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Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, GrstzröhrÄon. Hauswalde, Hrankentbak und Umgegend. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowie Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabenb-Nummer bis Freitag vormittag Uhr einzusenden. Sckrifiteitung. Druck unb Verlag von N. Lchurig, Bretnig. Sonnabend, den 3. Wlober 1914. 24. Jahrgang GcB M re. »l»> 8»""^ ina I>-°e 'M te K. 5 issezk!^ es? Scb°^ Ges^ Was unsere Soldaten in ihre Heimat schreiben. W. G. von hier schreibt: Neuenar, am 19. Sept. 1914. Meine Lieben! Ich will Euch mal mein erstes Gefecht er zählen, denn das war am interessantesten, wenn auch nicht am blutigsten. Es war am Sonn tag, den 23. August. Wir lagen in als früh Alarm kam. Schnell war alles auf den Beinen und an den Gewehren. Seitlich vom Dorfe wurde gesammelt. Als alles zur Stelle war, ging der Marsch los. Der Feind war .garnicht zu weit von uns entfernt. Er lag bei Dinant an dec Maas verschanzt. Unsere Artillerie hatte schon angegriffen. Wir hörten den Kanonendonner aus garnicht zu weiter Ent fernung. Nach und nach kamen wir auch da an. Wir lagen erst in einem Wäldchen in o»l- ler Deckung. Die Granaten flogen immer über uns weg. Es war uns sonderbar zu Mute; das erste Kugelpfeifen, wir sahen uns gegenseitig an und mußten lachen, denn noch schlugen ja keine Geschosse bei uns ein. Etwa nach einer halben Stunde gingen wir weiter vor, Wir lagen nun gedeckt hinter den Mauern eines Gehöfts. Es waren zwei Bauerngüter, in dem linken Gute nur im Schützenhause Kamenz: h. Montag, den 5. Oktober d. Is., vorm. VZ Uhr Militärpflichtigen aus den Städten Kamenz, Pulsnitz, Königsbrück und Elstra, Dienstag, den 6. Oktober d. Is., vorm. ^9 Uhr Militärpflichtigen aus allen ländlichen Ortschaften mit den Anfangsbuchstaben A G (Auschkowitz bis mit Grüngräbchen), Mittwoch, den 7. Oktober d. Is., vorm. Vt9 Uhr ^ Militärpflichtigen aus allen ländlichen Ortschaften mit den Anfangsbuchstaben H v (Häslich bis mit Ostro), ooch tmmer eist die amiliche LecluMste ad, ehe man eine solche Meldung aus dem Felde ivsilerverbreilet. Zittau, 29. Sept. Mit der Vergebung der Liessruna von Acmeö-Hai'isen beschäftigte sich die FreieLereinigung selvstindige! Schmiede- meister der Amishauptmannfchafl Zittau. Sei ten« der sächsischen Ärmeevrrwaltuag sind 160 000 Paar Hufeisen in Auftrag gegeben worden. Die Schmieäemeister der Amtshaup!- mannschast Zittau haben hiervon 15 000 Stück übernommen. Plauen i. V. Gegen die Tanzveran staltungen, die trotz de» en'.gegenstshsnden Be schlusses unseres Saalinhadervereins in einigen Wirtschaften der Stadt immer noch im Schwünge sind, wandten sich die König!. Amtshaupt- mannschaft, sowie die Stavträts von Plauen, Reichenbach, Netzschkau und Mylau. Sw drohen mit polizeilichen Maßnahmen, wenn die mit dem Ernste und der Schwere der jetzigen Zeit schlechthin vereinbarte Tanzerei nicht eingestellt wird. Warum man nicht ein einfaches Verbot erläßt, wie es anderwärts auch geschehen, ist nicht recht ersichtlich. Plauen. (Lom Spiel in den Tod.) Zwei zwölfjährige Jungen aus Kauschwitz spielten mit einem Terzecol. Dieses entlud sich plötzlich und die Schrotpatrons traf den Sohn des GutrpächteiS Fritzsche so unglücklich in die Brust, daß er in einer halben Stunde tot war. zu beweisen. Zur Aufklärung