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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat;u Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Lchriftleitung, Druck und Verlag von N. ZFchuvig, Bretnig 12. Jahrgang Sonnabend den 21. Juni 1902. Nr. SO. Se. Majestät König Albert von Sachsen -j- Was den König Albert nicht allein seinen «Jahre erfolgten Verleihungen sächsischer Regi- silbernen Hochzeit 1878, beim Wettinfefi 1889,, Unterthanen, sondern dem ganzen deutschen ^menter an deutsche Fürsten. Denn der Sachsen» bei seiner goldenen Militärdienstjubelfeier 1893 Volke so lieb und wert machte, das war! könig betrachtete den Heeresdienst als die vor- nehmste Fürstenpflicht und die Armee al» die seine reichstreue, kerndeutsche Gesinnung, gelegentlich der Frühjahr 1894 im Jagdschlösse schichtliche Bedeutung vornehmlich in seinen darauf blieb sein unablässiges Streben gerich-, landes uno weit über die grün-weißen Grenz- >ü richt, der sich wegen Verdachts, sich mit ver- — Zwei bei der Arresthausverwaltung de» Leider gefähr zwei Jahren geschehen und erst jetzt S s o 0 unvergeßlichen Waffenerfolgen bei St. Privat, Beaumont, Sedan und vor Paris, sowie in den mustergiltigen und bahnbrechenden Schöpf, ungen wurzelt, die er als Soldatenvater und Erzieher der Armen nach seiner Thronbe steigung in seinem Lande ins Leben rief, ist die ihn schon im Jünglingsalter 1849 draußen in Schleswig beseelte und für die er in entscheidenden Stunden vollgiltige Beweise abgelegt Hal vor den Augen der ganzen Welt, so namentlich durch seine politische hochbedeut» same Reise an den bayrischen Hof m München im März 1888, als Kaiser Wilhelm I. im Sterben lag. Mit diesen unvergeßlichen und beim 25-jährigen Regierungsjub^äum 1898. Schon als er noch Kronprinz war, hing das ganze Sachsenvolk, vor allem aber die alten und jüngeren Soldaten an diesem Wettiner fest und treu und der deutsch fran zösische Feldzug 1870/71, in dem er zuerst ie Basis für jede nationale Arbeit, bei der die Herrscher und Führer der einzelnen deutschen Volksstämme voran gehen sollen als Herzöge und Vorbilder. König Albert war ein solcher echter Herzog und das sächsische, das deutsche Heer und Volk wird sein Andenken noch lange in Ehren halten, hing es doch gerade an diesem Fürsten in großer Verehrung. Sein Bild in Erz ist st § Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag r/»11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittag« v Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsbote n jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunst. ein, um der Ursache des Brandes nachzu» - bürg der Theaterdirektor Rottlof, welcher da forschen. Dabei unterließen die Einsteigenden! selbst ein Saisontheater leitete, bas infolge die Vorsicht, sich anzuseilen. Sämtliche ge-i der Wetterungunst schlechte Geschäfte machte, rieten so in die Gefahr, durch die im Schachte ! Die Schauspieler sind um ihre Gage gekommen angesammelten Rauchgase zu ersticken. Außer, und auch sonst hinterließ jder Herr Direktor, dem Obersteiger gelang es allen mit Mühe der sich mit seiner Frau wahrscheinlich nach ' wieder das Freie zu erreichen. Letzterer ! Böhmen begeben hat, verschiedene „Andenken". Mit dem König Albert von Sachsen wird ein guter Teil ruhmreicher deutscher Geschichte zu Grabe getragen und über seinem Sarge senken sich trauernd die Feldzeichen der deut- zu Moritzburg vorgenommenen Durchleuchtu.