Suche löschen...
Allgemeiner Anzeiger : 12.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190207125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19020712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19020712
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-12
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 12.07.1902
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Politische Puvdschon. Deutschland. * Der Kaiser und die Kaiserin treffen am 15. August in Düsseldorf zwecks Be sichtigung der Ausstellung ein. Von dort tritt das Kaiserpaar die Reise per Schiff rhein auswärts an. — Die am Montag angetretene Nordlandreise des Kaisers dauert drei Wochen. * Eia Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser und dem König Georg vonSachsen hat aus Anlaß der Stellung des Kronprinzen von Sachsen L l» suit« der Marine-Infanterie statt gesunden. Unmittelbar nach diesem Ereignisse hat der Kaiser dem König Georg in einem in herzlichen Worten gehaltenen Telegramm hier von Mitteilung gemacht. König Georg hat hierauf telegraphisch seinen Dank an den Kaiser zum Ausdruck gebracht. »Dem Reichstage ist die im Reichs- Gesundheitsamt bearbeitete Denkschrift über die Bekämpfung der Reblaus krankheit während des Jahres 1900 zu gegangen. Die von den Bundesregierungen in Reblausangelegenheiten bis zum Schluffe des Haushaltsjahres 1898 oder des Kalender jahres 1899 aufgewendeten Kosten beliefen sich auf 8 830 420,07 Mk. Im Etatsjahr 1899, bezw. im Kalenderjahr 1900 haben die Kosten nach der beigefügten Nachweisung 663 709,30 Mark betragen. Es ergibt dies eine Gesamt ausgabe von 9 494129,97 Mk. »Die Einnahmen aus der Hütten- steuer in Deutsch-Ostafrika haben sich im Jahre 1901, wie aus der Kolonie ge meldet wird, auf rund eine MillionMark belaufen und damit gegen 1898 fast eine Ver dreifachung erfahren. An der Spitze der Er trägnisse standen die Bezirksämter Dar-es- Salaam mit 80000, Kilwa, Bagamoyo, Lindi und Pangani mit je über 50000 Rupien. Oesterreich-Ungar«. »Im österreichischen Finanzministerium be gannen am Montag die Verhandlungen über die Verstaatlichung der Staatseisen bahn-Gesellschaft. * Trotzdem sich die Ts chechen das ganze Jahr hindurch in grundsätzlicher Gegnerschaft gegen das Mi nisterium befanden und das Budget ver weigerten, erreichen sie doch einen Erfolg nach dem andern. Dieser Tage wurde ein Tscheche, der OberlandesgerichtLrat Krzmarz, zum Hofrat beim Obersten Gerichtshof ernannt, obwohl diesmal ein Deutscher, der Oberlandesgerichts rat Jedlitschka an der Reihe gewesen wäre. Letzterer hat sogar eine längere Dienstzeit auf zuweisen und dennoch wurde ihm der Tscheche vorgezogen. Diese Ernennung hat in deutschen Kreisen das unliebsamste Auf sehen erregt. England. »Die Krönung König Eduards ist nach einer vom Molffschen Büreau' am Mon tag als „wohlbegründetes Gerücht" übermittelten Londoner Meldung mit Rücksicht auf den bemerkenswerten Fortschritt im Befinden des Königs zwischendem 11. bis 15. August in Aussicht genommen. Schweiz. * Die Wahrnehmung, daß die Zahl der Fremden von Jahr zu Jahr in einzelnen Kantonen, wie Zürich, Basel und Genf, steigt, hat bei der schweizerischen Volksvertretung die Besorgnis geweckt, daß aus dieser Zunahme Gefahren für die Schweiz erwachsen könnten. Man will deshalb die Naturalisation erleichtern und dadurch verhindern, daß im Laufe der Zeit etwa die Fremden in