wird nochmals besonders erwähnt, daß der Gestellung auch Leute der Jahr gänge 1894, 1893, 1892 und früher unterliegen, die von Truppenteilen Annahmescheine erhalten haben, aber noch nicht eingestellt worden find, ferner wegen Ausbildung im Berufe oder Aufenthalts im Auslande Zurückgestellte, wenn sie nicht erneut um Zurückstellung nachgesucht haben. Alle Zurückstellungen haben nämlich nach Eintritt der Mobilmachung ihre Gültigkeit ver loren. Bis zur Musterung in den Stammrollen eintretende Veränderungen durch Zuzug oder Weg gang von Militärpflichtigen sind unter Beifügung des Listenauszuges, bei Anmeldungen auch des Musterungsausweises pp., sofort hierher zu melden. Der Zivilvsrsitzende der Ersatz-Kommission des Anshebungs-Bezirks Kamenz, am 30. September 1914. Die Stadträte, die Herren Bürgermeister und die Herren Gemeindevorstände werden hier von mit der Aufforderung in Kenntnis gesetzt, die in Frage kommenden Militärpflichtigen unter Strafandrohung noch besonders zu den oben erwähnten Musterungsterminen vorzuladen und sie anzuweisen, pünktlich, durchaus reingewoschcn zu erscheinen. Militärpflichtige, welche an Epilepsie, Schwerhörigkeit, Taubstummheit oder ähnlichen Krank heiten leiden, haben dies durch Zeugnis eines beamteten Arztes — Gerichtsassistenz-, Impf-, Armen-, Polizeiarztes — bei der Musterung nachzuweisen, oder durch drei glaubhafte Zeugen lag die 9. und in dem rechten die 10. Kom pagnie. Hier war es allerdings gefährlich, denn kaum waren wir da, als uns auch schon Schrap nells begrüßten und der erste Tote dalag. Nach und nach wurde noch mancher verwundet, auch der Musikmeister vom . . . Rgt. Wir erfuhren, daß auch andere Kompagnien Verluste hatten. Zuguterletzt trafen ein paar Granaten in das Dach des Hauses, wo wir lagen, und im Nu brannte es über und über. Wir bekamen Durst, und ich holte mit noch 3 andern Wasser. Das mußte man bemerkt haben, denn mit einem Male bekamen wir ein furchtbares Feuer. Dicht über uns platzte ein Schrapnell und der Bleihagel spritzte nur so um uns her; der Luftdruck warf uns auch hin, aber getroffen wurde niemand. Bis jetzt bekamen wir nur immer Artilleriefeuer und mußten wehrlos zusehen. Endlich konnten wir weiter vor. Da war nun ein Hohlweg, durch den alles mußte, was zum Feinde wollte. Dies wußten auch die Feinde, denn ihr ganzes Feuer war auf den Hohlweg gerichtet; und doch mußten wir durch. Gruppenweise versuchten wir nun, Mann hinter Mann, vorzukommen, dabei ist mancher getroffen worden. Als wir den Weg durch waren, befand sich links und rechts je ein Hügel, die wir besetzten. Nun konnten wir auch Feinde sehen, und lustig be kam dieser nun von uns ein rasendes Feuer, er hielt aber nicht mehr stand. Der Feind wich zurück. Nur aus den Häusern bekamen wir noch Feuer; das waren die Bewohner von Di nant. Die 1. und 8. Kompagnie und Pioniere drangen nun zuerst in die Stadt ein, Sodann folgten wir auch nach. Jetzt begann ein wahres Blutbad. Sämtliche Zivilisten, Männer und Frauen, welche wir mit Waffen antrafen, wur den niedergemacht. Da war kein Haus mehr, in welchem nicht Tote lagen. An einer Mauer la gen gleich Hunderte auf einmal. Es war Nacht, und doch taghell, denn die Stadt brannte. Es war ein grauenhafter und doch romantischer Anblick; links Tote, Sterbende, Verwundete und um Pardon bittende Bewohner; dabei Gewehr feuer aus