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Mit der schönen Blüte, welche in M Moselberge köstlichen Dust gebracht hat, Md die Weinausfichten erheblich gestiegen. Der Minhandel hält sich deshalb weiter abwartend. Ein junger Vagabund. In Bitterfeld wurde ein dreizehnjähriger Knabe festgenommen, der als blinder Passagier auf dem Trittbrett Zuges nach Berlin saß. Er gab an, seinen Mseltern in Baden - Baden wegen schlechter ^Handlung davongelaufen zu sein und sich Melnd bis Halle durchgeschlagen zu haben. A°rt habe er sich auf den Zug nach Berlin Wichen, um zu seiner bei Berlin wohnenden "Ute zu kommen. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich 'M Mittwoch vormittag auf dem Bahnhofs- M in Hamburg. Dort wohnte im dritten Stockwerk eines Hotels der Reisende Ememann. W er das Fenster öffnete, muß er das Gleich - Wcht verloren haben; er stürzte aus dem Nüster und fiel auf den unten stehenden zwölf- Migen Knaben Reimers. Auf dem Trans it nach dem Krankenhause starb Ernemann. Eimers liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen "Mieder. Eine Schmugglerschlacht. In der Nähe °es Grenzortes Michslowitsch kam es zwischen Ezischen Schmugglern, welche Seidenstoffe N Rußland einführen wollten, und russischen Grenzsoldaten zu einem blutigen Kampfe. Mi Schmuggler wurden getötet, fünf schwer, drei W verwundet, die übrigen wurden verhaftet. Während in London am Donnerstag ^chmittag eine große Volksmenge in der Argent Street die Vorbeifahrt der Königin er- wartete, löste sich von einer Kirche ein großer, 'M 100 Kilogramm schwerer Stein los und «el unter die Menge. Eine Frau wurde ge» 'M, acht Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. . Der Unglücksfall, der Chamberlain ^London betroffen hat, bringt eine Aeuße- Mg dieses Staatsmannes wieder in Erinne- Ag, angesichts deren man sich eigentlich Indern muß, daß ihm nicht schon früher ein Wicher Unfall zugestoßen ist. Er wurde ein- M gefragt, woher es komme, daß er mit Jahre jünger aussehe, worauf er prompt D Antwort gab: „Ich gehe keinen Schritt, den ich fahren kann, und wenn mir jemano dwei Zigarren anbielet, so nehme ich stets die Mere!" Wenn man die halsbrecherischen Edoner „Cabs" kennt, gegen die in der Mse und im Publikum schon so unendlich viel Pagt und geschrieben worden ist, so erscheint thatsächlich wunderbar, daß Chamberlain Jahre alt werden konnte, ohne jemals un- Ast aus der Droschke geschleudert zu werden. Merkwürdigerweise scheint der Koionialminister °>ese Gefährte seinem eigenen schönen und be- fernen Gespann vorzuziehen, das er in London Wst selten benutzt. WaS seine Leidenschaft W das „brennende Stinkkraut" betrifft, wie ?e enragierten Nichtraucher den Tabak ver- Micherweise nennen, so muß man wirklich Mn, daß er sich bei Mr. Chamberlain als ein M schleichendes Gift erweist, ein Gist, das U ihm mehr präservierende als zerstörende Mnschaften zu entfallen scheint. Nachdem der Mvnialminister im Charing-Croß-Hospital ver enden worden war, lautete seine erste Frage, e er eine Zigarre rauchen dürfe. . Das neue lenkbare Luftschiff „Mellin" es Engländers Stanley Spencer hat nunmehr Mei Probefahrten, alleroings unter ausnehmend Unstigen Witterungsoerhältnissen — vollständige Windstille — erfolgreich bestanden. Beide Auf- Arten fanden von den Parkanlagen vor dem Mall-Palast aus statt. Bei der zweiten Auf- Mt (Sonntag), nahm der Luftschiffer auch w>ne Nichte, ein Mädchen von neun Jahren, Wit. Das Luftschiff erwies sich als äußerst ^Nlbar, landete und erhob sich oyne