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Allgemeiner Anzeiger : 12.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-191409124
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19140912
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-12
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 12.09.1914
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Die Wahrheit über den Krieg. Mitteilung des Reichskanzlers. Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hat den Vertretern der amerikanischen Zei tungen folgende Mitteilungen gemacht: Ich weih nicht, was man in Amerika über diesen Krieg denkt. Ich nehme aber an, dah dort inzwischen der Telegrammwechsel Seiner Maiesiät des Kaisers mit dem Kaiser von Ruhland und dem König von England be kannt geworden ist, der unwiderleglich vor der Geschichte Zeugnis dafür ablegt, wie der Deutsche Kaiser dis zum letzten Augenblick bemüht gewesen ist. den Frieden zu erhalten. Diese Bemühungen muhten aber vergeblich bleiben, da Rußland unter allen Umständen zum Kriege entschlossen war und England, das durch ein Jahrzehnt hindurch den deutsch feindlichen Nationalismus in Ruhland und Frankreich ermutigt hatte, die glänzende Ge legenheit, die sich ihm bot, die so oit betonte Friedensliebe zu bewähren, ungenutzt vorüber gehen lieh, sonst hätte wenigstens der Krieg Deutschlands mit Frankreich und England vermieden werden können. Wenn sich einmal die Archive öffnen werden, so wird die Welt erfahren, wie oft Deutschland England die Freundeshand ent gegengestreckt hat. Aber England wollte die Freundschaft mit Deutschland nicht. Eifer süchtig oui die Entwicklung Deutschlands und in dem Gefühl, dah es durch Tüchtigkeit und deutschen Fleiß auf manchen Gebieten über flügelt werde, wünschte es Deutschland mit roher Gewalt niederzuwerfen, wie es seiner zeit Spanien, Holland und Frankreich nieder geworfen hat. Diesen Augenblick hielt es fetzt für ge kommen, und so bot ihm denn der Einmarsch deutscher Truppen in Belgien einen will kommenen Vorwand, am Kriege teilzunehmen. Zu diesem Einmarsch aber war Deutschland gezwungen, weil es dem beabsichtigten fran zösischen Vormarsch zuvorkommen muhte und Belgien nur auf diesen wartete, um sich Frankreich anzuschliehen. Dah es sür Eng land nur ein Vorwand war, beweist die Tat sache, dah Sir Edward Grey bereits am 2. August nachmittags, also bevor die Ver letzung der belgischen Neutralität durch Deutschland erfolgte, dem französischen Bot schafter die Hilse Englands bedingungslos sür den Fall zugesichert hat, dah die deutsche Flotte die französische Küste angreife. Moralische Bedenken aber kennt die eng lische Politik nicht. Und so hat das englische Volk, das sich stets als Vorkämpfer für Frei heit und Recht gebärdet, sich mit Rußland, Lem Vertreter des furchtbarsten Despotismus, verbündet, mit dem Lande, das keine geistige, keine religiöse Freiheit kennt, das die Freiheit der Völker wie der einzelnen Personen mit Füßen tritt. Schon beginnt England einzu sehen, dah es sich verrechnet hat, und daß Deutschland seiner Feinde Herr wird. Daher versucht es denn mit den kleinlichsten Mitteln, Deutschland wenigstens nach Möglichkeit in seinem Handel und seinen Kolonien zu schä digen, indem es, unbekümmert um die Folgen sür die Kulturgemeinschaft der weihen Rasse, Japan zu einem Raubzug gegen Kiautschou