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Allgemeiner Anzeiger : 16.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190207166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19020716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19020716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-16
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 16.07.1902
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Herrogin Friederike vor» Anhalt-Kernd«rg ch. aus nicht weniger Nachrichten von Uon Uah und Fern. Des Kaisers Srglergäste. Kaiser Wil' Kelm Kat, wie nachträglich bekannt wird, d>e Besitzer der tünf amerikanischen Jachten, welche der Kieker Woche beiwohnten, eingeladen, ihren Gästen die Marienburg zu besichtig Demzufolge werden die Jachten an diesem F^« tag im Hafen von Neufahrwasser vor Anker gehen. Eriunerungsmünze. Die königliche MB in Dresden wird zur Erinnerung an den Sterbe« tag König Alberts eine Anzahl silberner M' Markstücke prägen und in Umlauf setzen. Enttäuschte Amerikaner. Wie bekannt haben es sich gar manche Bewohner der V»- Staaten „eine Stange Gold" kosten kaffen, den Prinzen Heinrich bei seiner Rundreise MM zu bewirten, während andere um die AnM' nung der Festlichkeiten und die JnszenierM von Kundgebungen unmöglich zu übersehen^ Verdienste erworben haben. Bei diesen mcn'en, so schreibt man dem ,B. T.', herrsch' vb-Uah, wie die Zeitungen deutlich erkennen lassen, große Enttäuschung, daß als Dank Kun kostbaren Geschenke oder huldvolle Handschtt'be" ei Mi rosten find. Besonders in Chicago schein' man ve stimmt, daß nach den BrillantleisiiMgen bei dem nur 18 stündigen Aufenthalte d» Prinzen bisher nichts, aber auch rein gar nM erfolgt ist, was über den allgemein ebenso "st wie nachdrücklich ausgesprochenen kaiserliche" Dank an die ganze Nation hinausging. Merk' würdigerweise hatten, westlichen Blättern G' folge, die Cstcagoer sich auf — preuWe Orden gespitz'. Rettungsmedaille für eine Dame, Der» Fräulein Elisabeth Gumtz zu Kolmar in PE ist für die unter eigener schwerer Lebensgefahr ausgeführte Rettung eines Kindes vom M"" Tode des Ertrinkens die Rettungsmedaille «in Bande verliehen worden. Ueber die letzten Strahenbahnpst^/ schreiben Berliner Blätter: Die rasche A^« dehnung des elektrischen Betriebes bei der Großen Berliner Straßenbahn hat eine'A gewöhnlich große Zahl von Pferden entbehr"« gemacht. Die Direktion versteigert deshaw wöchentlich 140 Pferde. Die Tiere kehren men' wieder aufs Land zurück. Die Pferde werde" sehr hoch von den Landwirten geschätzt. bringen in der Auktion bis zu 800 Mk. Stück. Zugsest eingefahren, werden sie auf dem heimatlichen weichen Boden bald wieder dn alten Leichtgänger. Die Straßenbahn selbst behält nur etwa 100 Pferde für die Bespannung der Materialwagen. Bei einer Uebung der Luftschiff^' Abteilung in Sedan bei Posen mit dem Fesselballon brach am Donnerstag plötzlich, der mit Gas gefüllte, verankerte Ballon du'H Mannschaften an der Leine geführt wurde, em Gewtttcrsturm aus, durch den die Mannschaft?" und der Ballon eine Strecke fortgeschlen würben. Ein Mann wurde derart in das 22» verwackelt, daß er den Erstickungstod erlitt, Zwei Manu wußten schwer, zwei leicht verletzt. staatliche Genehmigung entweder nicht besitzen oder noch nicht nachgesucht haben, soll auf Ver fügung des Ministerpräsidenten