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itzK., Allgemein n^lger Lokal-Rnreiger kör <M OMakte« üreinig, großrödrzasrs, si-«r«siar, franllenlbiü «na Umgrgena Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen auf Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/z11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 92 24. Jahrgang Mittwoch, den 18. November 1914 »r (Treu! Sedan, den 15. Oktober. llek- der Motten, aim 2. *HI. licht bie der vor- n zu e zu noch asten rgane Ugies, u. den armut nndcre m. . n M »sM« A 7 Gftr. Hermann Weise, 4. Komp. Landsturm-Jnftr. Battl. Bautzen, z. Zt. im Felde, aus Pulsnitz. Oertliches und Sächsisches. Bretnig. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde der beim Armee-Postdirektor der 3. Armee beschäftigte Feldpostsekretär Max Schölzel aus Bretnig ausgezeichnet. Bretnig. Unser Turnwart KurtHaufe, der als Verwundeter in französische Gefangen schaft geraten ist, wurde außer seiner Beförderung zum Feldwebel mit der Friedrich August-Medaille ausgezeichnet. Bretnig. Nach einer der freien vereinigten Handwerker-Innung übermittelten Zuschrift der Kgl. Krcishauptmannschaft sind die Sattler in den Ortschaften Großröhrsdorf, Bretnig und Hauswalde nicht verpflichtet, der im Ämtsge- richtsbezirk Pulsnitz zu bildenden Zwangs-Innung für dieses Gewerbe beizutreten. — Fünfkilo-Pakete an Kriegs gefangene. Durch Vermittelung der Post behörden können den Kriegsgefangenen mit dem Umwege über neutrale Länder Fünfkilo-Pakete übersandt werden. Es wird auf diese Gelegen heit im Hinblick auf Weihnachten aufmerksam gemacht. Nähere Auskunft erteilen die Postbe hörden. — Es ist vielfach angeregt worden, Feld« postbriefe mit Wareninhalt, die von den Truppenteilen nicht ausgehändigt werden können, weil die Empfänger abkommandiert, ver wundet, vermißt oder tot sind, nicht an den Aufgabeort zur Rückgabe an den Absender zurück zusenden, sondern den Truppenteilen zur beliebigen Verwendung zu überlassen. Ohne ausdrücklichen Wunsch des Absenders ist dies, wie der Staats sekretär des Reichspostamts bekanntgibt, nicht möglich. Wenn der Absender aber durch einen auf der Sendung — sei es handschriftlich oder durch gedruckten Zettel — anzubringender. Ver merk etwa folgenden Inhalts: „Wenn un bestellbar, zur Verfügung des Truppenteils" zum Ausdruck bringt, datz er die Preisgabe wünscht, so werden die Post verwaltung und die Truppenteile diesem Wunsch entsprechen. Unbestellbare Sendungen, die einen solchen Vermerk nicht tragen, werden nach wie vor an den Absender zurückgeleitet werden. Großröhrsdorf. Ein Wohltätigkeits- Konzert, veranstaltet von den Männergesang vereinen „C. G. Großmann" und „Orpheus", Großröhrsdorf und vom Männergesangverein Bretnig, fand am letzten Sonntag im „Grünen Baum" hierselbst statt. Der Besuch war ein sehr guter. Die Vereins-Einzel- und Chorge sänge wurden recht wirkungsvoll vorgetragen. Auch das Wiegenlied für Streichinstrumente, „Sandmännchen", ausgeführt von Mitgliedern der Otto Schäferschen Kapelle, erntete lebhaf ten Beifall. Ganz besonders erfreute aber Herr Kantor Werm aus Radeberg, dessen gesangliche Leistungen ja überall bekannt sind, durch einige Liedervorträge die Zuhörer. Der dem Solisten ge spendete Beifall zwang ihn zu mehreren Zugaben. Der stimmungsvoll wiedergegebene Vortrag von 8 altniederländischen Volksliedern mit erläuterndem Text bildete den Schluß des in allen Teilen wohlgelungenen Konzertes. Johanngeorgenstadt. (Gegen Brot teuerung.) Die Brotausfuhr von Sachsen nach Böhmen ist mit Ausnahme der