden. Wärme strahlten auch beide Trinksprüche aus, die die Monarchen an der Galatafel wechselten. Der Kaiser sagte: Wenn ich Eure Majestät von ganzem Herzen hier willkommen heiße, so ist daS nicht der h er - gebrachte Ausdruck einer Höflichkeits form, sondern der tiefsten Herzens-Ueberzeugung. Willkommen sei Eurer Majestät dargebracht als dem Sohne jenes ritterlichen Königs Umberto ohne Furcht und Tadel, der seine Freundschaft und Bundestreue von meinen Vorgängern an der Krone — besonders meinem seligen Herrn Vater an — mit vollster Wärme auf mich, den so viel Jüngeren, übertrug. Ihm bewahre ich stets, so lange ich lebe, ein heiliges und dankbares Andenken in meinem Herzen. Willkommen sei Eurer Majestät zugerufen als dem König des herr lichen, schönen Italien, des Landes unserer Träume, des Jungbrunnens unserer Künstler und Dichter. Willkommen seien Eure Majestät uns als der treue Bundesgenosse, nach Wiedererneue rung des uns untereinander und mit unserem er habenen Freundt Seiner Majestät dem Kaiser und Könige Franz Joseph verknüpfenden Bündnisses, welches in alter Kraft fortbesteht und in das Sein unserer Völker sich fest eingelebt hat, nachdem es Jahrzehnte hindurch Europa den Frieden gesichert hat und, so Gott will, noch für lange sichern wird. Mit mir in jubelndem Gruß ruft das gesamte deutsche Vaterland: Seine Majestät der König Hurra, Hurra, Hurra! König Viktor Emanuel antwortete in italienischer Sprache mit einer Rede, die in der Uebersetzung folgendermaßen lautet: Die Gefühle wahrer Zuneigung, die Eure Majestät für mein Land, mein Haus und meine Person zu bekunden geruht haben, sind das kostbare Unterpfand einer Freundschaft, die ich von ganzem Herzen erwidere. Auch ich gedenke mit lebhafter Rührung der brüderlichen Zu neigung, die Eurer Majestät erlauchten Vater mit dem meinigen vereinte, der herzlichen Intimität, die zwischen unsern beiden ruhmreichen Großvätern bestand. Im Zeichen solcher Erinnerungen werden unsere Völker auf den Bahnen der Zivilisation fort schreiten, gesichert durch dieses alte Bündnis zwischen Italien und den beiden Kaisermächten, in welchem die allgemeine Anschauung jetzt ein Sinn bild des Friedens und besten wirksamsten Schutz erkennt. Dies ist der Wunsch, mit dem ich mein GlaS erhebe, um zu trinken auf da» Wohl Eurer Majestät, Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und der kaiserlichen Familie, auf die Wohlfahrt des mächtigen Deutschland, von welchem ein so hoher Glanz von Arbeit und Wissen ausstrahlt. Es lebe Seine Majestät der Kaiser und König! * DerKaiser hatte am Freitag vormittag in Potsdam eine Besprechung mit dem italieni schen Minister Prinetti. Der König von Italien empfing am Donnerstag den Reichs kanzler GrafenBülowin längerer Audienz. Am Freitag hatte GrafBüIow mit dem Minister Prinetti eine eingehende Be sprechung. * Am Freitag abend gab der Kaiser seinem hohen Gaste, dem Könige Viktor Emanuel, in Babelsberg ein glänzendes Gartenfest. Eine prächtige Illumination und bengalische Beleuchtung deS Schlosses und Parkes von Babelsberg bildete den Beschluß. Die Havel war währenddem von Dampfern und Booten, die reichen Lampionschmuck in den italienischen Farben trugen, belebt. Auch die Villen an den Ufern erstrahlten in prachtvoller Beleuchtung. Einen besonders reizvollen Anblick bot die Gltenicker Brücke, die mit zahlreichen weißen Lämpchen besetzt war, während rote bengalische Flammen die Bogen der Brücke malerisch hervor- treten ließen. *Für den 30. August lautete das Pro gramm : Vormittag großeParade auf dem Tempelhofer Felde, darauf Frühstück beim Reichskanzler zuEhrenPrinettis; abends 6 Uhr in Potsdam Paradrdiner, danach Zapfen streich und Abreise des Königs. * Der Kaiser hat dem italienischen Ministerpräsidenten Zanardelli und dem deutschen Botschafter in Rom Grafen v. Wedel den Schwarzen Adler-Orden, sowie dem in Berlin mit anwesenden italienischen Minister des Aeußern Prinetti den Ver dienstorden der Preußischen Krone verliehen. Graf Bülow empfing vom Könige Viktor Unverstanden. 