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Allgemeiner Anzeiger : 16.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190208166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19020816
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19020816
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-16
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 16.08.1902
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Politische R«ndscha«. Deutschland. *Am Mittwoch und Donnerstag nahm der Kaiser an Uebungen in Alten-Grabow teil, Freilag findet ein Besuch der Düssel dorfer Ausstellung statt. Von dort fährt der Kaiser nach Mainz. Am Dienstag und Mittwoch weihte der Kaiser Denkmäler in Homburg und Cronberg ein. * Die Hofhaltung der kaiserlichen Familie in Cadinen wird nach etwa vierwöchigem Bestehen in diesen Tagen wieder aufgelöst werden. Wie gemeldet wird, be absichtigt die Kaiserin mit den beiden jüngsten Kindern, dem Prinzen Joachim und der Prin zessin Viktor'a Luise, demnächst von dort abzu- reisen und auf einer Zwischenstation mit dem Kaiser zusammenzutreffen, um mit ihrem Gemahl gemeinsam die Fahrt nach Düsseldorf zum Be suche der Ausstellung fortzusetzen. * Vom König Georg von Sachsen berichten die ,Dresd. Reuest. Nachr.' als gut verbürgt aus den ersten Tagen seiner Regie rung: Seine Räte legten ihm einige Erlasse zur Vollziehung vor, die er abzuändern sör nötig hielt. Dies wurde aber für unmöglich erklärt, weil die Erlasse schon ins Land ge gangen, ja sogar bei den amtlichen Blättern schon im Druck seien. Mit ernster Mißbilligung machte der König die Herren auf das Unstatt hafte ihres Verfahrens aufmerksam und erklärte ein für allemal, er wolle nie und nimmer als bloßer „Jasager" seinen Namen unter die Aus arbeitungen seiner Räte setzen, sondern er wolle selbst die Entscheidung in allen wichtigeren Fragen treffen. *DerdeutscheGesandte inPeking Dr. Mumm v. Schwartzen stein wird sich demnächst über Sibirien auf Urlaub in die Heimat begeben. Herr v. Mumm kam mitten in den Chinawirren als Nachfolger des ermordeten Freiherrn v. Ketteler auf seinen Posten nach China. * Die Zolltarifkommission hat sich nach Erledigung der ersten Lesung bis zum 22. September vertagt. * Im Monat Juni d. find aus deutschen Eifenbahnen — ausschließlich der bay rischen — elf Entgleisungen auf freier Bahn (oavon sechs bei Personenzügen), elf Entgleisungen in Stationen (davon drei bei Personenzügen) und acht Zusammenstöße in Stationen (davon zwei bei Personenzügen) vorgekommen. Dabei wurde ein Bahnbe diensteter getötet, neun Reisende und sechs Bahnbedienstete verletzt. *Ueber die Einführung deS Befähi gungsnachweises im Baugewerbe bat das Preuß. Handelsministerium vor einiger Zeit Fragebogen an die Handelskam mern und Innungen versandt. Nachdem diese Gutachten eingegangen find, hat nach der,Mn. Vollsz'g/ das Ministerium eine neue Verfügung erlassen, worin es erklärt, daß die eingesandten Gutachten nicht genügend seien; es müßten That - fachen angegeben werden, welche die Ein- sührung des Befähigungsnachweises rechtfertigen. *Jn dem Konflikt des Kultusministers v. Landmann mit dem Würzburger UniversitStssenat ist nun die Ent scheidung gefallen, v. Landmann hat end gültig seinen Abschied bekommen: das be friedigt die Liberalen. Der Würzburger Senat hat einen amtlichen Rüffel er halten, worüber sich natürlich