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ich bin so glücklich, daß ich Dich gefunden habe, nun Edie grauen Schleier, die vor meiner Zukunft lagen, auf fortgewischt. Ich sehe jetzt alles so klar vor mir." ,Tenn Annemarie nicht zu sehr von der Schwere des Augen- benommen gewesen wäre, so würde ihr die jähe Wand- das sind ja schließlich alles Zukunftsträume," fügte er selbst hinzu, als Annemarie nun doch etwas erstaunt aufhorchte. War das denn überhaupt derselbe Mann, der ihr noch vor wenigen Minuten den Eindruck eines von einer schweren Last bedrückten Menschen machte? Der da jetzt auf einmal fo sicher und zuversichtlich über feine und ihre Zu kunft verfügte, als habe er bereits alles im voraus bis in jede Einzelheit überdacht? Als Annemarie am Abend in ihrer stillen Stube vor dem Bilde ihres Vaters saß, überkam es sie immer mehr wie eine kalte Ernüchterung. Ihr Großvater hatte die nachträgliche Werbung Koczierowskis ziemlich freundlich ausgenommen, er hatte sich auch mit dessen Vorschlägen einver standen erklärt, wenn er auch, wie er mit resigniertem Lächeln hinzufügte, es lieber gesehen hätte, wenn die Hochzeit möglichst bald stattfinden und die heimliche Ver lobung vorher vermieden werden könnte. Annemarie hatte ihren Bräutigam nach dieser Unterredung in die Halle hin ausbegleitet und hier hatte er sie zum ersten Male in seine Arme genommen. Sie hatte sich scheu von ihm losgemacht, und da war er mit einem höflichen: „Ver zeih', mein Kind, aber das ist nun mein Becht und sogar meine Pflicht," noch ein mal auf sie zugetreten und hatte sie auf dieStirn geküßt. Eswarihrvorgekommen, als wenn er auf das „Pflicht" einen be sonderen Nachdruck gelegt hätte. Und ehe sie sich dessen bewußt war, rollte ihr eine schwere Träne über die Wange. Sie kam sich so einsam und verlassen vor, wie noch nie in ihrem Leben. Selbst in den ersten Tagen nach dem Tode ihres Baters hatte sie das kaum so empfunden, wie heute an ihrem Verlobungstage. Ein Ehepaar, von dem zehn Söhne zu den Fahnen geeilt sind. seinem Wesen aufgefallen sein, — die Sicherheit, mit ? einen schon völlig vorbereiteten „Aktionsplan", wie er fMle, oor ihr entfaltete. Sie wollten ihre Verlobung erst «Ws veröffentlichen, weil Koczierowski der Ansicht war, Drauf! Deutsche Jungen, verteidigt es heiß! Auf, Brüder! Doran! Schützt lllann für Mann das Deutsche Reich! (B. k.M ) vom trauten Herde treibt ihr uns fort . . Bald raucht die Erde von Blut und Mord. Daß Heim und Herd nicht fallen darf, Sorg', deutsches Schwert, das wuchtig scharf. Für Deutschlands Lhre nnd Deutschlands Glück, Und keiner kehre besiegt zurück! Ihr Feindesfüchse, ihr Räuberbrut, Die deutsche Büchse — noch zielt sie gutl Zum fällenden Streich — ^entschieden: Ihr wollt den Krieg! den Frieden. Gott gebe uns Sieg! ^efln starren . . . Ihr habt's gewollt! was wir errungen mit deutschem Fleiß — Harren: der Würfel rollt. D—f' — '--f --------- ves ^«uplmanns Feldpostbrief. Lin Hauptmann der Reserve, der 500 brave Marinemannschaften dem Drt ihrer Bestimmung zuführte, hat im Lisenbahn- zuge einige kraftvolle Verse ausgezeichnet, die er mit der Feldpost seinen Freunden zugeschickt hat. Das Gedicht lautet: Eingezogene Reservisten passieren die Neue Wache am Kaiser-Franz-Josef-Platz in Berlin. Den hatte sie sich in ihren Mädchenträumen, mit den Freundinnen im Pensionat, einst ganz anders ausgemalt. Jetzt waren diese Träume längst verschwunden in der Sorge um den Großvater und das Gut, das ihr einst zufiel. (Forts, folgt.) Diesen Sommer alle Hände voll zu tun haben würde, die w ein besseres Fahrwasser zu lenken. Als ihr er- Verlobter aber würde sein dauernder Aufenthalt auf ^aie nur zu Gerede Anlaß geben. Sobald im Herbste Hw Ordnung wäre, kr, nach der ofsi- Verlobung, noch kurze Zeit nach fliehen, um Vorle- HHÜber Moorkultnr Die zahlreichen A^uf der Malchen- vldmnrk sollten in '^chxn umgewan- V? der verwüstete ^.Maud allmählich , 'Met werden. E weißt Du, — ich ih 7 »er gute Neukirch erste sein, der tzg Leisten über mein — er ist ein 'M; Ar Kerl, dem löblich auf die paar V die er für mich « hat, nicht an- kann. Vielleicht sh .Wir ihm sogar ^AmalSchlarentin wn oder gar —aber 37«