Combes an die Präfekten eine achttägige Frist zuge standen werden, damit die Niederlassung auf gelöst werde und die Mitglieder sich zerstreuen. Nach Ablauf dieser Frist sollen die Präfekten die Schließung dieser Niederlassungen, deren Zahl etwa zweitausend beträgt, vor nehmen. * In Beantwortung einer Anfrage im Senate über den Fall Humbert-Crawford erklärte Justizminister Valls, es würde schlimm sein und einen sehr schlechten Eindruck machen, wenn eine derartige Gaunerei ungestraft bliebe. Die Regierung bemühe sich in jeder Weise, der Schuldigen habhaft zu werden. Der Minister betonte sodann, daß die Gerichtsbehörden in den verschiedenen von der Familie Humbert angestrengten Prozessen sich durchaus korrekt benommen Härten. Holland. * Präsident Krüger ist augenblicklich mit dem Schreiben der Geschichte des südafri kanischen Krieges beschäftigt. Das W »achmi Aigens kartet ülva t liel ui Art, Verletz , D A Loi King i NiNg, Kunde lolcher "nil c stdem w S den ic Wei t »Sßei 8vndv P-ess- S'sagt th b I- Mt Vierkr Be, sch die Kaar i hanpila Keg nu Kid ge linheitli feratur nidet h die M kud die Ktinha Ei, Kurde der all des Zr Riefelt Vehand beitelnf Lori I Eil üüi M Platz i Nockw R er gewicht Fenster jihrige dort m Reimer daniedl Ei des G Salizisc «ach A Aenzf Drei Z Empörung und Aufruhr. Der Grund für die bedenkliche Lage ist lediglich in den Er pressungen der Manda ine zu suchen. Als die von China an die Mächte als Entschädigung zu zahlende Summe festgesetzt wurde, meinten gute Kenner des Landes, daß es nicht schwer werden konnte, in der festgesetzten Zeit so viel Geld awzuüringen. Dies war zwar ganz richtig, aber man hat dabei anscheinend über sehen, daß das Volk in allen solchen Fällen in Wirklichkeit das Doppelte oder Dreifache von dem bezahlen muß, was nachher von den Mandarinen abzuliefern ist. Daraus erltärt sich die Erbitterung des Volkes, die zu Revolten führt. gefunden. „Darüber habe ich zu erb scheiden, Sir," antwortete Sir Franci! kühn, „die Verantwortlichkeit ruht auf mir. Ich werde Ew. Majestät nicht erlauben, eine» Selbstmord zu begehen; findet die Operation nicht statt, so werden Ew. Majestät in vier Stunden ein toter Mann sein!" Die Worte, und in nicht geringem Maße der letzte Hin« weis, verfehlten ihre Wirkung nicht. Der König war eine geraume Zeit schweigsam, dann schritt er auf den Arzt zu, reichte ihm die Rechte und sagte: „Ich bitte Sie um Ver« zeihung, mein Herr; Sie find im Rechte. A vertraue mich Ihnen völlig an." Von da an zeigte der Monarch die größte Selbstbeherrschung. Als die Aerzte ihm vorschlugen, zum Operation!« tische getragen zu werden, erwiderte der König' „Warum das? Ich werde selber gehen l" er denn auch behenden Schrittes that. Ja, erklomm ohne fremde Hilke den Tisch M wählte nach Vorschrift der Aerzte eine paffende Lage. .^ich folge Kitze" -Nb ^cht für i w v guem« ^r d die e schtlic »gen, sehr bei i Agen Mor bunde ob er T des lt ikei' Silnsti Rnd Urte Rrista ahrt leine Kit. tenkbi für daS du eine solche Achtung hegst," ent gegnete jene. „Getäuscht Kast du dich in deiner Wohnzimmers, sondern die eines anderen Gemaches, in welchem Agnes von Fronhosen zeremoniellere Besuche zu begrüßen pflegte, und bat ihn, dort einstweilen Platz zu nehmen. Nicht Gabriele, sondern die Baronesse selbst war es, welche nach einer kurzen Weile