der Schweizer Bevölkerung die Mehrzahl bilden. Der Bundesrat hat den Kammern einen hierauf abzielenden Gesetzentwurf unterbreitet. Italic«. * Aus Anlaß des Regierungs jubiläums des Papstes wurden am Sonntag im Vatikan 1500 Arme gespeist; der Speisung wohnten Kardinal Respighi und andere Würdenträger des päpstlichen Stuhles bei. Um 6 Uhr nachmittags brachten die ge- > samten katholischen Vereine Roms dem Papste im Belvederehofe des Vatikans eine Huldigung dar. Der Papst nahm die Huldigung von einer eigens zu diesem Zweck errichteten, reich ge schmückten Tribüne entgegen und verweilte un gefähr zwanzig Minuten auf der Tribüne. Schließlich erteilte er den apostolischen Segen. Rußland. »Die Gründe für Rußlands Fern bleiben von der Brüsseler Zuck er - konferenz werden in einer jetzt von den Organen des Finanzministeriums veröffentlichten Note, welche die russische Regierung an alle Mächte gerichtet hat, dargelegt. »Im vorigen Jahre find in 7538 Fällen an der Grenze eingeschmuggelte Waren im Werte von 427 874 Rubel be schlagnahmt worden. Weitaus die meisten Fälle beziehen sich auf die Westgrenze, nämlich 5545, der Rest - 1993 Fälle - auf das asiatische Rußland. Eingebracht wurden be sonders Thee, Tabak, Zucker, Spiritus und geistige Getränke, Spitzen,Kleider, Uhren, Schmuck sachen. Wie oft aber werden die Schmuggler nicht entdeckt! Denn trotz aller Findigkeit der russischen Grenzsoldaten und Gendarmen werden immer wieder neue Kniffe angewendet, oft Hilst auch der Rubel nach, so daß nichts gefunden wird. Balkanstaaten. »Zu den vor einiger Zeit in der Wiener Presse aufgetauchten und alsbald aus inneren, wie äußeren Gründen für unglaubwürdig er klärten Gerüchten über eine beabsichtigte Er hebung Bulgariens zum König reiche wird jetzt nachträglich auch noch in einer Mitteilung der ,Pol. Korr/ aus Sofia konstatiert, daß ein solcher Plan während des Aufenthaltes des Fürsten Ferdinand in der russischen Hauptstadt überhaupt nicht berührt worden ist. Die Anregung zur Besprechung dieser Angelegenheit hätte doch nur von bul garischer Seite ausgehen können, dies sei jedoch, wie sich auf Grund von Aeußerungen einflußreicher Persönlichkeiten versichern lasse, nicht geschehen. (Die Trauben hingen eben zu hoch!) »Abdullah Pascha, der Militär- kommandant am Gestade des Roten Meeres, der sich angeblich auf einer Inspektionsreise be fand, entfloh kürzlich auf einem englischen Dampfer unter Mitnahme sämtlicher Gelder und befindet sich gegenwärtig in Aden. England hat damit sür die schon begonnene langsame Annektierung Südarabiens eine kostbare Kraft gewonnen, da Abdullah Pascha Land und Leute genau kennt und bekannter maßen schon lange mit den eingeborenen Stämmen im Einverständnis war. Amerika. »In Venezuela rüstet sich Präsident Castro zum letzten entscheidenden Kampf. Er verläßt Caracas, um den Oberbefehl über ein in Valencia zusammengezogenes Heer zu über nehmen und den Aufständischen unter Mendoza gegenüberzutreten. Während der Abwesenheit Castros übernimmt General Vicenti Gomez die Vertretung des Präsidenten. Afrika. »Nach Meldungen aus Kapstadt find Louis Botha mit seinem Sekretär und Delarey in Pietermaritzburg eingetroffen. Sie beab sichtigen, sich mit Christian deWet nach Eng land zu begeben und dann eine Reise durch Europa und Amerika anzutreten, um Gelder sür die Buren zu sammeln. (Stach früheren Berichten befinden sie sich bereits nach Europa unterwegs.) Botha erklärte, er sei im Begriff, unter Mitwirkung anderer Burensührer eine amt liche Geschichte des Burenkrieges zu verfassen. »Die Anzahl der Buren, welche die Waffen niedergelegt haben, wird von dem Berichterstatter des ,Standard' in Pretoria im ganzen auf 20 782 angegeben. Soweit be kannt, seien nur Maritz und rin anderer Führer mit etwa 30 Anhängern auf deutsches Gebiet geflüchtet. Aste«. »Die der ,Köln. Zig.' zugehenden Mel SLandesgemäß. 