aufhetzt, die Neger in Afrika zum Kampf gegen die Deutschen in den Kolonien führt und, nachdem es den Nachrichtendienst Deutsch lands in der ganzen Welt unterbunden hat, einen Feldzug der Lüge gegen uns eröffnet. So wird es Ihren Landsleuten erzählen, dah deutsche Truppen belgische Dörfer und Städte niedergebrannt haben, Ihnen aber verschweigen, daß belgische Mädchen wehrlosen Verwunderen auf dem Schlachtfelde die Augen ausgestochen haben. Beamte belgischer Städte haben unsere Offiziere zum Esten geladen und über den Tisch hinüber erschossen. Gegen alles Völkerrecht wurde die ganze Zivilbevölkerung Belgiens aufgedoten, die sich im Rücken unserer Truppen nach anfänglich jreundlichem Emp fang mit versteckten Waffen und in grausamster Kampsesweise erhob. Belgiiche Frauen haben Soldaten, die sich, im Quartier ausgenommen, zur Rube legten, die Hälse durchschnitten. England wird auch nichts von den Dum- Dum-Geschossen erzählen, die von Engländern und Franzosen trotz aller Abkommen und der heuchlerisch verkündeten Humanität verwendet Dock glücklich geworäen. öf Roman von Otto Elster. tFortlttzung.s .Ah, Sie sind wieder bei Bewußtsein, junger Freund!' sagte der Oberamtmann. „Vollkommen.' entgegnete Herbert und ver suchte sich aufzurichten. .Bleiben Sie ruhig liegen . . »Wo bin ich?' „Nun, in meinem Hause, Herr Hammer... auf Domäne Wendhausen . . .Sie kennen mich?' „Waren Sie nicht vor einem halben Jahre bei mir. um Stellung als Inspektor zu suchen,' entgegnete Herr Krüger lächelnd. „Ja. . .' „Nun, setzt können Sie die Stellung an treten, wenn Sie wieder gesund sind — das beißt, wenn Sie nicht vorzieben. bei Herrn Bernatzky und Miß Ellen zu bleiben." Herbert errötete leicht. .Wie komme ich hierher?' .Na, Sie entsinnen sich doch noch des Sturzes mit dem irischen Fuchs — und da ich doch eigentlich die Ursache Ihres Unfalls war, so habe ich Sie hierher gebracht.' .Ich danke Ihnen sehr. . .' »Keine Ursache — ich tat nur meine Pflicht. In dem Wagen des Hernr Bernatzky konnten Sie doch nicht bleiben. Na, nun ruhen Sie sich gut aus; dann sprechen wir weiter über Ihre Angelegenheiten. Haben Sie Appetit?' .Ein wenig . . .' .Ich schicke Ihnen eine leichte Speise. Unsere alte Haushälterin kann Sie pflegen — worden sind und die Sie hier in der Original packung einsehen können, so wie sie bei eng lischen und französischen Gefangenen gefunden wurden. Seine Majestät der Kaiser hat mich ermächtigt, alles dies m sagen und zu er klären. daß er volles Vertrauen in das Ge- rechtigkeitsgeühl des amerikanischen Volkes hat, das sich durch den Lügenkrieg, den unsere Gegner gegen uns führen nicht täuschen lassen wird. Wer seit dem Ausbruch dieses rieges in Deutschland gelebt, hat die große moralische Volkserhebung der Deutschen, die. von allen Seiten bedrängt, zur Verteidigung ihres Rechtes auf Existenz freudig ins Feld ziehen, selbst beobachten können und weiß, daß dieses Volk keiner unnöligen Grausamkeit, keiner Roheit fähig ist. Wir werden liegen dank der moralischen Wucht, die die gerechte Sache unseren Truppen gibt - und schließlich werden auch die größten Lügen unsere Siege so wenig ivie unser Recht verdunkeln können. verschiedene Kriegsnachrichten. Maubeuge gefallen! 4 6 6 6 6 Gefangene. Hauhtguartier, 8. S. 14. Maubeuge hat gestern kapituliert. 