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Allgemeiner Anzeiger : 28.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190205286
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-28
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 28.05.1902
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UolMfchr Rundschau. Deutschland. * Der Kaiser besichtigte am Donnerstag vormittag in Metz mehrere Forts und nahm am Friedrich Karl-Thor eine Ansprache des Bürgermeisters entgegen, in deren Beantwortung er seiner Freude über das Fortschreiten der Stadterweiterung Ausdruck gab. Sodann be sichtigte er die Arbeiten am Dom, wo Bischof Benzler mit dem Domkapitel sich zur Begrüßung eingefunden hatte. Nach 4 Uhr fuhr der Kaiser nach Urville zurück. * Am Freitag war der Kaiser wieder in Metz und hielt daselbst Truppenbefichti- gungen ab. * An der bevorstehenden Jubelfeier des Germanischen Museums in Nürn berg werden persönlich teilnehmen: das deutsche Kaiserpaar, Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Prinz und Prinzessin Leopold von Bayern, König Wilhelm von Württemberg und Großherzog Friedrich von Baden. Besondere Vertreter entsenden wahrscheinlich Kaiser Franz Joseph von Oesterreich und König Albert von Sachsen. * Prinz Albert von Sachsen-Alten burg ist Donnerstag abend auf seiner Be sitzung Serraten bei Krakow in Mecklenburg- Schwerin gestorben. Prinz Albert war am 14. April 1843 in München geboren, er hatte zuerst in der russischen Armee gedient und es dort bis zum Generalmajor gebracht; dann trat er in die preußische Armee über und avancierte in derselben bis zum General der Kavallerie. Seit einigen Jahren war Prinz Albert inaktiv. *Die Verhandlungen zur Erneuerung des Dreibundes find, wie in einem römischen Telegramm der Münchener Neuest. Nachr.' „aus zuverlässigster Quelle" versichert wird, zu Ende. Der Austausch der betreffenden Protokolle zwischen den drei Kabinetten stehe bevor. Im allgemeinen wird die Allianz, wie sie bis jetzt bestand, d. h. unter denselben Be dingungen erneuert. Neu ist nur die Be dingung, daß den Verbündeten eine völlige Aktionssreiheit zur Wahrnehmung ihrer be sonderen Interessen außerhalb der territorialen Gewässer gesichert wird. Die Allianz gewähr leistet auch ferner den drei Verbündeten die Unverletzlichkeit ihres europäischen Besitzes. *Schlumberger,der bekannte elsässische Großindustrielle und Präsident des Landes- auLschusses, ist zum Wirkt. Geh. Rat mit dem Titel Exzellenz ernannt worden. * Der Preuß. Handelsminister hat eine Um frage darüber angeordnet, ob die Einführung von Gewichten zu 125 und 250 Gramm ein Bedürfnis sei. Die Umfrage ist angeregt durch einen Antrag des Zentralverbandes deutscher Kaufleute und Gewerbetreibender, in dem ausgeführt wird, das Publikum könne sich des Viertel- und Halbpsundes nicht entwöhnen, es verlange diese Gewichte und werde, da sie nur durch Zusammensetzung von drei Gewichts stücken hergestellt werden können, häufig über vorteilt. "Zur Förderung des Fortbil dungsunterrichts haben die Industriellen in Altona ein nachahmenswertes Beispiel ge geben. Sie haben die zuständige Behörde er sucht, den Unterricht ihrer Lehrlinge in die Nachmittagsstunden zu verlegen, weil die jungen Leute infolge ihrer Berufsarbeit am Abend nicht mehr die nötige geistige Frische besäßen, um dem Unterricht mit dem erwünschten Erfolge beiwohnen zu können. Frankreich. * Kolonialminister Decrais hat den Gouver neur von Martinique telegraphisch aufge fordert, sogleich zu telegraphieren, ob die Lage es notwendig erscheinen lasse, die Insel ganz oder teilweise zu räumen, und die Mittel zu nennen, deren er bedürfe, um die Räumung durchzuführen, falls sie notwendig werden sollte. Schweiz. "Die schweizerische Regierung hat die be antragte Auslieferung des steckbrieflich verfolgten Grafen Pückler abgelehnt. Graf Pückler wird nunmehr dauernden Auf enthalt im Auslande nehmen. England. "DaS