>g seines Körpers mit Röntgenstrahlen. König Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung« blattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Marl v Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. von ihm wiederholt eine der festesten Stützen und-denkmal auf dem Niederwald, an der Sieges- Säulen des neuen deutschen Reichs genannt, säule in Berlin und am Kriegerdenkmal auf dessen Krone er als Kronprinz im Glutfeuer dem Marktplatze zu Leipzig. Im Herzen der erbitterter Schlachten 1870,71 mit zusammen ganzen deutschen Nation hatte er schon bei hämmern half. Dem Reiche Macht und Kraft Lebzeiten einen Ehrenplatz erhalten als ein zu verleihen, seine Wohlfahrt zu fördern und guter, gerechter und geliebter König. Sein seine Bedeutung, seinen Einfluß zu erhöhen, l Abscheiden wird in allen Kreisen des Sachsen- immer war es des Unglücks nicht aenua. l^"uen. Auch die Arbeiter Förster aus Pöhsig und, Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Kirchennachrichten von Frankenthal. Dom- 4. p. Trin.: Früh 8 Uhr: Beichte. Rettung suchend, mit dem Arme sich so fest in die Leitersproffen einklemmte, daß das Emporziehen unmöglich wurde. Auch er konnte nur als Leiche geborgen werden. Noch immer brennt es im Innern des Werkes. — Eine Stadt ohne Fahraddiebe ist Tharandt. Vorige Woche stellte ein Radfahrer sein Rad abends 9 Uhr auf der Straße vor seinem Da» Königreich Sachsen hat seinen gelieb-s Nahem drei Jahrzehnte hat der Verstorbene ließen bis an die Ufer der Seine und Marne f Gelegenheit auch die anderen Bundesfürsten ten, güttgen Landesherrn, das deutsche Reichs die Krone des Sachsenlandes getragen und in und er allein nur trug noch auf der Brust« zu gewinnen. Das fast einmütige Zusammen- einen seiner selbstlosesten Fürsten, das deutsche> dieser Zeit sein Volk emporgeführt zu hoher jenes Wahrzeichen der Kriege gegen Frankreich:, stehen aller für die nationalen Aufgaben kam Heer den letzten seiner sieggekrönten, erlauch-! kultureller Entwickelung. Dafür wurde ihm Das Großkreuz des eisernen Kreuzes, sowie zum Ausdruck sowohl bei der ersten Reichs ten Feldherrn aus dem Kriege 1870/71 ver- schon seit langer Zeit die Liebe und Verehr- der Kriegsorden des Sachsen-, Bayern- und tagseröffnung am 25. Juni 1888 durch Kaiser loren: König Albert starb am 19. d. M. ung seiner Unterthanen des deutschen Heeres Schwabenlandes, die er alle auf dem Schlacht- Wilhelm II. in Gegenwart der meisten deutschen abend«8Uhr5Min.inSibyllenortim75.Jahre;zu teil, wie dies in glänzender Weise kund felde erworben hatte. Regenten, als auch durch die im Laufe der Albert starb kinderlos; seine ihm am 18. Juni, die sächsischen Truppen und dann die Maas-1 1853 angetraute Gemahlin, Carola von Wasa, armes zu großen und herrlichen Siegen führte, überlebte ihn. Sein Nachfolger ist sein nur «erwarb ihm die Verehrung des ganzen deut- um 4 Jahre jüngerer Bruder Prinz-Feldmar-1 schen Heeres und Volkes. schall Georg, welcher ihn schon bei Lebzeiten I König Albert von Sachsen, dessen weltge- öftcrs vertreten hat bei militärischen wie bei - -- Regierung«- und