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llgemeiner Anzeiger. Amtsblatt Nir öie Ortsbehsr-e uni -e« Gememöerat z» Bretnig. Lokal-Aazeiger für die Ortschaften Bretnig, Großröhrsdorf, Hauswalds, Frankenthal and Umgegend. »tt »S,e«iine »nzttger orschrint «öchontlich pvot Mal: Mittwoch und Sonnabend ''"»kmentrprei« in«, d.« allwöchentlich beiz,geb,neu .Illustriert«, Unterhalt »mg»blattes- tttejghrlich ab Schalter 1 Marl, bei freier Zusendung durch Bote« in« -au« 1 Mark du,« di. Post 1 Mark «kl. Bestellgeld. J«ser«te, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., i« amtlichen Leile »0 Pfg., s»»b« Bestellungen auf Ken Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch »us«M sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — »et größeren Aufträgen und Nieder» Holungen gewähre« wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate biU-A wir für di, Mittwoch-Nummer bis Dinrstag vormittag l/,11 Ahr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag ' »11 Uhr «in,»sende«. LSristleidmg, VruL und Verlag von N. Schurig, Dretnig. Sonnabend, -en ^2. September 1914. 24. Jahrgang VertN»-» «LchMche». , V.L. In den gegenwärtigen Zeiten der ».Men Erhebung uno vegeistrrun, ist mit ii, » >'iten Kreisen ein Widerwille gegen Nachäffung französischer und englischer ft,, Stoß geworden. Um diesen Willen, Mui eg ,o» dem bisher allzu maßgeben- Utlande frei zu machen, zur Tat »erden ' "uß Eine eigene deutsch, Form der schaffe »erden. Dies« Aufgabe kann i„ Mbsi «,rden durch die gemeinsame Arbeit ris». Miellen, kaufmännischen und künstle» ^fte. E* hat deshalb der Deutsche d-sien -erdienstvolle Tätigkeit in. "f da» Schaffen deutscheigenarliger »> nunmehr schon allseitig anerkannt "en Retch-au,schuß für d-ntsche Form n g.rusen, dem neben verschiedenen (darunter auch der au» SeishmnerS- gültige Bruno Paul) au» die V-r- putschen Damenhutfabrikanten und »zz ^»'iderinnen angeyören. Anregungen ^ls» sind an die Geschäftsstelle de» *L"kdund" in Berlin, Schöneberger , - Uchte«. H,. Auf Grund von § L der Kaiser- ""dnung vom 31. Juli ist, wie un« E"°"bekammer Zittau mitgeteilt . ^"anzler (Reichs-mt de« Innern) ^"fuhr sächsischer Kohlen und Koks« """"" Bedarf Oesterreich-Ungarn« » gestattet worden, unter der Bora»«- H »ortselbst gleichsfall« keine Beden- und Oesterreich der Ausfuhr Braunkohlen keine Schwierigkeiten jtfhgg sächsische Kriegsministerium ^,i>»Eusrag« über die Berechnung der der Freiwilligen de« Sächsischen de» »und«« Deutscher Militär- r. stellt, ist zwischen Krieg«sreiwilligen i» unterscheiden. Die KriegS- »"""s» " ?>"dr« auf Kriegsdauer aufge- ^i der Demobilmachung oder htk Truppenteile zur Di«position »'k rntlaffen. Diese entscheiden sp^e« Dienst-Berhältnis. Die ''d di, « ? »ird verschieden sein, je nach- ti ^treffende« noch nicht militärpflichtig »na . "jahr, de« das 20. Leben«- st «ird —, militärpflichtig oder wehr militärpflichtig sind und nach dem * militärischen Lu«bildung. Die iw,, werde« nach veendigung de« , 'Ur Ableistung ihrer gesetzlichen li-E?" Dienst zurückbehalten, also «in» ^8 iwilltge fstr in.g«s-mt 1 Jahr, di. »H« der Waffengaltung 2 oder 3 'dz.,.^ bereit« abgeleistete Dienstzeit M Ablauf der gesetzlichen Dienst- ^>«chnkt bei späterer Wiedereinstellung Biertisch bildet den Unter- !> h,^°ss selbstverständlich der Krieg. Einer ^llt an die anderen die Frage: > u»V°«enn, »a« jetzt Frankreich, Sng- Xn.! ^"^and machen?