deutsche Geschwade v ster Prinz Heinrich setzt seine UebungsfahyttN an der Küste Irlands sort. Die deutschen Einwohner Dublins, die dem Prinzen eine Adresse überreichen wollten, wurden vom Chef des prinzlichen Stabes dahin beschieden, der Prinz Heinrich könne sie nicht persönlich empfangen. Es wurde ihnen anheimgegeben, die Adresse auf dem Schiff „Kaiser Friedrich III." niederzulegen. Die Deutschen drückten ihr lebhastesBedauernaus und beschlossen, die Adresse nicht zu überreichen. Belgien. "Vom Congo am Donnerstag in Ant werpen eingetroffene Reisende berichten, eine Verschwörung zur Ermordung der Europäer und zur allgemeinen Plünderung sei von der aus 90 Negern bestehenden Polizei von Poma vereitelt worden. Viele Rädels führer wurden hingerichtet. Holland. * Da in den letzten Tagen ärztliche Bülletins über das Befinden der Königin Wilhel mina nicht mehr ausgegebcn worden find, darf man annehmen, daß die Genesung der Monarchin ruhig fortschreitet. Die Königin-Mutter wird bald nach Soestdyk über fiedeln, und was Prinz Heinrich betrifft, so hat dieser seine früheren Beschäftigungen in vollem Umfange wieder ausgenommen. In der nächsten Woche soll das Schloß Loo von Grund aus desinfiziert werden, und da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, daß die typhöse Er krankung der Königin doch dem Genuß der an den Hof gelieferten Milch zugeschrieben werden muß, so wird in Loo eine eigene Milchwirtschaft eingerichtet werden, wozu bereits alle Anstalten getroffen find. Spanien. "Ein Stiergefecht (ohne ein solches geht es nun einmal in Spanien nicht!) hat den Abschluß der Thronbesteigungsfeier lich k e i i e n in Madrid gebildet. Dem Schau spiel wohnten am Mittwoch der spanische Hof, die fremden Fürstlichkeiten und die Vertreter der auswärtigen Mächte bei. Der König wurde bei seinem Erscheinen lebhaft begrüßt. Später machten die fremden Fürstlichkeiten dem Könige Abschiedsbesuche, die dieser erwiderte. "Am Donnerstag kam es zwischen den Einwohnern von OleroS und Sada (Pro vinz Coruna) wegen lokaler Fragen zu Thät- lichkeiten, bei denen mehr als sechzig Personen verwundet wurden, unter ihnen mehrere schwer. Portugal. * Wie verhaßt daS portugiesische Kabinett im Lande ist, zeigt folgende Lissaboner Meldung der .Voss. Zig.'. Der König hatte sein Erscheinen bei den Festlich keiten angemeldet, die inOPorto zum Ge- dächtnisse des Dichters Almeida-Garrett be- war der Standesgemäß. 14) Roman von Sarl v. Leistnrr. (Forlfebuug.) Eine gute Portion Standesvorurteile von der Baronesse, so zu sagen, mit Muttermilch eingesogen worden, und der lang jährige Umgang mit den höchsten Kreisen, wozu ihre früher innegehabte Stellung als Hofdame Veranlassung gab, war nicht geeignet, ihre Vor eingenommenheit gegen manche Klassen der Gesellschaft abzuschwächen. Irrtümlicherweise verwechselte fie jede Be kämpfung dessen, was Cora mit dem Ausdrucke „europäischer Kastengeist" bezeichnet hatte, mit den Bestrebungen der modernen Sozialdemokratie, die ihr, wie den meisten Menschen, einen wahren Schrecken einflößte. Wegen seines schrift stellerischen, von ihr scharf gemißb'lligten Be rufes würde fie die Beziehungen zu dem Neffen sicherlich niemals aufgegeben haben; dagegen erregte die beabsichtigte Ehe mit einer Dame vom Theater ihre Indignation in solchem Grade, daß fie es dazu kommen ließ. Doch war daS Zerwürfnis kaum zur voll endeten Thatsache geworden, als eS ihrem guten Herzen auch schon wehe that, so weit ge- gangen zu sein; aber die angekündigte Ent- erbung zurück zunehmen, so lange der Grund derselben bestand — nein! Das ging unter keinen Umständen an. Nach reiflicher Ueber- legung entschloß fie sich jedoch, ihrem Neffen einen äußersten Beweis ihrer Versöhnlichkeit zu geben, falls er von seinem Vorhaben noch ab- stehen wolle. Zu dem Behufe beabsichtigte fie, die Rechnung des Juweliers Berger sür jenen verhängnisvollen, Cora zugedachten Schmuck zu bezahlen und fie ihm