die Gegenseite freut. Oefterreich-U«g«ni. * Am 16. August wird die Einweihung einer Anzahl Denkmäler im oberen Eisackthale statt finden zum Andenken an den Kampf de 8 Tiroler Landsturmes und des letzten Aufgebots von 180S gegen die als HilfStruvpen Napoleons eingedrungenen sächsischen und bah- rischen Truppen. In deutschnationalen Kreisen war die Errichtung der Denkmäler und Er neuerung der Erinnerung an den traurigen Kampf Deutscher gegen Deutsche von vornherein nicht gebilligt. Der Denkmalsausschuß hatte Erzherzog Eugen als Landeskomman dierenden zur Feier geladen. Jetzt wird aus Innsbruck gemeldet, es sei bereits fichergestellt, daß der Erzherzog und der Landeshauptmann Graf Brandis an der Feier in der Sachsen klemme nicht teilnehmen werden. *Jn Galizien nimmt der Ausstand der Feldarbeiter im allgemeinen ab. Ans einigen Gemeinden find die Militärabteilungen zurückgezogen worden. In Jablonow'a und Sokole hat man um Entsendung von Militär gebeten, da hier die fremden Arbeitskräfte von den Feldarbeitern bedroht wurden. Mehrere Agitatoren wurden verhaftet. Frankreich. * Nicht bloß mit dem Widerstand der geistlichen und Zivilbehörden hat die Regie rung bei der Durchführung des Veremsgesetzes zu rechnen, sondern auch mit den kirchlichen Gesinnungen der Offiziere. Als der Präfekt in Vannes den General Frater ersuchte, nach Plosrmel eine Abteilung Kavallerie zu ent senden, um die Behörden bei der Ausübung des Vereinsgesetzes zu unterstützen, beauftragte der General Frater den Oberstleutnant de Saint Römy, den Kommandeur des zweiten Jäger-RegimentS in Pontivy, sich mit einer Abteilung des Regiments dem Unter- präsektcn zur Verfügung zu stellen. Oberst leutnant de Saint Römh verweigerte jedoch den Gehorsam und erklärte, seine religiösen Gefühle untersagten es ihm, bei der Schließung der Kongregationsschulen hilfreiche Hand zu bieten. General Frater sandte darauf einen Schwadronschef nach Ploörmel. Oberst leutnant de Saint Römy wird nach dem Fort von Belle-JSlc-en-mer gebracht und später wegen Gehorsamsverweigerung vor ein Militärgericht gestellt werden. "Dem ,Gaulois' zufolge wurde außer dem Oberst de St. Remy noch ein Hauptmann gemaßregelt, der sich weigerte, an der Schließung der Ordensschulen mit seinen Mannschaften teilzunehmen. Er wurde sofort in Hast genommen. England. * Nach einem amtlichen Bülletin hat König Eduard die Krönung sehr gut über standen. Der König habe wenig Ermüdung gezeigt; das Allgemeinbefinden sei in jeder Hinficht zufriedenstellend. Italien. *Wie man der ,Polit. Korr/ auS Rom meldet, haben 29 Senatoren und 153 Depu tierte ihre Beteiligung an der vom 9. bis 12. September in Wien abzuhaltenden inter parlamentarischen Friedenskon ferenz angemeldet. Belgien. *Mit der Leichenfeier für Lukas Meyer wird bis zur Ankunst der Generale Botha, Delarey und de Wet in Europa ge wartet werden. Die Leiche wurde einbalsamiert, da ihre Uebersührung nach Pretoria beabsichtigt Wird. Spanien. * Der ehemalige Karlistengeneral Adalanto ist in Barcelona, als er von Saragossa dort eintraf, verhaftet worden. Rustland. "Der Zar ordnete die Freilassung sämtlicher im Ge'ängws von Smolensk wegen der Moskauer Februar-Unrnhen inter nierten Studenten an. Der Gouverneur entließ sie mit einer kurzen Ansprache, worin er zur Arbeit und Ruhe aufforderte, aus ihrer fünfmonatigen Haft. Balkanstaaten. " Originell ist