unmittelbar an der Grenze liegenden Grenzgemcinden gesperrt worden. Dies ist ein schwerer Schlag für die böhmische Erzgebirgsbevölkerung, die größtenteils arbeitslos ist, denn sie muß in Böhmen für minderwertiges Brot für ein Sechspfundbrot noch über 30 Pfg. mehr bezahlen. In diesen Tagen fanden nun vor der K. K. Bezirkshauptmann schaft Neudeck große Kundgebungen statt. Man beschwerte sich über die Bäckermeister und ver langte die Hilfe der Staatsanwaltschaft. Für die nächsten Tage ist eine große Teuerungskund gebung aller böhmischen obererzgebirgischen Orte des Bezirks in Aussicht genommen. In den drei böhmischen Städten Platten, Bärringen und Abertham stehen alle Fabriken still und teilweise ist nicht einmal für Notstandsarbeiten gesorgt worden. Amtsblatt für die Hrtsbehörde und den Kemeinderat zu Meinig Der sächsische Landsturm. Sächsisches Landsturmlied. Melodie: Es braust ein Rus. . . Ringsum der Feind uns hart bedroht, In Ost und West der Kriegsbrand loht! Sie forderten uns brüsk heraus, Ein Deutscher bleibt da nicht zu Haus! Wenns gilt fürs liebe Vaterland, Dann nimmt die Waffen er zur Hand! Er setzt sein Leben ein fürs Vaterland! Der Kaiser rief! Der Landsturm kam! Vom jungen Reis der alte Stamm! Wir reichen uns die Bruderhand, Mit Gott für König, Vaterland! Ein echter sächsischer Landsturmmann Hält nie auf halben Wegen an! Sein Wahlspruch immer ist: Vorwärts! — (Mit Gott! Wenn Sachsens Landsturm sich nur zeigt, Ein Jeder scheu zurück dann weicht! Von Anno 13 ist's wohl gar Lützow's wilde, verwegene Schar! Lieb' Vaterland! Verzage nicht, Niemals die deutsche Treue bricht. Wir weihen Herz und Hand dem Vaterland! Wer Weib und Kinder ließ zu Haus, Steht fest im Kampf und Schlachtenbraus'. Aushalten! Mein lieb Vaterland! Der Landsturm hält stets wacker Stand! Die arbeitsharte Landsturmfaust Auf Feindesschädel niedersaust! Bewährt hat sich aufs Neu des Landsturms 28000 Russen gefangen. 80 Maschinengewehre erbeutet. Trotzes Hauptquartier, den 16. No», "uf dem westlichen Kriegsschauplätze waren Astern die Tätigkeiten beider Parteien infolge herrschenden Sturmes und Schncewetters "ur gering. In Flandern schritten unsere An- Zkiffe «eiter vorwärts. Im Argonnenwalde er- ^Ngen wir jedoch einige grötzere Erfolge. Die Kämpfe im Osten dauern fort. Gestern ^rfen unsere in Ostpreußen kämpfenden Truppen kn Feind in der Gegend südlich von Stall« i ponen. Die aus Westpreußen operierenden puppen wehrten bei Soldau die russischen Kräfte erfolgreich ab und warfen am rechten ^eichselufer vorrückende starke russische Kräfte 'n einem siegreichen Gefecht bei Lipn» auf Plozk Mück. In diesem Kampfe wurden bis jetzt Aoo Gefangene gemacht und 10 Maschinengewehre genommen. In den seit einigen Tagen im fortschreiten- ! den Erfolge bei Wloclawec stattgefundeuen Kämp- j fiel die Entscheidung. Mehrere uns ! entgegentretende russische Armeekorps wurden über Kutno zurückgeworfen. Die Russen «erloren nach den bisberigenFeststellungen 23000 Befangene und mindestens 70Maschinen gewehre und Geschütze, deren genaue Zahl n°ch nicht feststeht. Siege der türkischen Armeen. Konstantinopel, 15. Nov. (Amtliche Mitteilung des Hauptquartiers.) Unsere Truppen haben die Stellung von Kotur in der persischen Provinz Aserbeidschan besetzt, die bisher von den "ussen besetzt war. Diese wurden geschlagen und flohen. Heute haben leichte Gefechte zwischen Unseren verfolgenden Truppen und ihrer Nachhut stattgefunden. Die Kämpfe bei Köpryköj waren sehr heftig. Unsere Truppen zeigten eine wirklich außergewöhnliche Tapferkeit. Eines