den Häusern, denn es verbargen sich immer noch Franktireurs hinter den Mauern. Wie sie erwischt wurden, so wurden sie nieder geknallt. Unschuldige wird es wohl keine gege ben haben, denn die Belgier sind schlechter als die Franzosen. Und die Weiber übertreffen an Schlechtigkeit den Teufel. Dinant brannte, es war auf manchen Stellen solche Glut und Hitze, daß wir im Marsch-Marsch vorbei rannten. End lich fanden wir noch ein unversehrtes Gehöft. Wir legten uns in den Garten. Kalt war es nicht, denn links und rechts brannten ja Häu ser. Wir haben ganz hübsch geschlafen. Am nächsten Morgen, als wir «»getreten, fing auf einmal unser Haus, es war ein Speicher, an zu brennen. Die einzigen Bewohner, einige Weiber, hatten es in Brand gesteckt, um uns lOl b^ütteN; Votto E icn Luv V» o rr- en e lei»' ntie Kriegsersatzgeschäft. Kriegsersatzgeschäft für die in den Jahren 1894, 1893, 1892 und früher ge- ue u n daD sD- : and-c" Die gs zu verbrennen. Doch wir kamen glücklich durch, die Weiber wurden erschossen. Den ganzen Vor mittag sind noch welche erschossen worden. Von den Bewohnern Dinanls werden wohl nicht mehr viel leben. Sie haben es alle verdient, oenn mancher ist von diesen niedergeschossen worden. Im ganzen sind bei diesem Gefecht von meiner Kompagnie 2 getötet und 7 verwundet worden. Aus meiner Stube ist auch einer dabei. Wir gingen den 24. August mittags über die Maas und nahmen die Verfolgung auf. Der Weg, den der Feind genommen hatte, war gekennzeich net durch Tote, Verwundete, Kleidungsstücke, Waffen, Weinflaschen, Tornister, Konservenbüch sen und andere Sachen. Ich glaube, Ihr habt nun einmal einen kleinen Begriff bekommen, wie es zugeht. Von Pappe darf man nicht sein und mit Handschuhen darf man auch nicht zufassen. So einen langen Brief habe ich noch nie ge schrieben, mir ist bald die Lust dabei vergangen, und nur der Gedanke, Euch einmal zu erzählen, was ich erlebt habe, hat mir immer wieder wei ter geholfen. Ich habe nicht viel mit gemacht, die Franzosen reisen zu schnell aus. Wir muß ten oft tagelang laufen, ehe wir sie wieder ein mal einholten. Mein erstes Gefecht war das bei Dinant in Belgien am 23. August (was ich Euch im Brief erzählte), mein zweites am 30. August in Frankreich, dann noch ein nächt liches Waldgefecht, verschiedene kleine Scharmützel und den Anfang der Schlacht von Chalons. Von meinen ganzen Freunden habe ich blos Heinze, Hugo, getroffen, er war ganz wohl und hatte eben ein Dorf mit zerschossen. Ich habe damals viel Freunde gehabt. Doch ich will nun schließen. Herzlichen Gruß sendet W. Seinen Aufenhalt in einem Lazarett am Rhein, wo er sich jetzt befindet, schildert er folgendermaßen: Ich will Euch mitteilen, was ich jetzt den ganzen Tag mache. Also ich fange früh an. Es hat jeder seinen Waschtisch, sein Handtuch, Seife, Becken usw. Nach dem Waschen gibt es Kaffee mit Zucker, so viel man haben will, Brötchen mit Butter, und wer dann noch Hunger hat, Brot mit Butter und Marmelade. Das ist hochfein. Nach dem Kaffeetrinken geht es nun in den Rauchsalon, wo wir viel Zigarren ge schenkt bekommen. Da geht es lustig zu, die Wunden sind vergessen, keine Schmerzen gibt es hier. So vergeht die Zeit und es ist Mit tag. O, das feine Essen. Erst eine feine Suppe, dann eine Portion Kartoffeln, Gemüse und viel Fleisch. Wenn es nicht langt, wird -. sofort nachgefüllt. Nach dem Essen gibts Kom pott; wenn es schmeckt, können wir sofort nach füllen lassen. Die Zeit bis Vesper vergeht durch Spielen und Rauchen. Vesper ist so wie Früh stück. Die Abendkost ist warm wie mittags, suppe, Essen, Kompott. Und nun geht es zum Schlafen in Bettten, ich sage Euch, wo man sich erst überlegt, ob man sich auch rcinlegen darf. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowi« Nkmentspreis inkl. des allwöchentlich beizegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere lahrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark sämtlichen Zeitungsbotkn jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wieder« innige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Holungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. 'l(o^ sc.« d,! is beim hiesigen Regiment. Ueber en verM^ H^twalde. Bei der hiesigen Spar- ?drden im Monat September 1914 in 2382 Mk. 22 Pfg. eingezahlt. A erfolgten 9 Rückzahlungen mit 799 , V Pfg, Ez wurden ö neue Bücher »r ,!s M und 2 Bücher abgetan. IMM Ve n z. Wie vorsichtig man mit der —"ug von Todesnachrichten von Feld- ^"bhmern sein sollte, lehrt wieder ein oerm hiesigen megrmenl. ueber 7. Kompagnie stehenden Vizefeld- »^mann war von Kameraden aus dem ,, berichtet worden, daß er gefallen sei, ^urde sogar gemeldet, daß er mit 40 Xgemeinsam beerdigt worden sei. ' . «nn sich die Trauer und den Schmerz ^"gehörigen vorstellen. Am Mittwoch i, '"N eine Postkarte des Totgesagten hier welcher hervorgeht, daß er verwundet °^r bei Bordeaux in Kriegs- befindet. Ec befinde sich den angemessen wohl und auch die Ber- ° Ki sehr gut. — Darum: Warle man d VerMÄss nnv GäckMHss. i^tnig. Bei der hiesigen Sparkasse jm Monat Sepiemder 70 Einzatz- im Betrage von 9223 Mk. 28 Pig. sf" Rückzahlungen im Betrage von 10 567 Pfg. Es wurden 6 neue Bücher und 6 Bücher kassiert. ^tnig. (KriegSersatzgeschäfl.) Das v^atzzeschätl sür die in den Iihren ljXlSgz, 1892 und früher geborenen M- ^Mtigen findet 'm Aushedungsbezuke ft, i in folgender Rckhrmolge statt und n,.,^r im Schütze »hau je Kamenz: den 5. Oktober d. Zs., vorm. ^9 ^'siir die Militärpflichtigen aus den Stao- ^ikamenr, Pulsnitz, Königsbrück und ^tog, den 6. Oktober d. Is., ViS Uhr für die Militärpflichtigen allen ländlichen Ortschaften mit r>en .^^gsbuchstavkn A br» mit G (Auschko- bis mit Grüngrädchen), den 7. Oktober d. Is., vorm. Vid K Wr die Militärpflichtigen aus allen Ortschaiten mit den AnfangSbuch- bis mit O (Häslich dis mit Ostro), den 8. Oktober d. Is., vorm. ViS die Militärpflichtigen au« allen j,?"chen Ortschaften mit den AnfangSbuch- P bi» mit Z (Panschwitz bis mit tzMnau). (S. amtliche Bekannnlmachung) ^oßrghrz b orf, Eine große Ueber. Und Freude bereitete der Reservist '^ Hentschel von hier seinen Angehörigen, .iz? schon mehrmals als tot gesagt wurde, ^ EsirTage, mit dem Eisernen Kren, 2. l ^schmückt, verwundet in seinem Heimatr- - a. «NÜ. m o u ltgememer Anzeiger Amtsblatt kür die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Donnerstag, den 8. Oktober d. Is., vorm. Vr9 Uhr Militärpflichtigen aus allen ländlichen Ortschaften mit den Anfangsbuchstaben P (Panschwitz bis mit Zschornau). j ürste^ Ke F'" M nriegser;atzge>Hasi sur ow m oen ^ayren is»», uns srnyer ge- der^,' Militärpflichtigen findet im hiesigen Aushebungsbezirke in folgender Reihenfolge statt rufe i>var