- Da niemand "t; "et, gibt der Fragesteller selbst die Snt- die «nfangtbuch- »serl- Dankbarkeit- ein "le .Punischen Treue-. Der de« Wlosoph Professor Rudolf Tucken in ,, Merle sich in der Halbmonat«schrist «ortrapp- über den bisherigen Verlaus un» verurteilt dabei namentlich s surfst,n Weise da« Verhalten Japans. Schlimmste oon allem ist, >», banzer Ttaat die elementarsten Grund- ldl°ral mit Küße» tritt, und da« ist »1 p"> >»sch«hen. Sir haben redlich ^gearbeitet, den Japanern dis west liche Kultur zu übermitteln, wir haben Lehrer und »erzte dorthin gesandt, unser Gesetzbuch hat dort zum Vorbild, gedient. Wir haben di« zu diesen Tagen zahlreiche Japaner gast freundlich bei un« ausgenommen und sie an all unserer Kulturarbeit teilnehmen lassen. Und jetzt, wo sich die erste Gelegenheit bietet, fallen sie wie Raubtiere über un» her, um unser Eigentum an sich zu reißen. Und sie tun da» in einer Weise, bei der man zweifeln kann, ob sie mehr feig oder frech ist. St« ist im höchsten Maße feig, weil die Japaner zu genau wissen, daß wir zurzeit in Ostafie« keine genügende Macht haben, den Raub zu ver hindern, sie ist in ihrem Tone in einer Weis frech und schamlo«, daß ein außerdeutsche« Blatt dies das Unverschämteste nennt, »aa die Weltgeschichte kennt. Zur Bezeichnung eine« zugleich undankbaren, feigen und freche« Menschen bietet unsere Sprache ein einfache« Wort, da« Wort „Schurke-; nun wohl, das japanische Volk hat sich schurkisch gegen un» benommen, e« hat sich selbst damit vor dem Rtchtstuhl der Weltgeschichte gerichtet. Die Röm«r sprachen von panischer Treue, um einen besonder» hohen Grad von Untreue zu bezeich nen ; ich schlage vor, daß wir in Zukunft eine hesonder« krasse Undankbarkeit japanische Dank barkeit nennen oder vielleicht auch in direkter Wendung ein« besonder» abgefeimte Schurkerei al» japanische Schurkerei bezeichnev.- Fischbach, s. Sept. Am Sonntag nachmittag in der 4. Stunde fuhr da« Auto mobil de» Herr« Rittergutsbesitzer« Elau«. Rennertdorf an der Stolpener Straße ober halb de« hiesigen Schulhause» in den Slraßin- graben. Da» Auto überschlug sich und begrub den Lenker unter sich. Er wäre wahrscheinlich erstickt, wen« nicht et« zufällig vorüberfahren der Radler sofort Hilse geholt hätte. Zum Glück b«sanden sich keine weitere« Personen im Wagen. Der Lenker selbst hatte einige Quetschungen an der Brust, an Armen und Beinen erlitten. Da» Unglück ist dadurch herbeigesührt worden, daß die Strucrung vir« sagt«. Nach de» Worten de» Lenker» scheint aber ein noch größere» „Unglück- verhütet worden zu sei«: „Nun wollte ich morgen heirate«. Da wird wohl nicht» «erde«.- Dr« » de « , 8. Sept. Lin großes «er- »ächtni« hat der verstorbene privatisierende Ehemiker Herr Karl Hermann Gocht der Stabt- gemeind« Dresden mit rund SKOOO Mark, der Stadtgemetnde Loschwitz mit rund 100000 Mark und der Gemeinde Klotzsche mit rund 24000 Mark hinterlassen. Die Zinsen de« der Gemeinde Loschwitz,»sollenden Kapital» sollen zur Ausstattung armer Konfirmanden, für die Tuberkulosefürsorge, für die Ferienpflege armer Kin)er, für Freibetten in Krankenhäusern, für die Ktnderbewahranstalt und für andere Armin- und Kravkenbedürfniffe verwendet »erde». Da» Erbteil der Stadt Dresden ist der städtischen Zweckvermögensstiflung anzu gliedern und al» „E. H. Gocht-Stiftung- zu erhalten, deren Zinsen für Freibetten i« den städtischen Krankenhäusern, dem Säugling», hei», der städtischen Heil- und Pflegeanstalt, dem Fiedler- und Luisenhau» zu verwenden sind. In diesen Anstalten sollen vorzugsweise Kinder Berücksichtigung finden, aber auch für andere Armen- uns Krankenbedürfniffe sollen au« den Zinsen der Stiftung Unterstützungen gewährt »erden können. Die