es, wie die Türkei rück ständige Soldzahlungen leistet. Die Offiziere und Arbeiter der Marine-Artillerie- Werlstatt in Tovhane haben seit längerer Zeit keinen Sold mehr erhalten und nahmen daher eine drohende Haltung gegen den betreffenden Minister an. Man versuchte zunächst, sie durch kleine Zahlungen und mannigfache Versprechungen zu beruhigen, später wurden jedoch einige zwanzig der beteiligten Offiziere verhaftet und ins Innere von Kleinasien abgesührt. Amerika. * Präsident Roosevelt genehmigte den Plan einer Kabelgesellschaft, mit dem sich kürzlich der Kongreß beschäftigt hat, ein Kabel von San Francisco nach China über Hawai, Guam und die Philippinen zu legen. * Aus Anlaß der 4. Juli - Feier hielten die Veteranen des cubanischenKrieges in Richmond an diesem Tage eine Versammlung ab. Eine Menge hoher Offiziere, Generale, Obersten, Oberstleutnants stellten sich ein, auch eine bescheidene Anzahl gewöhnlicher Kapitäns und Leutnants. Aber trotz aller Mühe ließ sich kein Gemeiner entdecken, so daß schließlich ein Komiteemitglied den Antrag stellte: „Es möge eine Kommission eingesetzt werden, die Nach forschungen anstellen soll, ob sich überhaupt vom letzten Kriege her noch ein gemeiner Soldat am Leben befindet." Asten. "Auch in Mitte lchina beginnt, wie der ,Köln. Volksztg.' aus Tsingtau vom 10. Juni geschrieben wird, die Boxerbewegung von neuem aufzugären. Der dortige Gouver neur Siliang scheint fich herzlich wenig dämm zu kümmern, sodaß der alte Tschangtschedung fich bemüßigt fand, ihm in Form eines Briefes einen freundschaftlichen Rippenstoß zukommen zu lassen. Der Gouverneur ist abberuien worden und an seiner Stelle ist Tschang nach Honan versetzt worden. Wohlfahrtspflege für Made. Ein internationaler Kongreß zur Verbesse rung des Schicksals der Blinden wurde — so schreibt man dem ,Hann. Cour? aus Brüssel — am 6. d. in dem Palais des Acadömies unter zahlreicher Beteiligung eröffnet. Die meisten sremden Regierungen, darunter sogar die türkische und chinesische, waren vertreten, und an der Nachmittagsfitzung nahm auch der Kardinal-Erzbischof von Mecheln teil. Sogar einige 30 Blinde hatten fich eingefunden. Den Vorsitz führte der Prior der wohltbätigen Brüder von Gent, Pater AmadeuS Stockmans. Nach einer Begrüßungsansprache durch den belgischen Justizminister van den Henvel be- schästigte fich der Kongreß mit der Frage der verschiedenen Professionen, die den Blinden am leichtesten Lebensunterhalt gewähren und wie ihnen um wirksamsten in dieser Hinsicht zur Er langung von Arbeit geholfen werden könne. Es sprachen u. a. Hauptvogel-Leipzig (selbst blind) über das sächsische System, das die Be lassung des Blinden in der Familie Var Unter bringung in Anstalten vorzieht, Dr. Effad-Bei über die Verhältnisse in der Türkei, Pater Isidor Clö über die Arbeiten und Handwerke, die von Blinden hauptsächlich in Belchen aus- gesührt werden, und der Italiener Martucelli über die Lage in Italien. Er befürwortete vor allem die Verwendung von Blinden in den Telegraphen- und Telephon-BüreauS, wo das bei ihnen stark ausgebildete Gehör treffliche Dienste leisten würde. Mehrere Redner er läuterten die Nützlichkeit, die Blinden zwei Handwerke lernen zu lassen, worauf Molden hauer - Kopenhagen mitteilte, daß dieses meistenteils in Dänemark bereits der Fall sei. Er gerb an, daß als neuer Be rufszweig dre Massage mit Erfolg