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Wie ein sächsisches Artillerie- Regiment eine ganze belgische Division gefangen nahm. Eimn kühnen Streich des sächsischen Reserve- Feldartillerie-Regiments Nr. 23, das nach dem siegreichen Gefecht der 3. Armee bei Dinant den Befehl erhallen hatte, zur Verfolgung des Geg ners die Mense zu überschreiten und mit Ab teilungsteilen die über Warnant auf Bioul an gesetzte rechte Flügelkvlonne aufzusuchen, schildert Kriegsberichterstatter Hauptmann Pietsch in dem „Hamb. Fremdenbl." Als der Kommandeur des Regiments Major Richter auf der etwa 1800 Meter östlich Bioul gelegenen Höhe an kam, meldete ihm der Führer einer sächsischen Husarenpatrouille, daß Bioul voller Feinde fei und seine Patrouille mehrfach Feuer aus dem Ort bekommen habe. „Nach kurzer Orientierung stellte Major R.," so erzählt der Berichterstatter wörtlich, „die Richtigkeit der ihm gemachten Meldung fest und ließ infolgedessen die dritte Batterie unter Ober leutnant Roeßler sofort in Stellung gehen und das Dorf Bioul unter Feuer nehmen. Nach wenigen Schüssen schon bemerkte der Stab des Majors R. eine große Unruhe beim Feind. Diesen Moment benutzte der Adjutant Leutnant Garke und ritt mit wenigen Reitern ohne wei- tere« Besinnen ins Dorf hinein, während eine der vorher erwähnten rastenden Kompagnien auf Befehl des Majors R. heranrückte, um gegen Bioul vorzugehen. Major R. folgte seinem Adjutanten ins Dorf und hatte einen Anblick von überwältigender Tragik, indem sich die im Dorfe befindlichen belgischen Truppen ohne Kampf den wenigen Reitern ergaben. Nach den eigenen Worten des Majors Richter kamen zunächst hundert, dann Tausende belgischer Soldaten, Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften mit hochgehobenen Armen und baten um Gnade: „Wir ergeben uns, das deutsche Artilleriefeuer können wir nicht aushalten!" riefen sie flehend. Die Zahl der Gefangenen wurde immer größer, und schließlich stellte es sich heraus, daß es dem Major Richter gelungen war, die gesamte belgische Division durch tollkühne Ueberraschung zum Niedcrlegen der Waffen zu bringen. Das End ergebnis war ganz verblüffend: 8100 Gefangene, 50 nagelneue Geschütze, ein Wagenpark von 500 bis 600 Wagen, 100 Autos und 2000 his 3000 Pferde wurden erbeutet. Der Ab transport der Gefangenen begann bereits an demselben Tage (24. August) 6 Uhr abends und war am 25. August vormittags noch nicht zu Ende. Diese kühne Ueberraschung der belgischen 4. Division durch Major Richter hat überaus reiche Früchte getragen, und es verdienen die Teil nehmer an diesem waghalsigen Unternehmen für alle Zeiten in der Geschichte des sächsischen Feld-ÄrtillerieMegiments Nr. 23 verewigt zu werden. Besonders rühmend haben sich bei der Wegnahme der Geschütze und der Gefangennahme der 4, belgischen Division hervorgetan: die Unter ¬ offiziere Schwartze, Bötschke, der Unteroffizier der Reserve Gecki, Fähnrich Störke, Gefreiter Kluge, Gefreiter Lös und Mannschaften, deren Namen mir leider nicht bekannt sind." Ein Kamps in den Lüsten. Dem Korrespondenten der „United Preß", Karl von Wiegand, schildert ein deutscher Flug zeugführer seinen Kampf in den Lüften auf einem Erkundungsfluge wie folgt: Wir (er und der Beobachtungsoffizier) flogen zuerst in süd licher Richtung die Hauptstraße nach Paris ent lang. Nach einem etwa einstündigen Fluge, bei dem wir feststellen konnten, daß die Engländer sich zurückzogen — wir sahen noch etwa 100 verlassene Autos, nicht allzu entfernt von der Stelle, wo die französische Artillerie gemeinsam mit der englischen Infanterie eine neue Stellung einnahm —, machte der Beobachtungsoffizier eine Skizze, und wir kehrten um. In diesem Augenblick erblickte ich etwa 300 Meter über mir ein Bristol-Flugzeug, das uns verfolgte. Wir befanden uns etwa in 1600 Meter Höhe. Da mein Eindecker eine geringere Schnelligkeit besaß