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Lokal-Rnreiger kür die VMsNen Sretnig, SrsßrSdrrasrk, fisutwrläe, frsnlrrntdril «na Umgegena. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszelle 10 Pfg., im amtlichen Telle 20 Pfg., sowie Bestellungen auf Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag i/z11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 89. Sonnabend, den 7. November 1914. 24. Jahrgang. Amtsblatt für die Grtsbehörde und den Gemeinderat zu Aretnig Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, I P,»., ... ,W. des allwöchentlich beigegebenen „illustrierten Unterhaltungsblattcs" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit ^fmier Zusendung durch Boten ms Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Belgischer Ausfall an der Küste abgewiesen. Großes Hauptquartier, 5. Nov. ^ni. Gestern unternahmen Belgier, unterstützt ^»Engländern und Franzosen, einen heftigen Mall über Nieuport zwischen Meer und Ueber- ^»emmungsgebiet. Sie wurden mühelos ab- ,, Bei Ypern und südwestlich Lille sowie süd- H Berry au Bac, in den Argonnen und Vo- Uen schritten unsere Angriffe vorwärts. .Auf dem östlichen Kriegsschauplätze hat sich »uhis wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung. Tsingtaus unerschütterlicher Widerstand. .London. Daily Telegraph mel- aus Peking vom 3V. Oktober: Seefische Pressemeldungen aus ^antung berichten, daß das deutsche Mllerieseuer alle vorgeschobenen spanischen Verschanzungen vernichte damit jeden Angriff aus unbe- immte Zeit hinausschiebe. Das ge- Mte Glacis hinter Tsingtau sei mit Mnen übersät, die elektrisch gezün- °et werden. Besatzung braucht also nur in dem miein- ^MEkn.Festungsgebiet auf einen Knopf zu drücken, 'E Minen da, wo Angreifer sich zu nähern ver- dE, !s: Explosion zu bringen und den Feind zu können nnserer Heeres- und Marine- die » "'chl dankbar genug sein für die Borsicht, d« zum Schutze des Vaterlandes aufgeivcn- Aeis». >' für die von überlegenem strategischen h-isisi^rossenen Anordnungen. Da die Festung auf Ikb ein Jahr mit Proviant und Munition ver- m " A' I° können Japaner und "Engländer noch M liege gleichen Erfolgen wie bisher vor Tsing- DasSeegefecht an Englands , Küste. l! ° ndon, 4. November. (W. T. B.) Die melden: Ein Seekampf fand gestern bei Mmouth, ganz dicht unter Englands Küste, At. Mehrere deutsche Kriegsschiffe kamen gestern »»h auf der Höhe von Yarmouth in Sicht und Aneten eine furchtbare Kanonade gegen die lU . . dem Kreuzer Haleyon, der leicht Mädigt wurde, sind ein Mann schwer, vier fünf leicht verwundet. Außer dem Unter- O wenige Stunden später auf M« ^wei Dampfbarkassen M Minen gestoßen und im Laufe von 20 Knuten gesunken. Die starken Detonationen .M eine ungeheuere Aufregung in Yarmouth r°°r, wo die Leute zum Strande' stürzten, tu lllfolge Nebels nichts sehen konnten. Nur L Umrisse eines großen Schiffes mit vier sonsteinen waren sichtbar. Einige Geschosse 8 EN auf das Ufer in die Nähe der Funken de. Die meisten fielen jedoch ins Wasser. Der Sturm in der Nordsee. Stockholm, 4. November. (W. T. B.) Infolge des Oststurmes, der seit einigen Tagen der Nordsee herrscht, sind etwa 30 schwedische 'Knipfer überfällig. Die englische Flotte, die ks völkerrechtswidrigen Absperrung der neutralen