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Lokal-Anzeiger für Vie Ortschaften Bretnig, Großröhrsvorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag r/,n Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l»H Uhr einzusenden. Sckrifileilung, Druck unö Verlag von A. Schurig, Dretnig. M! 8«. ?8. 24. Jahrgang Mittwoch, den 38. K»pt»mber 1914. I» Ne»' N. 5« «>"* abgeben können. Auch mit dem Schreiben hat es jetzt immer nicht viel Zeit, am Tage wird oiel geschanzt unv in der Nacht marschiert. Liebe H., ^wenn ich so manchmal an Euch oenke und Deine lieben Briefe lese, so kann ich den Tränen den Lauf nicht verwehren, 5. Infanterie-Regiment Är. 104, Chemnitz. Päßler, Arthur Willy, Unteroffz., GerSdvrf (10. Komp.), leicht verwundet. Richter III, Max Emil, Gelenau (12. Komp.), gefallen. 2. Husaren-Regiment Nr. 19, Grimma. Scholz, Heinrich Wilhelm Paul, Friedersdorf (1. Eskadron), schwer verw. öve el issest l u» Ä gänzung .hierzu werden außerdem noch Uni formen deutscher und feindlicher Truppen, fer ner Waffen, Munition. Material der Sani- lätskoloanen usw. ausgestellt werden. Man hofft, daß ebenso wie die Fachleute auch das Publikum der Ausstellung, die einen vaterlän dischen Charakter tragen wird, lebhaftes Inte resse entgegenbringt und daß vor allem die Knegserinnerungen, sie unsere Soldaten jetzt schon mitgebracht haben, der Ausstellung leih weise zur Verfügung gestellt werden. Die Ausstellungaleitung sichert jedem zuverlässige Rücksendung in gulverpacklem Zustande zu. Verlustlisten Nr. 19 und 20 der Sächsischen Armee. In der 19. und 20. Verlustliste werden an der Umgebung folgende Namen verzeichnet: 3. Infanterie-Regiment Nr. 1V2, Zittau. Hensel, Hermann August Heinrich (5. Komp.), Kamenz, vermißt. Mobile Ersatz-Abteilung. 4. Feld- artillerie-Regiment Nr. 48. Günther, Oskar, Bretnig, gefallen. Feld-Flieger-Abteilung Nr. 24. Neumann, Oberleutn., Kamenz, gefallen. kewpoltbriel. Ein Bretniger schreibt: Im Felde, den 13. Sept. 1S14. Liebe H. und Kinder! Ihr werdet gewiß schon lange wieder auf ein Zeichen von mir gewartet haben, aber die Post geht nicht alle Tage, wie bei uns; es kommt manchmal vor, daß wir 8 Tage keine Post oenn es rst eine Wirtschaft hier im Kriege, wie Ihr es Euch nicht vorstellen könnt. Seit Sonntag vor 3 Wochen sins wir mit dem Feinde fortgesetzt in Berührung. Bin Gott sei Dank immer noch heil au» dieser Schie ßerei heroorgegangen. Am letzten Montag früh ^4 Uhr haben wir einen Bajonett angriff gemacht. Unsere Kanonen brüllten rich tig, als die Sache losging. Vor der feindli chen Stellung befand sich ein Wassergraben, Durch den wir hindurch mußten. Das Was ser ging uns dis au den Leid, aber mit ^Hurra" grngS durch. Auf der anderen Seite empfingen uns die Kugeln, U >ks und rechts sielen ole Kameraden, aber immer gehts vorwärts. Die Franzosen wa<en verschwunden, links von uns brennt ein Dorf, ein schauriger Anblick; im mer weiter stürmen wir. Auf einmal, als es -ellsr wird, st-rd wir nur noch 7 Mann bei. jammen. Wir b-fiadsn uns in einem Wald. Kurze Nachrichten. Der erste Liebesgaben-Trausport der Dresdner Kriegsorganisation wurde am Montag nach dem westlichen Kriegsschauplatz zur Abfertigung ge bracht. Ein deutscher Flieger erschien wieder über Paris und warf in der Umgebung des Eiffel turmes mehrere Bomben ab. Der englische Hafen Southampton ist bis auf weiteres für Handelsschiffe