alle Hne, was du willst. In meinem Hause aber ?wde ich dir kaum Gelegenheit geben, Gabriele Mer so auf die Folter zu spannen, wie nftern." . „Laß mich nochmals ruhig mit ihr reden," Oswald. . »Wenn du darauf bestehst, so geschehe eS Mgstens in meinem Beisein/ sprach die alte Awe entschieden. „Vorher aber vernimm und Mge wohl, was ich selbst dir zu sagen habe. M du Cora Blank deine Hand reichtest, Migte ich dir an, daß du auf mein Erbe M mehr zu rechnen habest, nachdem du Unen Rat verschmähtest. Das Verhältnis hat M wie ich wünschte und voraussah, als un- Mbar erwiesen. Nun hatte ich meine be- Aderen Pläne mit dir. Ich wollte dir eine Lebensgefährtin aussuchen, die all deinen An- Äderungen genügt und deren Hand auch ich Befriedigung in die deine legen kann. Ich Me sogar schon ein solches Wesen gründen, M hu weisest abermals meine Beeinflussung ^dweg ab. Jetzt entscheidet Willst du dich Mnen Anordnungen fügen oder auf eigene N>st handeln? Im letzteren Falle bleibt es Ari, daß zu meinem Testamente ein Kodizill Miet wird, das dich von meiner Rechtsnach- 'Mge ausschließt. Punktum!" ^,,»3ch bin bereits entschlossen, Tante. Ber uhe mir! Aber die Wahl zwischen Gabriele >?d deinem Reichtums fällt meinem Herzen so Ms, daß ich mich keinen Augenblick bedenke, Ä den Besitz der Geliebten auf Gut und Geld " Verzichten l" Hst die« dein letzte« Wort?" Schwierigkeiten und führte während der zwei stündigen Probefahrt alle gewünschten Evo lutionen aus. Mr. Spencer st eg dabei bis zu 300 Fuß aus. Eine« merkwürdigen Tod erlitt in Kopenhagen der erst 85 jährige dänische Schrift steller Oskar Madsen. Er fiel in der Dunkel heit der Nacht die Treppe seines Hauses so unglücklich hinab, daß er auf der Stelle tot war. Der Fall geschah so merkwürdig, daß der Verunglückie nach der Erklärung des Arztes von seinem hohen Stehkragen erwürgt wurde. Bei einem Brande in einem Gelreide- depot zu Toronto wurden am Donnerstag durch durch einstürzende Mauern sechs Feuerwehrleute und ein Passant getötet. Telephondrähte find geschmolzen. Man fürchtet für die englische Mission, welche in Carbet vor Anker lag. Gerichtshalle. Gera. Eine Reihe von Gewerbegerichten ist bisher der Ansicht gewesen, daß dem Arbeitrr nichts von seinem Lohne gekürzt werden dürfe, auch wenn er durch selbstverschuldete fehlerhafte Arbeit seinem Arbeitgeber Schaden zugefügt habe. Jetzt hat daS hiesige Gewerbegericht, dessen Arbeitnehmerbeisitzer sämtlich Sozialdemokraten sind, eine andere Stellung in dieser Frage eingenommen. Eine Weberin, die gegen eine Webereifirma wegen Rückgewähr eines wegen fehlerhaft gelieferter Ware erfolgten Lohn abzuges klagte, wurde vom Gewerbegerichte abge Das nr«e«1HLUte Bi-marck-rnkwal in Porto Alrgrr (Drostlir«). wiesen, nachdem ihr der Nachweis mißglückt war, daß die Fehler in der betreffenden Ware ohne ihr Zuthun entstanden seien. Das Ge werbegericht führte in der Begründung des Urieils aus, daß die Klägerin für den entstandenen Schaden haftbar sei, weil es selbstverständlich sei, daß der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer den fest gesetzten Lohn nur gewähre, wenn dieser sein« Pflicht erfülle. Von einer solchen Pflichterfüllung könne aber keine Rede mehr sein, wenn, wie in dem vor liegenden Falle, sestgestellt werde, daß die fehlerhafte Arbeit auf eine Nachlässigkeit des Arbeitnehmers zurückzuführen sei. Leipzig. DaS Reichsgericht verwarf die Revision des Staatsanwalts gegen das Urteil des Land gerichts Elberfeld vom 17. April d., durch daS der Verlagsbuchhändler