als der Bristol, holte er uns bald ein. Vergebens machte ich den Versuch, über den Feind zu kommen; es gelang mir aber nicht. Im Gegenteil, der Bristol hielt sich immer genau über uns. Mein Gott, wann wird die Bombe, die wir jeden Augenblick erwarteten, auf uns einschlagen! Der Doppeldecker ließ sich weiter und werter herab und war kaum noch 159 Meter über uns. Wir hatten das Gefühl, das ein Vogel haben muß, wenn der Falke über ihm schwebt. Wir glaubten, daß der Feind näher herankam, um ein sicheres Ziel für seine Bombe zu haben. Wir zogen unsere Repetierpistolen und begannen zu schießen. Es war uns in zwischen glücklicherweise klar geworden, daß der Engländer keine Bomben besaß oder daß er sie nicht vorn aus seinem Flugzeug werfen konnte, da Motor und Propeller vorn angebracht waren. Es war ein entsetzlich aufregender Moment. Der Zweidecker sank noch weiter, und jetzt begann das Gefecht auf beiden Seiten. Beobachter und Führer des Doppeldeckers eröffneten ihr Feuer, als wir in gleicher Höhe in etwa 150 Meter Abstand flogen. Offenbar hatten sie nur Pistolen und wagten nicht, näher zu kommen, aus Angst, daß wir unsererseits mit Bomben werfen könnten. Minute auf Minute verlief. Es schienen uns Stunden. Ich hatte das Gefühl, daß meine Maschine ermattete, und glaubte jeden Augen blick, mein Ende sei gekommen. Das dauerte eine halbe Stunoe. Dann stieß mich mein Be obachter an die Schulter und zeigte mir, etwa 300 Meter höher, einen kleinen französischen Bleriot, der in rasender Fahrt heransauste, um dem Bristol-Doppeldecker beizustehen. In Kreisen fuhr er um uns herum, und die Kugeln pfiffen uns um die Ohren. Aber da hörten wir plötz lich durch das Knattern des Motors Kanonen schüsse. Wir waren über deutschen Truppen Bekanntmachung. Für das rote Kreuz sollen Zigarren zur Verteilung an unsere Krieger im Felde geliefert werden. Angebote mit Preisangabe (nur Bretniger Lieferanten wol- len sich melden) erbittet sofort Pfarrer Kränkel. Bekanntmachung. An Stelle des zum Heeresdienst einberufenen Schutzmanns Frenzel ist heute Hermann Schölzel in Nr. 165 als Hilfsbeamter in Pflicht genommen worden. Bretnig, 15. Sept. 1914. Petzold, Gemeindevorstand. ^Mnüntersuchungen! Senden Sie in einer Holzkiste gut verpackt eine Flasche - Morgenurin . und ich sage, wo es Ihnen fehlt und gebe Ratschläge, wie Sie wieder gesund werden können. Paul Bohn, Zeitz, Untersuchungsinstitut. u. «rock. ScklippcnflscUt«, ö»rtkleck<«, ^u-rbeloe, S«->n8cUäU«li, offsns l-ützs N»ul»u->»cU!Le-, »kropU. da», rineer, »It« WunUen »inU okr ,ekr k-rtnäcklL- V»r dliker vereebNck »ul NeilunL kolkt«, versuche nock Nie dswsNrt« unU Lrrtl. ernpkoklene Nlno-Lslbs I>r«i von «ckLNIIcven 8--t.E-N-n. Oo»- Llk. l,1S u. 2,25. »ckte »uk Uen kt»men Nino una rirm« W-k. Sckub-rt » Lo., V-IndökI»-vr-särn. r« k»b«n in »u»n Apotk«k«n. lienkels BIrichSoda lMclsn Kamenz 2,22 10F 2,05 an Aeußerst wichtiges Angebot! Soeben erschienen! 2 tziM-nlen Nur 2V Pfennig das Stück. 6,21 10,01 7,20 11,00 7,41 11,23 2,3« 2,48 2,54 3,0« 3,41 4,40 4,5S Dresden-N. Arnsdorf Arnsdorf Kleinröhrsdorf Großröhrsdorf Pulsnitz Bischheim Kamen; Bischheim Pulsnitz Großröhrsdorf Kleinröhrsdorf Arnsdorf Arnsdorf Dresden-N. Dresden Hptbhf. angelangt, die den Bristol und den Bleriot be schossen." 9,02 9,16 9,28 9,34 9,46 5,05 6,23 6,30 6,39 6,45 6,53 7,01 7,10 5,42 5,51 5,59 6,04 6,12 8,05 9,23 10,18 10,31 10,38 10,50 11,03 11,19 kk an ab kk kl kl kk o kk an ab an kl 3,23 3,50 3,öS 4,05 4,13 4,21 4,30 Nnian « ''"«tzung.) längs dierfaä Vas 11 Zoll ur doch ol Und in krtönt !Vir in Auszug aus dem Eisen bahnfahrplan. Giltig vom 1. Septembor 1>I4 bis aus Ein Reiterstückchen. Wie aus Babenhausen gemeldet wird, hat der Erbgraf Fugger-Badenhausen, Sohn des Standesherrn Fürsten Fugger-Babenhausen, der beim Regiment Garde de Corps steht, bei einem Patrouillenritte mit 20 Mann eine ganze eng