26 j Roman von Karl v. Leistner. (Fortsetzung.) „Nun, so rücken Sie doch endlich mit der Sprache heraus?" drängte Baron Fronhofen ungeduldig. „Ja, wissen Sie, Gabrielchen ist eben sie hat * stotterte jene, „einmal müssen der Herr Baron es doch ersahren, also sie ist auf und davon! So nun ist's heraus l" „Was? Frau Greißler!» rief Oswald aus- fahrend. „Und davon hörte ich bisher kein Wort? Seit wann? Wohin hat sich Fräulein Rudorfs begeben? Rasch! Ich muß es wissen!" Die Befangenheit der Alten ward immer peinlicher. „Ach, du lieber Heiland! Und ich — ich darf es nicht sagen!" jammerte sie. Alles Zureden hals nichts. Frau Greißler blieb für heute standhaft, so schwer es ihr auch fiel. „Gabriele hat es mir zur Pflicht gemacht zu schweigen," sagte sic, „und dabei hatte sie eigentlich garnicht unrecht. Der Herr Baron find ja Bräutigam und wenn das Mädchen bei einem weiteren Verkehr mit dem Herrn Baron unliebsames Gewäsche der Leuts oder scheele Blicke der Fräulein Braut befürchtet, so kann es ihr wahrhaftig kein Mensch verdenken . . ." „Ich habe keine Braut mehr," bemerkte Oswald sehr lakonisch. „Wie? Was? Ist es möglich?" rief die Frau, indem sie ihre Augen weit ausriß und ihren Mieisherrn ganz verwirrt anstarrte. Als sich dieser auf seine bündige Erklärung be schränkte, fügte sie nach einer Weile hinzu: „Ich müßte lügen, Herr Baron, wenn ich sagen wollte, daß es mir leid thut um Ihre Braut schaft. Wie oft habe ich mir gedacht: Mein Gott! Wenn sich der gute Herr nur nicht läuscht! Das stolze Fräulein vom Theater gibt einmal schwerlich eine richtige Hausfrau, wie sie sein soll, denn Schönheit allein thut's auch nicht. Aber ustserem Gabrielchen hilft das alles nichts. Ich darf es Ihnen wirklich nicht sagen, wo sie sich versteckt hält, so lange es mir nicht erlaubt wird." „Dann werde ich sie auch ohne sremde Beihilfe zu finden wissen," versetzte der junge Mann fast barsch und verschwand mit kurzem Gruße. „Von Herzen wollte ich, daß es wahr würde!" seufzte die Hausfrau, als jener es nicht mehr hören körnte. „Wer weiß, wer weiß! Kommt Zeit, kommt Rat! Aber lange verbeiße ich's nicht mehr, soviel kann ich jetzt schon sagen, und wenn er dem Kinde nicht von selbst auf die Spur kommt, so wird die alte Greißler am Ende noch zur Kupplerin!" Vorläufig wurde ihre Beihilfe aber nicht in Anspruch genommen. Obwohl es Oswald schwer fiel, der Vernunft den Sieg über das Herz zu verschaffen, er hielt es doch für besser, nach dem Bruche seines Verlöbnisses noch einige Zeit ver streichen zu lassen, bis er weitere Schritte that. 22. Im Lause der nächstfolgenden Wochen stattete der junge Schriftsteller wiederholt Be suche bei seiner Tante ab, ohne daß er dabei düngen bestätigen, daß In der Mandschurei die Unruhen sortdauern. Die russischen Truppen bestehen unausgesetzt kleine Gefechte mit sogenannten Chunohusen, denen sich ent laufene russische Sträflinge angeschloffen haben. Bei einer in