unserer Regimenter machte drei Bajonettangriffe gegen Ke Höhe 1905, in deren Verlause der Kom mandeur und die meisten Offiziere eines Bataillons ficken. Endlich drangen unsere Truppen mit einer Tapferkeit, die auch in der ruhmreichen Ktomanischen Geschichte ehrenvoll hervortritt, in diese Stellung ein. Nicht ein Mann von der kindlichen Besatzung dieser Höhe ist entkommen. Unter der sehr guten Beute befindet sich viel Wungsmaterial. Gegen die bei Fan an der Enste der Provinz Bassorah gelandeten Engländer d>urde ein heftiger Angriff unternommen. Von kn Engländern fielen «0 Mann. Die Franzosen bei Tanger geschlagen. Konstantinopel, 15. Nov. Wie Taswir War erfährt, gewinnt der Heilige Krieg, der Mn Frankreich proklamiert worden ist, in , -Rarokko an Ausdehnung. Dem Blatte Saadet Mkge, das in Tanger erscheint, sind 10000 Marokkaner unter Abdul Melek in Tazza ein- gezogen. Sie nahmen die französischen Beamten ! gefangen. In einem zwischen Marokkanern und »eanzosen in der Umgebung von Tanger aus- gefvchtenen Kampfe sind die Franzosen geschlagen Garden. Der Gouverneur von Tanger soll die französische Regierung darauf aufmerksam ge- I Kacht haben, daß die Stadt, falls nicht in ewigen Tagen Verstärkungen gesandt werden, bon den Marokkanern eingenommen werden wird. KtN irane, schUs' L»k., yaw- stau' «. 7v, yo«' «. «>. wm«, aullv tt«. Lus»» Zav» Buße ist Sinnesänderung, die herauswächst aus ehrlicher Selbstprüfung, da man fein Tun und Wesen an den höchsten Maßstäben mißt und mit Schmer zen sich bewußt wird, wie weit man noch zurück ist Buße istLebensänderung, da man entschlos sen bricht mit allem, was man als unrecht, als böse erkannt hat, auch wenn es einem lieb geworden ist und mau nur mit Schmerzen und Opfern es aufge ben kann. Buße ist ein heiliger Krieg, nicht nur gegen das Böse u m uns, sondern vor allem gegen das Böse in uns — ein Krieg, zu dem Gottes Kraft allein stark macht, in dem Gottes Wort und Gebel die Waf fen sind, die den Sieg verleihen. Je mehr Glieder unseres Bölkes in diesem Kampf eintreten und ihn mit heiligem Ernst durchkämpfen, desto größer auch die Hoffnung auf den Sieg über den äußeren Feind und darauf, daß unser Volk wirklich auch innerlich ernent aus der ernsten Läuterungszeit dieses Krieges hervorgeht. Der Weg zur Höhe hat noch immer, für den Einzelnen wie für ganze Völker, durch die Tiefe der Buße geführt. Zu solcher Buße ruft der 2. Bußtag in dieser Kriegs zeit, der dem Totenfest vorangeht, alle, die den Ernst dieser Zeit in Wahrheit aus sich wirken lassen. „O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort!" v. ck. Tr. Der Vormarsch auf Belgrad. Oesterreichischcs Kriegspressequartier, 16. Nov. Durch den Fall von Obrenowatsch ist für unsere siegreich von Westen längs der Save anrückende Armee der Weg nach Belgrad freigeworden, dessen Eroberung nur noch eine Frage von Tagen ist. Ich kenne das hier in Frage kom mende Gebiet und kann mir schwer vorstellen, daß die Serben uns hier noch lange aufhalten können. Ihre Stellung auf Avala auf den Topschider Hügeln, die so gut gedeckt war, daß unsere auf dem nördlichen Saveufer aufgestellten Batterien sic nicht erreichen konnten, ist durch das Vorrücken unserer Truppen von Obreno- vatsch hier unhaltbar geworden. Die Strategie des Feldmarschalleutnants Poilorek, der hier die österreichisch-ungarischen Truppen kommandiert, trägt jetzt ihre Früchte. Er wollte erst dann seine Hand auf die serbische Hauptstadt legen, wenn jede Möglichkeit genommen war, daß der Feind sie ihm durch einen Rückschlag wieder entreißen