12) ' Roman von Marie Weber. » » - (Fortsetzung.) „Ich -bin gewiß, daß er sich für einige Zeit-s-L' macht um sie dort zu besuchen/ sagte Jenny zornig zu sich. „Nun gut, schließlich, wer kann es mir wehren, auch hinzugehen? Es kostete mich nur einige Zeilen und er käme dann mir zuliebe hin!" Sie stützte das schöne Haupt auf die feine, weiße Hand und sah nachdenklich vor sich hin. Sie wußte, daß Waldeck fie liebte, aber sie verlangte mehr als das von ihm; fie begehrte, daß er sich vollständig ihrem Willen unterwarf, der Sklave ihrer Launen ward und dazu hatte sie es noch immer nicht gebracht. „Wenn ich ihn eifersüchtig machen könnte," dachte fie bei sich, „er würde sicher alles daran setzen, um sich meine Liebe zu sichern; er würde angst bekommen, daß er mich noch ver lieren könnte, und nicht mit diese: Ruhe, die mich wahnsinnig macht, der Zukunft entgegen sehen. Ich werde es versuchen, das Mittel kann auf keinen Fall fehlschlagen! Lord Churchill ist mein eifriger Bewunderer. Wenn ich ihm einen W nk gebe, daß ich die Sommer monate in einem Badeort zu verbringen gedenke, so folgt er mir unbedingt dahin — das übrige wird sich finden I" Ein triumphierendes Lächeln erhellte ihr stolzes, schönes Gesicht. Wie frevelhaft das Spiel sei, das fie soeben ausgesonnen, daran dachte fie nicht. Die kleinen Kämpfe, welche stallfiuden mußicn, boien ihr eine angenehme Emanuel benAnnunciatenorden, deren Inhaber sich bekanntlich „Vetter des Königs" nennen dürfen. *Auf die Umfrage des Reichskanzlers, ob die Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit der Arbeiterinnen in Fabriken von 11 auf 10 Stunden, die Verlängerung der ihnen zu gewährenden Mittagspause von einer Stunde auf 1V- Stunden und die Verlegung des Arbeitsschlusses an den Vorabenden der Sonn- und Festtage auf eine frühere Stunde als 5V- Uhr nachmittags zweckmäßig und durch- Der König von Italien in der Uniform des 13. Husaren-NeglmentS. fühlbar sein würden, liegen bisher nur Aeuße- rungen aus den westlichen Industriegebieten vor, die sich sämtlich gegen derartige Abänderungen erklären. *Als Sühne für die Demonstration bei dem Abschiede des begnadigten Ker ito c: ijcheMinister drsAenffernPrinetti und Reichskanzler Graf Külon». Duellanten Oberleutnant Hilde brand t in Gumbinnen haben, wie der ,Köln. Volks-Ztg.' aus Gumbinnen gemeldet wird, ein Hauptmann und ein Oberleutnant vom 1. Feld- Artillerie-Regiment ihren Abschied erhalten. Ein anderer Ojfizier des Regiments, und zwar derjenige, der die reitende Eskorte des Leutnants Hildebrandt angeführt hat, soll zum Train versetzt worden sein. Ferner find der Regi mentskommandeur und ein Major aufgefordert worden, ihr Abschiedsgesuch einzureichen. *Zur Vermehrung der Garni sonen im Osten erfährt die,Frkf. Oderztg.', es liege in der Absicht der Heeresverwaltung, eine Reihe von Landstädten Posens und Westpreußens mit Garnisonen zu belegen, um die dort besonders schwierige Stellung der deutschen Gewerbetreibenden und Geschäftsleute dem vordringenden Polentum gegenüber zu stärken. Dieses Garnisonierungsprofekt werde seinen Niederschlag in der n ä ch st e n Militär vorlage finden und zwar besonders in der Forderung von Neuformationen für die Kavallerie. Man wird abzuwarten haben, ob sich diese Mel dung bestätigt, die es ja noch offen läßt, wann die „nächste Militärvorlage" kommt. Frankreich. *Der Schah von Persien ist mit Gefolge in Rambouillet eingeiroffen und von dem Präsidenten Loubet, der vom Minister Delcassä begleitet war, empfangen worden. Italien. *Die ,Tribuna' weist auf die Genugthuung hin, mit der die Begegnung des deutschen Kaisers und des Königs von Italien von der italienischen Presse besprochen wird, und fügt