quittiert mit einigen Zeilen zu übersenden. Diese sollten ihm er öffnen, daß es ihre letzte Zuschrift sei, wenn er die Verlobung zu stände kommen laste, oder fie nicht rückgängig mache, falls fie bereits bestehe. Im stillen behielt fie sich auch dann noch vor, die Künstlerin persönlich aufzusuchen und fie womöglich zum Rücktritt zu bewegen. Vielleicht würde es ihr gelingen, Cora Blank selbst die Unthunlichkeit einer solchen Ehe klar zu machen. Heute — es war am nächsten Vormittage nach dem Besuche Gabrielens bei der Sängerin — führte Agnes von Fronhofen ihr erstes Vor haben aus und betrat den Laden des Juweliers. Dieser empfing fie als eine gute Kundin sehr zuvorkommend und die Sache war schnell er ledigt. „Haben Sie zur Zeir keinen anderen Be darf, gnädiges Fräulein?" fragte Herr Berger. „Ich habe mein Lager gegenwärtig mit Gegen ständen aller Art nach dem neuesten Geschmacke sehr wohl assortiert." „Nein, ich danke. Für heute nicht," ent gegnete die Baronesse. „Sie wissen aber, daß ich stets nur bei Ihnen kaufe und es wird sich wohl bald eine passende Gelegenheit dazu finden." Eben war Agnes von Fronhofen im Be griffe, sich wieder zu entfernen, da fielen ihre Blicke zufällig auf ein mit Diamanten besetztes M.daillon, das auf dem Ladentische lag. Es enthielt in reichster Fassung, worunter sich gangen werden sollen. Die Antwort der Stadt lautete, daß man sich hochgeehrt und glücklich schätzen würde, Se. Majestät begrüßen und ihm die schuldige Ehrfurcht und Liebe erweisen zu können — falls ihn aber einer seiner Minister begleiten sollte, so würde man den Verräter steinigen. Ebenso feind selig gegenüber der Regierung ist noch immer die Haltung des Militärs sowie der Marine. Balkanstaaten. "Der verunglückte Putsch an der serbischen Grenze, bei dem der Anstifter Alav antitsch den Tod fand, beschäftigt jetzt das Belgrader Strafgericht. Am Mittwoch kam ein von dem stellvertretenden Präfekten von Schabatz aufgenommenes Protokoll zur Verlesung, nach welchem Alavantitsch dem Arzte, der fich um ihn bemühte, erklärte, er sei zu der That von Peter Karageorge- witsch angestiftet worden und habe in Serbien keine Mitwisser. Afrika. * Die Aussichten auf Zustandekommen des Friedens in Südafrika haben fich thatsächlich gebessert. Die offiziellen eng lischen Berichte find freilich noch so kurz und nichtssagend, daß daraus nichts Wesentliches für oder wider zu entnehmen ist. ,Reutet da gegen ersäbrt, daß fich die Verhandlungen ihrem Abschluß nähern. Alle Hauptpunkte seien geregelt, es lägen aber noch einige Einzelsragen vor, welche dem englischen Kabinett zur Erwägung unterbreitet seien. Die Antwort werde den Burendelegierten zugestellt werden, welchedann nach Vereeniging zurückkehren würden, um fie den übrigen Delegierten vorzulegen. Die end gültige Beratung, die allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen werde, werde dort statlfinden und dort auch die definitive Entscheidung ge troffen werden, ob die Bedingungen angenommen werden sollen oder nicht. Es sei noch ungewiß, ob die Delegierten dann nach Pretoria zurück kehren würden. Der endgültige Beschluß der Buren könne Kitchener aber auch telegraphisch übermittelt werden. Z«r Katastrophe auf de« AnMea. Die letzten Briefe der Opfer von Saint- Pierre, die am Sonntag in Frankreich ein trafen, lassen fast ausnahmslos eine rührende Ergebung der Unglücklichen in daS von ihnen vorgeahnte Schicksal erkennen. So schreibt ein junges Mädchen an einen befreundeten Arzt in Frankreich: „Wenn der Tod unser harrt, werden wir in zahlreicher Gesellschaft von hinnen gehen. Werden wir des Feuer- oder des Erstickungs todes sterben? Wie es Gott gefällt. Unser letzter Gedanke wird sür Sie sein. Teilen Sie Robert die Nachrichten über uns mit;.sagen Sie ihm, daß wir noch auf dieser Welt find; das wird nicht mehr zutreffen, wenn mein Brief anlangt." Aus dem Schreiben einer jungen Kreolin an ihre Koufine: „Was soll aus uns