eingeführt sei. Nach Wiederaufnahme der Sitzung am Nachmittag besprach Monnier-Gens die Zustände in der Schweiz, wo die Blindenpflege ganz der privaten Wobltbätigkeit überlassen ist, da der Staat bis jetzt noch keine diesbezüglichen Ein richtungen getroffen hat. Nach weiteren Erörte rungen nahm der Kongreß mehrere Resolutionen an. Es sei nicht möglich, feste Normen für die den Blinden am besten passenden Professionen aufzustellen. Diese müßten fich den besonderen Verhältnissen und Bedürfnissen eines jeden Landes anpassen. Es sei die möglichst große Ausdehnung des Arbeitskreises der Blinden, die Schaffung von Gegenseitigkeits-Verbänden, so wie die Errichtung von gemeinsamen Arbeits werkstätten und Kaufmagazinen anznstreben. Ferner wurde als allgemeine Ansicht festgestellt, es sei nützlich, wenn in Blindenanstalten einzelne sehende Arbeiter ausgenommen würden, um den Blinden verschiedene mit unterlaufende Arbeiten abzunebmen, die diese nur sehr langsam ver richten können. Der Sehende dürfe aber unter Unverstanden. 7) Roman von Marie Weber. (Fortsetzung.) „Ich Will aber fort von hier," gab fle gereizt zur Antwort, „es gefällt mir hier ganz und gar nicht. Ich bin an Komfort gewöhnt und hier fleht es nichts weniger als elegant aus!" Ihr Blick glitt dabei geringschätzig über die roten Samtmöbel, die das schönste Gastzimmer des Hauses schmückten. Der Dokior lächelte. „Aus Reisen muß man manches entbehren, woran man zu Hause ge wöhnt ist," sprach er ruhig, „indessen möchte ich Ihnen sselbst nicht raten, für längere Zeit hier zu bleiben. Die Unruhe eines Gasthofes taugt nicht für ihren leidenden Zustand. Es wäre am besten, eine Privatwohnung zu mieten und das noch heute, denn morgen würde viel leicht ein Transport unmöglich sein." Sie sah ihn spöttisch an. „Sie wollen mir Angst einflößen," ent gegnete fle, die feinen Mundwinkel üerabziehend, „aber ich bin keine furchtsame Natur, — ich werde morgen mit dem Frühzuge weiter reisen!" „Das werden Sie nicht thun," sagte er be stimmt. Sie blickte ihn herausfordernd an. „Wer kann mir das verwehren? Ich bin freie Herrin meines Willens." „Pardon, jetzt nicht mehr! Ich bin verant wortlich, darüber zu wachen, daß Sie nicht Ihr Leben leichtsinnig aufs Spiel setzen. Sie scheinen große Lust dazu zu haben, und das darf ich nicht zugebeu." Er harte in ernstem, strafenden Tone ge sprochen, wie man zu einem eigensinnigen Kinde spricht, und in ihren schönen Augen blitzte es dabei zornig auf. „Ich habe nicht gewußt, daß ein Arzt so große Macht über ihm gänzlich fremde Per sonen besitzt," sagte fle, die feinen, schlanken Finger ineinander verschlingend, „doch es sei, ich will mich diesmal fügen. Könnten Sie mir ein Privatlogis verschaffen?" Ueber Waldecks Gesicht flog plötzlich eine glühende Röte, als er den Blick dieser dunklen Augen so scharf und klar auf sich gerichtet sah. Hatte doch im Moment ein Gedanke sein Hirn durchzuckt, den er sofort als unausführbar ver worfen hatte. „Ab, Sie bleiben mir die Antwort schuldig," sagte sie, langsam ihre Blicke von ihm ab wendend. „Sie können wohl raten, aber nicht helfen. Ich werde doch meine Reise sortsetzen müssen." „Unmöglich l" rief er fchnell. „Das darf ich nicht zugeben; es muß fich ein Am weg finden." „Nun so denken Sie nach," gab sie lässig zur Antwort, das schöne Haupt wieder in die Kissen finken lassend. Der Doktor betrachtete