erschien und sich mit etwas zurückhaltender Bewill kommnung an seine Seite setzte. „Vorerst kann ich dir eine kleine Rüge wegen deines gestrigen Verhaltens nicht ersparen, lieber Oswald," hob die Tante in gemessenem Tone au. „Nachdem ich Gabriele als Gesell schafterin zu mir genommen habe, wäre es mir erwünscht gewesen, daß du, anstatt eine roman tische Szene mit der Kleinen ins Werk zu setzen, zuerst deiner alten Tante durch ein Wörtchen angcdeutet hättest, was du im Schilde führtest. Nun — du hast es vorge zogen, dich einmal selbst in die pikante Lage eines deiner selbstgeschaffenen Helden zu ver setzen — also lassen wir daS geschehen sein. Gabriele aber war weitaus vernünftiger, als du, das muß ich anerkennen. Sie hat mich darum auch jetzt autorisiert, dir die Antwort auf deine gestrige Frage zu überbringen.' „Ich würde dieselbe lieber aus ihrem eigenen Munde vernehmen, beste Tante," wandte Oswald, etwas unangenehm be rührt, ein. „Das glaube ich dir; aber du wirst trotz- dem auf diesen Wunsch einstweilen verzichten nnd den Willen des Mädchens ehren müssen, Chiffreschrist, enthalten find. Das ganze Material wird jetzt von dem Direktor des Nach übersetzt und zu- „Heute nicht, mein I nge l" wiederholte die Baronesse bestimmt. „Und dabei bleibt es. Punktum! Du kennst mich!" „Gabriele! Ist es auch Ihr Wille, daß ich ohne Bescheid von dannen gehen soll?" fragte Oswald noch unentschieden. „Ich bitte Sie inständigst, Herr Baron," entgegnete diese. „So sei es. Aber — Tantel Auch du kennst mich und weißt, bis zu welcher Grenze ich mich von dir leiten lasse! Versuche eS nicht, Gabrielen? selbstständigen Willen zu meinen Ungunsten zu stimmen!" Mit diesen Worten entfernte sich der junge Mann, nicht ohne einen gewissen Grad von Unwillen über die unzeitige Unterbrechung durch die resolute Anverwandte mit sich fort zutragen. Vierundzwanzig Stunden können in solchen Lebenslagen als eine wahre Ewigkeit erscheinen, und die Spannung, in welcher sich Oswald während eines solchen Zeitabschnittes befand, hätte für einen erst kürzlich vom Krankenlager Erstandenen leicht nachteilige Folgen haben können. Allein er wußte, daß er vor dem Eintritte des von der Tante bezeichneten Termines auf keine Erlösung aus seinen bangen Zweifeln rechnen durste. Endlich aber zeigte der Zeiger der Uhr am nächsten Vormittage die festgesetzte Stunde, und mit laut pochendem Herzen betrat er wiederum die Wohnung der Baronesse. Die Zofe mußte schon eine bezügliche An weisung empfangen haben: denn sie öffnete ihm nicht, wie gewöhnlich, die Thüre des Aus F-udon. Ueber die Haltung König Eduards kurz vor der Operation weiß der ,Sunday-Special' einige interessante Einzelheiten zu berichten. Danach glaubten selbst die betreffenden Aerzte bis zu dem der Operation unmittelbar voraufgehenden Sonntage, daß der König die Krönungsfest'ich- leiten ohne Gefahr bestehen könne. Noch an jenem Tage war der König wohlauf und er begleitete unter lebhaften Gesprächen und Er klärungen zwei in Windsor anwesende hohe Gäste auf einem Rundgange durch daS Schloß. Am Abend begannen sich ernste Symptome ein- zustellen. Sir Francis Laking, der seit den Mittagsstunden fast ununterbrochen in der Um gebung des Monarchen fich befunden hatte, hielt den Zustand für derart bedenklich, daß er dringend für eine sofortige Rückkehr nach dem