46 6 60 Kriegsgefangene, darunter vier Generale, 4VV Geschütze und zahlreiche Kriegsgeräte sind in unsere Hände gefallen. (W. T. B.) Der Generalquartiermeister: v. Stein. Protest des Deutschen Kaisers. EinTelegrammandenPräsidenten Wilson. Halbamtlich wird ein Telegramm des Deutschen Kaisers an den Präsidenten der Per. Staaten von Nordamerika wegen des Gebrauchs von Dum-Tum- Geschosien seitens französischer Soldaten bekanntgcgeben, in dem der Kaiser feier lichen Protest einlegt gegen diese Art der Kriegführung, die dank den Methoden der Gegner eine der barbarischsten ge worden ist, die man in der Geschichte kennt. Sieg der schlesischen Landwehr. Ein schöner Erfolg ist der schlesischen Land wehr gegen russische Elitetruppen beschieden gewesen. Durch W. T. B. wird nachstehende amtliche Meldung ausgegeben: Breslau, 9. September. Die .Schlesische Zeitung' meldet: Vom hiesigen stellvertretenden Generalkommando wird uns mitgeteilt: Unsere schlesische Landwehr hat gestern nach sieg reichem Gefecht 17 Offiziere und 1000 Mann vom russischen Gardekorps und dritten kaukasischen Korps zu Gefangenen ge macht. Gefechte vor Paris. W. T. B. verbreitet nachstehende Meldung der Franzosen über die Kriegslage: Ein Communiquö von Sonntag abend besagt: Auf unserem linken Flügel haben unsere Armeen den Kontakt mit dem rechten Flügel des Feindes an den Ufern des Grand Morin unter günstigen Umständen wieder ausgenommen. Im Zentrum und auf dem rechten Nügel dauert der Kampf an. In Paris ist keinerlei Veränderung zu melden. Zwischen den vorgeschobenen Truppen der Verteidigung und der Avantgarde des rechten deutschen Flügels kam es zu einem Zusammenstoß, der gestern größere Aus dehnung annahm. Die Franzosen rückten bis zu dem Ourey vor. ohne größeren Widerstand zu finden. Die Lage der ver bündeten Armee ist im allgemeinen gut. Maubeuge setzt seinen Widerstand helden mütig fort. Die Franzosen können also nicht mehr länger verschweigen, daß der deutsche Vor marsch auf Paris unaufhaltsam fortgesetzt wird. Nach Privatmeldungen, die die.Franks. Ztg/ erhielt, haben die Deutschen die Marne an verschiedenen Stellen überschritten und Montmirail erreicht. Französische Beruhigungsville». Mit welchen Mitteln die französische Negie rung die Bevölkerung zu beruhigen versucht, zeigen folgende Meldungen Stockholmer Zei tungen K.-s Bordeaux: Das italienische Ultimatum an Österreich steht bevor. Der neue italienische Höchstkom mandierende General Nave hat nur noch die Papstwahl abwarten wollen. — Die zweite englische Expeditionsarmee von 100 000 Mann bereitet die Einschiffung vor. - Fünf deutsche Armeekorps mußten aus Frankreich und Bel gien zum Schutze Posens zurückbeordert wer den. — Lord Kitchener redet von einem noch geheim zu haltenden furchtbaren Faktor, der das Kriegsglück wenden soll Mw. usw. - Wenn nicht alles täuscht, wird Herr Kitchener wohl sein Geheimnis bis nach dem Kriege be wahren ! Als Fischer verkleidete Engländer. Eine größere Anzahl gefangener Engländer, etwa 1S0, passierten am Donnerstag von Rheine kommend, den Osnabrücker Hauptoahnhof. Wie dem .Osnabrücker Tageblatt' dazu mit- geteiit wiiü, hatten die Engländer, als Fischer verkleidet, versucht, in der Emsmündung Minen zu legen: dabei wurden sie jedoch von deutschem Militär üver- ratcktund lestgenommen, nachdem sie gezwungen worden waren, einige bereits gelegte Minen selbst wieder auszufischen. Untergang eines cngUsk cn