das hochgerötete Antlitz mit besorgten Blicken. Es war nicht mehr Zeit zu verlieren, wollte er ihr eine passende Wohnung verschaffen; das Fieber mußte sie bald ganz in seiner Gewalt haben und dann war jede Veränderung unmöglich. „Sie wird schwer krank werden," sagte er leise bei fich, „ich kann fle unmöglich fich selbst überlassen." Er dachte noch einige Augenblicke nach, dann sagte er entschlossen: „Ich habe in meiner Wohnung ein unbe- nützteö Zimmer; wenn Sie damit vorlieb nehmen wollten..." Sie blickte aus. „Was wird Ihre Frau dazu sagen, wenn Sie ihr eine Fremde und noch dazu eine Kranke ins Haus bringen?" „Ich bin unverheiratet; meine Schwester lebt bei mir . . ." Sie unterbrach ihn abermals. „Ach, ich hielt Sie für verheiratet I Nun, wenn Sie fich denn durchaus dies Kreuz auf laden wollen, so werde ich Ihnen sehr dankbar sein. Meine Kammerfrau soll alles Nötige veranlassen." „Ich werde unterdessen meine Schwester benachrichtigen; in einer halben Stunde kann alles bereit sein." Er wollte fich entfernen, sie hielt ihn zurück. „Ihr Name, Herr Doktor," sagt sie. „Doktor Robert Waldeck," meine Gnädige!" „Und ich heiße Miß Howard!" Sie hatte ihre Frage in korrektem Deutsch gethan, aber die letzten Worte doch wieder eng lisch gesprochen. „Steht es wirklich so schlimm mit mir?" sagte sie jetzt leise, ihn forschend anblickend. „Ich will mein Bestes thun, damit Sie bald genesen!" gab er ausweichend zur Ant wort. Dann eilte er lort, um alle Vorbe reitungen für die Aufnahme der schönen kranken Miß zu treffen. Ohne ihren Bruder mit Fragen zu be- allen Umständen nur als Hilfsarbeiter ange sehen werden, und der Blinde muffe der Haupt arbeiter bleiben. Nach Schluß der Sitzung wurde in den Nebenräumen eine reichhallige Ausstellung von Blindenarbeiten in Augenschein genommen, die großen Beifall fanden. Uon Uah nnd Fer«. Deutsche Theater-Borstellunge« i« Frankreich. Der seiner Zeit viel besprochene Plan einer Pariser Gastspielreise deutscher Künstler soll nun unter Ausschluß der Studenten schaft doch noch verwirklicht werden. Für die Theaterfahrt, deren Leitung in andere Hände gelegt ist, find die Monate April und Mai 1903 ausersehen. Die einleitenden Vorarbeiten und Unterhandlungen mit deutschen Künstlern haben bereits begonnen. Christus-Lang heiratet. Nach einer Meldung aus Oberammergau findet am 25. August dort die Trauung deS Hafnermeisters Anton Lang, des Christusdarstellers beim letzten Pasfionsspiel, mit Fräulein Mathilde Nutz. Tochter des Chorführers Rutz, statt. Die Braut ist unter den Schutzgeistern, bei denen ste 1M mitwirkte, wegen ihrer prächtigen Stimme be sonders aufgefallen. Durch eine« Orkan wurde, wie aus Plauen i. V. gemeldet wird, im benachbarten Neuhof am Sonntag eine Scheune zum Ein sturz gebracht. Fünf Personen, welche dort Unterkunft gesucht hatten, wurden erschlagen. Der Selbstmord des Fähnrichs. Aus unglücklicher Liebe hat fich der Fähnrich " in Küstrin erschossen. K., dessen Braut m Kottbus wohnt, hatte mit den Eltern derselben iortwährend erbitterte Kämpfe zu bestehen, da sie, wegen der beiderseitigen Mittellosigkeit, eine Heirat nicht zulaffen wollten. Am Abend vor der Ausführung der That war K. noch m» einigen Kameraden in bester Stimmung U sammen. Es fiel deshalb auch nicht auf,, als K. sich nach der Lage deS Herzens erkundigte- Er erschoß fich mit seinem Dienstgewehr. Der