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Allgemeiner Meiger Amtsblatt für die Ortsbehiir-e und den Gemeinderat m Bretnig. Lokal-AWiM siir Vie Ortschaften Breinig, Grsßräürsöorf. Hmsivalöe, Frankenthal und Umgegend. . Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend MNtmentspreis inkl. des allwöchentlich beizegebenen ^Illustrierten Unterhaltungsblattes" ZNeljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus l Mark Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowt» Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder* Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. ii öl'« e aus ) und Der 'allem »eisten Ist Sasser' wägt erliche > auf el an. a der schnell i noch ocknen i muß ählen. au^ Masse Oeker, Leiin Kiltes er bi' Milk g tehen- Hesäß Piß'? gelöst i das espäne mlalls hörige t nach Sehr § oder t de" ilhaft, ze zll lNgern reichen D-eser eiligen * für Nner vien Or- >k>m. xira. !k>S. -WNE tsol-NS' citung- AvvE ui icder NneIs, ge Mr>L ega»N§ ) NaN" rotze tv-nd- izjvii 1« nanN Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag r/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag > »11 Uhr einzusenden. Sckristleilung, Druck und Verlag von A. öchuvig, Drelnig. Mittwoch, den 14. Kktober 1914. 4OOOO Belgier und Der Fall Antwerpens. Amsterdam. Das Handelsblatt meldet Ros endaal: Freitag mittag gegen 12 kamen vier deutsche Offiziere auf Vas Rat- von Antwerpen, um die Ucbcrgabc zu for- nach kurzen Unterhandlungen zugestimmt Die belgischen Soldaten verließen dar- i>le Wälle und die Stadt Hals über Kopf. Tch wich nach Norden aus und ließ sich holländischen Grenze entwaffnen. Ein EtN Teil und zwar die Mehrheit zog in wil- h Mcht über die Schiffsbrücke der Schelde. 2 ffhr nachmittags wurde die Brücke in zesteckt, um die Deutschen an der Ver- ikl? öu verhindern. Kaum hatten die letzten .Mm Truppen die Schelde überschritten, als ^urschen an der Südseite durch das Ber- und Merxemsche Fort einzogen. Die Freitag zum Sonnabend war die "«er deutschem Befehl. Die Belgier ha- i^vst die wichtigsten Befestigungen zerstört. 12. Oktober. (W.T. B.) ^bamtlich wird gemeldet, datz die ^mtzahl der auf holländisches i übergetretenen entwaffneten fischen und englischen Soldaten 40 000 beträgt. fester dam, 12. Oktober. (W. T. B.) Mck I meldet aus Sas-van-Gent: Starke ^ Abteilungen patrouillieren an der Grenze, belgische Truppen gefangenzu- m ober zum Betreten holländischen Gebiets zwingen. zi^iegsgefangene Generale. Okt. Nach Berliner Blättern Ev Kommandant von Antwerpen General- und Generalmajor Maes von H ^evpener Besatzung als Kriegsgefangene vtoln gebracht worden. 12. Okt. (Priv.-Tel. d. Dr. Anz.) . ^Eilungen des Brüsseler Lertreters '«tu. Altung fanden Verhandlungen wegen Antwerpens statt, die aber infolge Engländer nicht zum Ziele nachdem 120 000 Belgier und ^"9^"der und Franzosen aus Antwer- usgeruckt waren, habe der Antwerpener Bür- '»lsck- Uebergabevcrhandlunqen mit der Heeresleitung begonnen. ' skanzöstsche Kavallerie- ^ist-nen geschlagen, äffische Angriffe zurück- geschlagen. französische Kavalleriedivision "'östlich Lille, eine andere bei °nk von unserer Kavallerie ^agen. L^vstpreutzischen Armeen schlugen Azoischen Angriffe zurück. In vi». erreichten Spitzen unserer een die Weichsel. putsche Tauben über Paris. 12. Oktober. (W. T. B.) Gestern tm^i Tauben über Paris geflogen. Sie Danzig Bomben über verschiedenen Stadt ¬ teilen. Drei Personen wurden getötet und 14 verletzt, namentlich in Faubourg St. Antoine und in der Rue Lafayette. Der Materialschaden ist unbedeutend. Eine Bombe fiel auf das Dach der Notredame-Kirche, ohne zu platzen, eine zweite auf einen benachbarten Platz. Mehrere franzö sische Flugzeuge stiegen zur Verfolgung der Tau ben «uf. Frankreich hebt die Achtzehn jährigen aus. Rotterdam, 12. Oktober. (Priv.