gesperrt worden. An der ungarisch-galizischen Grenze haben zwischen russischen und österreichischen Truppen Gefechte stattgefunden. Das Oberkommando in den Marken hat da- Erscheinen des „Vorwärts" bis auf weitere- verboten. chen, über eine Wiese kommen uns 20 Fran zosen entgegen. Mit lautem „Hurra" wer den sie empfangen. Ein Unteroffizier der Garde und ich veranlassen sie, die Waffen wegzuwer- sen; sie tun es, und unsere Leute kommen au« dem Walde. Die Franzosen staunten nicht schlecht, daß wir richt mehr sind, sie können aber nichts machen, da sie keine Waffen mehr haben. Auch Verwundete sind dabei, die wie verbinden, und nachher werven sie nach dem Dorfe geschafft. An diesem Morgen haben die Deutschen 82 Kanonen erbeutet und meh rere Tausend Franzosen gefangen genommen. H. mit irdischen Gütern gesegnet ist, hielt e» für seine vaterländische Pflicht, zu tun, was nur irgend in seinen Kräften stand, und so legte er, und zwar gleich zu Beginn de» Krieges, einen für seine Verhältnisse hochanerkennen». werten Betrag (1000 Mk.) in die Hände der Gemeindeverwaltung mit Ler Bestimmung, diese Summe den im Felde stehenden Ortseingeses senen und deren Angehörigen zugute kommen zu lassen. Hoffentlich findet dieses Beispiel von Opferwilligkett rege Nachahmung! Leipzig. (Erne Kriegsausstellung der Bugra) Der Leipziger Buchgewerbeausstel lung wird vom 1. Oktober ab eine neue kleine Sonderausstellung angegliedert, zu deren Vor« bereitung sich ein besonderer Ausschuß gebrl- det hat: eine KriegSauSstellung. Diese Aus stellung soll nur den jetzigen Weltkrieg behan deln und soll zeigen, welch großen Einfluß be reits jetzt der Krieg auf Buchgewerbe und Graphik ausgeübt hat. Alle buchgewerblichen und graphischen Erzeugnisse, die der Krieg heroorgebrachl hat: Bücher, Broschüren, Pla kate, Extrablätter,Bilderbogen,Maueranschläge, Karten von Kriegsschauplätzen, Postkarten, Zeichnungen und Soldatenbrrefe sollen ausge stellt werden. Auch die TageSpresse und die illustrierten Zeitschriften werden in besonders interessanter und reicher Weise vertreten sein, namentlich auch die Zeitungen der neutralen Staaten und zdie seinbllche Presse. Als Er- Dresdaer Schlachiviehmartt vom 28. Sept. 1914. Zum Auftrieb kamen 5494 Schrachttiere und zwar 1294 Rinder, 869 Schafe, 3167 Schweine und 164 Kälb-r. Die Preise stellten sich für 50 Kilo m Marl wie folgt: Ochsen: Lebenvgewichl 53—55, Schlachtge wicht 96—98; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 50—52, Schlachtgewicht 93—S5; Buu-n: Lebendgewicht 51—53; Schlachtgewicht 94—96; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 50—52, Schlachtgewicht 90 ÜiS 92;Schafe 96 —100 Schlachtgewicht; Schweine: Levendgewicht 48—49,Schlachtgewichtes—64. Es sino nur oie Preise für die besten Vieh sorten verzeichnet. > StadlralS nicht abgehalten. — Eine Ueberraschung verursachte am ver gangenen Sonntag in S t o l p e n das un. oerhoffte Erscheinen eines unmittelbar aus, Feindesland kommenden, selomarschmäßig aus gerüsteten Kriegers. Noch größer war die Ver wunderung, aber auch oie Freude seines Va ters, der in der Militärvereineversammlung in Webers Restauration weilte, als sein Sohn, den er in Frankreich wähnte, die Schwelle be trat. Reservist Eschke (jetzt infolge Krankheit zum Garnisoadienst kommandiert), dessen Re- Ziment mit den Bayern bet Epinal gefochten, mußte bald einige Erlebnisse zum besten