lische Schwadron gefangen. Der Kleine Kreuzer „Hela" gesunken. W. T. B. meldet amtlich: Am 13. September vormittags wurde S. M. Kleiner Kreuzer „Hela" durch einen Torpedoschuß eines feindlichen Unter feebootes zum Sinken gebracht. Fast die gesamte Besatzung ist gerettet. Der stellvertretende Chef des Admiralstabs, gez. Behncke. Der Kreuzer „Hela" ist mit feinen 2040 Tonnen Wasserverdrängung der kleinste der Kleinen geschützten Kreuzer. Er ist am 28. März 1895 vom Stapel gelaufen, also bereits 19 Jahre alt, und steht in der Liste unserer Kreuzer an der letzten Stelle. Auch in bezug auf Schnelligkeit steht er am Ende der Tabelle, da er in der Stunde nur 19,5 Seemeilen leistet, während unsere neueren Kreuzer bei einer Ver drängung von 4500 bis 4900 Tonnen eine Geschwindigkeit von 27 bis 28 Seemeilen er zielen. 8,3« «F 8,^ ein, die die russische Uebermacht weniger fühlbar macht. Die Verbindungen sowohl mit dem Hintre lande als auch untereinander sind vollaus p sichert. Unsere Positionen anzugreifen, wird M eine für die größte Uebermacht unmögliche Aus gabe sein, die nur mit blutigen Mißerfolg!" enden könnte, um so mehr, als die Russen ge waltige Verluste erlitten haben und sich nur durch fortwährende Nachschübe halten konnten. Sie konnten trotz ungeheurer Munitionsverschwenduug gegen unsere umsichtige HeereSführunz und gegen den Heldenmut unserer Truppen nichts «ut- richten. Bezeichnend ist, daß den Truppen Auffenbergs der Rückzugsbefehl zweimal gegebe werden mußte. Die Truppen konnten eS ni«r verstehen, daß die mit ungestümer Tapfem« auszeführten Angriffe ausZweckmäßigkeitSgründe" abgebrochen werden sollten. DaS Aufsuch^ neuer günstiger Positionen geschah in Ordnung, unbehelligt vom Feinde. Im Westen ist der rechte Heeres flügel im Kampf. Die französisch^ Durchbruchsversuche wurden sE reich zurückgeschlagen; sonst M nirgends Entscheidung. Die Vernichtung der russiM Armee durch Hindenburg schrei fort. Die deutschen Verluste sind ver hältnismäßig gering. Das Gouvernement Suwalki unter deutsche Verwaltung (Amtlich.) Dresden—Arnsdorf—Kanienj Dresden Hptbhf. ab 4,42 7,42 1-42 vom westlichen und östlichen Kriegsschauplatz mit großen, deutlich lesbaren — Orts- und Flußnamen — in Taschenformat. ^oaii vo N Sin Nr als , Kuem eine el Nr. Kc sst den E !^ur Nie m S>he, d Nder LMen Nen de. i? don je tN ebei Loitze ^Groß! kN jetzt kN gang k L Newol) >j.Z der ( N't ab- solch Schenn ^Mr de sFn wär« hatten hoffen, 'd zu en Eine neue Schlacht im Westen. Ausfall aus Antwerpen zurück geworfen. Berlin. Auf dem westlichen Kriegsschau plätze haben die Operationen, über die Einzel heiten noch nicht veröffentlicht werden können, zu einer neuen Schlacht geführt, die günstig steht. Die vom Feinde mit allen Mitteln ver breiteten, für uns ungünstigen Nachrichten sind falsch. In Belgien ist, ein Ausfall aus Ant werpen, den drei belgische Divisionen unter nahmen, zurückgeworfen worden. — In Ost preußen ist die Lage hervorragend gut. Die russische Armee flieht in voller Auflösung, bisher hat sie mindestens 150 Geschütze und 20- bis 30000 unverwundete Gefangene verloren. (Amtlich. W. T. B.) Die Ergebnisse der Schlacht von Lemberg. Berlin. Ueber die Ergebnisse der Lemberger Schlacht berichtet der Budapester Korrespondent des „Lok. An;.": Vom Kriegspressequartier wird gemeldet: Unser Sieg bei Grodek und die Konzentrierung unserer Truppen in neuen gün stigen Defensivstellungen bedeuten den Abschluß der Riesenschlacht, die mit kurzer Pause 16 Tage angedauert hat. Wir nehmen nun eine Position weiteres. Kamenz—Arnsdorf—Dresden o —; ab 5,30 8,40 2,00 - Laternen * Mäntel * §M«che « LnIWiMN LamasGen i WLMe -- Küste « kette» sowie alle - ' - nur in prima Qualität empfiehlt zu billigsten Preisen . Georg Korn, MsÄsnmrr« Zu haben beim Verlag des „Allgemeinen Anzeigers". Auch nehmen unsere Zeitnngsboten Bestellungen gern entgegen.