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Amtsblatt für die Ortsbehorde und de» Gememderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Graßröhrsvorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend. > Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend ^kinentsprei» inkl. des allwöchentlich beizegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" Ehrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« l Mark Innige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., im amtlichen Teile 20 Pfg., sowi» Bestellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei gröberen Aufträgen und Wieder» Holungen gewähren rrtr Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag >,»1I Uhr einzusenden. SckriMeitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Sonnabend, den 29. August 1914 24. Jahrgang schweren nur bas GeschäslSversahren. — Amnestie für Fremdenlegionäre. Se. Maj. der König gewährt durch folgenden Er laß deutschen Fremdenlegionären Amnestie: „Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden, König von Sachsen usw., wollen innerhalb ve« Bereichs unsere« Begnadigungsrecht« den jenigen Fremdenlegionären deutscher Abstam mung, die sich der Fahnenflucht (8 6S M. St. G. B.) oder der Wehrpflichtosrletzung (8 140 R. St. G. B.) schuldig gemacht Haden, hinsichtlich der verwirkten Freiheit«. undEhren- strase Begnadigung in Aussicht stellen, wenn sie während de« gegenwärtigen Kriege«, spätesten» aber innerhalb dreier Monate vom heutigen Tage ab gerechnet, stch bei einem deutschen Truppen- oder Marineteil, einem deutschen Kriegsschiff, einem deutschen Konsulat oder in einem deutschen Schutzgebiet zum Dienst OertliÄsS und GLchsUÄe». Bretnig. Um die Sache unsere« roten Kreuzes recht tatkräftig zu unterstützen, wird gegenwärtig in unserem Orte (wie auch in Großröhrsdorf und Hauswalde) durch unser« wackeren ZünglingSverrinsleute eine Haus sammlung unternommen, die wir durch recht reichliche Gaben zu unterstützen bitten. Es kann eine einmalige Spende gegeben werden oder man kann sich auch verpflichte», monatlich einen bestimmten Prozentsatz seine« Einkommen« dem roten kreuz zur Verfügung zu stellen. Die Verteilung der Gaben erfolgt so, daß ein Viertel der Zentrale de« roten Kreuze« zufällt, ein Viertel erhalten bedürftige Familien de« Orte«, würde also in Bretnig dem bereit« gegründeten vilf«au«schuß zuslteßen, ein Viertel Leutnant d. Res au« Berlin, verm. Bericktigungen zur Verlustliste Nr. 1. Garde-Reiter-Regiment. 4. Eskadron. Die al« vermißt gemeldeten Gefreiter Reichel und Gardist Schubert sind zurückzekehrt. aus Dürrröhrsdorf, A. H. Pirna, Müller, Max, Gardist aus Zittau, verm. Hartmann, Max, Gardist au« Nauendorf, A. H. Bautzen, verm. Gläßer, Willy, Gardist aus DreSden-Löbtau, verm. 4. Eskadron. Richter Artur, Gardist aus Bieberach, AmtSh. Großenhain, verm. Hennig, Willibald, Gardist aus Großröhrsdorf, AmtSh. Kamenz, verm. Hawliczek, Leopold, Gardist au« Ratibor, verm- Jahn 2, Hermann, Gardist a»S Mühlberg, Kreis Liebenwerda, »erm. König, Reinhold, Gardist aus Poffen dorf, AmtSh. Dippoldiswalde, verm. Löffler, Walter, Gardist au« Waltersdorf, Kreis Neustadt (Pr.), verm. v. d. Decken, Buchard, Einj.-Freiwilliger Unteroffizier au» Kammer deich b. Hamburg, »erm. Wannschmtdt, Artur, Gardist, Reservist au» Dresden, verm. Krügel, Max, Gardist au« Barnitz, AmtSh. Oschatz, verm. Krug v. Nidda, Hermann, melsen. In besonderen Fällen wird «ine Frist» erlängerung stattfinden. ÄuSgeichlossen von dieser Gnadenerweisung bleiben diejenigen, die zu Zuchthausstrafe verurteilt oder aus Grund eines gerichtlichen Urteils aus de« Heere oder der Marine entfernt worden find oder im gegenwärtigen Kriege gegen Deutsch land gekämpft haben. Da« Kriegsministerium und das Justizministerium haben für die schleunige Bekanntmachung und Ausführung