Wiemann von der Anklage, den Kaiser von Oesterreich beleidigt zu haben, frei- gesprochen wurde. Jerusalem. Zwei orthodoxe Mönche wurden wegen der von ihnen gegen demsche Franziskaner begangenen Gewaliihäügketten zu Gefängnisstrafen von 9 und 4 Monat verurteilt. Ei» mißglückte» Krörmngsrßerr. Es scheint, daß das Festessen für 500 000 Arme Londons nicht in allen Bezirken so ruhig verlaufen ist, wir an den meisten Stellen im „dunkelsten London", im Osten. Die .Times« schreiben über die Armenspeisung im Chelsea- Hospital: Es ist eine Ttzatsache, daß mit Aus nahme der Begrüßung durch den Mayor und einige Siadiräte, sowie der Anwesenheit einer Ehrenwache der Invaliden von Chelsea, alles schief ging. Die Festlichkeit spielte sich that« sächlich folgendermaßen ab: Gegen mittag ver sammelten sich die Herren und Damen, die sich freiwillig als Kellner zur Verfügung gestellt hallen. Der Mayor hielt ihnen eine belehrende Rede, in der ec sagte, daß jedem Biertrinker Verhaftung zweier Prinze«. Die Nach richten über die Verhaftung der Söhne des ehemaligen Sultans Abdul Aziz, der kaiserlichen Prinzen Jussuf Jzzedin Effendi und Medjid Effendi soll, wie man aus Konstantinopel schreibt, folgender Thatbestand zu Grunde liegen: Auf einem Spaziergange, den dcr Sultan vor einiger Zeit im Parke des Moiz unternahm, bemerkte er, daß ihn eine neu auf- genommene Sklavin aus dem kaiserlichen Harem, offenbar aus Neugierde, anstarrte. Der Sultan argwöhnte, daß die Sklavin, deren Benehmen hm mißfiel, ein Attentat beabsichtige, befahl ofort ihre Verhaftung und ordnete eine Untcr- uchung an, welche noch nicht beendet ist. Da angegeben wurde, daß die Sklavin, bevor sie in den Haremsdienst ausgenommen wurde, beim Prinzen Jussuf Jzzedin Effendi bedienstet war, wurden sowohl der Prinz als dessen Bruder wiederholt ins Palais berufen und einem Ver hör unterzogen, damit festgestellt werde, ob die Stlavin thatsächlich im Dienste des genannten Prinzen stand und ob sie sich etwa während dec betreffenden Zeit irgendwie verdächtig ge macht habe. Im Gefängnisse zu SaintJoseph (Missouri) brach ein Aufruhr aus. Die Sträflinge sprengten eine Wand des Gefängnisses mit Dynamit und suchten zu entst ehen; sie wurden jedoch von den Wärtern durch Flintenschüsse an der Flucht gehindert. Sechs Sträflinge wurden dabei ge tötet. Ei« furchtbarer Ausbr«ch des Vulkans erfolgte am Mittwoch in (?) Fort de France auf der schon so schwer heimgesuchten Insel Martinique. Er dauerte von 7 Uhr abends bis Mitternacht und versetzte die Bevölkerung in den größten Schrecken. Der Umfang der Verwüstungen ist noch nicht bekannt. Die zwei Becher Bier erlaubt seien, aber nicht mehr. Jeder Gast könne dagegen soviel essen, wie er wolle. Die freiwilligen Kellner wurden er mahnt, daß fie höflich aber fest aufzutreten hätten. Gegen 2 Uhr stürmte die Volksmenge, die um einige Tausend Köpfe stärker war, alS die Zahl der geladenen Gäste, auf den Platz, Kinder waren massenhaft erschienen, trotzdem ihnen der Zutritt verboten war, und neben Frauen mit Kindern an der Brust sah man manchen bedenklichen Raufbold, Scharen von Leuten liefen, sich laut beschwerend, hin und her. Die Aufwärter sahen fich genötigt, statt des Bratens das von den Armen so verachtete Büchsenfleisch auszugeben, und zwar mit bloßen Händen. Einige Gäste stopften Hände voll Pudding und Fleischbrocken in die Taschen und verlangten dann mehr. Man murrte über die Kuchen und Puddings, die angeblich dumpfig schmecken sollten, und es herrschte eine allge meine