Zinsen de» der Gemeinde Klotzsche zugefallenen Kapital» sind zu» Nutzen der Armen bez». bedürftiger Kran ker zu verwenden. Dresden, 8. Sept. An da« General- Konsulat d«r Vereinigte« Staaten von Amerika in Dresden hat der Rat zu Dresden unter dem 31. August ein Schreiben gerichtet, in de« er den Mitgliedern der Dresdner ameri ¬ kanischen Kolonie, die sich in den Dienst de« Roten Kreuze» gestellt habe«, für ihr hoch herzige» Verhalten den besonderen Dank de» Rate« «»«spricht und zugleich die Versicherung abgtdt, daß di« städtischen Behörden alle« tu« «erden, um den Mitgliedern der amerikanischen Kolonie den Aufenthalt in Dre«den «ährend der jetzigen KriegSzeit in jeder möglichen Weise zu erleichtern. Daraufhin ist ,« Händen de« Oberbürgermeister« Dr. Beutler ein Schreiben de» Generalkonsul« an den Rat zu Dre»den eingegangen, in dem für da» gütige Schreiben, von dem eine Abschrift an da» Staats departement in Washington übermittelt werde» solle, gedankt wird. Gleichzeitig «ird dem Oberbürgermeister und den anderen Rat«mit- gltedern die höchste Anerkennung für da« außerordentliche Entgegengekommen der Stadt behörden und der Einwohner gegen die Ameri kaner zu» Ausdruck gebracht. Ader nicht nur oon amerikanischen Untertanen, sondern auch von britischen Untertanen und französischen Bürgern, welche in Dresden leben, habe er oon »er mehr denn großzügigen Behandlung, vie ihnen bisher zuteil geworden und die sie nie »ergeffen würden, gehört. Loschwitz. (Zur Nachahmung!) Der hiesige Ratskeller hat die französische Bezeich nung „Restaurant- durch da« gut« deutsche Wort „Gastwirtschaft- ersetzt. Lauter, 8. September. Die Leiche einer unbekannten Frau wurde im hiesige« Ttaal»- sorstrevter aufgefunden. E« liegt offenbar «in Verbrechen vor. Ein der Tat Verdächtig» ist in Aue verhaftet worden. Die gerichtliche Untersuchung ist im Sange. — Der Bürgermeister von Gla » hütte verbietet «egen eingetretenen Wassermangel» in der städtischen Wasserleitung die Entnahme von Wasser zum Bleichen der Wäsche, Sprenge« der Gärten, Benutzung vo« Badeeinrichtungen usw. — Eine« schrecklichen Tod durch Vergiftung fand der S jährige Soh« eine« Zimmermann» in Mitt «ldors bei Stollberg. Er hatte sich mit einer Bratheringabüchse zu schiffen gemacht und dann mit den Händen die Lippen berührt. Bald entstand ein kleine« Bläschen, da« eine Anschwellung de« ganze« Gesicht» zur Folge hatte und zum Tode de» Knaben führte. Leipzig, S. Sept. Ein Fall unver schämter Anmaßung eine« französischen Offizier« wird in den „8. N. R.- geschildert. Szene: Ein großer Bahnhof in Leipzig« Nähe. Ver wundete Franzosen fahren in langem Zuge ein. Die Unteroffiziere und Gemeinen 3. und 4., die Offiziere stolz in der 2. Klaffe. Sin fran zösischer Kapitän steigt heraus und verlangt, die Hände in din Hosentaschen, die Zigarett« im Munde, den Bahnhof-vorsteher zu sprechen. Es sei ein Skandal, herrscht er diesen an, natürlich in französischer Sprache, daß man ihm solch elende« Küpe« anveise, er verlange einen Durchgangswagen. Nachdem der Bahn- hofrkommandant ihn zunächst rnergisch Anstand gelehrt und ihn veranlaßt hatte, die Hände au« der Tasche und die Zigarette aus de« Munde zu nehmen, erfüllte er auch höflich den Wunsch de» Gefangenen nach Veränderung: Er ließ durch seine Leute eine« Viehwagen an den Zug «»schließen und verstaute den Un- ,«fried,non dort mit dem Wunsche: „Glückliche Reise». Leipzig, ü. Sept. Unter den zahlreichen Krieg»sr«iwilltgen, die in Leipzig dem Rufe zu den Fahnen gefolgt sind, befinden sich auch zahlreiche Mitglieder