jMen in der Nordsee und im östlichen Atlantischen Aufstellung nimmt, hat durch den Orkan >^r zu leiden. Große Kreuzer„Bvrk" gesunken. M. Großer Kreuzer „York" ist am 4. ß °v. vorm. in der Jade auf eine Hafenminen- Mre geraten und gesunken. Nach den bishe- Angaben sind 382 Mann — mehr als Hälfte der Besatzung — gerettet. Die Ret- I?»gsarbeiten wurden durch dichten Nebel er- ^wert. Beschlagnahme fremder Schiffe in der Türkei. Aus Konstantinopel wird gemeldet: Das türkische Seegericht hat 30 französische, 8 russische und 1 belgischen Dampfer in Konstan tinopel beschlagnahmt. Die Emden hat wieder 2 Dampfer versenkt. Rom, 5. November. Der in Neapel ein getroffene italienische Dampfer Roma begegnete bei Aden einem englischen Geschwader, das auf die Emden Jagd machen solle, Emden habe eben wieder 2 Dampfer versenkt, nachdem sie ihnen Lebensmittel und Kohlen entnommen hatte. Vom nördlichen Kriegsschauplatz. Wien, 5. November. (W. T. B.) Amt lich wird bekanntgegeben: Auch gestern verliefen die Operationen auf dem nördlichen Kriegsschau platz planmäßig und völlig ungestört vom Feinde. Südlich der Wislcka-Mündung warfen unsere Truppen den Gegner, der sich auf dem westlichen Sanufer festgesetzt hatte, aus allen Stellungen, machten über 1000 Gefangene und erbeuteten Maschinengewehre. Ebenso vermochte auch der Feind im Siriytale unseren Angriffen nicht mehr standzuhalten. Wir haben 500 Russen gefangen genommen und eine Maschinengewehrabteilung sowie sonstiges Kriegsmaterial erbeutet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. Der türkische Kriegsbericht. Konstantinopel, 5. Nov. Amtlicher Bericht des Großen Hauptquartiers. Die Rus sen haben begonnen, ihre Stellungen nahe der Grenze zu befestigen. Sie wurden jedoch voll ständig zurückgeworfen aus den Gebieten von Käraklissa und Jechan. Die Stimmung und die Ausbildung unserer Truppen sind ausge zeichnet. Nach einer späteren Meldung nahmen an der Beschießung des Dardanelleneinzanges die englischen Kriegsschiffe Inflexible, Jndefati- gable, Gloucester, Defence und eines der fran zösischen Panzerschiffe Republique und Bouvet sowie zwei französische Kreuzer und 8 Torpedo boote teil. Sie gaben 240 Schüsse ab. Es gelang ihnen jedoch nicht, irgendeinen bedeuten deren Schaden zu verursachen. Unsere Forts gaben nur 10 Schüsse ab, von denen einer ein englisches Panzerschiff traf, auf dem eine Explosion entstand. In Aivaly in Kleinasien wurde ein englischer Dampfer zum Sinken gebracht, nach dem die Besatzung und die Ladung gelandet worden waren. Die Bemannung des russischen Dampfers Korolowa-Olga, die hier verhaftet worden war, ist zu Kriegsgefangenen gemacht worden. Aus der 48., 49. und 50. sächsischen Verlustliste. Abkürzungen: l. v. — leicht verwundet, j. v. — schwer verwundet, verm. — vermißt, gef. — gefallen, K. Kompagnie. 2. Grenadier-Negt. Nr. 10L. Springer, Franz, Uffz., Böhm.-Vollung, l. v. 10. K. 4. Jnsanterie-Regt. Nr. 103. Haufe, Ernst Robert, Rammenau, s. v. 2. K. Mägel, Ernst Max, Pulsnitz, verm. 9. K. Zeiler, Max Richard, Rammenau, verm 9. K Schützen-(Füs.-)Regt. Nr. 1V8, Dresden. Koch I, Georg, Hauswalde, gef. 3. Jnf.