Kreuzers. Der englische Kreuzer „P athfinder" stiesr 26 Meilen von der Ostsecküste Eng lands auf Minen und sank. Ein grosicr Teil der Besatzung ist mit untergegangen. Der Kreuzer „Pathfinder", 1064 ge baut, hatte 263 Mann Besatzung. Seine Wasserverdrängung betrug 3066 Tonnen. Die .Times' vom 2. d. Mts. enthalten eine Nachtragsoerlustliste der Admiralität, in der Namen der Besatzung der geschützten Kreuzer „Arethusa' und „Fearleß", sowie der Torpedoboots Zerstörer „Druid", „Laertes" und „Phönix' enthalten sind. — Demnach scheint die englische Flotte schon ansehnliche Verluste erlitten zu haben, und man kann es verstehen, daß die englische Flotte nicht den Kampf mit der deutschen aufsucht, wie es das englische Volk verlangt. Niederlage der Serben. 6000 Gefangene. Der ,Voss. Ztg.' wird von ihrem ins öster reichisch-ungarische Hauptquartier entsandten Berichterstatter gemeldet: Viertausend Serben, die bei Mitrovitza an der Save die österreichischen Linien zu durchbrechen versuchten, wurden gefangengenommen. Die Serben hielten offenbar die Gelegenheit sür eine Offensive geeignet, da ein großer Teil der ursprünglich gegen Serbien kämmenden Truppen nach dem nördlichen Kriegstheater abgezogen worden war. Ihre Angriffskraft scheint aber durch die früheren Kämpfe trotz längerer Ruhepause schwer beeinträchtigt worden zu sein. Nach weiteren Meldungen erhöht sich die Zahl der bei Mitrovitza ge fangenen Serben auf fünftausend. M. Müller. Griechenland und die Türkei. Die .Südslawische Korrespondenz' meldet, ihr Konstantinopeler Vertreter habe im Auf trag des Großwesirs eine Erklärung erhalten, wonach die in den letzten Tagen mit einer gewissen Absichtlichkeit verbreiteten Nachrichten über eine bedenkliche Wendung im Verhältnisse der Türkei zu Griechen land grundlos sind. Es ist falsch, wenn man behauptet, daß die Türkei gegen Griechen land rüstet. Mit Griechenland wünscht die Türkei, sich in Frieden über die Jnselfrage zu einigen und glaubt an die gleichen Absichten in Athen. — Die türkischen Rüstungen sind also gegen eine andere Macht gerichtet. — Die türkische Militärverwaltung läßt durch Trommelschlag die Reservisten und den nicht ausgebildeten Landsturm bis zum 45. Lebensjahr ausfordern, sofort einzurücken. Das geschieht natürlich nicht zu Paraüezwecken. Neue Kämvfe in Polen. Aus Wien wird amtlich gemeldet: Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes macht folgendes bekannt: Aus den schon gemeldeten abermaligen Kämpfen der Armee Dankt, gegen die de Feind mit der Bahn namhafte Verstär kungen heranführte, wurde bekannt, da« namentlich eine Gruppe unter dem Veseli des Feldmarschalleutnants Kestranek einen starken Angriff der Russen blutig ab wies und hierbei weitere 600 Ge fangene einbrachte. Sonst heirscksi aus den Kriegsschauplätzen verhältnismäßig Das Gerücht, daß die Armee völlig er- schöpft die Gefechte abgebrochen habe, oe' stätigt sich also nicht. Man dar! vielmehr für die nächsten Tage größere Ereignisse am dem russisch-österreichischen Kriegsschauplatz er bollen. PoLMcke Kunälcbau. Deutschland. * Die Mitglieder der deutschenBot' schalt in Tokio und der deutschen onsulm in Japan sind am 31. August auf dem amer kanifchen Dampfer „Minnesota' nach de Vereinigten Staaten a v g e r e ist. ' Dem Bundesrat wird in den näcW Tagen der Entwurf einer Verordnung vorg legt werden, nach der die