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irnü Zur Unterhaltung und Belehrung jeder zamilie in 5mdt und Land Aocfte. Fortsetzung.) Uachvruct verboten.) den Heinrichs schicken/ Mann schicke Ihnen den Barbier. — Auf Wieder- Frau Bartling, adieu, Fräulein Al- »0 s beim Militär Lazareth- Krankenivärter, ich habe sehen, nnne krseftrinr 'eckt 70 40 für die ersten Nächte „Den Barbier?!" „Ja, Heinrichs ist gehilfc gewesen, später son wäre, würde ich Ihren Rat befolgen. Aber das ganze Haus steht noch leer, vor vierzehn Tagen, drei Wochen haben wir nie manden zu erwarten, da mag denn der arme junge Mensch schon bleiben. Wenn er später nicht zahlen kann, nun, so hat man doch ein barmherziges Werk getan." „Das ist brav gesprochen, Frau Bartling. Aber der Sicherheit wegen will ich Ihnen doch ihn schon öfter bei Schwerkranken als Wär ter benutzt. Er versteht seine Sache. Die ersten Nächte müssen wir einen zuverlässigen bei dem Kranken haben. Also ich prinretlm Ilse Roman von O. Elster. Das junge Mädchen war eigentlich gar- nichl damit einverstanden, daß der Barbier Heinrichs bei dem Kranken wachen sollte, ani liebsten wäre sie Tag und Nacht nicht von dem Bett des Fremden gewichen; aber ne mußte doch einsehen, daß der Arzt recht hatte, wenn er die Pflege einem zuverlässigen Mann übergab, denn gegen Abend stellte sich bei dem Kranken so heftiges Fieber ein, daß man ihn fast mit Gewalt im Bett zurückhalten mußte. Die wirren Reden, welche der Fiebernde aus- stieß, setzten Alwine in Erstaunen und Schrek- ken. Der Kranke rief nach der Prinzessin Ilse, flehte sie an, zu ihm herabzusteigen von dem hohen Felsen, er wollte ihr treu dienen sein ganzes Leben lang. Dann schrie ergötz lich erschreckt auf, richtete sich halb empor, stierte in die Ferne und flüsterte mit zuckenden Lippen: „Da — da — seht ihr, jetzt stürzt sie sich in die schäumenden Wellen — jetzt ist .sie verschwunden — O Ilse, — Prinzessin Ilse, weshalb verschmähst du meme Liebe?" Aufjammernd sank er in die Kissen zurück und lag mit geschlossenen Augen in ha oer Bewußtlosigkeit da. Einige Tage schwebte der > Kranke am Rande des Grabes, dann ließ das Fieber ;-- !) und verschwand endlich ganz. Eine tiefe . n- schöpsung, eine übergroße Mattigkeit waren zurückgeblieben; aber Doktor Wunderling er klärte, daß jetzt keine Gefahr mehr vorhanden wäre; Barbier Heinrichts brauche Nachts nutzt mehr bei dem Kranken zu wachen. Es ge nügte, wenn jemand im Nebenzimmer schliefe, um nötigenfalls bei der Hand zu sein. Alwine saß jetzt stundenlang am Lager des Kranken, der ihr für jede Hülselei'tung dankbar zulächelte, aber noch zu schwach war, um seinen Dank in Worten auszudrücken. Doch auch die Tage dec übergroßen Schwäche wären bald überwunden, und Hans Dobeneck ging rasch seiner Genesung entgegen. Nach etwa vierzehn Tagen konnte er das Bett ver lassen und in dem alten, ticsen Lctznstutn. von warmen Decken umhüllt, am Fenster sitzen. Auch jetzt noch Pflegte ihn Fräulein Alwine auf das Liebevollste. Sie plauderte mit ibm, sie las ihm vor, sie schrieb nach seinem Dik tat Briefe, kurz, sie suchte ihm die Feit der Rekonvaleszenz auf jede Weise zu verkürzen. „Ich weiß nicht, Fräulein Alwine." sagte Hans Dobeneck eines Tages, als er im mar inen Sonnenschein des Frühlings auf der Ter rasse saß, „wie ich Ihnen Ihre Güte und Freundlichkeit jemals vergelten soll." St Alwine errötete leicht. „Machen Sie doch nicht solch Weien," ent gegnete sie, „daß wir einfach unsere Pili-bt erfüllt haben. Oder sollten wir Sie etwa am Wege liegen lassen?" setzte sie lächelnd hinzu. „Nun, wenn auch das nicht. Aber einen wildfremden Menschen in einem solchen An stande in sein Haus ausnehmen, ihn zu ver pflegen, als sei er ein naher Verwandter — das ist doch nicht jedermanns Sache. In der Tat, Fräulein Alwine, ich bin Ihnen und Ihrer Mama von ganzem Herzen dankbar." 2 2 s- Dobeneck, wie er sich selbst vorge- wäre aber auch nicht imstande gx- v ein anderes Hotel auszusuchen oder zu reisen. Schon während der Fahrt "k ihn ein heftiges Fieber, das ihm zeit- M logar die Besinnung raubte. Nur mit vermochte er die Treppe hinaus zu in dem Zimmer, welches Frau Bart- tz Rtn zugewiesen hatte, angekommen, sank Randig erschöpft auf das Bett. li^oktor Wunderling, den man sofort rufen schüttelte mit ernster Miene den weisen ^'^as gibt eine langwierige Geschichte, ,Bartling," meinte er. „Der Armbruch lR ja nicht so schlimm, aber der Kopfwunde .'ch nicht. Es scheint eine kleine Ge- ljx! Esichütterung stattgcfunden zu haben. Die Bewußtlosigkeit, welche jetzt noch dann Rkann eintritt, gefällt mir ganz und gar L ' Wer ist denn der junge Herr? Sein s^Mpäck läßt nicht auf großen Reichtum RM. Wird er Ihnen auch Kost und bezahlen können? Vielleicht wär's gut, schafften ihn ins Krankenhaus nach Wer- ^che. . . ." "Auf keinen Fall," fuhr Fräulein Alwine - s' "idem eine heiße Glut ihre Wangen über- ^cr Arzt blickte sie mit einem leicht spöt- Ren Lächeln an. „Wollen Sie die Pflege o Kranken übernehmen, Fräulein Alwine?" .- , „Weshalb nicht! Ich denke, es ist ein- Re Christenpflicht." . „Ja, ja, Christenpflicht! Aber die Kran- Megc ist eine schwere Kunst." „Lassen Sie nur, Herr Doktor," fiel Frau Zärtling ein. „Wenn es mitten in der Sai ten Iz uM- s predigt l Hun- len K«i- I werden l Jude« tif Telc- nündew fege der ringt. Lin Mmrkenblsll c fürs deutsche Volk. zöW" er nicht 0 0 o o kZ o praktischer Wegweiser für alle Zweige des wirtschaftlichen Leden;, R Gartenbau, Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Spiel und Sport.