-Negt. Nr. 102, Zittau. Richter II, Bernhard, Hauswalde, l. v. 5. K. Sächsische Staatsangehörige in autzersächsischen Truppenteilen. Füsilier-Negt. Nr. 35, Branden burg a. H. Haufe, Otto, Frankenthal, l. v. 2. K. Oertliches und Sächsisches. — Postverkehr zwischen Deutschland und Brüssel. Nach einer der Handeskammer zu Zittau zugegangenen Mitteilung sind von jetzt ab im Lerkehr zwischen Deutschland und Brüssel ge wöhnliche und eingeschriebene offene Briefe, Post karten, Drucksachen, Warenproben und Geschäfts papiere in deutscher und französischer Sprache, ferner Telegramme in offener Sprache zugelassen, und zwar Telegramme nach Brüssel nur in deutscher, aus Brüssel in deutscher und fran zösischer Sprache, im übrigen mit den sonst zurzeit allgemein geltenden Einschränkungen. — Eine für Exportfirmen wichtige Nachricht über Transportverhältnisse liegt auf der Kanzlei der Handelskammer zur Einsichtnahme aus. — Am 1. Dezember d. I. findet eine sogen, „kleine" Viehzählung statt, die sich auf Pferde, Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen erstreckt und durch Umfrage seitens behördlicher Organe bei den einzelnen Viehbesttzern ausgeführt werden wird. Haus walde. Der Reseroeleutnant Rich ter und der Feldwebel Sacher, beide von hier, sind mit dem Eisernen Kreuze zweiter Klasse ausgezeichnet worden. Hauswalde. Im Monat Oktober wurden bei der hiesigen Sparkasse in 39 Posten 5384 Mk. eingezahlt, dagegen erfolgten 19 Rückzah lungen mit 6026 Mk. 65 Pf. Es wurden 2 Bücher ausgestellt und 3 Bücher abgetan. Großröhrsdorf. (Sparkasse.) Im Oktober 1S14 erfolgten 321 Einlagen im Be trage von 30 656 Mk. 82 Pf. und 259 Rück zahlungen im Betrage von 52 391 Mk. 74 Pf. 25 Bücher wurden neu ausgestellt, 18 Bücher sind erloschen. Der Gesamtumsatz betrug 280 260 Mk. 20 Pf. Pulsnitz. Dienstag den 10. November: Viehmarkt in Pulsnitz. Ursprungszeugnisse sind mitzubringen. Kamenz. Das Eiserne Kreuz haben sich für tapferes Verhalten vor dem Feinde erworben: Leutnant d. R. Rudolf Hauffe im Ulanen-Reg. Nr. 17, Mitbesitzer der Firma I. G. Hauffe in Pulsnitz und Feldgendarm Bruno Schöne in Großröhrsdorf unter gleichzeitiger Ernennung zum Oberfeldgendarm. Zittau. Da auch in Zittau die Kar toffelpreise sehr in die Höhe gehen, hat sich der Rat auf eine Anfrage der Kreishauptmannschaft für Einführung eines Höchstpreises auf Kartof feln ausgesprochen. Als Höchststand ist der Satz von 3,50 Mk. für den Zentner Kartoffeln festgesetzt worden. Arnsdorf. Landesanstalt und Kriegs lazarett. Auch das ländlich-stille Arnsdorf steht jetzt sichtbar im Zeichen des Krieges. Gegen 200 unserer Krieger sind bereits dort ausge nommen worden, um in dem mustergültig ein gerichteter. Reservelazarett Heilung und Erholung zu finden. Fünf vollständig neue Häuser der Landesanstalt sind vom Ministerium des Im nein bereitgestellt worden und bieten 700 Mannschaften und Offizieren behagliche Unterkunft. — Daß Angehörige von im Felde Stehenden nicht gleich alle Hoffnung aufgeben sollten, wenn sie Sendungen als unbestellbar zurückerhalten, zeigt ein ausDresden gemeldeter Fall. Dort hatte eine Frau die Päckchen, die sie ihrem im Felde stehenden Manne gesandt hatte, zurück erhalten, und auf ihre Anfrage an zuständiger Stelle war ihr mitgeteilt worden, daß er vermißt, und später, daß er gefallen sei. Der Mann war aber nicht tot. Er hatte 3 Tage auf dem Schlachtfelde gelegen, ehe er gefunden