hinzu, der König bringe nach Berlin den Beweis, daß die italienische Politik von jener Loyalität beseelt ist, welche die festeste Bürg schaft und die sicherste Grundlage eines jeden politischen Einvernehmens bildet. ,Patria' gibt ihrer Freude über die Kundgebungen Ausdruck, welche in Deutschland für den König ver anstaltet werden, und meint, die Reise des Königs beseitige auch den aller kleinsten Schatten von Mißver ständnissen. ,Fanfulla' und ,Italic' er klären, der Besuch des Königs lege Zeugnis dafür ab, daß in den herzlichen Beziehungen, welche zwischen Deutschland und Italien be stehen, nichts geändert sei. Holland. *Das internationale Schiedsgericht im Haag wird am 1. September zum ersten Male, und zwar zur Schlichtung eines zwischen Mexiko und den Ver. Staaten ob waltenden Streitfalles, seines Amtes walten. Balkanstaaten. * Gegen die Armenier will die Türkei die Ausnahmemaßregeln aufheben. In Konstantinopel wurde am Dienstag der armenisch-gregorianische Patriarch Ormanian in das Mdiz-Palais berufen, wo ihm der erste Sekretär des Sultans namens des Sultans erklärte, daß die Ausnahmemaßregeln gegen die Armenier aufgehoben würden, wenn das Patriarchat die Garantie für das künftige Ver halten der Armenier in der Türkei übernehme. Bei der Sitzung des geistlichen und des Laien rats für das Patriarchat wurde am Mittwoch eine Adresse unterfertigt, in welcher die in der Türkei lebenden Armenier dem Sultan ihre Er gebenheit und Unterthanentreue versichern. Die Adresse wurde bereits im Mdiz-Kiosk vorgelegt. Man erwartet, daß noch vor dem Thron- besteigungs-Fest am 1. September ein diesbezüg liches Jrade erlassen werden wird. Amerika. «Die Revolution in Venezuela droht sich endlos hinzuziehen. Präsident Castro, der General Matos zur Zeit von dessen ersten Vormarsch auf Barcelona vernichten wollte, in Wirklichkeit aber nichts dieser Art that, ist wieder nach dem Innern aufgebrochen. Er hat ent weder nicht den Mut oder nicht die Mittel, die Revolutionäre anzugreifen. Diese haben ihrer seits während der letzten Monate ebenfalls üchts unternommen. Wegen der ununter brochenen Regengüsse blieben fie in den Evenen von Orituco stecken. Die Revolution ist daher weit entfernt, zu Ende zu kommen und es werden viele Monate verfließen, ehe der Frieden wieder hergestellt werden kann. Während dieser ganzen Zeit stehen die Geschäfte still und man ann behaupten, daß in Caracas drei Viertel >er Geschäftshäuser zahlungsunfähig find und mtz zwei Drittel der Einwohnerschaft nicht jeden Tag Essen hat. Afrika. * Der Jahresbericht der Kapregierung macht über die Walfischbai Mitteilung von ein« erheblichen Abnahme des Handels dieses Hafens während der letzten zwei Jahre. Der Rück' gang des Hafens werde fast gänzlich den erfolgreichen Bemühungen der Deutschen M' geschrieben, die darauf beständen, daß alle fm die deutsche Kolonie Südwestafrika bestimmten Waren über Swakopmund eingesW werden. Der britische Handelsweg werde da> durch gesperrt, die britischen Dampfer würden von der südwestafrikanischen Küste verdrängt nm aller Handel durch deutsche Schiffe vermittelt- (Das vernünftigste, was England in diese« Falle thun könnte, wäre: den für sich zweck' los gewordenen Hafen an Deutschlands d« z u t r e t e n I) Utktor Gwannel 1« Berlin- Fast die gesamte deutsche Tagespresse hnt den Besuch des Königs von Italien in M pathischster Weise besprochen. In ihrem Be grüßungsartikel versucht die ,Köln. Ztg.' auch der politischen Bedeutung des Fürstenbesuches gerecht zu werden: Daß der Antrittsbesuch eines Befreundete«, eng Verbündeten, wie es der König von Italic« gegenüber dem deutschen Kaiser ist, nicht in den Rahmen einer einfachen konventionellen HE lung eingezwängt werden kann, darüber werden wohl selbst die einig sein, die vorher an den Besuch in Petersburg ihre mißgünstige Krim knüpften. Freilich den Dreibund