der Nähe von Zizikar gelegenen Eisenbahnstation wurde die Eisenbahnbrücke dreimal in Brand gesteckt, vermutlich durch diese Räuberbanden, die, gut organisiert, unaufhalt sam Ueberfälle wagen. Eine solche 600 Mann starke Bande tötete fünf Ruffen und verwundete sieben. Kosaken mit zwei Geschützen wurden zur Verfolgung ausgesandt. Avs Südafrika. Die Folgen der Behandlung der Ein geborenen in Südafrika durch die Engländer machen sich bereits fühlbar. Den Buren ist von feiten der Engländer mehrfach vor geworfen worden, daß sie die Eingeborenen Südafrikas zu schlecht behandelten. Jetzt stellt nun ein Berichterstatter des .Reuterschen Büreaus' fest, daß die Behandlung der Ein geborenen durch die Engländer zu Zuständen geführt hat, die für Südafrika außerordentlich bedenklich sind und zu einer Katastrophe führen können, wenn den Eingeborenen gegenüber nicht ernstere Maßnahmen getroffen werden. Der Berichterstatter sagt: „Kaum find wir mit dem Ruf „Afrika für die Afrikander" und mit all dem Blutvergießen, zu dem er führte, fertig geworden, da erhebt sich ungestraft der noch be denklichere Ruf: „Afrika für di-Eingeborenen." Es ist die Sekte der sogenannten amerikanischen Aethiopier, die ihn durch ihre Missionare nicht nur in Natal, sondern auch in der Kapkolonie verbreitet. Die der Selbstregierung in den so genannten sich selbst regierenden Kolonien auf gelegten Fesseln machen es unmöglich, diese ge fährliche Propaganda im Keime zu ersticken. Nach den letzten Schätzungen gibt es in Natal und Zululand 800 000 Eingeborene. Die koloniale Regierung hat, um sich nicht mit den guten Leuten zu Hause zu Überwerfen, diese Eingeborenen nicht zur Arbeit angehalten. Die Demoralisation der Schwarzen ist so groß, daß sie nicht mehr als vier bis acht Monate, sehr selten mehr als sechs Monate im Jahre ar beiten wollen, die übrige Zeit sich von der Sonne braten lassen und sich und ihre Frauen durch häufige Orgien bei gemeinsamen Zech gelagen demoralisieren. Unter ihren Häupt lingen waren sie früher daran verhindert. Un treue und Unzucht wurde mit dem Tode be straft. Nur die Häuptlinge der Kraals durften Biergelage abhalten. Was sieht man jetzt nach 50 Jahren englischer Herrschaft? Man braucht nur ein Natalblaubuch über die Eingeborenen zu lesen, in dem sämtliche Behörden ihre An sichten über die schrecklichen Folgen der phil anthropischen Herrschaft wiedergeben. Wir haben ihre eigenen Gesetze und Beschränkungen abgeschuft, ohne ihnen dafür etwas Besseres zu geben. Die Führer haben ihren Einfluß ein gebüßt und wir haben nichts geihan, um ihn zu ersetzen, außer daß wir Verbrechen bestrafen, wenn wir sie entdecken. Frauen und Kinder nehmen an deu Orgien teil. Aus den Städten ist die Sittenlosigkeit in die Kraals gedrungen." Uo« Uak und Fern. Bom Grünberger. Ein gutes Weinjahr ist in Aussicht, wenigstens für — Grünberg. Die Gescheine find äußerst zahlreich und kräftig entwickelt, so daß den Weinbauern das Herz im Leibe lacht. Seit 1879 haben die Reben ein solches strotzendes Wachstum nicht mehr gezeigt. Vielfach steht der Wein schon in Blüte. Eine große Tropfsteinhöhle ist in der Nähe von Schwelm nicht weit vom Rheinischen Bahnhof entdeckt worden. Jägern fiel es auf, daß einige Dachshunde bei der Fuchsjagd un gewöhnlich lange in den Löchern blieben. Beim Nachgraben sand man einen weilen Höhlengang. Bis jetzt konnte man aber der Lehmmaffen wegen noch