Buckingham-Palast eintrat. Der König war nicht zu bewegen, am Sonntag die Fahrt an zutreten, und so wurde sie auf Montag ver schoben. Dort erklärte der Arzt, daß eine sofortige Operation unvermeidlich sei. Der Monarch erwies fich auch hier äußerst standhaft, ja, er erklärte ziemlich ungehalten, daß er fich, komme was da wolle, niemals dazu verstehen werde, die Krönung au'znschteben, worauf ihm der Arzt nicht minder fest erwiderte: „Dennoch ist es meine Schuldigkeit, Ew. Majestät, Sie zu benachrichtigen, daß die Operation geschehen muß. Ich habe die nötigen Vorbereitungen bereits getroffen, alle erforderlichen Instrumente find im Hause, und auch Sir Frederick Treves ist hierher beordert." War der König bis dahin ungeha ten, so schien er jetzt äußerst er zürnt. Er gab dem Arzt entschieden zur Antwort, daß er leine Operation dulden werde. Doch der Monarch hatte seinen Gegner! Hue, »erde bieder Wen >« c N- keine «ch, Haltbl Udei ^eber fvrde, Kit 8 habe »der Kindt beim Material hierzu erhält er von den nach Europa kommenden Burerigeneralen. Das Buch dürfte bereits Ende des Sommers in Druck gehen und soll sämtlichen europäischenHerrschern zugesandt werden. Balkanstaaten. 'In Serbien taucht zum soundsovielten Male die Nachricht von einer Reise des Königspaares nach Rußland auf. ES heißt, daß die Reise nach Lioadia zum Be such des russischen Kaisers im kommenden Herbste zu gewärtigen ist. Man fürchtet aber im voraus, daß unvorhergesehene Hindernisse die Reise wieder verschieben könnten. Alexander selbst würde wohl in Rußland willkommen sein, weniger erfreut ist man dort über die Ankunft seiner Gattin. 'In Serbien soll die Stärke des stehenden Heeres von 45- auf 40 000 Mann herabgesetzt werden. (Das ist immer noch viel zu viel.) Afrika. 'Die Geheimakten der Buren regierung find an England aus geliefert worden, darunter auch die ver traulichen Berichte, in denen die ganze Ge schichte Krügers und Mitteilungen über seine Beziehungen zu fremden Mächten, alles in Italien. * Die italienische Presse beschäftigt fich selbst- verständlich lebhaft mit der bevorstehenden Reise des Königs Viktor Emanuel nach Petersburg. Die,Tribuna' schreibt: Es ist das erste Mal, daß ein König von Italien eine solche Reise macht. Die Nation hat volles Verständnis dafür, daß ein wesent licher Voneil erreicht wird, wenn die Be ziehungen zwischen Italien und Rußland inniger gestaltet werden. Das Blatt verweist auf die Entwickelung Rußland auf wirtschaftlichem Gebiet und auf die innigen Beziehungen, die einst zwischen dem Hause Savoyen und dem russischen Reiche bestanden, sowie auf die einst mals vorhanden gewesenen Beziehungen beider Länder auf wirtschaftlichem Gebiete und gibt dem Wunsche auf eine Wiederaufnahme dieser Beziehungen Ausdruck. Der König gebe m t seiner Reise die Absicht zu erkennen, rege und wahrhaft freundschaftliche Beziehungen zu Ruß land und zu dem europäischen Orient herzu stellen. Nslttische Rundschau. Deutschland. 'Der Kaiser empfing Freitag früh in Odde den am Abend vorher auf der Privat jacht des bekannten reichen Schokoladenfabrikanten und Rennstallbefitzers Menier dort eingetroffenen früheren französischen Ministerpräsidenten Wal deck-Rousseau, der ebenso wie der Eigen tümer der Jacht selbst und die übrige aus dieser befindliche französische Gesellschaft zur Abend- täfel auf der Kaiserjacht „Hohenzollern" geladen wurde. * Die verwitwete Herzogin vonAnhalt- Bernburg ist am Donnerstag vormittag in Alexisbad nach längerem Leiden im 91. Lebens jahre gestorben. Die Verstorbene war die Ge mahlin des letzten Herzogs von Anhalt - Bern burg, Alexander Karl. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem am 19. August 1863 erfolgten Tode des Herzogs wurde das Bernburger Land mit den übrigen anhaltischen Landesteilen zum Herzogtum Anhalt vereinigt. *Dem bayrischen Kultusminister v. Landmann ist — zur Vorbereitung seiner Entlassung — „auS Gesundheitsrück sichten bis auf weiteres" ein Urlaub be willigt worden. (Nachdem der Prinz-Regent das Entlaffungsgesuch v. Landmanns erst vor einigen Tagen formell abgelehnt hat, find die „Gesundheitsrücksichten" verhältnismäßig sehr schnell eingetreten. "Daß Deutschland durch Stellung besonders drückender Bedingungen und Er- strebung von Sondervorteilen der Räumung TientsinsSchwierigkeiten entgegen stelle und sie dadurch hinausziehe, wird in einer offiziösen Berliner Meldung der .Köln. Ztg.' vom Donnerstag ausländischen Blättern gegen über energisch zurückgewiesen. Die Gesandten in Peking hätten fich vielmehr be reits über die durchaus milden Bestimmungen geeinigt, die China nur anzunehmen brauche, um sogleich die Regierungsgewalt in Tientsin wieder übernehmen zu können. 'Von Tag zu Tag scheinen fich die Aus sichten deS Zolltarifs zu verschlechtern, so wird von Berlin aus der Münchener,Allg. Ztg.' ossiziös geschrieben: „Schon ist der Ge danke aufgetaucht, eine zweite Lesung in der Kommission garnicht mehr vorzunehmen, sondern nach Beendigung der ersten Schluß zu machen." 'An Reichsmünzen wurden ausge prägt im Monat Juni für 8 537 400 Mk. Doppelkronen, 501810 Mk. Fünsmarkstücke, 5 316 550 Mk. Zweimarkstücke, 139 117,40 Mk. Zehnpfennigstücke, 136 290,70 Mk. Fünfpfennig- stücke, 5410,66 Mk. Einpfennigstücke. Oesterreich-Ungar«. 'An die Prager Polizeidirektion langte aus einer deutsch-polnischen Gemeinde an der russischen Grenze eine autographierte Postkarte an, in welcher um Veröffentlichung eines Steckbriefes im .Polizei anzeiger' ersucht wurde. Die Polizei druckte diese Einsendung ab und gewahrte erst nach dem Erscheinen des .Polizeianzeigers', daß der „Steckbrief" fich auf den deutschen Kaiser beziehe. Sofort wurde telegraphisch von allen Behörden, an welche der.Polizei anzeiger' gesendet worden war, die betreffende Nummer von der Polizei zurückoerlangt. Von der Prager Polizei find zugleich auch die Ber- liner Behörden von dem Versehen verständigt worden. Die strengste Untersuchung wurde ein geleitet. (Die Prager Polizei ist mindestens von einer groben Fahrlässigkeit nicht freizu sprechen.) Frankreich. 'Die Versetzung einer Reihe von Präfekten, welche vomKabinettschef Combes geplant ist, deren Anfichten zu wenig republi kanisch find, erstreckt sich auf 70 Bezirke. Die meisten werden strafweise versetzt, zehn bis zwölf gänzlich entlassen. Die antirepublikanische Presse ergeht fich in heftigen Artikeln gegen dir Partei politik der jetzigen Regierung und kündigt schon jetzt die diesbezüglichen Interpellationen an. * Den in Frankreich befindlichen Kongre - gations - Niederlassungen, welche England. 