zu sichern um zu stützen, dazu bedarf es keiner Fürstenreise« mehr . . . Italien ist bei der Dreibundpolitu glänzend auf seine Rechnung gekommen. Alle« zu schwach, um in dem europäischen Staate«' system eine achtunggebietende Stellung zu de' haupten, muß es durch Anlehnung an andere Staaten seine Stellung zu heben und zu festige« suchen. Seine geographische Lage weist es a«! die mitteleuropäischen Staaten hin; diese M nur mäßig an den Fragen beteiligt, die O Italien von vitalster Bedeutung find, an der Beherrschung des Mittelländischen Meeres u«° an der wirtschaftlichen Ausbeute der nord' afrikanischen Küste und ihrem Hinterland, namentlich von Tripolis. Das Deutsche Rei« besitzt im Mittelmeer keinen Hafen, also auch keinen Stützpunkt, von dem es aus die iw' lienische Küste bedrohen könnte; Oesterreich' Ungarn hat zwar mit einem kurzen Küstenstreifen am Mittelmeer teil und verfügt dort über eine« Kriegshafen, aber seine Kriegsflotte ist, wenn auch gut gedrillt, so klein, daß die italienische allein es mit ihr aufnehmen könnte. Die Gegner Italiens im Mittelmeer find England und Frankreich, England mit seiner gewaltige« Flotie und seinen zahlreichen Stützpunkten aw Inseln, an der Küste und in Aegypten, Fra«'' reich als zweite Seemacht, als unmittelbarer Nachbar zu Wasser und zu Lande, mit seine« ehrgeizigen Plänen auf die ganze nordafrikanische Küste. Sollte es mit einem von diesen eul Bündnis suchen? War nicht vorauszusehen, daß es in einem derartigen Bunde lediglich die flolle eines Trabanten gespielt hätte, der siw dem Willen des andern hätte beugen müsse«, wenn er bei der großen Reibungsfläche, die beständig zwischen beiden Teilen lag, den Bund nicht hätte gefährden wollen? Die maßgeben' ,en italienischen Politiker hatten das mit klare« Verstände erkannt und deshalb die Hand de« Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn gc' reicht, von denen das erstere politische Streit' wirkte mit Italien nicht, wohl aber mit ih« den französischen Gegner gemeinsam hat, während das letztere ebenso wie Italien übel üe Ruhe im Orient gegen Rußland wacht- Der Dreibund also bedarf keines weiteren krastmittels, um so weniger, als er seine heil' ame Wirkung gegenüber den Staaten, welche jauptsächlich durch ihn in Schach gehalten werden sollen, bereits zur Genüge an den Tag gelegt hat: Oesterreich-Ungarn hat mit Ruß' and das Einvernehmen über den stains guo am Balkan getroffen, und Italien hat sich um Frankreich über Tripolis und dessen Hinterland verständigt, zwei politische Erfolge, bei denen Oesterreich-Ungarn wie Italien der Dreibund als Rückgrat gedient hat und seine sriedlichc Wirkung klar hervorgetreten ist. haben Res 3 Rie j stürzt t , Ein der gan 11 Im gai Jahre Zeitung Von d entfiele, den L große r wenig ! jährlich Zeitung 38 Mil 32,8, ! S8 Mil Di. Künstle! bis 1. Na Kataft sür di. Wend W M Eie urteilt Konsul Kriegs« Gesäng «ehr t Staats^ Ritleil, ,J-H tirische 18. Jul! Fahnenj Aase v, ^egentei Wen, i Abmbci Vohl al dar ur Prüfen dH, daß «der in Ehrend Nie m Ei» A Alte Ritwe 30 jähr ^jähr «arden Aagde! l». Fe! siiederr schossen gericht Be einigen Tutspö M sei, « den Rt vc Argwol Aispö ürimin. Schwirl ergab f Jahren Vreslm brieflich Au W Zit dorftehc Übliche schuldet hohen »on d. Vörden veise b' vo ihn >N oller etwas i Zerstreuung; sie sand es auch ganz amüsant, den stets gehorsamen und bereitwilligen Lord Churchill in ihrem Gefolge zu haben, und nach dem fie alles noch einmal reiflich erwogen hatte, teilte fie ihrer Tante den gefaßten Ent- schluß mit. Das alte Fräulein war, wie immer, mit allem einverstanden. Miß Jenny ließ noch einige reizende Toiletten anfertigen, denn fie wollte im vollen Glanz ihrer stolzen Schönheit erscheinen, und erst als alle Vorbereitungen beendet waren, teilte fie ihrem Verlobten durch einige flüchtige Zeilen mit, daß fie gesonnen sei, Lucie zu