geben. Al» Trommler »ar er meistens dem feindlichen Feuer ausgesetzt, und als eines Tages (oie anderen Trommler und Spielleute seiner Kom pagnie waren bereits kempfunfähtg) er einen Augenblick die Trommel vor das Gesicht hielt, ging eine Kugel durch sein Instrument und verursachte einen solchen Krach, daß die Neben« hergehenden in der Vermutung, eine Granate Habs eingeschlagen, beiseite sprangen. Cha rakteristische, zugleich ergötzliche Begebenheiten vußte er von den Bayern zu berichten. Eines Abend« badeten die Mannschaften einer Bat terie in der Zuversicht, der Feind würde nicht in der Nähe sein, als unvermutet feindliches Gewshrfeuer die Badenden überraschte. Kurz i r. blce, g- mchoW räunbckei iien ie Dam« dieie aw oder M e. — f!« MeiW limsse st end lliö führend ren, können sich bet den Höheren Abteilungen der Oeffentlichen Handelslehranstalten Chem nitz, Dresden, Leipzig und Plauen i. V. so wie der Städtischen Handelsschule zu Bautzen, die dis Berechtigung zur Erteilung des Zeug nisses sür den Einjährig-Freiwilligen-Dienst besitzen, zur Ablegung der Prüfung melden. Die Prüfung ist eine schriftliche und münd liche uns erstreckt sich aus die Fächer, in de nen nach dec Prüfungsordnung diefer Schü ler eine schriftliche und bez. mündliche Prü fung vorgeschrieben ist. Jedoch sind diese Prü fungen derart abzukürzen, daß sie für jede Gruppe von Prüflingen die Dauer von 2 Plüfungstagen nicht überschreiten. Den Ge prüften ist ein kurzer Ausweis über das Be stehen der abgehaltenen Prüfung sür den Ein- jährtg-Freiwillizen-Dienst sofort aurzuhänvi- gen. Es ist ihnen mitzuteilen, daß fis auf Grund dieses Ausweise» und nach Erfüllung der übrigen vorgeschriedenen Bedingungen nach der Demobilisierung den Berechtigungsschein für den Elnjährig-Fretwilligen-Dlenst beantra gen können. Voraussetzung sür die Zulassung der Prüfung ist, daß die Bewerber oie Zustim mung ihrer Eltern ooer deren Stellvertreter zum Eintritt ni da« Heer sowie ein ärztliches Zeugnis für ihre Milttärtauglichkeit vorlegen. — Der Radeberger Herbstmarkt am 22 Oktober wird nach einem Beschlusse des n, k-m -Ä r iS» imen '.LS Lu-nahmetarif für frische Kartoffeln zur Gillung von Trockenkartoffeln. Für die z. Xer tze- gegenwärtigen Kriege« wurde am ^ September d. I. ein Nusnahmetarif für „ zur Herstellung von Trocken, entschlossen schwangen sich die Bayern im Adam»- h. If"n auf Entfernungen bi« ISO Kilo- kostüm auf die Pferde und Protzen und fuh- k» »geführt. Ec gilt auf den Strecken ren davon. Eine eiaenarliis KampfeSwsife I aller deutschen Eisenbahnen. I -er Bayern ist, daß sie beim Angriff mit auf- «rdm. nach 8 91 fl;. der Deutschen Wehr- qepflinztem Bajonett noch ein große« aufge- vorgeschriebenen Prüfungen für den klappte« Taschenmesser in oen Mund nehmen, t^brig-Freiwilligen-Dienst können unter den oa« sie im Handgemenge tatkräftig benutzen den Krieg geschaffenen Verhältnissen zur- und den Franzosen Angst und Schrecken e>n- stv "N ""hr durch die dafür eingesetzten jagen. Die bay-ische Gefangenschaft ist den ° Missionen abgehalten werden. — Jangs Herren Franzosen ein Greuel, und wenn ihnen Ij- "'die anderen Schulen al« den öffsnt- gesagt wird, daß sie nach München kommen, ^"höheren Lehranstalten oder durch Privat- überläuft sie schon ein Grauen. Ein dau-t« vorbereitet sind, können de«halb zu I scher Hauptmann feuerte seine Leute an, tn- r Prüfung an 6> und 9 