nicht weiter als etwa 70 Meter Vordringen. Die Tropfsteingebilde sollen der Dechenhötzle an Schönheit nichts nachgeben. ahnte, wie nahe er sich der früheren Haus- genosfin dann jedesmal befand. Eines Tages erschien er wiederum in der Wohnung der Baro nesse, mußte aber von dem Kammermädchen derselben vernehmen, daß ihre Herrin nicht an wesend sei. „Seit wann läßt sich denn Tantchen vor mir verleugnen?" versetzte er lachend. „Ich habe ja schon durch das geöffnete Fenster ihr Klavierspiel vernommen und bin nicht gesonnen, mir diesen seit Jahren vorenthaltenen Genuß entgehen zu lassen. Etwas so Seltenes muß man in der Nähe hören!" Das Zöschen wollte gerade einen verlegenen Protest dagegen erheben; aber Oswald war schon an der Thür des betreffenden Zimmers und öffnete diese ganz leise ein wenig, durch den Spalt dem wirklich feelenvollen Spiel lauschend. Er hätte der Tante, die seines Wissens nur selten die Tasten berührte, diese weichen Akkorde kaum zugelraut. „Bravo! Bravo!" rief er applaudierend, als der letzte Ton verklungen war. Aber drinnen blieb es merkwürdig still, und seine Er wartung, daß die alle Dame den unberufenen Horcher nun tüchtig ausschelten werde, erfüllte sich nicht. Der mutwillige Gast streckte den Kopf in das Gemach. Es war leer. WaS be deutete das? Er trat verwundert ein und durchschritt den kleinen Salon, an welchen sich auf der linken Seite das Empfangszimmer anreihte, das nur durch eine Portiere von dem ersteren getrennt war. Diese zurückbiegend, lugte er auch in den andern Rau« hinaus. Durfte er seinen Augeu Einen „«nterblkebenen" Fockelzug gab es in Tübingen, wo die Studentenschaft zu Ehren des in den Ruhestand tretenden Philologie professors Dr. Herzog einen feierlichen Fackelzug geplant hatten. Allein die Polizeibehörde ver bot die Veranstaltung vor der Wohnung des Professors, da die — Enge der alten Münz- gaffe für feuergefährlich erklärt wurde und Prof. Herzog auf die Entgegennahme des Fackel zuges vor der Universitätsaula aus Gesund heitsrücksichten verzichten mußte. Nach Unterschlagung von Sparkassen gelber« in Höhe von 51000 Mk. ist der Gemeindevorstand Max Weichelt in Groß- Schönau, wie die ,Zitt. Morgen - Ztg/ meldet, flüchtig geworden. Ob noch weitere Ver untreuungen vorliegen, hat bisher nicht fest« gestellt werden können. Wie es heißt, ist Weichelt in der Richtung von Breslau nach Wien weiter gefahren. Seine Familie befindet sich in traurigster Lage. Auf welche Weife Weichelt die bedeutende unterschlagene Summe vergeudet hat, ist nicht bekannt. Ausschreitungen in einem Ver gnügungs-Etablissement. Im Vergnügungs- Etablissement Tivoli in Essen fanoen wüste Ausschreitungen statt, weil die angekündigte Ballonfahrt nicht stattfand. Der Pöbel demo lierte das Lokal vollständig. Der Eigentümer wurde mit Messern bedroht. Zahlreiche Ver haftungen wurden vorgenommen. Gemütliche Konkurrenz. Einen in seiner Eigentümlichkeit wohl einzig dastehenden Gast' Wirtschaftsbetrieb findet man in dem Dorst Kunzendorf im Kreise Sagan. Es gibt dort zwei Gasthäuser, aber nicht so viele Gäste, daß beide Wirte auch ein Geschäft machen könnten. Die Gasthausbefitzer find daher übereingekomwen, daß abwechselnd jeder ein Jahr, von April p April, die Wirtschaft betreibt, während der andere so lange das Lokal schließt. Tie Geschichte von dem amerikanische» Duell, die jüngst aus Heidelberg erzählt wuroe, ist, wie jetzt der ,Tägl. Rdsch/telegraphisch,»»» dort gemeldet wird, von Anfang bis zu Ende erfunden. Um 10 Pfennig. In Stuttgart wurde ein achtjähriger Knabe im Walde erhängt am' gefunden. Ter Knabe, der einer Arbeiter' familie im Vorort Feuerbach angehört, hatte 10 Pfennig, die er daheim hätte abliefern solle», vernascht; aus Scham und Furcht vor Strast verübte er Selbstmord. Einen echte» Waidmannstod fand bei Kissakki (Ostafrika) in der Nähe des Rufihi Elefantenjägsr Zimmer, welcher vor einige» Monaten nach dem Innern aufgebrochen was- Vor ungefähr 4 Wochen kam nachts ein kap>' tales Nashorn in die Nähe seines Lagerfeuer» und er verwundete es mit einem Schuß »u» einem Gewehr 88 schwer. Als er am nächste» Morgen auf der Nachsuche das Kifaru >" Wundbett sitzend sand, glaubte er es mit einem Fangschuß der hier wohlbekannten Kochenhauer' schen Elefantenbüchse zur Strecke zu bringe»' Trotz guten Blattschusses nahm ihn das Na»' Horn so schnell an, daß er nicht mehr Zeit zw» Laden fand. Das rasende Tier nahm den »»' glücklichen Jäger auf sein Horn und warf w» verschiedene Male mehrere Meter hoch in du Luft, so daß seine Leiche gräßlich entstellt wurde- Seine schwarzen Begleiter flüchteten aus Bäum» und wagten erst nach Stunden den Abstieg- Lev Schah vo» Persie« hat sich »»!! Karlsbad aus zu zwanzigtägigem AufentiM nach Ostende begeben. Alsdann reist er nam London und von dort nach Rußland, wo j gleichfalls längeren Aufenthalt nimmt. Später wird der Schah bei seiner Rückkehr im eigens Lande eine Rundreise unternehmen. Erfinderglück. Die meisten Erfindunge», die ein Vermögen einbringen, erscheinen hwN unbedeutend und erfordern keinerlei vorher gehendes Studium und auch keine großen AM gaben für die Modelle. So hat, wie » .Nouvelle Revue' erzählt, vor etwa 60 Jahre in Paris ein Erfinder über 100 000 Frank per dient, indem er aus einem leichten Stück das durch drei Fäden gehalten wurde, ein F»» schirmspielzeug yerstellte, das einen großen trauen? War es eine Vision, die ihn täuW, oder war es Wirklichkeit? In einer Fenster Nische halb verborgen stand Gabriele Rudow' Die beiden jungen Leute blieben anw»» regungslos, als wären sie in Stein verwanden- Oswald überwand seine Betroffenheit zuerst »» auf das erblassende Mädchen zuschreitend, » . er ihm die Hand zum Gruß, ohne einen V» von dessen lieblichen Zügen zu wenden. _ - „Warum fliehen Sie vor Ihrem bem Freunde, Fräulein Gabriele?" redete er » Zitternde vorwurfsvoll an. „Ist es der W » meiner Tante oder der Ihrige, der Sie »> dem traulichen Heim und aus meiner Nähe ve trieben hat, um sich an einer Stätte vor w zu verbergen, an der ich Sie freilich zuletzt g sucht hätte?" . § „Zum Auszuge habe ich mich aus eigene Antriebe entschlossen, die vorläufige Unter!»» aber verdanke ich dem gütigen Wohlvollen gnädigen Fräuleins," versetzte jene sehr » a„Jhre Worte geben mir keinen AusWd darüber, warum es für nötig befunden w»n diese Verfügungen gerade mir glflisseut!^ L, verhehlen, bei dem doch das regste Inten» dafür vorauszusetzen war," sagte Oswald. , Gabriele bedachte sich einen Augenbl'ck, - vor sie entgegnete: „Ich habe mich bw » weiteres der Leitung Ihrer gnädigen Tante» vertraut, welche mich für würdig erachtete, - Gesellschaft leisten zu dürfen. Sie werde» l deshalb angemessen finden, Herr Baron, ,. ich in allen Dingen den Wünschen ders"»' entspreche.'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)