Amtsdauer o gegenwärtigen Vertreter der Arbeitgeber un Versicherten über den 31. Dezember 1S11 d aus soweit verlängert wird, daß es MM ist, die Arbeiten sür die Wahlen um etiv ein Jahr hinauszuschieben. hat seine Ursache darin, daß dem Rei« kanzler mitgeteilt ist, daß in den mancherOberverficherungsämter zurzeit Wau von Vertretern der Arbeitgeber und dA « sicherten im Gange seien. Diese Wad können kein wirkliches Bild von dem Gew willen der Wählerschaft jetzt ergeben, weU große Zahl der Wähler zum Kriegsdienst - gezogen und daher in der Ausübung Wahlrechts behindert ist. ,, 'Der Reichstags-Abgeordn Dr. Frank ist bei einem Sturmangnst der Gegend von Luneoille gef°l Dr. Frank hatte sich als Kriegsfreiwilliger u. meldet. Gleich am ersten Tage, der i°n . Gefecht auf französischem Boden braM,! er den Tod. Dr. Frank gehörte der B demokratischen Fraktion an. Frankreich. „<»-1 * Das französische Kriegsministerium, die Bildung eines neuen Er^ Fremd ent egion - Regimentes- x große Anzahl von Legionären deuli^, Abstammung in den beiden stehenden Regimentern, deren Wirkung seit isher Nordafrika war, läßt es niM u raten erscheinen, diese Trusts in Europa zu verwenden. , der Desertionen von deutschen Legionäre» , seit Kriegsbeginn erheblich Me^m namentlich bei den in Marokko verwen» Abteilungen. Das dritte Fremdem«»^, regiment soll vorzugsweise aus Leuten ' scher und romanischer Abstammung belle» Italien. fei 'Aus Rom wird gemeldet, daß em° ersten Handlungen des Papstes,^ Appell an die Mächte sein wird, den Kl , im Interesse der Menschlichkeit eur' stellen. — Bei dem Empfang des » matischen Korps beim Heiligen Stuhl " der Doyen des diplomatischen Korp-c,.,^ Botschafter Österreich-Ungarns beim Stuhle, eine Ansprache, tn der die kM'aus' Gefühle, tiefste Ehrfurcht und Verehrung gedrückt wurden. Der Papst antworle^. dem er die herzlichsten Gefühle sür alle -st» ausdrückte und wünfchte. daß die zwischen dem Heiligen Stuhle und den tretenen Mächten die gleichen bleiben w° Nach dem Empfang besuchte das diplom» Korps den Kardinalstaatssekretär Ferrum- Balkanstaaten. ,, .„Mn 'Die in Durazzo eingezogenen -"vun^ Aufständischen haben Burhan iil Effendi, einen Sohn des Sultans Hamid, zum König von Alb arne' wählt. Albanien soll ein von der Turic abhängiges Königreich werden. <>ur gx, steht ihm ein Staatsrat, an dessen ^ek wieder aufgetauchte Esiad-Pascha unv Kommandant von Durazzo Jrsan-Beil. der Doktor sagte, daß Sie in einigen Tagen wieder aufstehen können.' „Ich hoffe auch — jetzt fühle ich mich aller dings etwas matt. . .' „Ja, das glaube ich. Also ich schicke Ihnen etwas zum essen, dann ruhen Sie sich und schlafen tüchtig aus. Morgen werden wir dann weiter sehen. Adieu, Herr Hammer." „Adieu... ich danke Ihnen, Herr Oder amtmann . . „Ach was! Werden Sie mir nur rasch wieder gesund.' Damit nickte Herr Krüger Herbert freundlich zu und verließ das Zimmer. Herbert sank aufatmend in die Kissen zurück. Er fühlte sich matt und müde, es war so wohl tuend. sich in dem bequemen Bett ausstrecken zu können. Er schloß die Augen und ver suchte nachzudenken: aber sein Kopf schmerzte ihm noch, das Denken wollte ihm nicht recht gelingen, es war mehr ein Träumen, und im Traum glaubte er wieder das lieblicke Gesicht zu iehen, daß er draußen auf dem Anger erblickt und dessen Anblick ihn doch so erschreckt hatte. Er glaubte, das