stufigen höheren Idem er sagte: Kameraosn, hier könnt ihr rzu- L'Anstalten zum Nachweise der Wissenschaft-1 fen, hier ist kein Staatsanwalt. M" Befähigung für den E.njährig-Freiwil- — Gehet hin und tuet desgleichen! Die ^-Dienst zugelaffen werden. Bet dieser l Begeisterung für unser siegreiches deutsches r-lung sind im allgemeinen die Forderungen Heer und das Bewußtsein, daß es auch für Prüfungsordnung zum Erniährig-Freiwil- die Daheimbletbenden, für die Nichtkämpfer, L 'Dienst (Anlage 2 zu 8 91 der Deutschen l gilt: Freiwillige vor!, ist auch inReichen- - orünung) zugrunde zu legen. Die Prü-l b r a n o erkannt worden. Ein dortiger Ein- ist tn längstens 2 Tagen zu erledigen, wohner, dec sih in auskömmlichen «srhält- lle Leute, bie dem Handelsstand angehö-> niffsn befindet, aber deswegen nicht überreich VertliÄe» und SLchMckeA. Dretnig. Einen hervorragenden Genuß schaffte am Sonntag im „Deutschen Hause" iahlreich erschienenen Zuhörern da« !. ^Wöhisdorfer Musikchor durch sein Konzert M Besten de« Roten Kreuzes und des hiesigen 5"kg»unterstützungSauSschuffe«. Völlig dem Me der Zett angepaßt, fanden oie einzel- Nummern der Vortragsordnung ihre Er- ^g»Ng, und zwar in so trefflicher, die Her- aller begeisternder Weise, daß sich die Ka- . .Mit ihrem hochgeschätzten, strebsamen Lei- verrn Otto Senf, zu mehreren Einlagen ae» °ken mußte. Hervorzuheben aus der iMackvoll -zusammengestellten Vortragsord- besonders da« Tongemälde „Milita- ^,.und die beiden Solis für Klarinette und die, wie auch alle übrigen Konzert- >, e' tauschenden Beifall ernteten. Die glän- q.l,°"^istungkn der genannten Kapelle dürften i s manchem den Wunsch haben aujkom- Iiz.„ Am, alsbald wieder einmal ihren treff- leisen lauschen zu können. Iran? Fahrpreisermäßigung für Angehörige lüik» verwundeter Kcieger. Zur Er- ^rerung des Besuche» deutscher Kcieger, Vie ^""halb Deutschlands in ärztlicher Pflege iie n ' wird deren Angehörigen für das Ge- -r-j. ^"Ischen Staatseisenbahnen eine Fahr- ^mäßigung gewährt, die in der 2., 3. ch^„Wagenkloffe die Hälfte der gewöhnli« lSa«. beträgt; bei Benutzung von schnell» i» M außerdem der tarifmäßige Zuschlag stinn- Als Angehörige gelten Ellern, Zwei w Geschwister, Ehefrau und Verlobte, end« vom vollendeten 4. bis zum voll- so» 10. Lebensjahre werden für eine Per- hM^chnet; für etn einzelnes Kino inner- y. dieser Altersgrenze ist ohne weitere Er- z MNg eine halbe Fahrkarte zu lösen. Die "E^ung nur für R-isen so Kilometer und auf Grund eine« Aus- gewährt, der die Namen der Reisen- den w > ^fang«. und Endstation der Reife, " Nerseweg und die Bescheinigung mit Stem- und Unterschrift der OctSpolizeibehörde lk°n, " daß Reisenden Angehörige HMr oder verwundeter deutscher Krieger find. Ausweise »erden von den Fahrkarten- °»aben bei jeder Lösung einer Fahrkarte ab- Mmpelt unv den Inhabern zurückgegeben, . Ut dem Fahrpersonal auf Verlangen vor- Kigen haben. Bei Beendigung der Rückfahrt H die AuSweife mit den Fahrkarten avzu- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., iow» AbonnementSprei» inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen und Wieder» 2° Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. und ^nl.Sar^ ind blE engenE L 7^) PI* nko s. "I"' :".rZ Sv Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für -ie Ortsbehör-e und den Gememderat m Kretmg. 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