werden? Was auch kommen möge, wie Gott will!" Der Brief wurde dann von der Absenderin am 4. Mai noch einmal geöffnet sür folgendes Postskriptum: „Der Vulkan raucht immer stärker; man ruft mich gerade von der Straße an, um zu sehen, wie der Rauch fich nähert." Das junge Mädchen ließ dabei etwas Asche in den Brief fallen, einen Bruchteil der Asche, die Saint-Pierre bald darauf begraben sollte. . . . Keineswegs auf den Tod gefaßt war da gegen der Marinemaler Paul Merwart, der am 10. April auf La Martinique eingetroffen war, um Landschaftsstudien zu machen. Sein am 3. Ma» an seine Mutter gerichtetes letztes Schreiben atmet Lebenszuverficht und Vertrauen auf die Zukunst. Es lautet: „Saini Pierrede laMartinique (l'Jntendance), 3. Mai 1902. Teure Mama, ein kurzes Wort nur, um Sie wissen zu lassen, daß es Ihrem Sohne in Amerika gut geht. ... Sie können durchaus ruhig sein, denn ich erfreue mich hier des herrlichsten Frühlingswetters, nicht zu heiß Arbei den, lassen sie bi ausw her, i südaf Volke derer werte die tt der 6 und fast trocken, das mir alle bösen Gicht- und Sumpferinnerungen von Guyana völlig zer streute. Ueberdies habe ich das anziehendste Schauspiel vor Augen, nämlich das Vorspiel des Ausbruches eines seit langer Zeit erloschenen Vulkans. Gerade dieses Phänomen veranlag mich, mich möglichst kurz zu fassen, denn H muß den Brief selbst an Bord des Paketbootes für Bordeau bringen, und ich will nicht eine Minute verlieren, um die Phasen dieses Ere>g- nisses, das Saint Pierre in die größte An regung versetzt, aufmerksam verfolgen zu können. Im Süden der Stadt steigt ein 1200 Meter I hoher Berg an, der ehedem auf zwei DM' I Höhe vulkanische Krater aufwieS, die jetzt r" einem Becken vereinigt find, das den Namen „I'ötLnx «so" (der trockene Teich) führt. Sen I meiner Ankunft in Saint-Pierre begannen nun Schwefelwolken aus einigen Spalten heroorz»' quellen. Zuerst bekümmerte man fich nicht darum; aber die Spalten erweiterten und ver mehrten fich und seit nunmehr fünf Tagen füll' fich der Teich allmählich mit schwefelige« Wasser, das aus dem Abhänge eines der kleinen Krater hervorquillt. ... Ich habe eine A- pedition organisiert und am Montag, den 28. April einen sehr schwierigen, aber auch höchst interessanten Ausstieg bis zu diesem neuen See und den Kratern unternommen. Trotz de« Winde und dem unaufhörlich strömenden Regen find wir von 9 Mr morgens bis 3 Mr nach mittags in den Wolken geblieben. Ich habe trotzdem photographische Ausnahmen machen und Skizzen entwerfen können. Seitdem M die vulkanische Kundgebung einen bedeutend größeren Umfang angenommen. Gestern ka« zu der Rauch- eine zunächst noch dünne Aschen säule ; in der Nacht aber bedeckte die Asche die Straßen der Stadt mit einer zwei bis fünfzehn Millimeter hohen Schicht. Ich habe soeben eine Vogelschauskizze dieser Schneelandschau unter den Tropen ausgenommen und will sort- Zähren, meinen Vulkan zu überwachen. Mn der nächsten Poft sende ich alle Schrislstüöe und Dokumente ein, die ich hierüber aufzu- treiben vermag. Eine ähnliche Erscheinung war bereits 1851 beobachtet worden. Der Aschen regen Lauerte zwei Tage und hörte dann M- lich ohne weitere Folgen auf. Hoffen wir für die Stadt und für die Kolonie, daß es auch dieses Mal nicht schlimmer gehen wird. Wenn es indessen zu einem schönen Feuerwerke kommeu sollte, würde mir das ein ungeheure» Vergnügen bereiten. ... Sie können übrigen» versichert sein, teure Mama, daß ich hier nur so lange bleiben werde, als die weitest getriebene Vorficht es gestattet. Alle anderen Einzelheiten sür die nächste Post . . ." Uon Uah »nd Fer«. Das Johanniter - Ordeasfest auf del Marienburg, das in Gegenwart des Kaiser» und der Kaiserin am 5. Juni d. stattfindek sollte, ist auf den Herbst verlegt worden; da gegen soll die Einweihung der Schloßkirche am b. Juni vorgenommen werden. Die Einweihung des Burschenschafts denkmals auf der Göpelkuppe bei Eisenach fand