könnte. In dem eroberten Macwa gebiet wurde ein General zum Gouverneur er nannt. Die jetzt eingerichtete österreichisch-un garische Verwaltung hat die Macwa in 5 Ad ministrationsbezirke geteilt und die österreichisch, ungarische Gendarmerie übernimmt in genügen- der Zahl den Sicherheitsdienst. Ernst Klein. Kriegsberichterstatter. Die Muselmanen gehorchen dem Aufruf. Konstantinopel, 16. Nov. (W. T. B.) Wie Tertschumann-i Hakkitat erfährt, haben der Kadi von Medina, der Mufti der muselmanischen Kulte der Hanefiten und Schafiiten, sowie die Wächter des Grabes des Propheten hierher ge drahtet, daß die Bevölkerung am heiligen Kriege teilnehmen werde. Noch eine Fahrt der „Emden"- Besatzung. Rotterdam. Don der Besatzung der „Emden" ist die zur Zerstörung der Kabelstation gelandete Abteilung, 3 Offiziere und 46 Matrosen mit 4 Maschinengewehren, auf dem bisher un auffindbaren Segler „Aijesha" entkommen. öcdte^ Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis, Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Bestellungen auf Mchl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltuugsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit ^ freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld, gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. her- äsche ster, Uj Lord Roberts ff. London, 15. November. Amtlich wird Zum 2. Buhtag. Zum zweiten Male in diesem Kriege läuten die Buß tagsglocken! Als sie das erste Mal läuteten, folgte unser Volk ihrem Rufe fast so einmütig, wie es dem des Kaisers zu den Waffen gefolgt war. Der Ernst der ungewissen Zukunft machte die Herzen willig zu demütiger Beugung vor dem, der allein die Entschei dung in seiner Hand hat. Und man fühlte es wohl, es war so manche Sünde auch unter uns groß ge worden, die Wider uns zeugte. Ob die Stimmung bei dem 2. Bußtage noch die gleiche ist? In den 15 Wochen des Krieges, die nun schon hinter uns liegen, hat der erste Eindruck naturgemäß an Kraft verloren. Zumal bei uns, wo man, Dank der Tapferkeit unserer Heere, von den Schrecken des wirklichen Krieges so wenig merkt, hat man sich an den Gedanken des Krieges fast schon zu sehr gewöhnt. Und das Verhalten unserer Feinde, ihre Verlogenheit, ihre unanständige Kampfesweise, ihre Grausamkeit gegen Wehrlose rufen nur zu leicht das Gefühl in uns wach: Da sind wir „Barbaren" doch bessere Menschen! Wir fühlen uns ihnen nicht nur militärisch, nein auch moralisch überlegen! Wird da der Ruf der Bußtagsglocken offene Ohren finden? Es wäre verhängnisvoll, wenn wir meinen wollten, wir hätten keine Buße mehr nötig! Wir ereifern uns über die Lügen unserer Feinde .... aber wie viele sind auch unter uns, die sich noch gar zu gern, we nigstens zu Weiterträgern von allerlei Gerede machen, das einem den Schein des Eingeweihtseins, des Mehr wissens geben soll und das wohl gar an dem Verklei nern der Leistungen unserer Führer, wie unserer Truppen seine häßliche Freude findet! Wir schelten Englands Geldgier . . . aber sind nicht auch unter uns noch viele, die selbst in dieser Zeit nur allzusehr aus ihren Nutzen bedacht sind, anstatt wirkliche Opfer zu bringen ? Und französische Leichtfertigkeit und Un- sittlichkei! sind sie in Mode und schlimmeren Dingen nicht auch unter uns noch immer zu finden? '' I biitgeteilt, daß Lord Roberts gestorben ist. Lord Roberts befand sich in Frankreich auf Besuch °ck den indischen Truppen, deren Oberbefehls haber er gewesen ist. Am Donnerstag zog er fich eine Erkältung zu, aus der sich eine Lungen entzündung entwickelte, der er erlag.