-T.) Nach holländischen Zeitungstelegrammen aus Paris ist von der Regierung in Bordeaux die Aushebung der Achtzehnjährigen, soweit sie von der Ersatzbehörde für tauglich befunden wurden, bereits für den 14. November angeordnet worden. (Dr. Anz.) Die englischen Flieger über Düssel dorf. Stockholm, 11. Oktober. Die englische Admiralität teilt mit: Fliegerkapitän Spencer Grey berichtet, daß er auf Befehl zusammen mit den Leutnants Marix und Sippe den Angriff auf die Luftschiffhalle in Düsseldorf ausgeführt hat. Marix warf eine Bombe aus 500 Fuß Höhe herab und traf die Halle. Die Bombe durchschlug das Dach und beschädigte den in der Halle befindlichen Zeppelin. Alle drei Of fiziere befinden sich in Sicherheit, aber sie haben i h re F lug masch i n e n verl oren. Ihr Unternehmen ist deshalb bemerkenswert, weil es 100 englische Meilen innerhalb des feindlichen Landes vor sich ging und weil der Feind durch frühere Angriffe gewarnt war. Vom österreichisch-russischen Kriegsschauplätze. Przmysl von der feindlichen Um klammerung befreit. Wien, 11. Oktober. Amtlich wird verlaut bart 11. Oktober mittags: Unser rasches Vor gehen an der San hat Przemysl von. der feind lichen Umklammerung befreit. Unsere Trup pen rückten in die Festung ein. Wo die Aussen sich noch stellten, wurden sie an gegriffen und geschlagen. Bei ihrer Flucht gegen die Flußübergänge von Lieniawo und Lezajsk fielen massenhaft Gefangene in unsere Hände. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: o. Höfer, Generalmajor. Stockholm, 11- Oktober. (Priv.-Tel.) Aftonbladot erhält aus Wien die Drahtnachricht, daß die Russen sämtliche Befestigungen bei Lemberg in die Luft gesprengt haben und nicht nur die Hauptstadt Galiziens vollständig ausgeplündert haben, sondern auch sämtliche von ihnen besetzten Distrikte; ein deut liches Zeichen dafür, daß sie die Hoffnung auf gegeben haben, von dem Rückzüge nach Polen, der jetzt über die Grenzlinie unternommen wird, wieder zurückkehren zu können. Man berechnet, daß schon 300000 Mann über die Grenze ge gangen sind, in nördlicher Richtung bei Tomas- sow, Amopol und Zamose und weiter nach Cholm und Ljublin. Dr. Anz. Wie die Bayern ein französifches Kavallerie-Regiment fingen. München. Ein Bataillon des 20. bayri schen Infanterie-Regiments aus Lindau hat in Engländer Frankreich ein in einer Mulde abgesessenes kom biniertes französisches Kavallerie-Regiment über rumpelt. Die Wirkung des deutschen Gewehr- und Maschinengewehrfeuers war fürchterlich. Es gelang den Franzosen nicht mehr aufzusitzen, denn ihre Pferde waren beim Beginn des Feuers fcheu geworden und jagten reiterlos davon. Die Rei ter wollten zu Fuß entfliehen, andere warfen sich vor dem Geschoßhagel zur Erde, und schon nach wenigen Minuten schwenkten sie weiße Tü cher. Nach Einstellung des Feuers kamen die französischen Kürassiere, Dragoner, afrikanische Reiter und auch einige versprengte Engländer mit hochgestreckten Armen wehrlos heran. Sie waren vollständig gelähmt vor Schreck. In fünf Minuten war alles geschehen. Das bayrische Bataillon hatte nicht einen einzigen Mann ver loren. Von den gefangenen französischen Offi zieren spricht der dritte Teil Deutsch. „Oh, dieser verfluchte Krieg!" sagten sie. Auf die Frage, warum denn keine Sicherungsposten aus gestellt waren, zuckte der Regimentskommandeur nur verzweifelt die Achseln. Unsere Emden zerstört japanische Reisschiffe. Köln, 12. Okt. Wie die Köln. Volksztg. aus russischer Quelle meldet, haben der englische Kreuzer Triumph und die japanischen Kreuzer Nissin und Kassug« in aller Eile Hongkong in der Richtung nach dem Malayischcn Archipel verlassen, wo der deutsche Kreuzer Emden japa nische ReiSschiffe zerstört hat. Amsterdam, 11. Oktober. (W. T. B.) Nieuwe van den Dag meldet aus Ternenzen: Die Belgier schätzen ihre Verluste an Kriegs gefangenen auf 20 000 Mann. Der Brief eines Franzosen. Der folgende Brief eines Franzosen wurde dem „Pirn. Anz." von geschätzter Seite zur Verfügung ge stellt. Das Original wurde in L in einem Hause gefunden. Dort lag in einem Versteck eine rote Franzosenhose sowie ein französischer Brotbeutel und Gamaschen. Es hatte sich offenbar ein Franzose hier als Zivilist umgekleidet In Ler Hosentasche steckte der Brief, der eine ganz interessante Urkunde ist, wie die Franzosen in den ersten Tagen über uns Deutsche und über unsern Kaiser dachten. Tourcoing, den 10. August 1914. Mein lieber Andree! Wir haben heute vormittag gleichzeitig Deine 2 Briefe vom 