Donnerstag mittag unter großer Beten'- gung der deutschen und österreichischen Burschen schaften statt. Der Vorsitzende des Burschen- schaftsdenkmal - Vereins, Medizinalrat Wede mann, brachte ein Hoch au' Kaiser und Reich, die deutschen Fürsten und das deutsche Voit aus. Professor Dr. Heyck hielt die Festrede, worauf dasDen.'mal demBurschenschaftsdenkM'- Verein übergeben wurde. Mit dem Gesang des „Landesvater" schloß die Feier. Steckbrieflich verfolgt wird der Major a.D- August Ernst Gemol von dem Ersten Staats anwalt zu Magdeburg; dieser ersucht, Geniot wegen Betruges zu verhalten. Für den Besuch des Schahs in Berlin sollen fünf Tage in Aussicht genommen sein- Es werden verschiedene große industrielle An lagen besichtigt werden. — Natürlich wird man nicht versäumen, die Anekdoten aufzufrischen, die noch vom Berliner Aufenthalt des früheren Schahs in Umlauf sind. Eine davon sei gleich zum besten gegeben. Als dem Schah der Want gewci lustlif ! berzvi ! von c f Schäl kraft, i kann Arbat Niesel ! auf anzut sich L Kleim ringS kleine selbsti- Aeinl skiedü tvirku ausset kleine: der in flirren Uns n kracht dern - namentlich ein den Schlußstein bildender großer Brillant von reinstem Wasser auszeichnete, das Aquarellbild eines ältlichen Herrn in Uniform. Die alte Dame betrachtete den Gegenstand mit sichtlichem Befremden und richtete an den Juwelier die Frage, ob dieses Stück verkäuflich sei und woher er es habe. Als aber im gleichen Moment andere Per sonen den Laden betraten, zögerte jener mit der Antwort und gab der Baronesse einen ver stohlenen Wink. Anfangs hatte die letztere die Absicht, so lange zu warten, bis fie mit dem Inhaber des Geschäfts wieder allein sein werde; doch zogen fich die Verhandlungen mit den an wesenden Käufern zu lange hinaus und inzwischen erschienen wieder neue. So sagte die Dame, ehe fie fortging, nur noch zu Berger: „Haben Sie die Güte, mich persönlich auf zusuchen, ehe Sie über den bewußten Gegenstand verfügen. Es handelt fich um eine Sache von Wichtigkeit." „Um welche Stunde darf ich mir erlauben, vorzvsprechen?" „Ich werde den ganzen Nachmittag über zu Hause sein," versetzte Agnes von Fronhofen, be vor fie den Laden verließ. Als dieser Tag fich neigte, saß Gabriele Rudorff wieder an ihrer Arbeit nnd die Nadel flog in der emsigen Hand hin und her, bis fie das abnehmende Licht nötigte, eine kurze Ruhe pause zu machen. Aber die Dämmerung stimmte fie heute recht Init so teil S> Sleichz Cigarl sind tr für S *arkt Hände melancholisch und die Gedanken an das, w"! ihr in den letzten Tagen, besonders gestern, be gegnet war, wollten wieder die Oberhand ge winnen. Es war dem Mädchen deshalb gar nicht unlieb, daß in dieser Stunde Fra" Greißler bei ihr erschien. Die Plaudersucht der guten Frau, hoffte fie, werde ihr über die un nützen Träumereien htnweghelfen. Die biedere Hausfrau brachte ihr jedoch nichts GuteS und schien fich in großer Aufregung zu befinden. „Guten Abend, liebe Frau Greißler," em pfing fie Gabriele. „Es ist schön, daß Sie kommen. Ich werde sogleich Licht machen." Gegen ihre Gewohnheit war die Angeredete heute gar nicht redselig. Während Gabriele die Lampe anzündete, ließ fich die andere auf einen Stuhl niedersallen und keuchte, als ob ihr btt dem Treppensteigen aller Atem ausgegangen wäre. . „Guten Abend, Gabrielchen!" war alles, was fie vorläufig herausbrachte. „Nun, Hausfiau, Sie werden doch nicht «m Ende krank sein?" fragte die junge Arbeiterin verwundert. Frau Greißler that noch ein paar gewaltige Atemzüge, ehe fich die Schleusen ihrer Bered samkeit öffneten. Dann entgegnete fie: „Ach du lieber Gott! Ja! Krank könnt man werden, wenn man so etwas durchmacht' Herzchen, Sie haben eine böse Geschichte an- gerichtet, freilich, ohne daß Sie etwas dafür konnten." „Ich?" rief Gabriele bestürzt. „Ja, Siel" fuhr die Alte fort. „Hören Sie nur! Vor allem muß ich Ihnen das
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