unsere» höchsten deutschen GerichtShoseS, des Reichsgerichts. So stehen di« ReichSgerichtaräte von Lödel, Westphal, Könige von Rsmeick, Dc. Bewer, Katlun, Dr. Hemze und Reichsanwalt Dietz — alle» meist Herren in den 60 er Jahren — teil» im Felde, teil« noch bei ihre» Regimenter« i« Lande. Andere Reich»gericht«mitzlied», die sich ge meldet haben, warte» noch aus ihre Einberufung. Hör « ttz, 9. Sept. Die ersten Nacht« fröste find hier beobachtet worden. Da« Ther mometer sank aus Null, so daß vtelf«ch di« Gurke«, Bohnen us». erfroren waren. ver Kleinkrieg sur Zee. Vizeadmiral z. D. Kirchhoff schreibt t» der „Tägl. Rdsch.»: Bon allen Seiten laufen fast täglich Mel dungen ei«, daß unsere im Lu»la«d stationier ten Kreuzer und Hilf«kreuzer feindliche Kriegs schiff« fest «»gepackt und mehr oder minder schwer beschädigt haben (in Ostafien, im Mit telmeer, i« Westindien). Kerner sind von »»se ren Schiffen schon mehrfach englische Kauf- sahrteidampser in alle« Meeren zerstört ooer weggenommen worden. Die Abschließung Deutschland« vom Wrlt-Telegraphennetz, somit die strenge Zensur in England und de« übri ge« feindlichen Ausland läßt wohl unbedingt den Schluß zu, daß unsere Kreuzer und Hilfs kreuzer mit weit größerem Erfolg al» ange geben in den ferne« Meeren tätig gewesen find, ja auch jetzt noch sich dauernd un» mit Erfolg bei der Arbeit befinden. Die Zeit wird lehren, wa» unsere Schiffe zuwege ge bracht und welchen Schaden sie der englische» Schiffahrt zugefügt Haven. Die» erfolgreiche Vorgehen zur See hat schon vielfach Früchte getragen. In Verbindung mit der Wegnah«« englischer Schiff« und Fahrzeuge in der nahe» Nordsee, sowie den Fällen der Zerstörunß englischer Krieg»schiffe sowie englischer und neutraler — aber noch nie deutsch«! — Kauf- sahrteischiffe durch Mine«, die a« der engli schen und belgisch«« Küste und i« Kanal, so wie anscheinend auch «eiter in die Nords«« hinein, von englischen Schiffen gelegt worden sind (während Deutschland bisher nur an d«r englischen Küste allein Minen gestreut hat)» ist in England bereit» eine hochgradige Ner vosität hervorgerufen. England sieht die Zeit schon nahe, wo kei« neutrale» un» auch ein englische» Schiff sel tener e» wagen wird, englische Häfen ««zu laufen, da ihnen überall große Gefahr droht. Damit hängt eng zusammen ein Nachlassen der Zufuhren jeglicher Art, wo» wieder«« Teue rung und Not tm Gefolge haben wird. Bi» vor kurze« ist «« der englischen Re gierung noch gelungen, die Gefahren abzu leugnen, welche schon seit Wochen der eigene» und neutralen Schiffahrt durch den Kreuzer- und Minenring in bedenklicher Ausdehnung drohen ; jetzt aber sind die englischen Handel», kreise und der größere Teil der Bevölkerung darüber schon ziemlich eingehend unterrichtst und infolgedessen sehr erregt. Die tm Gefolge de« Kleinkriege« sich unmit telbar zeigende schwer« Gefahr legt sich bereit«fläh- mend auf viele Kreise in England; wir wer den «instweilen tatkräftig in dieier Richtung sortfahren zu handeln, um in dem Volkswirt- schast»leben England« wettere Verheerung«» anzurtchten. Vorläufig heißt «« also: Warten un» mit Mitteln de« Kleinkriege» oder de« „Kriegeü gegen den Handel- unseren Gegner aus jed« denkbare — und völkerrechtlich gestattete Art zu schädigen. Denn durch letztere Rücksicht» nahm« unterscheidet sich ja vei allem da» deutsche Handeln von dem englischen, da» nur roheste Willkür und schnödeste Rückficht»lostgkeit kennt, wi« wir die» säst täglich «fahre». Kirchennachrichten von Bretnig. 14. Sonntag n. Trinitatt»; 8 Uhr: PreoiH- gott»»di«nst.