besuchen. Die Antwort des Doktors ließ nicht lange auf sich warten. Waldeck zeigte sich sehr er freut über Jennys Entschluß und sprach die Hoffnung aus, fie recht bald dort zu treffen, da er, wenn es die Umstände nur einigermaßen erlaubten, für einige Tage Urlaub nehmen wolle, um fie und Lucie wiederzusehen. Ueber Jennys Gesicht flog ein finsteres Lächeln. „Wenn es die Umstände erlauben!" wieder holte fie in bitterem Tone. „Dieser Mensch denkt doch an nichts als an seine Patienten! Er glaubt sich so sicher in meinem Besitz, daß er mich bald die Letzte sein läßt, wo ich die Erste sein sollte. Nun, ein wenig hat ec sich doch in mir geräuscht. Noch bin ich nicht seine Fran! Eine Sklavin der Umstände aus mir zu machen, das wird ihm nie gelingen. Ich bin die Tochter eines freien Mannes und habe einen eigenen Willen, der sich nicht so leicht fügt, selbst nicht — durch Liebe verblendet!" 8. Der kleine, liebliche Badeort G. erfreute sich in dieser Saison eines ganz besonderen Zuspruchs. Während sonst nur wirklich Leidende hier Erholung und Kräftigung ihrer Gesundheit suchten, befanden sich diesmal unter den Be suchern auch solche, welche das Vergnügen als Hauptzweck ihres Badeaufenthaltes betrachteten und demzufolge auch ein bewegteres Leben in das sonst stille Treiben brachten. Frau von Hohenzil mit Tochter und Enkelin war angekommen und die alte Dame hatte ihre Kur begonnen. Auch Graf Sternberg mit seinem Sohne Alfred war wenige Tage später in G. ein getroffen und man sah die Damen fast immer in der Gesellschaft der letztgenannten Herren, ein Umstand, der zu viel Vermutungen An laß gab. Elfriede hatte wenigstens teilweise ihre frühere Heiterkeit wiedergewonnen; freilich, das fröh liche, unbefangene Kind war fie nicht mehr, das fie einst gewesen, als fie an Waldecks Seite durch die grknumbuschten Gänge des Parkes geeilt war; ober fie konnte doch wieder lachen und kleine Scherze treiben, an denen die Frau Landrat jetzt nichts auszusetzen fand, weil der junge Graf Sternberg immer mitlachte, selbst wenn sich ihre Neckereien gegen ihn kehrten und er nicht immer glimpflich davonkam. FDMW^Dahlen sah weniger apathisch aus folgten mit bekümmertem wevn E.friede an der Seite des Grafen Alfred auf der Promenade einherschritt, und mit ängstlicher Sorgfalt suchte fie jedes Alleinsein der beiden jungen Leute t» vermeiden. Frau von Hohenzil lächelte, der alte Graf Sternberg zeigte ein fröhliches Erficht, ein Beweis, daß die beiden Verbündeten zufrieden waren; nur die schöne Baronin erzitterte in banger Sorge, wenn fie an die Zukunft ihre? Kindes dachte; aber fie besaß nicht den Mut, energisch aufzutreten, um ihre Rechte als Mutter geltend zu machen. Nicht in Romanen allein, auch im gewöhn« lichen Leben spielt der Zufall eine größere Rolle, als man sich ost träumen läßt. Auch hier zog er mit unsichtbarer Hand die feinen Fäden zusammen, welche Personen UM' schlingen sollten, die mit dem Gedanken ge' schieden waren, einander nie mehr im Leben z« begegnen. Lucie Waldeck bezog dasselbe Hotel, in dem Frau von Hohenzil Wohnung genommen, und nicht genug, das Zimmer der jungen Dame stieß sogar dicht an dasjenige der Frau Land rat, welche Lucie somit zu ihrer nächsten Nach' darin hatte. Es war unvermeidlich, daß die beiden Damen einander begegneten. Lucie begnügte sich mit einer tiefen Verneigung und die alte Dame nickte ihr von ihrem Rollstuhl aus einen herab lassenden Gruß zu. Lucie machte keinen Versuch, sich den Damen zu nähern, aber die Baronin konnte es mcht unterlassen, Lucie zuweilen anzusprechen und mit ihr einige höfliche Worte zu wechseln. Elf >ß üe mit dollkon in sein , Frc das al „D iu ihre Rß d iu wat , Ein der Bo „D «ehr g .er ist Aachen .AI AIS P .N Aid sei Frc . .Ei dem T , Du Rerie! vnt leiden e! , Da R stu! «andro In Rrhai Astige Frc
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