1- und 3. erhalten. Wie du Dir denken kannst, waren wir sehr in Unruhe, obgleich wir wußten, daß die Verbindungen infolge der Mobilmachung abgebrochen waren. Seit Deiner Abreise und besonders seit 8 Tagen haben sich die Ereignisse überstürzt: Deutschland hat Ruß land und sodann Frankreich den Krieg erklärt, unter dem Vorwand, daß es mit Oesterreich, seinem Verbündeten, marschieren müsse wegen Serbien, dessen Vernichtung Rußland nicht zu lassen will. Hierauf hat Deutschland das neu trale Luxemburg überfallen und die Neutralität Belgiens verletzt, indem es Limburg überfiel, und es hatte die Frechheit, vom König Alben zu ver langen, er solle es in seinen militärischen Ope rationen gegen Frankreich nicht hindern. Da Belgien mit Abscheu ablehntc, erklärte Wilhelm den Krieg. Die Deutschen sind vor Lüttich, daö sie nicht einzunehmen vermögen, da die Belgier erbitterten Widerstand leisten. Der Feind ist unter großen Verlusten siegreich zurückgeschlagen. 24. Iahvyanp. entwaffnet! Die Deutschen sind über diesen Widerstand baff! Die Engländer sind auf unserer Seite, sind in Frankreich gelandet und werden mit uns Belgien zu Hilfe eilen. Ihre Flotte ist in der Nordsee und bewacht Gibraltar. Portugal steht im Be griff, sich unseren Verbündeten anzuschließen. Rußland seinerseits rückt gegen Deutschland vor. Kanada schickt 20 000 Mann, Japan ist für England. Italien hält sich bisher neutral. Die Balkanstaaten find gegen Oesterreich. Wir leben im Fieber der Aufregung Deinet wegen. Henri ist einberufen. Seine Gelder sind beim Schatzamt eingezahlt. Seine Ware« sind unter dem Schutze der Verwaltung. In diesem Punkte sind wir beruhigt. Dein Vater ist noch in Marokko und beendigt seine Geschäfts reisen .... Da die Banken sehr wenig Geld auf einmal auszahlen, hatte ich große Mühe, welches zu erhalten .... Hier in Tourcoin- befinden sich 20 000 zum Heere Einberufene. Ungeheure Ereignisse bereiten sich vor. Wann wird das enden? — Ich merke, daß Ihr noch nicht viel wißt, aber hoffe, daß Ihr jetzt die Kunde der belgischen und französischen Siege erlangt habt. Die Franzosen sind in Mühlhau sen eingezogen und haben die Deutschen bis Neu- Breisach zurückgeschlagen. Der Anfang ist gut, hoffen wir, daß es so weiter geht. Es scheint aber, daß sie mit ihrem Angriff zu schnell kamen. Sie zählten nicht auf den Widerstand Belgiens und glaubten, wir würden vielmehr allein stehen. Wilhelm ist .... Wo will er denn die Lebens mittel hernehmen, wenn er die Russen im Rücken hat und die Engländer auf der Nordsee! Däne mark und Holland haben Frankreich mitgeteilt, daß sie neutral bleiben. Im Grund sind sie gegen Deutschland. Holland macht mobil uni» macht sich zur Durchstechung seiner Deiche be reit. Die Schweiz mobilisiert zur Aufrechterhal tung feiner Neutralität gegen Oesterreich. Kurz, Wilhelm hat alle zivilisierten Nationen gegen sich. Im Elsaß haben die 'Deutschen den Prä sidenten des Zouvsnir irsnysis, Somain, erschos sen, desgleichen einen katholischen Geistlichen, ferner 17 Elsässer, die nach Frankreich zurück wollten, um zu dienen, ebenso 2 Kinder von 15 Jahren. Es sind die reinen Wilden! Hier weist man die Deutschen aus. Kesteins, in der rus Efizncv, haben sich aus dem Staube gemacht. Kaltenstein aus Lille, der Bruder des Kaltenstein in Roubaix, war ein Spion und es heißt, daß er erschossen worden ist. Ich weiß nicht, wann Dich dieser Brief er reicht, auch nicht, ob Du Zeit haben wirst, ihn zu lesen, Versuch auf alle Fälle, uns Nachricht zu geben. Du kannst Dir denken, in welcher Angst wir leben. Wir küssen Dich alle 1000 mal zärtlich und wünschen Dir Glück und Gesundheit. Hier gibts Dummköpfe, die meinen, die Preu ßen könnten kommen. Die Angstmeier! — Herr und Frau Dufour sind auf ihrer Hochzeits reise hiechergekommen, die Armen hätten besser getan, in Amerika zu bleiben. Aber sie ahnten ja nichts. — Auf Wiedersehen! Tausend Küsse! C. Brailiy. Nachschrift (von anderer Hand): Ich füge dem Briefe Mamas einen Zeitungsartikel über den französischen Sieg von Altkirch bei. Unsere Stadt ist in den französischen, bel gischen, englischen und selbst russischen Farben geflaggt! Lies den Brief heimlich!