Unzufriedenheit. Die abscheulichsten Be schuldigungen wurden oft in den gemeinsten Aus drücken selbst gegen die Damen geschleudert, die ihre Dienste zur Verfügung gestellt hatten. Jeder auf dem Festplatze, der nur einiger maßen anständig aussah, wurde mit Fragen belästigt, wie: „Was habt ihr mit dem Geld gemacht, das euch der König gegeben hat?" Soweit die .Times'. Im höchsten Grade merk würdig ist es aber, daß der .Daily Telegraph« gerade dieses Festessen in Chelsea außerordent lich lobt, und als sehr gelungen schildert. Der .Daily Telegraph« schließt seinen Bericht mit den Worten: „Jeder war glücklich, und der Höhepunkt des Glückes war erreicht, als der Herzog und die Herzogin von Fife nach 3 Uhr erschienen und durch die wild jauchzende Menge fuhren." Offenbar hat einer der beider Bericht erstalter es voraezogen, seine Schilderung des Festessens in Chelsea ohne Besuch des Fest platzes nach eigener Phantafie zu machen. Welcher von den beiden der Schuldige ist, das werden der .Daily Telegraph« und die .Times« unter sich ausmachen müssen. Gemeinnütziges. Ei«gestoche«e Dorne« oder Splitter z« entferne«. Zieht man einen Splitter oder einen Dorn sogleich heraus, so hat die Ver wundung weiter keine Folgen. Kann er aber nicht sogleich herausgezozen werden oder bleibt ein Teil davon in der Wunde, so entzündet sich dieselbe und wird zu einem Geschwür. Um dem zu entgehen, muß man sogleich einen kleinen Schnitt wagen; geht dies nicht an, so find Leinumschläge zu machen. Eitert die Wunde dennoch, so muß man fie, sobald es angeht, öffnen. Es gibt Beispiele, wo der Verlust einer Hand oder gar der Tod die Folge davon waren, daß eine unbedeutende Dornen- oder Splitter verwundung nicht beachtet wurde. Wie ist englischer Krepp a«fz«- frische«? Der stark gerippte englische Krepp, der ausschließlich für Trauerzwecke als Schleier und Kleiderbesatz verwendet wird, verliert sehr leicht an Ansehen, wird weich und zerdrückt. Um ihm seine vorherige Frische wiederzugeben, legt man ihn über das Plättbrett zwischen zwei Stücke Flanell. Darüber breitet man ein stark angefeuchtetes Stück Leinwand und glättet so lange mit einem sehr heißen Eisen, bis das Leinen vollständig getrocknet ist; alsdann wird der Krepp sein früheres Aussehen zurückerlangt haben. Kuntes Allerlei. Enttäuscht. Vater (zu den Töchtern): „Heute, wie ihr das Duett sänget, Kinder, kam unser Hausarzt vorbei; der hat fich aber nicht schlecht gewundert!" — Tochter: „Ueber unsere Stimmen?" — Vater: „Nein — über meine Nerven —!" Triftiger Grund. „Warum haben Sie denn Ihr Dienstmädchen schon wieder ent lassen?" — „Ihres großen Fußes wegen. Wenn ich meinem Mann abends die Stiefel versteckt hatte, dann hat fie ihm nämlich immer die ihrigen geliehen!" „Mein letztes!" Die Baronesse erhob fich und verschwand durch die Thüre des anstoßenden Gemaches. Nach einigen Minuten kehrte fie, Gabriele an der Hand führend, zu dem Neffen zurück. „Da, Trotzkopf I" rief fie, während ein eigentümlicher, schalkhafter Ausdruck ihre Züge belebte. „Du sollst dennoch nicht recht be halten. Entweder nimmst du die Braut, die ich dir ausgesucht habe, samt der Erbschaft, oder du verzichtest auf diese Hand!" — So sprechend ergriff fie Oswalds Rechte und legte die Gabri eiens hinein. Das junge Paar wußte nicht, wie ihm ge schah. Gabriele ward abwechselnd blaß und wieder blutrot, Oswald aber sah seine Tante nur mit stummer Frage an. „Wie ihr zusammen auskommt, das ist nun eure eigene Sache," fuhr diese fort. „Aber nimm dich nur in acht, Junge, denn