dieses Erlasse« Sorge zu tragen. — An Bord der „Stralsund", die in Ge- meinschast mit der „Straßburg" den kühne« Husarenstreich gegen englische Schiffe auSsuhrte, befindet sich auch ein P i r « a e r. Von dem Landsmanns geht dem „P. Anz." ein Feld postbrief zu, in dem er den Vorgang näher beschreibt. Der Brief lautet.' Um meinen Pirnaer Landsleuten von unserem ersten Matrosenstreich etwas erzählen zu können, soll der „Pirnaer Anz." mir bitte behilflich sein; denn sonst erfahren meine Ptrnschen Landtleute doch so wenig von uns. Also wir fuhren am Montag früh rau», um an die englische Küste zu gelangen. Die „Stralsund", auf der ich selbst bin, und die „Straßburg" find beide „tip top". Gegen 1 Uhr nachts durch« brachen wir die feindliche Vorpostenkette, ohne bemerkt zu werden. Gegen K Uhr kreuzte ei« feindlicher Flieger, der uns jedenfalls verraten hat, denn auf einmal tauchten am Horizont 16 englische Torpedoboote und L Kreuzer auf. Jetzt ging» natürlich lo». Alarm, 1, 2, 3 stand alles auf seinem Posten, ein jeder mit dem Gedanken: „Ran an den F«ind", haut dem Luka« die Krüken ab. Wir feuerten, wa« wir konnten. Die Engländer schaffe« schlecht, denn wir bekamen keinen Schuß. Wir zerschossen 2 Torpedoboote und die „Straßburg" 2 Unterseeboote. Die anderen flohen in alle Winde. Sie mochten wahr« scheinlich kein deutsches Pulver mehr riechen. — Wie au« Dresden mitgeteilt wird, soll die Festung Königstein 300 gefangen» französische Offiziere ausnehmen. , VMlltMrtt llel rSchtlsche« Awee MtSegeben am 26. August 1314). f^özungen: v. — leicht verwundet, ' vermißt, A. H. ----- Amtshauptmann- N°N-) .kse-Reiter-Regiment. 2. Es- Poppe, Karl, Gefreiter aus Tanne- ^5- H. Meißen, verm. Flemming, Fritz, ? au» Wurzen, A. H. Grimma, verm. Hubert, Gardist au» Kunzendorf, Kreis Echles., verm. Welz, Karl, Gardist Es haben auch alle diejenigen, dem Landstürme I. Aufgebots angehörenden Leute zu er scheinen, die sich aus irgend einem Grunde bis jetzt noch nicht zur Landstnrmrolle ge» meldet haben, ferner diejenigen, die nach Erlaß des Aufrufes des Landsturmes aus den» Auslande zurückgekehrt sind, sofern sie nicht auf Grund der Wchrordnung ausdrücklich befreit sind. Nm falschen Auffassungen entgegenzutreten, wird besonders bemerkt, daß die 1894, 1893, 1892 und früher Geborenen, über deren Militärverhältnis noch nicht endgültig entschiede« »orden ist, nicht unter den aufgerufencn Landsturm fallen und daher auch noch nicht zur Gestellung zu erscheinen haben. Augenscheinlich Gemütskranke, Blödsinnige, Krüppel sind vom persönlichen Er scheinen entbunden. Die Militärpapiere (Landsturmscheine, Ersatzreservepässe oder etwaige Papiere über die von den Ersatzbehörden erhaltenen Entscheidungen) sind unbedingt mitzubringen. Das selbe gilt für etwa von Behörden erteilte Unabkömmlichkeitsbescheinigungen, sofern diese noch nicht vorgelegt worden sind. Wer seinen Wohnort bis zur Musterung ändert, hat dies unter Angabe des Geburtsjahres und des neuen Wohnorts sofort der Königlichen Amtshauptmannschaft zu melden. Die zu einem geordneten und gesicherten Betriebe der Eisenbahnen, der Post und Telegraphie unbedingt notwendigen festangestellten Beamten und ständigen Arbeiter sind von der persönlichen Gestellung im Musterungstermin befreit, wenn die Unabkömmlichkeitsbescheini gungen für dieselben bis zum Musterungötage hier eingereicht werden. Ueber Zurückstellungs- und Unabkömmlichkeitsgesuche wird bei der Muste rung entschieden werden. Auch diejenigen, für die die Zurückstellung nachgesucht worden ist, haben zuni Termine zu erscheinen. Landsturmpflichtige, die zur Musterung nicht erscheinen, haben ihre zwangsweise Vorführung und nachträgliche außerterminliche Musterung zu gewärtigen. Die Stadträte von Kamenz und Pulsnitz, die Herren Bürgermeister von Elstra und Königsbrück sowie die Herren Gemeindeoorstände