Koburger Stadtkaffen - Assistent Klett ist während einer unvermuteten KaW' revifion flüchtig geworden. Die Höhe der Unterschlagung ist noch nicht festgestellt. Explosion m einer Schmiede. In dem oberrheinischen Orte Mischelbach explodierte unter heftiger Detonation im Schmiedes«'^ eine Dynamitpatrone. Die Explosion richtete große Verheerungen an. Der in der Schmiede anwesende Lehrling wurde ins Freie geschleu dert und derart verstümmelt, daß er sofort ver starb. Ein Geselle erlitt schwere Verletzungen- Der Raubmörder Stroppe, der wegen Ermordung und Beraubung zweier Trödle' rinnen in Leipzig und Jena steckbrieflich verio S> wurde, ist am Montag in Wehlen a. d. Elve verhaftet worden. Ei« Klembahmdyll. Die ,Ostd. Presse er-äblt: Als der um 10 Uhr vormittags VB Krone a. Br. abgehende Kleinbahnzug MüMm passiert hatte und nahe an Oplawitz herauf kommen war, sprang unversehens auS dem Viehwagen ein Schwein heraus und trottete eiligst in den Wald. Auf Veranlassung de» Besitzers nnd Transporteurs der Tiere wurK der Zug zum Stehen gebracht und Transporteur nnd Zugpersonal veranstalteten nun schleumgü nach dem flüchtigen Borstentiere eine reguläre Jagd, die denn auch sebr bald von Erfolg, ge' krönt war. Unter dem Gaudium der Passagiere, denen das Intermezzo viel Spaß gemacht hülle, wurde der Flüchtling in den Viehwagen zurua' gebracht und die Reise tonnte fortgesetzt werden- Die Fahrt hatte durch den heiteren Zwischen fall nur eine Verzögerung von einigen Minuten erfahren. Bom Blitz erschlage«. Beim Prebisch' thor in der Richtung nach dem Winterberae wurde ein aus Frankfurt stammender TomM der mil seiner Familie einen Ausflug unter nommen, vom Blitz erschlagen. Seine FamM kam mit dem Schrecken davon. Selbstmord durch eine« — Böllerschuß' Auf eine eigentümliche Weise hat, wie berichte wird, der Grundbesitzer Konrad Kaufmanns lästigen, kam Lucie seinen Anforderungen nach Doktor Waldeck war ihr im stillen unendlich dankbar dafür: er selbst hätte nicht den Grunv anzugeben vermocht, warum er fich so tM der ihm gänzlich fremden Dame annahm, hätte vielleicht für jeden in diesem Falle sei» möglichstes gethan, aber doch nicht in d" Weise, wie er jetzt alles ausführte. Die saw", Miß Howard hatte einen tiefen Eindruck am ihn gemacht; er war sonst nicht der Mann, fich für jedes hübsche Gesicht zu begeistern, »der diese stolze Schönheft hatte es ihm angetho und als er sie endlich wohlgeborgen uwc seinem Dach wußte, da hob ein Seufzer der leichterung seine Brust; es wäre ihm entsetzn^ gewesen, sie in einem sremden Hause MietlE preisgegeben zu wissen. Die Vorhersagung des Arztes traf oo^. kommen ein; am nächsten Morgen lag Howard im heftigsten Fieber und trotzdem Waldeck seine ganze Kunst aufwandte, sch^" die Kranke doch eine Zeitlang zwischen ^ve und Tod. Die Kammerfrau der Miß nicht von derem Lager; sie zeigte fich so M sichtig, so verständig, daß der Doktor v Kranke getrost ihrer Pflege überlasten konn er selbst faß oft stundenlang an ihrem M und betrachtete das schöne Gesicht, auf dell . Zügen die Krankheit ihren verheerenden SteMP gedrückt hatte. „ .z Lucie ließ ihren Bruder gewähren, als ° dies etwas ganz Selbstverständliches ser. ersten Augenblick an hatte sie eine lebhafte AN, pathie gegen dir Fremde empfunden, aber n war viel zu klug und einsichtsvoll, um zu o»
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