Repräsentations-Geschäften. seine« Lebens. Sein Geburtstag war der und offenbar wurde aller Welt bei seiner 23. April 1828, sein Vater Prinz Johann, seine Mutter Prinzessin Amalie, eine Tochter des ersten bairischen Königs. Der heimge- gangene Regent ist seinem alten Leiden erlegen, das zuerst seitens der Aerzte festgestellt wurde Hohenzollern war König Albert in der innig sten Herzensfreundschaft verbunden und wurde schon seit Jahren aufbehalten am National- ivaltung betr., wird entsprochen — Desgleichen Abe», die beiden Feuer angelegt zu haben, vom 23. Mai d. I., die Verlege für die! Der hoffnungsvolle Bu^ diente zur Zert Staatssteuer durch den Kassierer betr., wird der Brande m. Oswald'schen und vorher rm beschlossen, dieselben aus den vorhandenen und ist infolgedessen nnt Gemeindekaffenbeständen zu gewähren. — Die f den Verhältnissen vollständig bekannt gewesen. Spritzenprüsung ist auf Freitag den 20. d. § Döbeln, 17. Juni. Vor zwei Jahren M. nachmittags 6 Uhr festgesetzt und wird! wurde v»r dem Schwurgericht zu Freiberg ein .... „ . der Gemeindevertretung bekannt gegeben. I Kuppeleiprozeß gegen die Gesindevermieterin! mußte, da jeder kaum sein eigenes Leben zu! — Auf Grund vorgekommener Unregelmäßig- > Mäddgen verhandelt. Die in dem Prozeß! retten vermochte, dem sicheren Tode überlassen keilen werden zwei Gemeinderatsmitglieder i vernommenen Zeugen suchten die Mäddgen zu werden. In ver 10. Vormittagsstunde gelang s . - , vom Gemeinderat ausgeschloffen und treten! entlasten, wurden aber nacheinander wegen es, Spengler zu bergen, doch blieben alle' Vorm. Uhr: Prediqtgottesdienst. die Ersatzmänner (A. Philipp Nr. 6 und A. Zeugenmeineides unter Anklage gestellt und Wiederbelebungsversuche erfolglos. Doch noch! Nachm. «/z2 Uhr: Unterredung mit den Jung- Philipp Nr. 105 b) an dessen Stelle ein. — verurteilt. Gestern wurde bereits vas siebente ' - - Die erforderlichen Unterlagen für die zu er- Urteil in dieser Sache vom Schwurgericht,««^ v>r uus vvn ^tvv^vyrsvvri. wartenden Unterstützungen von der Landkreis-; Freiberg gefällt. Es betraf den Schneider-j Ritter aus Mutzschen stiegen gestern Vormittag An Geburten wurden eingetragen: Anna kaffe werden der Finanzdeputation, dem Ein- meister Dietze in Bauchlitz, der wegen Mein-,ein und würben ebenfalls betäubt. Hier hatte,Elsa, T. des Fabrikarbeiters Max Oswin nehmer und dem Gemeindevorstand übertragen, eids zu 3Vz Jahren Zuchthaus unv außerdem I man die Vorsicht des Anseilens angewendet. > Teich 86x. — Totgeb Knabe des Postboten — Einer Einladung zum Gemeindetage in zu 8 Jahren Ehrenrechtsverlust und dauern-«Förster wurde rasch wieder zu Tage gezogen, s Max Julius Prade 134k. — Außerdem ein Pirna wird nicht Folge geleistet. — Ein An- der Aberkennung der Abgabe eines Zeugnisses I während Ritter, die Besinnung verlierend und totgeborenes uneheliches Mädchen. Oertliches und Sächsisches. itrag, die Gemeinderatssitzunzen öffentlich ab-«vor Gericht verurteilt wurde. Dietze hat sich Bretnig. In der Gemeinderatssitzung! zuhalten, wird mit 10 gegen 2 Stimmen ab-! gestern Abend in seiner Zelle durch Erhängen am 17. d. M. werden die Gemeinde-, Armen- gelehnt. — Eine Regelung des Karolinen-i das Leben genommen. und Feuerlöschkaffen-, sowie die Schul» und weges wird den Herren