oder ihre Stellver treter müssen am letzten Tage der Musterung bis zu deren Ende im MusterungSs lokale anwesend sein oder sich durch solche Personen vertreten lassen, welchen die Verhältnisse der Landsturmpflichtigen ihres Ortes bekannt sind. Der Iivilvorsitzende der Kgl. Ersatz-Kommission Kamenz, am 26. August 1914. Musterung und Aushebung unausgebildeten Landsturmpflichtigen aus den Geburtsjahren 1876 bis mit 1894. Kommandierende General hat die Musterung und Aushebung sämtlicher Iahr- des aufgerufenen Landsturms I. Aufgebots befohlen; das sind alle die in den Jahren mit 1894 Geborenen, die dem Landsturm bei irgend einer Aushebung weiteres überwiesen oder zu ihm aus der Ersatzreserve übergetreten h; Kinach in Frage kommenden Aufgerufenen aus sämtlichen Landgemeinden ^wtshauptrnannschaftlichen Bezirks Kamenz und den Städten Kamenz, ^8, Königsbrück und Elstra haben sich zu der im Schützenhause in Kamenz Musterung nnd Aushebung einzufinden und zwar diejenigen aus den Geburtsjahren 1876 und 1877 Montag, den 31. August d. I., früh / 8 Uhr; aus den Geburtsjahren 1878, 1879 und 1880 ^»ahme derjenigen aus der Stadt Kamenz ^eilstag, den 1. September d. Z., früh / 8 Uhr; aus den Geburtsjahren 1881, 1882 und 1883 Mtwoch, den 2. September d. I., früh / 8 Uhr; Zs aus den Geburtsjahren 1884, 1885 und 1886 "«nerstag, de» 3. September d I , früh V.8 Uhr; aus den Geburtsjahren 1887,1888 und 1889 «eitag, den 4 September d I , früh /,8 Uhr; "»!> den Geburtsjahren 1890, 1891, 1892, 1893 und 1894 Wenigen aus der Stadt Kamenz in den Jahren 4878, 1879 und L 1880 Geborenen ^Nabend, den S. September d I, früh .8 Uhr hsbintNrmrAlel in ! prsnüretcv, 7^ nicht vorgenommen worden wäre, außerordentliche Ernst der Lage ihn ^/-.letertsch gefordert hätte: Paris, 27. Aug. Inder dich- "w Ministerium eine weitere Basis > M».' Ministerpräsident Viviani dem Lebten Republik das EntlaffungS- Kabinetts überreicht. Der H hat es angenommen uns Viviani si§ r N e u b i l d u n g de» Minis- . beauftragt. Am Abend über- t Viviani vem Präsidenten folgende , "Mßttliste; Präsidentschaft: Viviani ^tefeuille; Justiz: Briand; Aus, - D-lcaffs; Innere»: Malvy; Kurland; Marine: Angagneur; ' Ribot; öffentlicher Unterricht: > öffentliche Arbeiten: Sembat, Handel: n, Kolonien: Doumergue, Landwirt- I,. virnand David, Minister ohne Porte- Me» Guesde. Zum Gouverneur von Äl "" Stelle de» DivisionSgeneral» «^General Gallieni ernannt. Michel «in Kommando unter Gallieni gebeten. »w s^ ein Erlaß im Amtsblatts er. der provisorisch sür die Kriegsvauer '»z Z' bei der Beförderung von Offizieren 1,^°nflalter abzusehen. H. Wechsel im Pariser Gouvernemenl läßt F einde Schlüffe aus di- Verhältnisse in XJ»iösischen Hauptstadt zu. erhalten die Soldaten unsere» Orte» in Form von Liebesgaben und ein Viertel bleibt zunächst als Fond« zur Pflege Verwundeter. Gebe uns der Herr offene Herzen und Hände. — Der kommandierende General des 12. Armeekorps, v. Broizem, erläßt folgende Be kanntmachung: Innerhalb de« Korpsbereiches werden sämtliche dauernden Militärverbote von Gastwirtschaften pp. hiermit aufgehoben. — Aufruf! Noch wie vor braucht da« Vaterland die Kräfte seiner alten gedienten Offiziere und Unteroffiziere. Sie werden hier mit nochmals zum Eintritt in die Ersatz- formationen als Rekrutenausbildungspersonal aufgefvrderl. Solche, die sich noch sür selb- dienstfähig halten, wie auch Freiwillige und Kriegsfreiwillige gemäß tz S8 W.-O., Haden sich ebenfalls bei den Ersatztruppenteilen zu melden. Soweit die Einstellung dort nicht unmittelbar erfolgen kann, haben sich dieselben in die Listen de« Bezirkskommandos aufnehmen zu lassen. — Auch diese nicht sofort Ange nommenen haben ihre Einberufung in abseh barer Zeit zu erwarten. — Mündliche oder I schriftliche Gesuche an da« Krieg-Ministerium und Generalkommando sind zwecklos und er-