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km Salon zusammen saßen und Hans einige Lieder auf dem Flügel gespielt hatte, kam die Rede wieder auf die Gräfin, welche als Mu- fikfreundin bekannt war. „Sie machen mich wirklich neugierig, Fräu lein Alwine," sagte Hans Dobcneck lächelnd, „die Bekanntschaft der alten Dame zu machen. Ist es schwer, mit ihr bekannt zu werden?" „Sie als Komponist und Künstler würden sicherlich freundlich ausgenommen werden," ent gegnete Alwine. „Geben Sie doch einmal Ihre Karte im alten Schloß ab, die Gräfin kennt gewiß Ihren Namen schon, da Sie doch bereits mehrere Kompositionen veröffentlicht haben; sie wird Sie dann sicherlich ersuchen, einmal zu ihr zu kommen." „Würde sie es nicht für zudringlich hal ten ?" „Aber wie sollte sie? Alle Künstler, die nach Ilsenburg kommen, sprechen im alten Schloß vor." „Das mag sein. Aber doch nur berühmte Künstler." „Sind Sie etwa nicht berühmt? Gestern erst hab' ich in einer Berliner Zeitung Ihren Mckterpropkelen. Den in diesen Tagen wiederholt angeführten Versen Lil'.encrons: ,vnä ärokt es von Ollen unä äräuk es vonbüess, Üir lcklackten äen cären, clen Aakn uns rum fell. lallt neiäilck uns an auär äie ganre dielt, Sie lernt uns säron kennen, äer Angriff rerlpelltl" möge das stolze Wort des älteren Dichters, Emanuel Geibel, folgen, der lange vor 1870 be geistert ausrief: „kinlt geläüekt's, äa wirä äie Sätmack Seines Volks äer Herr rerdreären: ver auf leiprigs leläern lpraär, Mrä im vonner wieäer lpreären. Vann, o veutläüanä, lei getroltl vieles ilt äas erlte Leiären, Uenn verbünäet dielt unä vlt Uiäer äiär äie Aanä lie reiären. dienn verbünäet Oll unä dielt diiäer äick rum Särwerte fallen, diille, äatz äick 6ott niärt läßt, Lo äu äiär nickt lelblt verlassen. veinen alten vruäerrwilt diirä äas dietter äann verrekren, laten rvirä ru äieler lrilt, Aeläen äir äie Not gebäkren, vis äu rviäer ltark, wie lonlt, Auf äer Stirn äer Nerrlckaft Leichen, vor turopas Völkern tkronll, Line lürltm lonäergleichen. Särlage, lchlage äenn empor, läutrungsglut äes dieltenbranäes! Steig' als pkönir äraus kervor, Kaileraar äes äeutlären lsanäes!" Namen als den eines trefflichen Komponisten und Klavierspielers gelesen." „Ah, Fräulein Alwine, dieser papierne Ruhm ist nich^las Mindeste wert! Erst wenn man sich in das Herz des Volkes hineinge neinen. Wenn er gewißlich auch eine tiefe Spmpathie für Alwine empfand, die ihm eine solch treue, schwesterlich Pflegerin geworden war, so bestand diele inpathie doch nur m einem freundschaftlichen Gefühl, wie er es für Moäerne kielenlpeicker einer läckl"Men Lxpeclitionskirmä in vresäen. Unler Lilä reigt äas neu erriäUete eigenartige Lagergebauäe äer lirma äckekkel u. 5okn in vresäen, welMes eine äer größten unä moäernlten Nnisgen äieler Nrt in veutlärlanä ilt unä levkatt an äie amerikanilären isol» Kratzer erinnert. WMWSWTMZLMMMZKMZNKÄVAWMZMZWBMZVS sungen hat, wenn der Student, der Wanders mann, die Jungfrau in sinnender Einsamkeit unsere Lieder singen, dann erst ist man be rühmt, dann erst ist man unvergessen!" „Wenn Sie dieses Ziel noch nicht erreicht haben, so sind Sie auf dem besten Wege da hin," erwiderte Alwine und sah mit innigem Blick zu ihm empor. Er wandte sich ab. Schon mehrere Male hatte er den weichen, bittenden Blick ihrer Augen bemerkt, schon oft gehört, wie ihre Stimme leise gebebt, wenn sie zu ihm ge sprochen, und er/müßte nicht so welterfahren gewesen sein, wie er in der Tat während seiner künstlerischen Wanderjahre geworden, wenn er das Geheimnis ihres Herzens nicht erraten hätte. Eine innere Unruhe bemächtigte sich seiner. Schon mehrere Male hatte er auf dem Punkte gestanden, abzureisen; aber wenn er diese Absicht geäußert, dann hatte ihn Al wine so bittend, so traurig angesehen, hatte ihn so sanft gebeten, doch seine volle Genesung hier abzuwarten, daß er es nicht über das Herz brachte, abzureisen. Liebte er dies sanfte, hingebende, gedul dige und von zarter Rücksicht für ihn und sein Wohl beseelte Mädchen? Oft hatte er sich diese Frage in den letz ten Wochen vorgelegt. Aber er mußte sie Ver einen guten, treuen Kameraden empfuude haben würde. Die Ljebe, von der sein liches Herz so oft geträumt, die er in iMi tiefsten Liedern in „himmelhoch jauchM-m oder zum Tode traurigen Tönen bejuE ' diese Liebe fühlte sein Herz nicht und w"l sie auch niemals für Alwine empfinden könm Aber er fand die Kraft nicht, sich reißen. Wohin sollte er? Eine Heimat bei er nicht; an einem stillen Ort im Gebirge" an der See hatte er den Sommer über " ben wollen, um eine Opernkomposition ZU" , enden, weshalb sollte er da nicht in dem > , liehen Jlsetale bleiben, wo man ihn ft lieh, so liebevoll ausgenommen hatte? halte ihm das ruhigste Zimmer in der 1 sion „Zur Waldruhe" eingeräumt, dam» von den Sommergästen, die sich nach . nach einfanden, nicht gestört wurde, ließ ihm volle Freiheit, er konnte komm und gehen, wann er wollte; stets bcgem man ihm mit der gleichen Freundlichkeit sorgte für ihn, als sei er der Sohn Hauses. , Seit Jahren die Welt durchwandernd, matlos, ohne Elternhaus, ohne V^'N^ e empfand er mit innigem Dank die zarte der beiden Frauen um seine Gesundheit, i Ruhe, sein Wohlergehen. Weshalb sm^^< E 'vSmt del klisrsn- u. Msssnlsiäsn, ktsrnstturs aoä ki- äeo oeoesteo borsckooZeo ist sie sock äem LuCksr- krsnksn vegeo ikre» ßüostiZeo klstroo- ooä LaltcAekalts io erster Ittoie ro eropkeweo. k°ür veräeoäe Mütter aoä Kioäer io äer LotvictctuoZ ist sie Mr Le LooclieobiläooZ voo dotier Leäeotoog. — Oie Itteteoeoqoetle ist äie OaoptqoeNe VlNIäuoZeos n. stedt io idrer üderaos ZIücLvedeo 2os»oooeosetrvog eioriA ist Vorsicht ZeAeoitker »Nen Linpkedtoo^eo voo Lrsatroottelo ScUritteo trei änrek ^Urstlictis VViiciungsr Nrinvrslquvtlen V/Uciuogsn. 1SI2: 14 327 SaäeZSste ooä 2 24S SS1 kl,,L»»eover»»oä. 2o ksdeo io aNeo L.potdedeo ooä Drogerien.