Gemeindevorstand i Oschatz, 16. Juni. Der frühere Arrest- Kirchenanlagen-Rechnungen von 1901 geprüft. Petzold, Kassierer Schöne und Hermann'hausinspektor Albrecht beim hiesigen AmtSge- Die Ergebnisse der Prüfung sind un'.er den'Schölzel übertragen. glicht, der sich wegen Verdachts, sich mit ver- Rechnungen ersichtlich. Die Rechnungen sollen § Großröhrsdorf. Dieser Tage ist bei hafteten Frauenspersonen vergangen zu haben, vom 20. d. M. 4 Wochen lang beim Gemeinen, hiesigen Gutsbesitzer ein Waldfrevel!seither in Leipzig in Uittersuchungshaft befand, meindevorstandPetzold ausliegen. — DieUeber« verübt werden. Die Frevler, einige hiesige!^ seit Mitte voriger Woche wieder auf freiem Hause auf und am anderen Morgen um 7 führung der Ehefrau K. i« das Krankenhaus Schulknaben, sind bereits von der Gendar-! Fuße. Seine Haftentlassung erfolgte nach j Uhr konnte er dasselbe wieder besteigen, da Großröhrsdorf nebst den Ueberführungskosten, merie-Brigade ermittelt worden und sehen/dem „Oschatzer Tageblatt" infolge Einstellung es noch unberührt an seinem Platze stand, fallen der Armenkasse zur Last, wenn nicht die, nun ihrer Bestrafung entgegen. ' des Verfahrens mangels hinreichender Beweise. — Zwei bei der Arresthausverwaltung des Ortskrankenkasse die Verpflichtung übernimmt, f m r- - ! Grimma. Am Sonntag brachimSchlppan- königl. Landgerichtes zu Freiberg beschäftigte — Zur Unterstützung der Volksbibliothek ", n r tz. Her hiesigen PoUzm ist es, ^1, Kohlenschachte „Flora" in Ragewitz bei: Aufseher sind dieser Tage ihres Amtes enthoben Bretnigs werden von der Gemeindekaffe 25 nunmehr gelungen, den Brandstifter der im^uMen, wahrscheinlich infolge Selbstent- worden, weil sie sich, wie verlautet, an einer Mark bewilligt. — Eine Zuschrift der Kgl. ^««t daromf stattge-f^^^^^ Feuer das sowohl der Strafgefangenen in unsittlicher Weise ver- Amtshauptmannschaft vom 25. April d. I-, Brande des Magerschen Gutes und Förderschacht, al« auch der massive Förderturm gangen haben sollen. Die That ist vor un- die Auflösung der Altgemeinde Bretnigs betr., der Oswaldschen Lcheune, wodurch dieselben die Kohlenfege niederbrannten. »-säh. j- wird zur weiteren Ausführung der Finanz- zu ermitteln. Mehrere ^len diesem Brande auch zwei Menschenleben > von der betreffenden Frauenperson, welche kürz- deputation in Gemeinschaft der beiden Ge- D^ftahle und Unterschlagungen, welche der, Opfer. Am Montag morgens gegen 4. lich wieder aufs Neue einige Zeit zur Ver- meindeältesten übertragen. — Den Anordnungen - Mrlge Paul Sinatsch aus Puls-^^ Obersteiger Spengler mit den büßung einer Freiheitsstrafe ins Gefängnis der Königlichen Amtshauptmannschaft vom 17. M. L. ausgeudt lMie, führten zugle^ Geißler aus Pöhsig und Kolbe und«gewandert ist, selbst zurAnzeige gebracht worden. Mai o. I., die Revision der Gemeindever- zu dem Geständnisse oes- Thümmler aus Ragewitz durch den Luftschacht j — Plötzlich verschwunden ist von Augustus- schen, österreichischen und russischen Armeen , , sie alle waren stolz darauf, den seltenen Kriegs-§ der letzte jener deutschen Herzöge, vie 1870/71 I Helden zu den Ihrigen zählen zu dürfen, die Feldzeichen der deutschen Legionen tragen tet, dafür suchte er bei jeder sich darbietenden' pfähle hinaus tiefschmerzlich empfunden.