das hübsche Köpfchen da mit seinen Madonnenaugen weiß seine Ideen ebenso hartnäckig zu verfechten, als du die deinigen. Hätte die alte Tante nicht diesmal eine Ausnahme gelten lassen und die standesgemäßen Bedenken der Kleinen selbst durch einen Machtspruch beseitigt, so würdest du fie kaum jemals bekommen haben. Aber bei dem Kodizill bleibt es, denn meine Erbin würde Gabriele geworden sein, wenn auch ihre Ent scheidung anders ausgefallen wäre. Ich habe an der Tochter gut zu machen, was der Vater unverschuldet durch mein Zuthun er litten hat." Die Liebenden lagen fich schon in den Armen, bevor die Baronesse noch auSgeredet hatte, und die letztere fand Zeit, unbemerkt einige Zähren zu verwischen, die fich aus ihren Augen drängten. Wir unterlassen eS, die Dankesworte der so unerwartet rasch Vereinigten zu verzeichnen, und erwähnen nur, daß Gabrielens Protest gegen die beabsichtigte testamentarische Verfügung ganz erfolglos war. „Ereifere dich nicht, mein liebes Kind," sagte die alte Dame, das Mädchen umschlingend. „Ihr müßt die eigenwillige Tante vielleicht noch manches Jahr hindurch in den Kauf nehmen, bevor ihr fie beerbt, und mitnehmen kann fie ja doch nichts von dem Plunder, wenn einmal ihre Stunde kommen wird. Aber habt mich dafür ein bißchen lieb und vergeßt nicht, daß auch ich zu eurem Glücke etwas beigetragen." Die Glücklichen versprachen hoch und teuer, daß fie die Tante von nun an wie eine Mutter lieben würden, und fie hielten es auch getreu lich. Nur in der ersten wonnigen Stunde des bräutlichen Alleinseins richtete Oswald an das Mädchen noch die leise Frage: „Ist es wahr, meine süße Gabriele, daß dein Widerstand nie besiegt worden wäre ohne die Beeinflussung der Tante?" „Ich weiß es nicht, Oswald," flüsterte die überglückliche Braut, ihr Haupt an des Ge liebten Brust schmiegend. „Jedenfalls wollen wir fie bei ihrem Glauben lassen. Aber das eine will ich dir gestehen, du einzig Geliebter, daß ich vor Herzeleid gestorben wäre, wenn der Verstand allein sein Recht behalten hätte." „Und das nur um des Wortes „standes gemäß" willen?" meinte dcr Liebende. „Nein — um meiner unsäglichen Liebe willen, die dich nicht in Konflikt mit der Welt bringen wollte, als du ein armes Nähmädchen zum Weibe begeh'test," veif.tzic Gabriele. „Aber nun ist es doch so gekommen, und du mußt mich haben." „Beruhige dich, mein Lieb!" mahnte Oswald. „Ein Herz, wie das deinige, könnte eine Ehe zu einer standesgemäßen machen, selbst wenn das Haupt des Gatten eine Fürstenkrone trüge l" 23. Auch für Cora Blank war mit dem Absage briefe, den fie an Baron Fronhofen gerichtet hatte, eine Schranke gefallen, und Viktor von Dillheim gelang es rasch, fich in ihrer Gunst, die er ja eigentlich von jeher besaß, wieder zu befestigen. Zwar hatte die Sängerin, wie schon erwähnt wurde, Momente, welche fie den Wert des Verschmähten, leider zu s,ät, erkennen ließen, aber bisher war es ihr stets gelungen, diese Gefühle schnell zu betäuben. Dagegen hatten fich die übrigen Privatveryältnisse des Leutnants, natürlich ohne daß Cora zur Zeit eine Ahnung davon hatte, inzwischen immer ungünstiger ge staltet. Eine baldige Verbindung mit der Sängerin mußte ihm daher bei ihren reichlich fließenden Einnahmequellen als wünschenswert erscheinen. Ihm konnte es seines Geldbedürf nisses wegen nicht in den Sinn kommen, Cora den Verzicht auf ihre künstlerische Laufbahn zur Bedingung zu machen oder auch nur nahe zu legen. Lieber wollte er selbst seine Offizier?- karrirre ausgeben. S, »r (Forgetzun- lolzu-