lieb liche Gesicht mit den veilchenblauen Augen und den braunen Locken beugte sich über ihn — er schlug die Augen auf und sah in das runzelige Gesicht einer alten, sauber und ein fach gekleideten Frau. „Wer find Sie? Was wollen Sie?" fuhr er auf. „Still, still, lunger Herr," entgegnete die Alte gutmütig lächelnd. „Ich tue Ihnen ja nichts zu leide — ich bringe Ihnen da etwas kaltes Fleisch und eine Taste Milch . . .' „Ah, Sie sind die Haushälterin!" »Jawohl, junger Herr ... Frau Walter ist mein Name. Ich bin schon an die vierzig Jahre hier auf Domäne Wendhausen, mein Mann war Wirtschafter auf dem Hofe, er starb vor fünf Jahren — der gute, alte Mann . . . aber wollen Sie nicht etwas ge nießen, junger Herr?" Herbert aß und trank etwas und fühlte sich dadurch ersrisckt. „Sie sind also schon lange hier in Wend hausen?" sragte er. „Ja, so lange ick denken kann," entgegnete die Alte, indem sie sich behaglich in dem Lehnstuhl neben dem Bett niederlieh. „Als sechzehnjähriges Ding kam ich als Küchen mädchen hierher, nach vier, fünf Jahren wurde ich Köchin und dann heiratete ich den Wirtschafter, meinen guten Walter. Das sind nun vierzig Jahre her . . ." „Herr Krüger war damals noch nicht hier?' „Ja doch, aber nicht als Pächter; denn sein Vater hatte die Domäne gepachtet, Wendhausen ist seit fast einem Jahrhundert in der Familie Krüger. Es ist wie ein eigenes Gut." „Ja, das glaub' ich. Hat Herr Krüger Kinder?" „Ja, einen Sohn und eine Tochter: Herr Albert ist Leulnant bei den Husaren. Fräulein Rosa ist a>er noch zu Hause, eine liebe junge Dame. Sie führt den Haushaft, seit die Frau Oberamtmann tot ist — das sind nun drei Jahre . . ." »Und sonst ist niemand im Hauke?" „Ei. ja dock — da ist seit einigen Monaten unter Getellschaftsfräulein. Fräulein Rosa fühlte sich to allein und da nahm sie Fräulein Martini zu sich .. „Martini, sagen Sie?' „Ja, so heißt sie." „Martini — Else Martini?" M „Ja, Else ist ihr Vorname "^den nettes, hübsches Fräulein — und die jungen Damen haben große Fre"" geschloffen. Aber was haben Sie? Sie müde?" „Ich möchte allerdings etwas sH^^FeN- „Na, dann will ich mich in das -st. zimmer setzen. Ich habe mir meine S ' mitgebracht. Wenn Sie mich wünschen, Sie mich nur." . Miste „Ich danke Ihnen. Ick glaube, iw jetzt einige Stunden schlafen. . -" . „ hefte „Tun Sie das. Schlaf ist der ° Doktor, pflegte mein guter Alter zu M und er hatte recht. Ich stelle Mnen Glas Milch auf das Nachttischchen, wenn durstig sind." „Ja, ich danke ..." s,-kUM> Herbert drehte sich nach der AdNd als ob er schlafen wollte. Die Alte .^en sich leise. Aber der Schlaf floh de, Augen. Er dachte über das seltsame o mentreffen mit Este Martini nach, „lassen willen er Vaterhaus und Heimat her und als abenteuernder Heimatloser Fremde umherirrte. Wie kam Wendhausen in die abhängige StAUng^^ Gesellschafterin? Wenn auch die V ^aren, ihres Vaters nicht gerade glanzen haß so stand es doch nicht so schleckt um ? des sich Else ihren Lebensunterhalt außA» auf Vaterhauses hätte verdienen muffen, Zeit ihre Mitteilungen gespannt. Seit man hatte er nichts aus der Heimat geh zur Der der, ui Ehre zr dem Vi redung, werden deutsche iegen, Laufe schichte Sturmr Ackstän Krieg h Hestern der Re jn einer Wen Nation -Wir in und all zeugunc müssen o Fürs ^age, h gäbe, p 'seren.
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