'DaS .British Medical Journal' schreibt: „Die Besserung im Besin den desKönigs von England war in der letzten Woche schneller, als man den Umständen nach erwarten durste. Die Wunde heilt gut. Die Absonde rung aus ihr wird geringer und ist gutartigen Charakters. Die Wunde ist jedoch immer noch tief und muß von unten herauf behandelt werden, um eine guie Heilung zu sichern. Vor der Operation ließ der Zustand des Königs zu wünschen übrig. Er konnte vor Schmerz nicht schlafen und verlor den Appetit. Ter König hat seine Kräfte fast vollständig wieder gewonnen." Standesgemäß. 27) Roman von Karl v. Leistner. (NorNktzungU „Mein Gott! — Herr Baron! — Ihre Tante! " Mit diesem Ausrufe entzog fich das junge Mädchen rasch und plötzlich den sie umschlingenden Armen und trat erbleichend in höchster Bestürzung zurück. „Oswald I" rief auch die unter der Portiere stehende Baronesse, indem fich ihre Stirn um wölkte. „Wie magst du Gabriele uur so quälen?!" Der Neffe eilte auf die Eintretende zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. „O Tante!" bat er eindringlich. „Wenn du mich jemals ein bißchen lieb gehabt hast, dann stehe mir bei, diese kleine Hartnäckige zu besiegen, denn ihre Augen verkünden mir ein Stück, dessen Bestätigung mir ihre Lippen be harrlich verweigern. Sie liebt mich, ich weiß es, und doch will sie es mir nicht ein gestehen l" „Ist eS wahr, Gabriele?" forschte die alte Dame mit einem sehr ernsten, aber wohl wollenden Blicke auf daS junge Mädchen. Die Gefragte senkte ihre Blicke zu Boden, ohne zu antworten. „Laß uns allein, Oswald," wandle fich Agnes von Fronhofen an ihren Neffen. „Morgen magst du wiederkommen, und du sollst die Antwort auf deine allzu stürmische Frage er hallen. Jetzt aber nicht!" „Tante!" versuchte Oswald nochmals ein- zuwenden. , ... richten-Büreaus in Pretoria sammengestellt. AKe«. 'AuS China kommen als neun Provinzen mir hat Gabriele Rudorfs nicht verhehlt, dH in ihrem Herzen ein wärmeres Gefühl für vorhanden sei, — unterbrich mich nicht E srrhlocke nicht zu früh! Bei alledem hat da" Mädchen so gesunde, verständige Ansichten, dB ich wirklich Respekt davor bekommen habe. A weigerte fich bis zur Stunde aufs entschiedE dich persönlich w'ederzusehen, da ihre Stillung schlichte Handarbeiterin nach ihrem Dafürha''? dem entgegensteht. Sie läßt dich daher instand'» bitten, von allen weiteren Schritten ihr gM über abzuloss n." Oswa d konnte die nüchternen Erklärung?» der Baronesse nicht länger stillschweigend,a» hören und fiel ihr daher, trotz ihrer vorheE Mahnung, sehr lebhaft ins Wort. . „Uno damit gla ibst du, werde fich ein M" begnügen, dessen Herz sich definitiv für * Mädchen entschieden hat?" rief er. „Hüllst es wirklich für denkbar, daß ich nach v gestrigen Vorgängen und nach jenem mich seligenden Geständnisse Gabrielens, daS du überbrachtest, nun ruhig meiner Wege Du ka-.nst das nicht glauben, Tante, du kam es nicht!" „Nein! Ich glaube es nicht," verft«' Agnes von Fronhofen, ^weil ich die AnDM kenne, von welchen du emgencmmen b>st. ich weiß, daß diese moderne Zeit des Umfing. alle Unterschiede der Geburt und Rangstell^ zu nivellieren bestrebt ist und weil du de> Selbständigkeit in den letzten Monaten gegenüber in schroffer Weise zur Geltung^ ..... , ... bracht hast. Nach deinen letzten Erfolgens, gestrigen kühnen Voraussetzung nicht; denn vor ich dieselbe auch gar nicht mehr bestreiten r
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