und, mehrfach verwundet, ins Lazarett gebracht worben war. Sobald es sein Zustand erlaubte, eilte er, seine Familie aufzusuchcn. Im Hofe fand er sein Töchterchen mit einem schwarzen Bande im Haar, und in der Wohnung seine^ Frau in tiefer Trauer. Er ging freudig auf sie zu, aber sie erkannte ihn zuerst nicht, die Leiden und Strapazen der letzten Zeit mochten ihn wohl verändert haben, Sie blickte ihn starr an und erkannte ihn erst, als er rief: „Weg mit den Trauerkleidern, ich lebe ja!" Dresden, 3. November. (Heimkehr des Königs.) Der König wurde am Dienstag vor mittag hier auf dem Bahnhof bei seiner Ankunft vom westlichen Kriegsschauplatz von Hof- und Staatswürdenträgern, den Spitzen der königlichen und staatlichen Behörden, sowie einer Abordnung des Rates und der Stadtverordneten empfangen. Oberbürgermeister Dr. Beutler hielt eine An sprache, in der er die innigen Bande zwischen Fürst und Volk hervorhob, die durch den Be such des Königs bei den sächsischen Truppen noch inniger und fester geworden seien. Er schloß mit dem Wunsche, daß den deutschen Truppen, in deren Reihen auch die drei Söhne des Königs kämpfen, ein glänzender Sieg beschieden sein möge, und mit dem Dank an den König, daß er sich um die Truppen gesorgt und gemüht und durch seine aufmunternden Worte ihren Willen zum Sieg neu gefestigt habe. Der König dankte für die herzlichen Worte. Mit großer Freude habe er unter feinen braven Truppen im Felde geweilt und sich mit Genugtuung da von überzeugt, wie dort ein jeder vom obersten General bis zum jüngsten Soldaten furchtlos und treu seine Pflicht tue. Wer gesehen habe, wie unsere Truppen unter zum Teil schwierigen Verhältnissen nicht nur von standhaftem Helden mut, sondern auch von dem Geiste frischer Offensive erfüllt sind, der wisse, daß wir in diesem Kampfe siegen würden. Das Publikum brachte dem König begeisterte Huldigungen dar. — Mit welcher Opferwilligkeit unsere Be völkerung für unsere im Felde stehenden Truppen gesorgt hat, mögen die folgenden Zahlenangaben über die Liebesgaben, die durch die Vermittelung des Roten Kreuzes hinausgesandt worden sind, näher beleuchten: Von den Abnahmestellen des 12. Armeekorps in Dresden sind bis jetzt rund 2500 Kisten, von den Abnahmestellen des 19. Armeekorps inLeipzigbis Ende September rund 1500 Kisten abgesandt worden. Die ersten 2000 Kisten der Dresdner Sendungen enthielten u. a.: 2 667 000 Stück Zigaretten, 342000 Zigarrell, 40680 Paar Strümpfe, 26 000 Paar Knie- und Pulswärmer, 10 100 Stück Hemden, 2200 Stück Jacken, 6600 Stück Leibbinden, 18 400 Stück Taschentücher, 5800 Paar Unter hosen, 6200 Flaschen Wein, Kognak usw. Warnsdorf. Ueber 2 Millionen Kronen Schaden hat der Brand in der Fabrik von Fröhlichs Sohn verursacht, der am Sonnabend einen großen Teil der Fabrik zerstörte. Das Feuer soll durch Selbstentzündung der in der Fabrik lagernden Waren entstanden sein. Die Firma will von ihren Arbeitern möglichst nie manden entlassen. — Zur Warnung möge ein Urteil des Schöffengerichts zu Jena dienen, das zwei Frauen mit einer Geldstrafe belegte, weil sie ihnen zugegangene Betbriefe abgeschrieben und weiter gesandt haben. Es diene dies allen denen zur Warnung, denen gleichsfalls derartige unsinnige Briefe zugegangen sind oder vielleicht noch zugehen werden.